Mir ist auch kein Kapitalismus bekannt, der für den Großteil seiner Partizipanten nicht komplette scheiße gewesen ist.Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Weil die Perspektive auf den Kommunismus subjektiv ist und aus sicht des Kapitals ists gar nicht mal gelogen was gesagt wird.
Und wenn wir ehrlich sind hat der Kommunismus alles dafür getan sich selbst zu diffamieren. Da kannste dich bei Stalin, Mao und Kim bedanken. Komischerweise ist mir persönlich kein kommunistisches System bekannt das nicht irgendwann in eine Diktatur ausgeartet wäre.
Die alte Story von der Innovation. Was hat denn der Kapitalismus so innovatives in den letzten 20 Jahren für den Endverbraucher hervorgebracht, vom Smartphone mal abgesehen? Innovative Mieterhöhung, innovative Reallohn- und Rentensekungen und innovative Privatisierung, die immer zum Nachteil des Kunden ausfielen. Die Ich-AGs nicht vergessen!Cpt Bucky Saia hat geschrieben: Der Kapitalismus sorgt immerhin noch für eine gewisse Bewegung die vieleicht nicht da wäre wenn es eine zentralisierte Planwirtschaft gäbe. Dinge wie die Erforschung des Weltraums würden vieleicht gar nicht umgesetzt werden wenn "die da oben" keine Lust drauf haben oder keinen Sinn drin sehen. Im Kapitalismus gilt halt immer noch "wenn ein Markt dafür vorhanden ist wirds auch gemacht".
Zusätzlich wird eine gewisse Dynamik generiert. Zum einem alleine schon aus der Tatsache herraus das jeder danach strebt mit irgendwas reich zu werden und das wiederum sorgt für Innovation andererseits durch konkurenz. Dabei gilt natürlich Stagnation wenn 2 Konkurenten über gleichstarke Positionen verfügen wobei eine Seite immer versuchen wird die andere zu übertrumpfen (siehe Innovation).
Fraglich ob das in einem System in dem für alle gesorgt ist auch so wäre ... so zynisch das auch klingen mag.
Also der Privatbesitz ist im Kommunismus nicht abgeschafft. Abgeschafft ist der Privatbesitz an Produktionsmitteln, also einen Stuhl darf ich besitzen, auch eine Wohnung, aber nicht viele Wohnungen und auch keine Fabrik. Was also aufgehoben wird ist die Erpressung anderer durch ihren Ausschluß von den Dingen die sie eben zum Leben brauchen.Default hat geschrieben:Liegt nicht dem Kommunismus die Idee zugrunde, dem Staat wäre mehr zu trauen als den Konzernen?
Wir reden über die Wirtschaft.
Bei der Planwirtschaft gibt es tatsächlich "die da oben", die "alles planen".
Und das Ideal der Besitzlosigkeit wird schließlich zur Kleptokratie des Staatskapitalismus.
Das hat der Vergangenheit der reale Sozialismus über den Staat zu verwirklichen gesucht. Dieses Experiment ist gescheitert (aus welchen Gründen auch immer, führt jetzt zu weit warum), der GSP schließt daraus, das man es irgendwie ohne Staat schaffen muß, die Reproduktion der Gesellschaft zu organisieren, also eine Planwirtschaft einzurichten. Wie das gehen soll, dazu schreibt der GSP recht wenig. Und auch nicht, wie man dahinkommt.
Der GSP ist ganz gut dadrin den Kapitalismus zu beschreiben aber kann wenig konstruktives zu seiner praktischen Überwindung beitragen.
Als Staatskapitalismus oder bürokratischen Kapitalismus würde ich aber den realen Sozialismus nicht beschreiben, weil er kein richtiges Geld hatte, dass zu einem echten Kapitalismus dazugehört. Der Ostblock hatte zwar Geld, dies war aber kein Geld im Sinne einer Umtauschbarkeit in jede andere Währung. Vor allen Dingen konnte man es nicht sinnvoll kapitalistisch investieren, in der DDR gab es kaum privaten Reichtum und auch die Betriebe gehörten dem Staat. Aus kapitalistischer Sicht war dieses Geld also nutzlos und daher kein Geld im eigentlichen Sinn.
Der GSP gibt dem System Ostblock den Namen "Hebelwirtschaft" - also weder Kommunismus noch Kapitalismus, sondern etwas eigenartiges drittes. Man versuchte die Produktivkräfte durch moralische Appelle zu mobilisieren anstatt an den Nutzen des Individuums zu appelieren, was auch eine Art von Herrschaft ist. Die Produktionsmittel gehören zwar nicht mehr Kapitalisten, dafür aber dem Staat, der gerade wegen seiner andauernd beschworenen Einheit mit den Massen offensichtlich eine sie beherrschende - also getrennte - Institution ist.Default hat geschrieben: Es gibt Leute, die sagen, einen echten Kommunismus hat es nie gegeben
und in der Praxis fand und findet man immer nur den Staatskapitalismus.
Nun hat das hundert Jahre nicht funktioniert, warum soll man das also erneut versuchen?
Ich würde mir verarscht vorkommen.
Man müßte also irgendetwas anders machen als vor 100 Jahren, allerdings braucht man nicht wieder den "realen Sozialismus" einzuführen um sich verarscht vorzukommen. Verarscht vorkommen tue ich mir jeden Tag, wo wir längst die technischen Möglichkeiten verfügen die ganze Welt zu ernähren und es dennoch nicht tun.
Wir stellen fest: Die Vielzahl der Menschen wird durch fiktive Sachzwänge zu einem Leben gezwungen das sie nicht wollen. Für diesen Zwang wesentlich ist die künstlich herbeigeführte materielle Not. Abhilfe schaffen könnte eine geplante Versorgung der materiellen Bedürfnisse.
Je genauer man den Kapitalismus analysiert, desto mehr stellt man fest, dass mit Freiheit eigentlich nur die Freiheit der Besitzenden gegenüber den Besitzlosen gemeint ist, die von den Launen der Märkte hin und hergeschleudert werden. Gegen die Kosten der Freiheit geht es also,die eigentlich ein Herrschaftsverhältnis ist.
Aber klar: Ich bluffe irgendwo. Ich habe mir etwas Marxismus vom GSP angelesen und rede wichtigtuerisch in der Gegend rum. Ich weiß nicht, wie man die Revolution durchführt und nicht, wie ein guter Kommunismus funktionieren soll. Andrerseits stelle ich tagtäglich fest, dass ich in dieser Gesellschaft nicht zum Zuge komme. Weder sexuell, noch beruflich, noch sozial, die Liste meiner unbefriedigten Bedürfnisse ist so endlos, wie bei den meisten anderen auch. Und selbst die "Siegertypen" lachen auf einem Auge und weinen auf dem anderen. Hier wird niemand wirklich glücklich. Und ich habe aufgehört den Fehler bei mir zu vermuten, sondern sehe ihn in der Außenwelt. Ich stelle mir nicht mehr die Frage, ob ich an einem Kindheitstrauma leide und meine Abneigung gegen dieses System bloß eine Projektion innerer Ängste ist. Ich weiß wer mein Feind ist, und das ist irgendwo auch befreiend.
Was soll ich also anderes tun, als gegen die Zustände anzukämpfen, die mich tagtäglich in der Erfüllung meiner Bedürfnisse behindern?
Und einmal zu der Erkenntis gelangt, dass etwas mehr Sozialhilfe nicht langt um hier zurecht zukommen, da bleibt der Kommunismus als einzig logische Option.
von selbst abschaffen wird sich der Kapitalismus nicht, davon können wir leider ausgehen.Default hat geschrieben: Im Monopolkapitalismus könnte man auch den Eindruck bekommen, alles sei von oben gesteuert.
Geld vermehrt sich, bringt sich quasi evolutionär voran und diesem heiligen Vorgang wird gehuldigt.
Den Rest regeln die Märkte.
Alle haben sich wunderbar aus der Verantwortung gezogen.
Man kann höchstens mal eine Razzia bei der Deutschen Bank oder bei BlackRock machen,
beides haben wir in den letzten Tagen gesehen,
doch vermutlich wird nicht einmal ein Bauernopfer nötig sein, damit alles wie gewohnt weitergehen kann.
Militär und Rüstung sind immer ein Druckmittel und notwendig, auch wenn die Imperialisten (noch) keinen konkreten Krieg planen. Wichtig ist, dass sie die Bedingung der Möglichkeit dazu schaffen, damit die Konkurrenznationen sich auch an die Verträge halten. Natürlich gibt es abweichende Interpretationen davon, was in den Verträgen stehtDefault hat geschrieben: Kennt ihr die Pyramide des Kapitalismus?
Da sieht man wie die Hierarchie aussieht:
Etwas anders sieht es aus mit Polizei und Militär.
Niemand würde dem Geldsystem vertrauen, niemand würde bezahlen ohne Polizei und Militär.
Ich fürchte, das strategische Denken hat man uns weitgehend abgewöhnt.
Würde man strategisch denken, so müsste man in Betracht ziehen, dass jemand planen könnte, die Welt zu erobern.
Und das wäre sicher eine böse VT.

Die Crashs an den Börsen sind immer ungewollt und schädigen die Mehrzahl der Kapitalisten. Sie sind eine ungewollte aber notwendige Nebenwirkung des marktwirtschaftlichen Treibens, dass ja eben keine Planwirtschaft sein will. Das liegt daran, dass in jedem Wachstum bereits die Spekulation auf noch mehr Wachstum steckt. Der selbstverwertende Wert, der irgendwann dann doch keine zahlungsfähige Nachfrage mehr bedienen kann und platzt.Default hat geschrieben: Welchen Sinn hat die neoliberale Ausbeutung?
Ich fürchte, sie dient der Aufrüstung.
Wir wissen, dass die Aufrüstung ansteigt in diesen Zeiten.
Man scheint Angst zu haben in diesen Zeiten der Handelskriege
und nicht einmal die Weihnachtsrally an den Börsen ist mehr sicher.
Wird man den Kapitalismus unkontrolliert zusammenbrechen lassen,
oder wird man ihn doch besser kontrolliert zusammenbrechen lassen,
um ihn hinterher wie gewünscht wiederherstellen zu können?
Fragen über Fragen.
Ja, der Kapitalismus wird betrieben weil der Staat sich davon die Mehrung seiner Machtmittel verspricht. Und was will der Staat? Uneingeschränkter Gewaltmonopolist sein. Und das verträgt sich halt auf die Dauer nicht mit anderen Staaten, die den gleichen Anspruch haben.
Ob und wann es zu einem Krieg kommt, dass weiß niemand. Die Kriege sind vielleicht genausowenig vorauszusehen wie die Börsencrashs, aber eben unabwendbar, wenn zwei Souveräne aufeinandertreffen die es wirklich wissen wollen.
Ach, im Grunde ist es unseriös darüber zu spekulieren, was Menschen im Schlarafenland treiben oder lassen.khezef hat geschrieben:Simpel:
Wenn man sich zu Tode schuftet, bleibt keine Zeit mehr zum .... Spaß haben.
Wenn dem nicht so ist, gibt es mehr Zeit für die Imitation von Karnickeln.
Man sollte ganz anders argumentieren: Wenn die Menschheit tyrannisiert werden muß, um überlebensfähig zu sein, dann ist es wohl kein Leben, dass sich zu leben lohnt. Ich glaube allerdings auch nicht, dass der Kapitalismus der geeignete Tyrann ist, um das Überleben der Menschheit zu gewährleisten.
Wenn man den Kommunismus will, dann muß man auch damit leben können, wenn die Menschen ihre neue Freiheit dazu gebrauchen sich selbst zu vernichten.