IS/KKK/Mafia-Thread

Hier kann alles nicht-dämonische gepostet werden

Moderator: gabor

fehlgeleitet
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Weil die Perspektive auf den Kommunismus subjektiv ist und aus sicht des Kapitals ists gar nicht mal gelogen was gesagt wird.
Und wenn wir ehrlich sind hat der Kommunismus alles dafür getan sich selbst zu diffamieren. Da kannste dich bei Stalin, Mao und Kim bedanken. Komischerweise ist mir persönlich kein kommunistisches System bekannt das nicht irgendwann in eine Diktatur ausgeartet wäre.
Mir ist auch kein Kapitalismus bekannt, der für den Großteil seiner Partizipanten nicht komplette scheiße gewesen ist.
Cpt Bucky Saia hat geschrieben: Der Kapitalismus sorgt immerhin noch für eine gewisse Bewegung die vieleicht nicht da wäre wenn es eine zentralisierte Planwirtschaft gäbe. Dinge wie die Erforschung des Weltraums würden vieleicht gar nicht umgesetzt werden wenn "die da oben" keine Lust drauf haben oder keinen Sinn drin sehen. Im Kapitalismus gilt halt immer noch "wenn ein Markt dafür vorhanden ist wirds auch gemacht".
Zusätzlich wird eine gewisse Dynamik generiert. Zum einem alleine schon aus der Tatsache herraus das jeder danach strebt mit irgendwas reich zu werden und das wiederum sorgt für Innovation andererseits durch konkurenz. Dabei gilt natürlich Stagnation wenn 2 Konkurenten über gleichstarke Positionen verfügen wobei eine Seite immer versuchen wird die andere zu übertrumpfen (siehe Innovation).
Fraglich ob das in einem System in dem für alle gesorgt ist auch so wäre ... so zynisch das auch klingen mag.
Die alte Story von der Innovation. Was hat denn der Kapitalismus so innovatives in den letzten 20 Jahren für den Endverbraucher hervorgebracht, vom Smartphone mal abgesehen? Innovative Mieterhöhung, innovative Reallohn- und Rentensekungen und innovative Privatisierung, die immer zum Nachteil des Kunden ausfielen. Die Ich-AGs nicht vergessen!
Default hat geschrieben:Liegt nicht dem Kommunismus die Idee zugrunde, dem Staat wäre mehr zu trauen als den Konzernen?
Wir reden über die Wirtschaft.
Bei der Planwirtschaft gibt es tatsächlich "die da oben", die "alles planen".
Und das Ideal der Besitzlosigkeit wird schließlich zur Kleptokratie des Staatskapitalismus.
Also der Privatbesitz ist im Kommunismus nicht abgeschafft. Abgeschafft ist der Privatbesitz an Produktionsmitteln, also einen Stuhl darf ich besitzen, auch eine Wohnung, aber nicht viele Wohnungen und auch keine Fabrik. Was also aufgehoben wird ist die Erpressung anderer durch ihren Ausschluß von den Dingen die sie eben zum Leben brauchen.
Das hat der Vergangenheit der reale Sozialismus über den Staat zu verwirklichen gesucht. Dieses Experiment ist gescheitert (aus welchen Gründen auch immer, führt jetzt zu weit warum), der GSP schließt daraus, das man es irgendwie ohne Staat schaffen muß, die Reproduktion der Gesellschaft zu organisieren, also eine Planwirtschaft einzurichten. Wie das gehen soll, dazu schreibt der GSP recht wenig. Und auch nicht, wie man dahinkommt.
Der GSP ist ganz gut dadrin den Kapitalismus zu beschreiben aber kann wenig konstruktives zu seiner praktischen Überwindung beitragen.

Als Staatskapitalismus oder bürokratischen Kapitalismus würde ich aber den realen Sozialismus nicht beschreiben, weil er kein richtiges Geld hatte, dass zu einem echten Kapitalismus dazugehört. Der Ostblock hatte zwar Geld, dies war aber kein Geld im Sinne einer Umtauschbarkeit in jede andere Währung. Vor allen Dingen konnte man es nicht sinnvoll kapitalistisch investieren, in der DDR gab es kaum privaten Reichtum und auch die Betriebe gehörten dem Staat. Aus kapitalistischer Sicht war dieses Geld also nutzlos und daher kein Geld im eigentlichen Sinn.
Default hat geschrieben: Es gibt Leute, die sagen, einen echten Kommunismus hat es nie gegeben
und in der Praxis fand und findet man immer nur den Staatskapitalismus.
Nun hat das hundert Jahre nicht funktioniert, warum soll man das also erneut versuchen?
Ich würde mir verarscht vorkommen.
Der GSP gibt dem System Ostblock den Namen "Hebelwirtschaft" - also weder Kommunismus noch Kapitalismus, sondern etwas eigenartiges drittes. Man versuchte die Produktivkräfte durch moralische Appelle zu mobilisieren anstatt an den Nutzen des Individuums zu appelieren, was auch eine Art von Herrschaft ist. Die Produktionsmittel gehören zwar nicht mehr Kapitalisten, dafür aber dem Staat, der gerade wegen seiner andauernd beschworenen Einheit mit den Massen offensichtlich eine sie beherrschende - also getrennte - Institution ist.
Man müßte also irgendetwas anders machen als vor 100 Jahren, allerdings braucht man nicht wieder den "realen Sozialismus" einzuführen um sich verarscht vorzukommen. Verarscht vorkommen tue ich mir jeden Tag, wo wir längst die technischen Möglichkeiten verfügen die ganze Welt zu ernähren und es dennoch nicht tun.

Wir stellen fest: Die Vielzahl der Menschen wird durch fiktive Sachzwänge zu einem Leben gezwungen das sie nicht wollen. Für diesen Zwang wesentlich ist die künstlich herbeigeführte materielle Not. Abhilfe schaffen könnte eine geplante Versorgung der materiellen Bedürfnisse.
Je genauer man den Kapitalismus analysiert, desto mehr stellt man fest, dass mit Freiheit eigentlich nur die Freiheit der Besitzenden gegenüber den Besitzlosen gemeint ist, die von den Launen der Märkte hin und hergeschleudert werden. Gegen die Kosten der Freiheit geht es also,die eigentlich ein Herrschaftsverhältnis ist.

Aber klar: Ich bluffe irgendwo. Ich habe mir etwas Marxismus vom GSP angelesen und rede wichtigtuerisch in der Gegend rum. Ich weiß nicht, wie man die Revolution durchführt und nicht, wie ein guter Kommunismus funktionieren soll. Andrerseits stelle ich tagtäglich fest, dass ich in dieser Gesellschaft nicht zum Zuge komme. Weder sexuell, noch beruflich, noch sozial, die Liste meiner unbefriedigten Bedürfnisse ist so endlos, wie bei den meisten anderen auch. Und selbst die "Siegertypen" lachen auf einem Auge und weinen auf dem anderen. Hier wird niemand wirklich glücklich. Und ich habe aufgehört den Fehler bei mir zu vermuten, sondern sehe ihn in der Außenwelt. Ich stelle mir nicht mehr die Frage, ob ich an einem Kindheitstrauma leide und meine Abneigung gegen dieses System bloß eine Projektion innerer Ängste ist. Ich weiß wer mein Feind ist, und das ist irgendwo auch befreiend.
Was soll ich also anderes tun, als gegen die Zustände anzukämpfen, die mich tagtäglich in der Erfüllung meiner Bedürfnisse behindern?

Und einmal zu der Erkenntis gelangt, dass etwas mehr Sozialhilfe nicht langt um hier zurecht zukommen, da bleibt der Kommunismus als einzig logische Option.
Default hat geschrieben: Im Monopolkapitalismus könnte man auch den Eindruck bekommen, alles sei von oben gesteuert.
Geld vermehrt sich, bringt sich quasi evolutionär voran und diesem heiligen Vorgang wird gehuldigt.
Den Rest regeln die Märkte.
Alle haben sich wunderbar aus der Verantwortung gezogen.
Man kann höchstens mal eine Razzia bei der Deutschen Bank oder bei BlackRock machen,
beides haben wir in den letzten Tagen gesehen,
doch vermutlich wird nicht einmal ein Bauernopfer nötig sein, damit alles wie gewohnt weitergehen kann.
von selbst abschaffen wird sich der Kapitalismus nicht, davon können wir leider ausgehen.
Default hat geschrieben: Kennt ihr die Pyramide des Kapitalismus?
Da sieht man wie die Hierarchie aussieht:


Bild


Etwas anders sieht es aus mit Polizei und Militär.
Niemand würde dem Geldsystem vertrauen, niemand würde bezahlen ohne Polizei und Militär.
Ich fürchte, das strategische Denken hat man uns weitgehend abgewöhnt.
Würde man strategisch denken, so müsste man in Betracht ziehen, dass jemand planen könnte, die Welt zu erobern.
Und das wäre sicher eine böse VT.
Militär und Rüstung sind immer ein Druckmittel und notwendig, auch wenn die Imperialisten (noch) keinen konkreten Krieg planen. Wichtig ist, dass sie die Bedingung der Möglichkeit dazu schaffen, damit die Konkurrenznationen sich auch an die Verträge halten. Natürlich gibt es abweichende Interpretationen davon, was in den Verträgen steht :chaos:
Default hat geschrieben: Welchen Sinn hat die neoliberale Ausbeutung?
Ich fürchte, sie dient der Aufrüstung.
Wir wissen, dass die Aufrüstung ansteigt in diesen Zeiten.
Man scheint Angst zu haben in diesen Zeiten der Handelskriege
und nicht einmal die Weihnachtsrally an den Börsen ist mehr sicher.
Wird man den Kapitalismus unkontrolliert zusammenbrechen lassen,
oder wird man ihn doch besser kontrolliert zusammenbrechen lassen,
um ihn hinterher wie gewünscht wiederherstellen zu können?
Fragen über Fragen.
Die Crashs an den Börsen sind immer ungewollt und schädigen die Mehrzahl der Kapitalisten. Sie sind eine ungewollte aber notwendige Nebenwirkung des marktwirtschaftlichen Treibens, dass ja eben keine Planwirtschaft sein will. Das liegt daran, dass in jedem Wachstum bereits die Spekulation auf noch mehr Wachstum steckt. Der selbstverwertende Wert, der irgendwann dann doch keine zahlungsfähige Nachfrage mehr bedienen kann und platzt.

Ja, der Kapitalismus wird betrieben weil der Staat sich davon die Mehrung seiner Machtmittel verspricht. Und was will der Staat? Uneingeschränkter Gewaltmonopolist sein. Und das verträgt sich halt auf die Dauer nicht mit anderen Staaten, die den gleichen Anspruch haben.

Ob und wann es zu einem Krieg kommt, dass weiß niemand. Die Kriege sind vielleicht genausowenig vorauszusehen wie die Börsencrashs, aber eben unabwendbar, wenn zwei Souveräne aufeinandertreffen die es wirklich wissen wollen.
khezef hat geschrieben:Simpel:
Wenn man sich zu Tode schuftet, bleibt keine Zeit mehr zum .... Spaß haben.
Wenn dem nicht so ist, gibt es mehr Zeit für die Imitation von Karnickeln. :ruhe:
Ach, im Grunde ist es unseriös darüber zu spekulieren, was Menschen im Schlarafenland treiben oder lassen.
Man sollte ganz anders argumentieren: Wenn die Menschheit tyrannisiert werden muß, um überlebensfähig zu sein, dann ist es wohl kein Leben, dass sich zu leben lohnt. Ich glaube allerdings auch nicht, dass der Kapitalismus der geeignete Tyrann ist, um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten.

Wenn man den Kommunismus will, dann muß man auch damit leben können, wenn die Menschen ihre neue Freiheit dazu gebrauchen sich selbst zu vernichten.
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khezef
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von khezef »

fehlgeleitet hat geschrieben:
khezef hat geschrieben:Simpel:
Wenn man sich zu Tode schuftet, bleibt keine Zeit mehr zum .... Spaß haben.
Wenn dem nicht so ist, gibt es mehr Zeit für die Imitation von Karnickeln. :ruhe:
Ach, im Grunde ist es unseriös darüber zu spekulieren, was Menschen im Schlarafenland treiben oder lassen.
Man sollte ganz anders argumentieren: Wenn die Menschheit tyrannisiert werden muß, um überlebensfähig zu sein, dann ist es wohl kein Leben, dass sich zu leben lohnt. Ich glaube allerdings auch nicht, dass der Kapitalismus der geeignete Tyrann ist, um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten.

Wenn man den Kommunismus will, dann muß man auch damit leben können, wenn die Menschen ihre neue Freiheit dazu gebrauchen sich selbst zu vernichten.
Ich glaube da hast du etwas missverstanden, ich advokiere hier für keinen ideologischen Feldzug abgesehen vielleicht von einer Befürwortung des Hirnregens.
Abgesehen davon ist der Datenpool von etwa 94 Millionen negativ verlaufenen Datenpunkten ( die Schätzung basierend auf Stéphane Courtois Arbeit) wohl einigermaßen groß genug, um entsprechende Rückschlüsse auf das Experiment von Hammer und Sichel zu ziehen.

Khezef
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Die mangelnde seriösität des schwarzbuch ist vielfach belegt. Beim leichenzählen kommt der Kapitalismus aber eh schlechter weg.

Ist aber im Grunde egal, entweder will man ein anderes Leben oder man ist zufrieden.

Ich mach hier halt werbung für meine Sachen solange ich glaube das es jemanden interessiert.
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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Oh hey wenns hier jetzt um die Opferzahlen geht die eine Ideologie gefordert hat warum werden wir dann nicht alle Nazis? Bild Deren Bilanz weißt vermutlich immer noch weniger Opfer auf als Kapitalismus und Kommunismus.

Sag mal Fehlg wie würdest du dir dein Leben im Kommunismus VS dein Leben im Kapitalismus eigentlich vorstellen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Endlich mal wieder eine interessante Frage:
:-)
Wir könnten eine diskordianische Kneipe mit eristischen getränken und angeschlossem Künstlerkollektiv aufmachen.
Außerdem würde ich gerne was mit technischen bastelein machen
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gabor
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Bleiben wir doch mal bei den realistischeren Konstrukten.
ALLEN geht es gut....die Geburtenkontrolle fällt völlig unter Eigenregie...was dann?
Dabei bitte nicht vergessen, das heute z.B. in Deutschland die Entscheidung sich zu vermehren schon mehr wirtschaftlich gesehen wird,denn emotional.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

puh das ist ne gute frage. also wenn es allen gut geht ist es vermutlich völlig offen, wie sich die Menschheit weiterentwickeln wird - natürlich im Rahmen des materiell machbaren. Ich sag mal so: Wenn dann alle merken, dass sie gerne Künstler sein würden, dann würde dem im Grunde wenig entgegenstehen - jedenfalls weniger als man auf den ersten Blick denkt.

Ich möchte meine Argumente mal durch eine Zahl untermauern. 1900 wurde der 10-Stunden Tag eingeführt. 1918 der 8-Stunden Tag. Die Produktivkräfte hatten jetzt 100 Jahre Zeit sich weiterzuentwickeln. Es sollte ein leichtes sein, die verbleibende Arbeit in einer kommunistischen Welt so zu verteilen, dass sich niemand mehr den Arsch aufreißen muß und jeder Zeit für aufwendige Hobbys und Partys hat und auch das Liebesleben nicht zu kurz kommt.

Ok, ein wenig Arbeit müsste investiert werden um Afrika auszubauen und so, aber dafür können auch viele Jobs entfallen, die nur dem Erhalt der Klassengesellschaft dienen, die es dann ja nicht mehr gibt.
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gabor
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Nochmal...WAS DANN?
WOHIN mit all den neuen Menschen?
Oder hoffst Du auf die Einsicht der Menschen?
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

achso war die Frage gemeint.

Ist ja nicht alles so dicht besiedelt wie in Deutschland, Platz ist noch einiger weltweit da. Kanada=keiner da zum Bleistift. Ich habe keine Ahnung wieviel Menschen der Planet insgesamt aushält.

Aber klar, letztendlich hoffe ich auf konstruktive Mitarbeit und darauf, dass die Frauen etwas besseres mit ihrem Leben anzustellen wissen als ein Kind nach dem nächsten in die Welt zu setzen. Die Kirche hat dann eh nix mehr zu sagen, also billige und effektive Verhütung sind ja dann im Grunde nicht das Problem.
Wenn man der Meinung ist, dass die Menschen besser beraten sind sich selbst zu organisieren anstatt dies einer Obrigkeit zu überlassen, dann muß man auch darauf hoffen, dass sie dazu schlau genug sind.

Lustigerweise gibt es auch noch das Argument gegen den Kommunismus, die Menschheit würde aussterben, weil keiner mehr daran denkt eine Familie zu gründen.
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Tyger
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

"Dass es allen Menschen gut geht" wird nicht passieren, auch dann nicht, wenn jeder mit beliebig viel Reichtum überschüttet wird und niemand mehr arbeiten muss. Schaut euch doch einfach an, wie es hier und heute sehr vielen Menschen geht, denen es eigentlich "gut geht"! Sie schlagen ihre freie Zeit mit Videospielen tot, machen sich den unglaublichsten Stress um Belanglosigkeiten, stehen die ganze Nacht lang Schlange, wenn das neue Eifon herauskommt, fressen Mist, obwohl sie sich eigentlich auch gutes Essen leisten könnten und sind dann mit all ihren chronischen Leiden, die sie sich zugelegt haben (Verfettung, kaputter Rücken, Kreislaufprobleme, diverse Bewegungsmangel- und Psychoschäden) Dauerpatienten bei diversen Ärzten und quälen sich dahin, bis es endlich vorbei ist.
Der Kommunismus (also ein Realkommunismus, kein Märchenkommunismus) hätte dafür natürlich schnell und gerne Lösungen wie staatliche Lebensmittelzuteilung, staatlich vorgeschriebene Schlafzeiten usw. - aber dass das für irgendjemanden eine Verbesserung wäre, wird wohl niemand glauben.
Das persönliche Wohlergehen ist also sehr weitgehend eine Sache der Eigenverantworung, für die der Staat allenfalls günstige Voraussetzungen schaffen kann (falls er das denn will).
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gabor
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Genau auf die Probleme wollte ich hinaus....
Irgendwer muss dann das Ganze dann doch kontrollieren/reglementieren.....und den Leuten in`s Gewissen reden hat irgendwie noch nie geholfen.
Immer bereit!
@fehlgeleitet:Sicher ist da viel Platz in Kanada...in Sibirien noch viel mehr....oder in den wachsenden Wüsten.....frag Dich mal warum... :lol:
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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zurück zur Tagespolitik:

Die Polizeigewerkschaft Frankreichs solidarisiert sich mit den gelben Westen. Just wow!

https://deutsch.rt.com/europa/80670-pol ... elbwesten/
Chef von Polizeigewerkschaft VIGI zu RT: "Wir haben dieselben Forderungen wie die Gelbwesten"

Die Gewerkschaft der Polizei VIGI hatte am Mittwoch für den 8. Dezember einen unbefristeten Streik angekündigt und sich solidarisch mit dem Kampf der Gelbwesten erklärt. Für Samstag, den 8. Dezember ist eine neue "landesweite Mobilisierung" der Gelbwesten geplant.

Randale und Angriffe auf Polizisten verurteilt er entschieden, betont aber, dass man die Regierung unter Druck setzen müsse, damit die sozialen Belange gehört werden.
Ohoh, Macron, der smarte Bankerboy scheint dem Trouble nicht gewachsen zu sein. Lasst diese ganzen selbsternannten Leistungsträger mal Steine schleppen bis sie kollabieren.

Dies könnte ein Signal für die Sammelbewegung "Aufstehen" sein:

https://jungefreiheit.de/politik/deutsc ... utschland/
Wagenknecht will französische Protestkultur für Deutschland

BERLIN. Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Sahra Wagenknecht, wünscht sich mehr Proteste gegen die Regierung. Als Vorbild nannte sie die Demonstrationen der „Gelbwesten“ in Frankreich. „Ich würde mir natürlich wünschen, daß wir auch in Deutschland stärkere Proteste hätten gegen eine Regierung, der die Interessen der Wirtschaftslobbyisten wichtiger sind als die Interessen normaler Leute“, sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Die Forderungen der Gelbwesten sind lang. und es geht ordentlich zur Sache:

https://deutsch.rt.com/newsticker/80418 ... elbwesten/
Vier Tote bei "Gelbwesten"-Protesten: 80-Jährige bekommt Tränengasgranate ins Gesicht und stirbt
Wenn die Gelbwesten Macron fertig machen, ist die Scheiß EU extrem angeschlagen. Das ist dann vielleicht der Anfang vom Ende von Deutschlands verfluchtem Euroimperialismus.

https://www.deutschlandfunk.de/frankrei ... _id=435414
Der König hat seine Revolution selbst bestellt

Der Aufstand der sogeannnten Gelbwesten in Paris erschüttert ganz Frankreich in seinen Grundfesten, meint Stefan Brändle von der „Frankfurter Rundschau“. Präsident Macron sei angeschlagen, sogar angezählt. Für die Stabilität Europas verheiße das nichts Gutes.

Vielleicht gelingt es den Protest weiter über die Landesgrenzen zu tragen.
https://www.deutschlandfunk.de/gilets-j ... _id=954045

Proteste auch in Belgien und den Niederlanden
Proteste von Demonstranten in gelben Westen werden auch aus Belgien und den Niederlanden gemeldet.

In Brüssel wurde der Rücktritt von Ministerpräsident Michel gefordert. Eine kleine Gruppe Demonstranten warf mit Straßenschildern, Flaschen und anderen Gegenständen, um sich Zugang zum EU-Parlament zu verschaffen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Rund 100 Menschen wurden festgenommen. Das Brüsseler Regierungsviertel wurde abgeriegelt.

Im niederländischen Rotterdam gingen mehrere Hundert Menschen auf die Straße, um gegen die aus ihrer Sicht wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu protestieren.
Lasst uns die EU samt der Idee Europas begraben! Für einen neuen Flickenteppich!

Gelbe Westen auch in Deutschland auf allen Demos :basta: :ruhe: :o

edit: Hier nochmal gelbe Westen in Berlin: https://www.youtube.com/watch?v=ZNg_epjixbg

Zwar ein paar Ausländerfeindliche Sprüche am Anfang, aber dann werden ein paar wahre Sache gesagt. Ich habe Hoffnung das die Zeit nun reif ist - den menschen wird klar, dass die da oben wegmüssen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

fehlgeleitet hat geschrieben:Endlich mal wieder eine interessante Frage:
:-)
Wir könnten eine diskordianische Kneipe mit eristischen getränken und angeschlossem Künstlerkollektiv aufmachen.
Außerdem würde ich gerne was mit technischen bastelein machen
Religion ist doch Opium fürs Volk? Was soll dan Discordianismus fürs Volk sein? Crystal Meth mit Heroin versetzt?
Ich finde die Frage jetzt irgendwie ziemlich wischiwaschi beantwortet.
Ich könnte auch in einen Mixer kacken und das ganze als Kunst bezeichnen. Der titel wäre dann "Gequirlte Scheiße". Die Frage wäre nur wie reagiert der, der auf dem Feld arbeitet (lassen wir den utopischen Technokommunismus mal aussen vor) und seien es auch nur 4 Stunden oder 2 Stunden wenn sein Nachbar den ganzen Tag nur in die Küchenware defakiert.
Fehlg kann es sein das du die absurde Idee in den Kommunismus projizierst das jeder wirklich jeder das tun und lassen kann was er will und das ganz unbehelligt von der Gesellschaft? In Wahrheit sähs doch so aus das du wie ich auf dem Acker arbeiten würden weil ja jeder gleich ist und wenn du das nicht wollen würdest nun dann würden eben Zwangsmaßnahmen angewendet werden.
Die Illusion das jeder dann Zeit für sichg hätte halte ich auch für Utopisch denn die Institution die dafür sorgt das du auf dem Acker stehst (ob du willst oder nicht) wird schon dafür sorgen das du in deiner Freizeit nicht auf dumme revolutionäre Gedanken kommst. Da gäbs vermutlich schöne Zwangsparaden, Vereinspflicht oder Kollektiev Diskothek mit den bestne Schlagern der Eliten.
Denn was du anscheinend völlig in deinem Wolkenschloß ausblendest ist in der Tat der Fakt das früher oder später irgendwer entscheiden MUß was wie gemacht wird und was wann wielange und warum. Und in dem Moment haben wir zack bumm "die da oben" wieder die natürlich auch gleich sind aber eben gleicher als andere und daher natürlich auch das anrecht haben auf den beseren Kram.

Schade das die Frage nicht mal ansatzweise ernsthaft beantwortet wurde.
Ich meine schilder doch mal wie du dir das vorstellst. Glaubst du du kannst im Kommunismus einfach aus deiner Wohnung gehen die natürlich aus dem Nichts gewachsen ist und in den nächsten Laden gehen um dir da dein Kottlett zu holen was auch ohne das zutun von irgendwem aus dem Nichts entstand? Was bringt dich zu der kuriosen Annahme das du vom Produktionsprozess ausgeschlossen bist und tun und lassen kannst was du willst? Bzw das das was du tun willst von irgendwem als konstruktiver und wertvoller Dienst an der Gesellschaft verstanden wird in einem Maß das es dir erlaubt das dir irgendwer aus nächstenliebe ein Haus hinstellt und dir ein Kottlett macht.

Und selbst wenn du das begründen könntest was bringt dich zu der Annahme, dass der der das Kottlett produziert das ganze völlig selbsstloß an alle abgibt egal ob sie was für die Gesellschaft tun oder nicht? Spätestens dann wenn einer auf dem Acker ackert (weil er will nicht weil er muß) und 9 andere haben discordische Kneipen mit eristischen Getränken wird doch offensichtlich das irgendwas an dieser Idee nicht stimmen kann und es zwangsläufig eine lenkende Instanz geben muß um dem ach so dummen Menschen seinen drang nach Individualität auszuprügeln.

BTW Discordische Kneipe mit eristischen Getränken und angeschlossenem Künstlerkollektiv kannste auch im Kapitalismus machen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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Naja, also irgendwer muss zum Beispiel die Drecksarbeit machen, die sonst ungelernte Arbeitskräfte machen. Ich fände es fair, wenn jeder mal ran muss. Da hätte ich auch kein Problem mit mal für eine Zeit das Klo sauber zu machen. Ich habe nur ein Problem damit, dass jeden Tag für den Rest meines Lebens zu machen.

Also um wenigstens die erste Frage konkret zu beantworten: Jeder muss mal aufs Feld und wenn er das gesundheitlich nicht kann, muss er halt stattdessen Akten sortieren oder sowas. Schwieriger wirds für Berufe für die man eine Qualifikation brauch. Nicht jeder kann mal eben kurz als Tischler arbeiten oder an Maschinen rumtüfteln.
Ich würde sagen, dass man einen Teil der Produktivität dafür opfert, dass jeder auch zusätzliche Ausbildungen machen kann, wenn ihm sein bisheriger Beruf langweilig wird. Natürlich geht das nicht beliebig, jeden Tag was neues geht also vermutlich auch im Kommunismus nicht, aber es ist schon so, dass man auch in einem höheren Alter beschliessen kann, in einen neuen Beruf eingearbeitet zu werden und sehr viel häufiger wechseln kann als das im Kapitalismus der Fall ist.

In kleineren Gruppen kann man zum Beispiel die anfallende Arbeit per Plenum organisieren. Das ist sicherlich für grössere Gruppen nicht so einfach möglich.

Man könnte dafür das Internet zum Beispiel nutzen, um die Blockchaintechnologie dafür zu verwenden, darüber abzustimmen, was produziert wird und darüber abzustimmen wer ran muss. Natürlich kann man auch vorschlagen, was man selbst zu tun gedenkt. Ob du damit durchkommst, dafür gibts dann like/dislike button oder so. >:-> Schwierig wird es natürlich, wenn einige sich unkooperativ verhalten. Theoretisch dürfte ihre Anzahl viel geringer sein als im Kapitalismus, weil sie ja eigentlich alle ganz gut leben können. Aber klar, die Frage bleibt, was mache ich mit Leuten die nicht mitspielen wollen ohne einen durchgestylten Staatsapparat einzurichten, dass wollten wir ja vermeiden. Kann ich spontan nicht beantworten.
Allerdings: England hatte ne Zeit lang mal in London gar keine Polizei, die Bürger haben Probleme selbst in die Hand genommen. Es ist also nicht so, dass es solche Ansätze nicht schonmal gegeben hätte.

Der Clue ist, dass die gesellschaftliche Arbeit nicht mehr in die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit fliesst, wie es im Kapitalismus der Fall ist. Also zur Zeit arbeiten die Arbeiter bei VW im wesentlichen dafür, dass VW seinen Maschinenpark noch krasser hochrüsten kann und natürlich für die Kapitalakkumulation der Banken und Aktionäre. Das würde halt entfallen, man bräuchte nicht andauernd funktionierende Maschinen auszutauschen, weil eine andere Maschine noch einen Tick schneller produziert. Überhaupt bräuchte nicht mehr jeder einen PKW, weil man Bus und Bahn viel stärker ausbauen würde.
Zur Zeit brauchen viele einen PKW, weil sie flexibel sein müssen. Wenn sie selbst bestimmen können, wie in welcher Welt sie leben können, können sie es sich leisten unflexibel zu sein.

Diese Arbeit, die man nicht mehr braucht, könnte halt in Dinge gesteckt werden die die Gesellschaft viel dringender benötigt, also mehr Freizeit, die unmittelbare Umwelt der Bevölkerung so einzurichten, dass man dort auch "gut und gerne lebt" :lol: , eine hochwertige Freizeit, in der den Menschen etwas anderes geboten wird als bloss Glotze und Computerspiel. usw usf.
Das wir zur zeit viel unserer freien Zeit vergammeln liegt daran, dass der Kapitalismus eben keine hochwertige Freizeit zu bieten hat die nicht zu viel Zeit und Geld kostet, dass wir nicht haben.

Und ich muss ausserdem mein "Data Science" Abschluss bekommen, damit ich wieder Bewerbungen schreiben kann. Ich bin schon bei der vorletzten Lektion. Im Kommunismus würde ich stattdessen direkt Fragen können, was die Gesellschaft gebrauchen kann und könnte direkt anfangen mitzuarbeiten, auch als Mathematiker.

Reicht das fürs erste?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Hochwertige Freizeitgestalltung ist für mich z.B. die Zeit zu haben für einen Spaziergang im Wald. Die habe ich und den Wald auch direkt vor der Tür. Kost mich auch nichts.
Das der Mensch auf sein Auto verzichtet weil er es sich leisten kann unflexibel zu sein halte ich ebenfalls für eine utopie. Ich habe mich in letzter Zeit mit vielen unterhalten grade auch im Bezug zur globalen erwärmung und die Meinung war eigentlich fast identisch. Selbst wenn alle 5 Minuten ein Bus fahren würde wolle man auf das Auto nicht verzichten da man ja so schon und schnell überall hinkommt.

Der Mensch als solcher denke ich, ist evolutionsgeschichtlich betrachtet einfach nicht geeignet für Kommunismus. Da spielen zu viele Faktoren mit rein wie das Ego und der drang zur selbstverwirklichung sowie ein erhötes Bedürniss noch individualisierung.
Und dann kommt natürlich wieder der Faktor hinzu das der Tischler es vermutlich nicht einsehen wird aufs Feld zu gehen wenn der Feldarbeiter nicht auch nen Job als Tischler macht. Der braucht dafür allerdings eben erstmal eine Schulung und wenn er nicht das talent und das Interesse daran hat wirds auch nur was mit krummen Tischen. In unserer Hochkomplexen Gesellschaft ist der Gedanke an eine gleichberechtigung der Arbeit nur ein weiteres utopisches Hirngespinnst das sich höchstens in Wolkenkukuksheim verwirklichen lässt.

Tätigkeiten wie Arzt oder Teilchenphysiker funktionieren nach dem Prinzip schon mal gar nicht. Und wenn die Bevölkerung Recht und Gesetz in die eigene Hand nimmt wer garantiert das nicht Unschuldige verfolgt werden (siehe Hexenprozesse, Judenverfolgung etc pp) Da muß dann auch wieder zwangsläufig ein allgemeingültiges Recht und eine Rechtssprechung her und dafür bedarf es wieder Menschen die festlegen was Recht und Gesetz überhaupt ist.

All diese netten kommunistischen Ideen mögen für sich im kleinen Rahmen funktionieren. Im großen, globalen zusammenhang müßte jedoh meiner Meinung nach ein irgendwie anders geartetes System her denn für "alle sind gleich" ist der Mensch von Natur aus zu verschieden.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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Ok, nicht jeder kann Tischler oder Teilchenphysiker sein, aber dass es massenhaft Menschen gibt, die zu allem zu blöde sind, ausser für die einfachsten Arbeiten halte ich ersteinmal für ein Gerücht.
Selbst Menschen die leicht geistig behindert sind können doch mehr als nur ein paar simple Befehle auszuführen. Auch ein Mongoloider kann komplexere Aufgaben durchführen, zum Beispiel als Erzieher arbeiten ein paar.

Es läuft also darauf hinaus, dass nur die Dinge gerecht verteilt werden, die wirklich keiner machen will aber die alle brauchen, also die Drecksarbeit, in allem anderen können sich die Menschen viel freier entfalten als im Kapitalismus.

Wenn die Menschen halt nicht auf Mobilität verzichten wollen kann man ja auch über alternativen zum Auto und dem Verbrennungsmotor nachdenken. Vielleicht gibts dann Elektroautos, muss man gucken was da praktikabel ist. Vielleicht kann man sich auch ein Auto teilen, also ich benutze das Auto so lange ich es brauche, und stelle es dann ab, der nächste kann dann damit weiterfahren. Per App weiss ich immer, wo das nächste Auto steht das ich benutzen kann. Gibts ja schon heute, ist natürlich jetzt ein Geschäftsmodell und somit etwas anderes als was ich jetzt meine.

Warum die Menschen ihre Freiheit dazu nutzen sollten, Mobs zu bilden und Hexen zu verbrennen, erschließt sich mir nicht. Hinter solchen Aktionen steckt ja meistens ein reales Bedrohungszenario, sagen wir sie reagieren auf die Angst vor Arbeitslosigkeit mit Ausländerhass im Kapitalismus. Im Kommunismus freuen sie sich aber, wenn sie weniger arbeiten müssen.

Schon der alte Cäsar wußte, dass gutgenährte Menschen gemütlicher Natur sind :-)
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Wieso kommt mir das alles so bekannt vor???
Hiess DDR glaub ich...hat nicht so recht funktioniert... :lol:
Obwohl die Stimmen mehr werden, die nach `ner zweiten Wende rufen... :lol:
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Tyger
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

Tja, das hat in der DDR nicht funktioniert, nicht in der Sowjetunion, nicht in China oder in Korea (jedenfalls nicht im Sinne einer Verbesserung für die Menschen) - aber das war ja alles nur, weil man es falsch gemacht hat. Und auch wenn es hundertmal schiefgegangen ist, werden immer wieder Leute kommen, die es noch ein hundertunderstes Mal versuchen wollen ... und auch beim tausendsten Fehlschlag wird der Lerneffekt noch nicht bei allen da sein.
Das ist genau wie bei den Christen, die dauernd neue Sekten und Freikirchen gründen. Denn dass das bisher alles so scheiße war, liegt ja nicht an der Lehre selbst, sondern nur daran, dass man sie immer falsch verstanden und alles falsch gemacht hat. Man muss also nur immer noch eine weitere Sekte gründen, die dann diesmal alles richtig macht - aber bloß nicht die Lehre selbst in Frage stellen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

es war auch nicht alles schlecht an der DDR. Zum Beispiel musste niemand Angst haben die Miete nicht mehr bezahlen zu können. Dafür haben wir das heute. Der Fortschritt machts möglich!

Aber wie schon gesagt: Ein wirklich durchdachtes System habe ich auch nicht.
Nur so ein bisschen Planwirtschaft+dezentral.

Ich werde mich mit dem Thema aber in Zukunft nochmal ausführlich beschäftigen.

@tyger naja, du darfst gerne einen besseren Vorschlag machen. Einfach "Selbstverantwortung" zu rufen zählt nicht. Schließlich konkurrieren wir alle miteinander im Kapitalismus, wenn also alle selbstverantwortlicher werden, dann steigert das nur die Messlatte von dem was von jedem erwartet wird.
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Tyger
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

fehlgeleitet hat geschrieben:es war auch nicht alles schlecht an der DDR. Zum Beispiel musste niemand Angst haben die Miete nicht mehr bezahlen zu können.
Viele allein schon deshalb nicht, weil sie erst gar keine Wohnung kriegten - völlig egal, unter welchem Umständen wer mit wem zusammenzuleben gezwungen war (z.B. geschiedene Paare miteinander). Und wenn es Mord und Totschlag gab - nun ja, dann war das eben auch eine Problemlösung
fehlgeleitet hat geschrieben:@tyger naja, du darfst gerne einen besseren Vorschlag machen. Einfach "Selbstverantwortung" zu rufen zählt nicht. Schließlich konkurrieren wir alle miteinander im Kapitalismus, wenn also alle selbstverantwortlicher werden, dann steigert das nur die Messlatte von dem was von jedem erwartet wird.
Es werden nicht alle gleichermaßen selbstverantwortlich werden; das ist ja schon eins der Probleme, an dem Kommunismus zwangsläufig scheitern muss.
Mein Vorschlag: Eine möglichst weitgehende Demokratie und Marktwirtschaft. Von beidem sind wir hier derzeit ziemlich weit entfernt. Möglichst wenig Korruption und unabhängige Massenmedien wären auch noch ganz gut - wobei das Dinge sind, die wir hier laut bestehenden Gesetzen eigentlich sogar haben müssten.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Tyger hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:es war auch nicht alles schlecht an der DDR. Zum Beispiel musste niemand Angst haben die Miete nicht mehr bezahlen zu können.
Viele allein schon deshalb nicht, weil sie erst gar keine Wohnung kriegten - völlig egal, unter welchem Umständen wer mit wem zusammenzuleben gezwungen war (z.B. geschiedene Paare miteinander). Und wenn es Mord und Totschlag gab - nun ja, dann war das eben auch eine Problemlösung
und heute ist es in Deutschland anders?
Und was ist mit den ganzen Obdachlosen? Soweit ich weiß gab es davon in der DDR gar keine. Jedenfalls als die Grenze aufging hatten die da überhaupt keine Anlaufstellen soweit ich weiß. Vielleicht sind aber etwaige Obdachlose in der DDR auch schnell eingeknastet worden, kann schon sein.
Tyger hat geschrieben:
fehlgeleitet hat geschrieben:@tyger naja, du darfst gerne einen besseren Vorschlag machen. Einfach "Selbstverantwortung" zu rufen zählt nicht. Schließlich konkurrieren wir alle miteinander im Kapitalismus, wenn also alle selbstverantwortlicher werden, dann steigert das nur die Messlatte von dem was von jedem erwartet wird.
Es werden nicht alle gleichermaßen selbstverantwortlich werden; das ist ja schon eins der Probleme, an dem Kommunismus zwangsläufig scheitern muss.
Mein Vorschlag: Eine möglichst weitgehende Demokratie und Marktwirtschaft. Von beidem sind wir hier derzeit ziemlich weit entfernt. Möglichst wenig Korruption und unabhängige Massenmedien wären auch noch ganz gut - wobei das Dinge sind, die wir hier laut bestehenden Gesetzen eigentlich sogar haben müssten.
Korruption:
Und wie möchtest du da die entsprechenden Kontrollgremien schaffen ohne Megakontrollapparat? Der kapitalistische Staat geht halt ungern gegen Korruption vor, weil er damit meistens seine eigenen Kapitale schädigt. Wenn er also VW für seine Abgasschummelei bestraft, schneidet er sich ins eigene Fleisch, weil VW halt für eine gute Handelsbilianz sorgt. Das hat nicht nur was mit Korruption zu tun, sondern auch mit starken Interessensschnittstellen.

Ähnlich sieht es aus, wenn Richter nicht gerne Polizisten bestrafen.

Massenmedien:
Was heißt unabhängig? Finanziell unabhängig im Kapitalismus geht nicht, also kaufen sich verschiedene politische Parteien meistens Anteile. Weiterhin sind Zeitungen, die sich zu kritisch zu Politikern äußern häufig im Nachteil, was Interviewanfragen gilt. Die Journalisten kriechen den Politikern also gerne in den Arsch, damit sie weiter alle wichtigen Infos von ihnen kriegen.
Journalisten stehen auch recht übel unter Druck, die Verkaufszahlen gehen zurück, wer keine Connections hat wird vermutlich auch schneller entlassen.

Unabhängig sagt sich also einfacher als es wirklich ist. Ich lese nach wie vor übrigens gerne telepolis.de , die finde ich relativ unabhängig.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Korruption und schleimende Massenmedien waren natürlich Probleme die die DDR nicht hatte :lol:

Ich mach halt keine Vorschläge weil ich keine Lösung habe. Ich maule aber auch nicht 24/7 am bestehenden System rum sondern versuch drin klar zu kommen wies eben geht.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

klar gabs das auch - aber das hatte andere Gründe.

Schaun wir mal was die kommenden Wochen bringen werden. Wenn wir Glück haben, werden die gelben Westen nicht nationalistisch vereinnahmt. In jedem Fall ist der Klassenkampf zurück, schaun wir mal was sich draus machen lässt.

Ich schau mal, was sich mit #aufstehen so machen lässt. Scheinen relativ viele Leute dabei zu sein, jedenfalls geht da mehr als unsere Massenmedien so behaupten. Und lasst euch nicht ins Bockshorn jagen, wenn die irgendwas von "Autoritär" und "Reaktionär" oder "Antisemitsmus" oder auch "Rassismus" erzählen.
Natürlich ist es wichtig, Menschen mit einer falschen Kapitalismuskritik aufzuklären, aber ich hoffe die Linke schafft es dem Drang zu wiederstehen, sich als besserwischere Erzieherkaste aufzuspielen. Das überlassen wir mal lieber unserer Lügenpresse.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

fehlgeleitet hat geschrieben:klar gabs das auch - aber das hatte andere Gründe.

Schaun wir mal was die kommenden Wochen bringen werden. Wenn wir Glück haben, werden die gelben Westen nicht nationalistisch vereinnahmt. In jedem Fall ist der Klassenkampf zurück, schaun wir mal was sich draus machen lässt.
Wahrscheinlich das selbe Schicksal wie seinerzeit Occupy. Als hätten wir nicht genug Bewegungen gesehn die nach und nach verschwinden wenn das Augenmerk auf das neue Kleid von Kim Kadashian fällt.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Was bringt sich eigentlich zu der annahme das die Menschen danach streben Freizeit ohne Fernsehen und Computerspiele haben zu wollen? Zu der Annahme das der Mensch das Auto nur benutzt weil ihm die Zeit und flexibilität sonnst fehlt oder was bringt dich zu der Annahme das es dem großteil (zumindest hierzulande) so dreckig geht das sie ständig Angst vor Obdachlosigkeit haben müssen?

Kann es sein das du dich genau von der Presse beeinflussen lässt die du verteufelst? Dem Großteil hierzulande geht es nämlich gemessen an den letzten 100 Jahren bedeutend besser.

Natürlich könnte alles noch besser sein und natürlich hat das System (wie übrigens jedes andere auch) seine Defizite. Vieleicht sollte man erstmal dran arbeiten die Missstände im Kapitalismus weitgehend zu beseitigen bevor man Revolution schreit und alles auf den Kopf stellt.
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