IS/KKK/Mafia-Thread

Hier kann alles nicht-dämonische gepostet werden

Moderator: gabor

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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Was bringt sich eigentlich zu der annahme das die Menschen danach streben Freizeit ohne Fernsehen und Computerspiele haben zu wollen?
habe ich gesagt ohne? Ich hätte nur gerne mal alternativen. Ich gehe zum Beispiel nicht mehr abends in die Stadt weill es einfach langweilig ist und weil es zuviel kostet. Eine diskordianische Kneipe mit eristischen Getränken und angeschlossenem Künstlerkollektiv - da würde ich gerne hingehen.

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Zu der Annahme das der Mensch das Auto nur benutzt weil ihm die Zeit und flexibilität sonnst fehlt oder was bringt dich zu der Annahme das es dem großteil (zumindest hierzulande) so dreckig geht das sie ständig Angst vor Obdachlosigkeit haben müssen?
Habe ich gesagt Großteil? Ein großer Teil ist immer noch etwas anderes als ein Großteil. Das eine sind viele, dass andere sind über 50%. Google einfach mal Mietpreisentwicklung in Deutschland im Vergleich zur Entwicklung der Einkommen. Das wird alle deine Fragen beantworten.

edit: Mir fällt gerade ein, dass ja mehrere Diskordianer die dir bekannt sind von Obdachlosigkeit bedroht sind. Du weißt doch das es genug Menschen gibt denen es so geht?
Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Kann es sein das du dich genau von der Presse beeinflussen lässt die du verteufelst? Dem Großteil hierzulande geht es nämlich gemessen an den letzten 100 Jahren bedeutend besser.

Natürlich könnte alles noch besser sein und natürlich hat das System (wie übrigens jedes andere auch) seine Defizite. Vieleicht sollte man erstmal dran arbeiten die Missstände im Kapitalismus weitgehend zu beseitigen bevor man Revolution schreit und alles auf den Kopf stellt.
Habe ich gesagt, dass es keine Verbesserung wie vor 100 Jahren gab? Aber sicherlich viel weniger als möglich gewesen wäre. Und sicherlich ist unser Lebensstandard schlechter als zu beginn der 90er. Internet und Smartphone hin oder her. Wenn ich wählen könnte hätte ich den gleichen Lebensstandard wie Anfang 2000. Da hatte ich Internet und hätte noch die Möglichkeit auf ein einigermaßen erträgliches Leben gehabt. Natürlich hierzulande.
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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Fairerweise muß man aber hinzufügen das besagte Discodianer alle mehr oder weniger nunja durchs Raster fallen.
Wäre also sogar im Kommunismus fraglich ob du die überhaupt aufs Feld stellen könntest.

Mir fallen jedenfalls auf Anhieb mehrere Tätigkeiten ein die Spaß machen könnten und nicht viel kosten.

90er fand ich auch geiler aber nur weil ich da noch keine verpflichtungen wie in dem Maß hatte wie ich sie heute hab :lol:

Und bezahlbarer Wohnraum ist immer realtiv zum ausgewählten Ort zu sehen. Da wo ich wohne hatte ich seit 5 Jahren keine Mieterhöhung dafür aber schon mehrere Lohnerhöhungen. Ich glaube so pauschal kann man das einfach nicht runterbrechen. Klar wenn man sich München oder Berlin anguckt ist das eine Sache. Hier aufm Ländle ist die Wohnsituation aber wesentlich angenehmer und Jobs sind auch zur genüge vorhanden. Und nicht nur schlechte Jobs.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Default »

Wow. Ihr schreibt viel in diesen Thread.

Ich war in diesem Sommer bei einem Sommerfest der Linken hier in der Nähe.
Das Fest ging von Freitag bis Sonntag. Ich kam erst am Sonntag dazu, hinzugehen.
Vorwiegend sehr alte Leute saßen da herum.
Am Ende sagten wir: Die kommunistische Revolution wird wohl im Altersheim stattfinden. :lol:

Ein Artikel bei Telepolis:

08.12.18
Globales Finanzcasino
Die Botschaft zum Jahresende lautet "Game over"
Die Finanzwelt hat Ende 2018 einen Wendepunkt erreicht. Fast zehn Jahre lang haben die Zentralbanken das globale Finanzsystem künstlich am Leben erhalten, indem sie Billionen an Dollars, Euros, britischen Pfund, japanischen Yen und Schweizer Franken aus dem Nichts erzeugt und zu immer niedrigeren Zinsen vergeben haben.
https://www.heise.de/tp/features/Global ... 45868.html

Gold ist vermutlich eines der Mittel, mit dem die Reichen versuchen, nach der Krise wieder auf der Seite der Ausbeuter zu landen.
Und Gold könnte demnächst teurer werden, soviel man hört.

Ich komme mal wieder zurück zum Thema:

Was mich an der Religion stört,
ist vor allem das Geschäftsmodell:

Der Krieg braucht ein Leben nach dem Tod, denn sonst geht keiner hin
und die Apokalypse braucht keine Nachhaltigkeit.

Mehrere Religionen beteiligen sich an dieser pauschalen "Freischaltung" dieser Form der Ausbeutung.

Kermani: Fundamentalistischer Islam hat Pendant in der evangelikalen Bewegung
Der Schriftsteller Navid Kermani erkennt Parallelen zwischen einer Spielart des Islam und evangelikal gesinnten Kirchen.
Die Gemeinschaften mit festen Wertesystemen kapselten sich von der Gesellschaft ab...
https://www.pro-medienmagazin.de/gesell ... -bewegung/

Das evangelische Magazin und seine Leser schließen sich allerdings dieser Einschätzung nicht an.


10.10.2017
NSU-Ausschuss
Ku-Klux-Klan weiterhin aktiv
Der selbsternannte Europa-Chef spricht in Stuttgart über seine Arbeit im Geheimbund.
...Mit tiefer Stimme beschreibt er vor dem NSU-Ausschuss seine Rolle im europäischen Ableger der
„United Northern and Southern Knights of the Ku Klux Klan“ (UNSKKK). Er sei nach wie vor „Supreme Grand Dragon“, also Europa-Präsident.
Offen spricht er über seine Klan-Arbeit...

17.08.2017
Ku-Klux-Klan ist im Ruhrgebiet aktiv: „Verteidigung für Christen germanischer Abstammung“
https://www.derwesten.de/staedte/essen/ ... 10361.html


freundliche Grüße
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gabor
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Autsch!
Der hat gesessen.... :lol:
Aber Realität kann eben auch sch(m)erzhaft sein.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Default hat geschrieben:Wow. Ihr schreibt viel in diesen Thread.

Ich war in diesem Sommer bei einem Sommerfest der Linken hier in der Nähe.
Das Fest ging von Freitag bis Sonntag. Ich kam erst am Sonntag dazu, hinzugehen.
Vorwiegend sehr alte Leute saßen da herum.
Am Ende sagten wir: Die kommunistische Revolution wird wohl im Altersheim stattfinden. :lol:
Bei #aufstehen sind auch ein paar jüngere Leute dabei, bei GSP (Gegenstandpunkt) auch.
Die jungen Leute sind teilweise angepasster als die Alten. Ich saß mal in einer Versammlung, dass eine Art offene Weiterbildung plante. Einer ziemlich jungen Frau fiel auf, dass einer der eingeladenen Redner eine RAF Vergangenheit hatte und forderte erbost seine Ausladung. Die Alten sagten dazu nichts, als mich die empörte Dame ansah zuckte ich nur mit den Schultern. Daraufhin stürmte sie aus der Versammlung, mit ihr noch ein paar andere jüngere.

Die jungen Leute sind eben beeinflußbar und passen sich tendenziell mehr der öffentlichen Meinung an. Das ist auch einer der Gründe, warum die Kapitalisten lieber junge Leute einstellen, die kann man besser herumkommandieren.

Allerdings: Unter den alten Säcken gibts auch unglaublich dumme Leute. Ich würde zum Beispiel niemanden die 4 kommunistischen Parteien in Deutschland, DKP (DDR Nostalgie), MLPD (Stalinismus/Maoismus), PSG (Trotzkismus), Büso (Verschwörungs-Spacken) empfehlen. Alle 4 Parteien sind im Grunde Trachtenvereine, die von einer Riege alter Männer und Frauen regiert werden und in der abweichende Gedanken sanktioniert werden. Daneben gibt es noch andere Uraltvereine, zum Beispiel "Roter Morgen" oder "Neue Einheit", die nur noch aus einer schrottigen Website bestehen und ab und zu bei der jährlichen LLL (Luxemburg, Liebknecht, Lenin Demo) in Berlin Anfang Januar auftachen.

Ab und zu hört man was vom "Jugendwiderstand". Scheint ne maoistische Schlägerbande zu sein. Wohl nur junge Leute, sehr viele Aktionen, vor allen Dingen angriffe auf andere Linke, aber auch auf Vertreter etablierter Parteien. Haben auf jeden Fall ne schlechte Presse :-)

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Ihr leader scheint ein Rapper zu sein, Taktikka. Der maoistische Einfluß äußert sich in der nationalistischen Rethorik, die natürlich in erster Linie rot ist. ist das gut oder schlecht? keine ahnung. Seinen Rap finde ich musikalisch jedenfalls nicht so geil.
Mein erster Eindruck ist solala, ob ich Bock auf die habe glaube ich aber nicht. Keine Lust auf die Fresse zu kriegen, nur weil ich mal eine kritische Frage stelle. So sollen sie ja angeblich sein, wenn man den diversen Artikeln über sie glaubt.

Den GSP finde ich richtig gut, aber leider verweigern sie sich jeder Praxis, mit dem Argument, zur Zeit sei jede Praxis ein Unsinn oder eh Zwecklos. Ich bin dementsprechend noch auf der Suche.
Default hat geschrieben:Gold ist vermutlich eines der Mittel, mit dem die Reichen versuchen, nach der Krise wieder auf der Seite der Ausbeuter zu landen.
Und Gold könnte demnächst teurer werden, soviel man hört.
Naja, ich habe ja bereits dargelegt, warum ich nicht glaube das Gold sicherer ist als ein Weltgeld. Viele Wirtschaftsexperten machen den Fehler, dass sie den Kapitalismus zu sehr als ein Uhrwerk denken - viele Marxisten übrigens auch. Dabei ist es eben, ich sage es nocheinmal, die staatliche Herrschaft, die diese Wirtschaftsweise als ihr Mittel nutzt, um ihre Macht auszubauen.
Wenn ein Staat der Meinung ist, dass er sich diese Wirtschaftsweise nicht mehr leisten kann ohne zugrunde zu gehen, dann wechselt er die Spielregeln, falls er dazu militärisch in der Lage ist. Ob das bei der EU der Fall ist, keine Ahnung. Aber wenn selbst eine Macht wie die Türkei versucht diesen Weg zu gehen, warum sollte die EU das nicht tun?
Default hat geschrieben: Ich komme mal wieder zurück zum Thema:

Was mich an der Religion stört,
ist vor allem das Geschäftsmodell:

Der Krieg braucht ein Leben nach dem Tod, denn sonst geht keiner hin
und die Apokalypse braucht keine Nachhaltigkeit.
Ich habe noch was lustiges entdeckt:

https://www.sein.de/donald-trump-der-ve ... le-lehrer/

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Donald Trump – der verkappte spirituelle Lehrer

Donald Trump ist nicht das, was er auf den ersten Blick scheint. Im Gegenteil – er ist gekommen, uns zu helfen, wahrhaft spirituelle Reife zu erlangen. Eine erhellende Analyse der US Präsidentschaftswahl 2016 von der US-amerikanischen Autorin und spirituellen Lehrerin Patricia Pearce. Nicht nur für US-Bürger!
Bonuscontent: Russendisko

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edit:

Christlicher/Islamischer Fundamentalismus:
Ist Dogmatismus nicht ein alter Vorwurf, zudem ein ziemlich substanzloser, wenn er nicht sagt, was an dem Dogmatismus nun genau falsch sein soll? Allerdings: Ich habe den Eindruck, dass rechte und relgiöse Bewegungen sich lieber an Werten orientieren, linke und atheistische Bewegungen eher an Theorien. Das liegt daran, dass die rechten und religiösen meistens Opportunisten sind und sich an der Propaganda der Herrschenden orientieren. Auch wenn sie die Obrigkeit kritisieren. Sie kritisieren sie auf andere weise als die Linken. Aber das hatten wir ja schon.

KKK: Hm, ich kenne keine Reichsbürger noch KKK Anhänger. Die identitäre Bewegung hat man ein wenig in Chemnitz wahrgenommen, aber ansonsten hat die radikale Rechte kaum Öffentlichkeit generieren können, stattdessen hat die gesellschaftliche Mitte einige ihrer Positionen übernommen, ala "Das Boot ist voll", übrigens eine alte Republikanerparole.

Selbst Merz behauptet Antifaschist zu sein. Vielleicht ist die radikale Rechte eine Art Strohmann, um der nach rechts driftenden Mitte einen Persilschein zu geben, die angeblich dann das "offene Europa" vertritt?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Dir ist schon klar, dass Faschismus nicht von den Rechten gepachtet ist?
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von khezef »

Die NSDAP hat gerade zu Beginn ihres Aufstiegs viel von den damals wesentlich erfolgreicheren Kommunisten abgekupfert und es gab zu Beginn auch eine durchaus sehr sozialistisch angehauchte Fraktion in der Partei (mit Verweis auf den Partei-Namen). Das eine autoritäre Richtung ebenfalls nicht ideologisch exklusiv ist, dürfte ebenfalls nicht an den Geschichtsbüchern vorüber gegangen sein.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

gabor hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass Faschismus nicht von den Rechten gepachtet ist?
Immer bereit!
khezef hat geschrieben:Die NSDAP hat gerade zu Beginn ihres Aufstiegs viel von den damals wesentlich erfolgreicheren Kommunisten abgekupfert und es gab zu Beginn auch eine durchaus sehr sozialistisch angehauchte Fraktion in der Partei (mit Verweis auf den Partei-Namen). Das eine autoritäre Richtung ebenfalls nicht ideologisch exklusiv ist, dürfte ebenfalls nicht an den Geschichtsbüchern vorüber gegangen sein.
Auf jeden Fall. Allerdings halte ich es für falsch, mit Begriffen wie "autoritär" zu argumentieren, oder den Faschismusbegriff zu inflationieren. Gerade die SPD war eine wesentliche Wegbereiterin des Nationalismus. Friedrich Ebert, nach dem noch heute die SPD-Parteistiftung benannt ist, ließ Luxemburg und Liebknecht durch Freikrops ermorden und sein Parteifreund Noske mit deren Hilfe den Aufstand niederschlagen.
Es ist eine naive Demokratieverherrlichung, wenn man meint das die Mitte doch irgendwie weniger gewalttätig wäre als der Rand. Andersherum haben die Kommunisten einen Versuch der Freikrops bereits in den 20ern die Macht zu ergreifen durch einen Generalstreik niedergerungen und waren auch während des 3. Reichs die tragenden Kräfte des Widerstands. Zum Dank hat sich die BRD bis heute nicht bei ihnen entschuldigt, Adenauer bestrafte die kommunistischen KZ-Insassen auch durch Streichung der Rente. Es ist einfach nicht fair, die Kommunisten mit den Nazis gleichzusetzen.

Einen weiteren wesentlichen Unterschied sehe ich in der viel reicheren geistigen Traditionslinie der Linken, die sich immer wieder ideologisch aufeinander beziehen konnte, gerade weil sie eine so starke politische Theorie entwickelt hat, im Gegensatz zu den Faschisten, die einfach nur irgendwie an die Macht wollen.
Diese Traditionslinien glänzen vor allen Dingen durch den Verrätervorwurf. Was die einen als Weiterentwicklung der Theorie feiern, ist für die anderen Revisionismus und es gibt keine wichtige Person in der Geschichte des Kommunismus, der irgendeinem anderen wichtigen Linken nicht eben diesen Verrätervorwurf gemacht hätte und dies auch mit Abweichung von der richtigen Theorie begründet hätte. Andersherum ist jede Person mit Bedeutung in dieser Traditionslinie mal als Verräter bezeichnet worden.

Ganz anders die Nazis. Ob Hitler, Mussolini, Franco, Pinochett, irgendwie ist es alles die gleiche Soße.

Marx fand über die Ökonomie einen Weg aus der Philosophie und brach mit dem Humanismus. Weiterhin brachten seine von ihm ungeliebten Anhänger ihn zu der Aussage "Ich bin kein Marxist". Dies wird heute von der Journalie als Argument gegen den Marxismus gebraucht, Marx meinte damit jedoch die ideologische Verfälschung seiner Lehre, wie zum Beispiel in seiner "Kritik am Gothaer Programm". Engels gilt manch einem als "Trivialisierer und Verfälscher" von Marx.
Die SPD bezeichnete sich anfangs noch als marxistisch, meinte aber mit Kautsky Marx überwunden zu haben. Lenin war auch Mitglied in der SPD und konnte den Verrat der SPD am Sozialismus nicht fassen, als diese in den 1. Weltkrieg eintrat. Während des 1. Weltkriegs verfasste Lenin seine Imperialismustheorie, die in weiten Teilen unabhängig von der marxistischen Theorie ist und bezeichnete Kautsky als Revisionisten. Die meisten Linken in Deutschland lieben Luxemburg und Liebknecht, aber lehnen Lenin ab. Dabei standen sich die 3 ideologisch sehr nahe und erstere wurden abgeschlachtet, bevor sie irgendeine Form von Macht erkämpfen konnten.
Zwischen Lenin und seinem Schüler Trotzky gab es sowohl Zusammenarbeit als auch einen ideologischen Dauerkonflikt, auch von Stalin hielt Lenin nicht allzuviel. Allerdings ohne genau sagen zu können, was ihn an Stalin störte, außer das er ihn für übermäßig brutal hielt. Die Rivalität zwischen Stalin und Trotzky führte zu einem gegenseitigen Vorwurfs des Verrats, Stalin setzte sich im Machtkampf durch und führte eine der größten Kommunistenverfolgung aller Zeiten durch, der zahlreiche große Namen zum Opfer fielen.
Es ist natürlich einfach zu sagen, dass mit Stalin sich ein schlimmer Psychopath durchgesetzt hatte. Allerdings muß man eingestehen, dass Stalin mit denkbar schwierigen Umständen zu kämpfen hatte. Ein simpler Antistalinismus greift zu kurz, es war ja auch nicht nur Stalin, der da am Werke war.
Ähnliches gilt für Mao Zedung. Der insofern mit Stalin brach, als dass er viel stärker auf die Macht der Bauern setzte, als auf die Arbeiter und Stalin den Vorwurf des Volksferne machte.

and so on and so on, da könnten schlauere Menschen ganze Bücher mit füllen.

Die eigentliche ethische Katastrophe des 20. Jahrhundert ist der Niedergang des Kommunismus, ohne jetzt den Holocaust irgendwie klein reden zu wollen. In diesem Niedergang verbirgt sich irgendwo ein "serious error", wie Stalin zu sagen pflegte. Diesen Fehler gilt es sozusagen zu finden, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.
War es Marx Bruch mit dem Humanismus? War es Marx frühzeitiger Tod, der sein Werk unvollendet ließ, so wie der GSP behauptet? War es die Arbeiterschaft und ihre Anführer in der SPD, die nicht verstehen wollten das der Kapitalismus unreformierbar ist und sich von Nationalismus einlullen ließen? War es Lenin, der aus Marx Feststellung das der Kapitalismus Ausbeutung ist eine historische Mission der Arbeiterschaft zu seiner Überwindung las und den Kampf gegen den Imperialismus zu einem moralischen Feldzug machte? War es Stalin, der sich mit dem Sieg in der Oktoberrevolution zu Frieden gab und das Projekt Weltrevolution zur Spinnerei erklärte? War es Maos Unfähigkeit, die "Negation der Negation" zu verstehen und die Geschichte als eine lineare Entwicklung auffasste? Waren es die Eurokommunisten, die über die Forderung nach mehr Demokratie nie so recht hinaus kamen? War es Chruschtschow Antistalinismus, der stückweise zu einer Kapitalisierung der UDSSR führte? Oder war es der Mann Gorbatschow, der als Totengräber Sovietreichs Geschichte schrieb?

In keiner dieser Fragen herrscht Einigkeit, und ich habe nur einige wenige Fragen genannt.

Doch all die Desillusion und Verwirrung können den großen Traum dennoch nicht begraben. Denn solange es den Kapitalismus gibt, bleibt auch die Frage nach seiner Überwindung aktuell.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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fehlgeleitet hat geschrieben:Allerdings: Unter den alten Säcken gibts auch unglaublich dumme Leute. Ich würde zum Beispiel niemanden die 4 kommunistischen Parteien in Deutschland, DKP (DDR Nostalgie), MLPD (Stalinismus/Maoismus), PSG (Trotzkismus), Büso (Verschwörungs-Spacken) empfehlen. Alle 4 Parteien sind im Grunde Trachtenvereine, die von einer Riege alter Männer und Frauen regiert werden...
Büso eine kommunistische Partei? Bist du sicher? Könnte eine Verwechslung möglich sein?
Von den anderen 3 kommunistischen Parteien habe ich wenig Detailwissen,
doch Büso scheint eher eine amerikanische Sekte zu sein.
Ich habe darüber vor längerer Zeit recherchiert.

So jedenfalls der Bayerische Rundfunk:

BüSo
Politsekte mit Endzeitvisionen

Die 1992 gegründete Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) ist Teil des politischen Netzwerks des US-amerikanischen Politaktivisten Lyndon LaRouche. Parteienforscher werfen ihr Extremismus und Verschwörungstheorien vor.
...Psycho-Kult bzw. Politsekte...
https://www.br.de/wahl/bueso-landtagswahl-2013-100.html

Im folgenden Heise-Artikel geht es um einen seltsamen Selbstmord oder Mord im Zusammenhang mit der Büso-Sekte,
auf jeden Fall aber geht es um Psychoterror im Zusammenhang mit dieser Sekte:
https://www.heise.de/tp/features/Tod-au ... 32055.html

Bei der Sektenberatung AGFP gibt es einen sehr langen Artikel:
Der LaRouche-Kult
und die BÜSO - Bürgerrechtsbewegung Solidarität.

Ich verlinke den Teil, in dem von Mafiamethoden die Rede ist:
http://www.agpf.de/LaRouche.htm#1982

Der folgende Link spricht von einer extrem totalitären Sekte:
http://www.trend.infopartisan.net/trd0904/t190904.html

Und in einem Spiegel aus dem Jahre 1980 heißt es:

Dunkle Kräfte
Mit sonderbaren Wahlkampfbeiträgen belustigt und verwirrt die „Europäische Arbeiter Partei“ samt ihrer Vorsitzenden Zepp-LaRouche das TV-Publikum. Im Hintergrund: ein rechtsradikaler Unternehmer aus den USA...

...Zur LaRouche-Delegation gehörte auch Roy Frankenhauser, "Grand Dragon" des Ku Klux Klan in Philadelphia und 1983 beim Sicherheitsdienst von LaRouche beschäftigt...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14331971.html

Wir haben hier also genau das, was gut in diesen Thread passt. >:->
fehlgeleitet hat geschrieben:Naja, ich habe ja bereits dargelegt, warum ich nicht glaube das Gold sicherer ist als ein Weltgeld. Viele Wirtschaftsexperten machen den Fehler, dass sie den Kapitalismus zu sehr als ein Uhrwerk denken - viele Marxisten übrigens auch. Dabei ist es eben, ich sage es nocheinmal, die staatliche Herrschaft, die diese Wirtschaftsweise als ihr Mittel nutzt, um ihre Macht auszubauen.
Wenn ein Staat der Meinung ist, dass er sich diese Wirtschaftsweise nicht mehr leisten kann ohne zugrunde zu gehen, dann wechselt er die Spielregeln, falls er dazu militärisch in der Lage ist. Ob das bei der EU der Fall ist, keine Ahnung. Aber wenn selbst eine Macht wie die Türkei versucht diesen Weg zu gehen, warum sollte die EU das nicht tun?
Das Weltgeld. Ist das sowas wie die NWO? Vielleicht die Neoliberale Welt-Ordnung?
Spass beiseite.
Wenn ich mich recht erinnere, hast du das Weltgeld mit dem Dollar in Verbindung gebracht.
Ich kann deiner Einschätzung nicht folgen.
Hier gibt es ein Video:

Der Fehlende Part
Am 23.11.2018 veröffentlicht
„Crashs sind in der Regel eine Umverteilung von unten nach oben“ – Dirk Müller im Gespräch
https://www.youtube.com/watch?v=Cm8eSkPTHoM

Das Video dauert knapp 25 Minuten
Das Interview beginnt nach einer Vorrede bei Minute 6 und endet bei Minute 16.
Er kann recht eindrucksvoll darstellen, warum man nicht ewig so weitermachen kann.

freundliche Grüße
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Dann entspricht die BÜSO zumindest dem was ich über die meißten Kommunistischen Parteien und Organisationen denke. Pseudoreligiöse Halbsekten.
Ich persönlich glaube weiterhin das die abschaffung der Religion im Kommunismus nur den Zweck verfolgte den Kommunismus als ersatzreligion zu etablieren. Denn wie ich irgendwoanders schonmal erwähnte glaube ich nicht das ein irgendwie gearteter Kommunismus funktionieren kann wenn er sich nicht wie eine Religion verhält. Bzw ist es eigentlich schon eine Religion. Mit eigenen Glaubenssätzen und sogar Heiligen.
Lustig daran ist nur das Kommunisten alles teilen wollen nur nicht die Macht.

Wie dem auch sei ob Links oder Rechts macht für mich keinen Unterschied wenn andersdenkende verfolgt und getötet werden und der Staatsapparat seine Macht nur mit Gewallt erhalten kann. Kommt besagte religiöse Komponente hinzu wirds noch schmackhafter.

Mir graust es bei dem Gedanken wenn ich sowas in der Sovietunion geschrieben hätte ... oder "nur" in der DDR.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Ups, die Büso scheinen heute ja gar nichts mehr mit dem Marxismus zu tun zu haben.

http://www.bpb.de/politik/wahlen/wer-st ... 5307/bueso
Die Partei "Bürgerrechtsbewegung Solidarität" (BüSo) wurde 1992 gegründet. Sie gliedert sich in zehn Landesverbände, darunter auch der hessische Ableger. Personell und programmatisch steht die Partei in der Kontinuität der "Patrioten für Deutschland" und deren Vorläuferorganisation "Europäische Arbeiter-Partei". Als Teil der LaRouche-Bewegung um den US-Amerikaner Lyndon LaRouche führt seine Ehefrau Helga Zepp-LaRouche die Partei seit ihrer Gründung. Ursprünglich im Ideenspektrum des Trotzkismus verortet, sieht sich die Partei heute in der "ökumenischen Tradition des christlichen Humanismus".
Ich hatte sie als Trotzkisten abgespeichert. Unter dem Trotzkisten gibt es immer die aberwitzigsten politischen Parteien. Da gabs mal eine trotzkistische Gruppe, die den Atomkrieg anstrebte und eine andere, die meinte der 2. Weltkrieg würde noch andauern.

Also das die Krisen dafür da sind eine "Umverteilung" in Gang zu setzen stimmt so nicht. Die Akkumulation von Kapital ist der ganze Zweck der Wirtschaft und findet zu jeder ihrer Phasen statt.

Krisen entstehen folgendermaßen: Die Banken stecken Kredite in die Realwirtschaft und verdienen an ihrer Produktion. Wenn der Verkauf der Produkte gelingt werden neue Anlagen gekauft um noch mehr zu produzieren. Irgendwann aber können die Produzenten ihre Produkte nicht mehr ausreichend am Markt absetzen, es kommt zu einer "Überproduktionskrise". Und schwupps merken alle, dass alles was sie eigentlich besitzen Schulden bei anderen Marktteilnehmer sind, die jetzt aber leider pleite sind. Die Bank gibt keine neuen Kredite mehr aus, weil sie auch pleite zu gehen droht und die Realwirtschaft kann gar nix mehr produzieren und muß Leute entlassen.
Die Banken streichen also die Kredite, weil sie keine Lust haben ein Minus-Geschäft zu finanzieren, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie bereits angeschlagen sind. Es ist also richtig, das Finanzkapital finanziert die Produktion, allerdings ist der Nutzen beidseitig und die Auswirkungen der Krise ebenfalls.

Das Spiel ist dem Kapitalismus so inhärent wie der Tod dem Leben. Die Kapitalisten werden zum großen Teil von der Krise beschädigt zugunsten ein paar die Glück haben, niemand kann die Krise voraussehen.

Wenn du meine Ausführungen zu Geld und Gold nicht verstehst kann ich dir auch gerne das pdf von GSP zum Geld schicken. Schick mir doch eine email per PN. Meine Aussage ist, dass das ganze Spiel des Kapitalismus durch einen Souverän gedeckt sein muß, der das Privateigentum durchsetzt. Dementsprechend hat dieser Gewaltmonopolist auch das sagen, ob das Spiel überhaupt stattfindet und zu welchen Konditionen, soweit er es eben gegen die anderen ausländischen Gewaltsouveräne durchsetzen kann. Warum ist dies nicht zu verstehen?

Man sieht es doch aktuell, seit der großen Krise von 2008 haben die USA und die EU ihre Banken nicht einfach abstürzen lassen, sondern sie gerettet - natürlich zu dem Preis, das sie jetzt auf lauter faulen Krediten sitzen. Ob sie das bei der nächsten Krise können, ist sehr die Frage. Denn irgendwann stoßen die Gläubiger vermutlich einfach die Staatsanleihen ab, weil sie diese ebenso für faul halten wie die aufgekauften Kredite.
In jedem Fall wollen die Machtblöcke den Zusammenbruch ihrer Wirtschaft vermeiden, weil das "gesundschrumpfen" einen permanenten ökonomischen Machtverlust bedeutet. Welche Mittel sie dafür parat haben steht auf einem anderen Blatt.

Dementsprechend sind Krisen auch keine Bereinigung spekulativer Sünden, wie dein Experte in etwa sagt. Eine Krise ist zwar die unvermeidliche Folge des Booms, aber die faulen Ästen sind eben nur deswegen faul, weil das Vertrauen der Banken auf weiteres Wachstum fehlt. Das ist alles andere als ein objektiver Maßstab um zu einer "gesunden Wirtschaft" zu gelangen. Die besten Pferde im Stall können morgen schon nichts mehr taugen, wie man in der dot.com Blase 2001 gesehen hat. Selbst in deinen Euros die du in der Tasche trägst steckt die Spekulation schon drin. Denn das Geld wird von Banken gedruckt, wenn Kapitalisten Geld für ihre Investitionen brauchen. Das Geld selbst ist also bereits das Versprechen auf noch mehr Geld.

Und dieses Versprechen ist eines, was notwendigerweise irgendwann platzen muß. Soetwas wie eine "gesunde" kapitalistische Wirtschaft kann es also gar nicht geben.

@bucky du mußt allerdings zugeben, dass Kommunisten kreativer sind als Religionen was das Gründen von Sekten angeht. Stell dir vor, nicht nur Judas wäre ein Verräter, sondern dann gäbe es auch noch Christen, die in Paulus den Verräter sehen würden, andere in Jesus selbst und wiederum andere in anderen gestalten des neuen oder alten Testaments. Das wäre ein schönes durcheinander >:->
Der ganze Punkt der Marxisten ist ja, dass wir in einer Klassengesellschaft leben, der Staat sich also nur mit permanenter Gewalt durchsetzen kann, eben dadurch das er das Privateigentum der Reichen beschützt. Die freie Rede ist erlaubt, aber du bist von allem ausgeschlossen, was du dir nicht leisten kannst.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Kreativer, moderner. Andere Zeiten, andere Götter. Worauf ich eigentlich hinauswill ist, dass die Ideen des Kommunismus, so schön sie auch daherkommen mögen, für den Menschen nicht funkiionieren können, solange man nicht den Faktor glaube mit einbezieht.
Ich halte das für Evolutionsbiologisch begründet. Anders gesagt der Kapitalismus ist eine natürliche weiterentwicklung unserer Natur wärend der Kommunismus der natur des Menschen zuwiederhandelt.
Begründen möchte ich dies unter anderem damit, dass mir keine kommuinistisch lebende Spezies bekannt ist sehr wohl aber viele die nach den kapitalistischen Prinzipien organisiert sind (ganz plump der stärkere hat recht).
Einige Spezies wie Nucktmulle oder Ameisen mögen vieleicht ansätze zeigen wobei diese doch eher monarchistischen Charakter haben.
Hätte der Kommunismus sowas wie die 10 Gebote und hätte Marx das ein oder andere Wunder vollbracht könnte man durchaus eine Religion draus schmieden denn auch die meißten Religionen läufen der Natur des Menschen zuwieder indem sie fordern man möge seine Urinstinkte unterdrücken zugunsten der Gesellschaft.
Im Kapitalismus ist Mord zwar auch mehr oder weniger verboten (es sei denn Mord heißt Krieg) hier manifestiert sich der Trieb des Menscheen jedoch über umwege.

Der schwächste Affe kann eben auch nicht am Spaß und Spiel der Alphatiere teilhaben, es sei denn er ist schlau genug "die da oben" auszutricksen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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fehlgeleitet hat geschrieben:Also das die Krisen dafür da sind eine "Umverteilung" in Gang zu setzen stimmt so nicht. Die Akkumulation von Kapital ist der ganze Zweck der Wirtschaft und findet zu jeder ihrer Phasen statt.
Einerseits magst du recht haben, andererseits aber fällt die Umverteilung in Krisen besonders krass aus.
Wenn du die dot.com Krise bewußt wahrgenommen hast, dann kannst du das schon anhand dieser Krise bestätigen.
Und mit jeder Krise verschlimmern sich die Umstände erheblich.

Sollte irgendwann eine Krise auftreten, die Teile der Welt ins Chaos wirft,
dann wird plötzlich ein lauter Ruf nach Recht und Ordnung zu hören sein
und man wird restlos alles akzeptieren, was eine Rückkehr zu halbwegs normalen Umständen verspricht.
Daher könnte es Interessen geben, die von einem solchen Ereignis profitieren.

Bis vor Kurzem war ich der Meinung, die Bargeldabschaffung kommt erst nach dem Krieg.
Inzwischen bin ich nicht mehr sicher.
In Teilbereichen ist die Bargeldabschaffung nämlich schon umgesetzt.
Zum Beispiel ist im Umgang mit den meisten Behörden Bargeld nicht mehr möglich.
Eine Hotelkette und Restaurants gibt es auch schon, die keine Bargeldzahlung mehr akzeptieren.
Deine Miete kannst du in den meisten Fällen auch nicht mehr bar bezahlen, usw.
Gerade werden Apple-Pay und Google-Pay eingeführt. Eine Werbung dafür lautet: Ich will keine Iban mehr abtippen.

Ein gewisser Norbert Häring kämpft besonders an dieser Front.
Artikel bei Telepolis:

Schönes neues Geld - kommt die totalitäre Weltwährung?
https://www.heise.de/tp/features/Schoen ... 59001.html

Weitere Artikel:

Bundesregierung unterstützt Better Than Cash Alliance mit einer halben Million Euro bei der Bargeldabschaffung
http://norberthaering.de/de/27-german/n ... bschaffung

Die wichtigsten Strippenzieher der globalen Kampagne gegen das Bargeld
http://norberthaering.de/de/27-german/n ... titutionen

Und dazu vielleicht noch das:

Die 10 größten Datenskandale 2018
https://www.geolitico.de/2018/12/12/die ... dale-2018/

freundliche Grüße
fehlgeleitet
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Uns wird in der Krise noch mehr als sonst bewusst, dass wir allesamt die Geiseln von Staat und Kapital sind und falls deren Geschäft nicht mehr gelingt, die Last auf die Gesellschaft als Ganzes abgewälzt wird.

Konkret: Es werden massenhaft Leute entlassen, und ohne Arbeitsplatz kann man eben auch auf Dauer nicht leben. Die die ihren Arbeitsplatz behalten kriegen dann weniger Reallohn. So lange die Reichen alle anderen als Arbeitskraft brauchen, müssen sie für die Reproduktion derer Arbeitskraft sorgen. Wenn sie deren Arbeitskraft nicht mehr brauchen, dann haben sie auch kein Interesse mehr daran, dass sich die Arbeitskraft reproduziert.
Wobei: Da muss schon der Staat Gesetze über die Sicherheit am Arbeitsplatz erlassen und eine Höchstarbeitzeit festlegen, sonst würden die Kapitalisten alle anderen 24/7 arbeiten lassen und am besten gar keinen Lohn zahlen. Der Staat hat halt ein Interesse daran, dass die Kapitalisten sein Biomaterial nicht zu schnell verheizen, er hat ja schließlich viel Geld in dessen Ausbildung investiert. Andersherum möchte er auch, dass man es sich nicht in der sozialen Hängematte gemütlich machen kann, demenstprechend ist Hartz 4 möglichst ungemütlich und man kann nicht wirklich davon leben. Der Staat hat genau wie die Kapitalisten ein Interesse daran, dass möglichst viel gearbeitet wird, allerdings möchte er seinen Standort auch nicht ruinieren. Standort kann man direkt übersetzen in ökonomische Durchschlagskraft.
Das es Karl Arsch in Deutschland gut geht hat nichts mit dem Standort Deutschland zu tun.

Also zusammengefasst: In der Krise wird vor allen Dingen Kapital vernichtet, also die Reichen verlieren, wälzen aber ihre Verluste auf alle anderen ab.

Konkret: Der Staat rettet die Banken, weil diese "Systemrelevant" sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Systemrelevanz

Das ist nicht nur eine billige Ausrede, weil unsere Politiker alle korrupt sind. Das sind sie sowieso. Aber auch ohne Korrupt zu sein, ist der Standort Deutschland tatsächlich davon abhängig, dass das Geschäft seiner Systemrelevanten Kapitale gelingt.
Täten sie es nicht, wären nämlich auch alle Guthaben aller Sparer, also die ihrer Wählerschaft, in Luft aufgelöst. Wo bei das ein Fliegenschiss ist im Vergleich zu dem angehäuften Kapital, dass da sonst noch unterwegs ist.
Die kapitalistische Wirtschaftsweise ist also davon abhängig, dass der Staat möglichst viel Aufräumarbeit leistet, sich aber auch möglichst aus den Geschäften raushält, solange diese gelingen.

Als noch ein Drittel der Welt dem Ostblock zuzurechnen war war dies übrigens ein Hauptargument für Staaten zum Ostblock überzulaufen, weil der Westen hier keine Rücksicht auf ihren Standort nahm und sie sich vom Ostblock einen für sie besseren Umgang mit ihrem Biomaterial versprachen, das heißt eine nützlichere Verwertung. Unter diesem Gesichtspunkt begann der Westen auch Drittweltländer zu bestechen, mit Entwicklungshilfe.

Zusammenfassung: In der Krise versucht der Staat Systemrelevante Kapitale zu erhalten, die es ohne eigene Hilfe nicht mehr schaffen, eben weil er sie braucht um weiterhin eine gute Handelsbilianz zu gewährleisten. Der Staat braucht die Banken, die Banken brauchen den Staat.

Der Ruf nach Recht und Ordnung ist imho ein Nebenprodukt. Der Staat mag es nutzen, um bestimmte Gesetzesänderungen durchzusetzen logo. Allerdings will er ja nicht seine systemrelevanten Banker einknasten, die den ganzen Scheiß verursacht haben.
Default hat geschrieben: Bis vor Kurzem war ich der Meinung, die Bargeldabschaffung kommt erst nach dem Krieg.
Inzwischen bin ich nicht mehr sicher.
In Teilbereichen ist die Bargeldabschaffung nämlich schon umgesetzt.
Zum Beispiel ist im Umgang mit den meisten Behörden Bargeld nicht mehr möglich.
Eine Hotelkette und Restaurants gibt es auch schon, die keine Bargeldzahlung mehr akzeptieren.
Deine Miete kannst du in den meisten Fällen auch nicht mehr bar bezahlen, usw.
Gerade werden Apple-Pay und Google-Pay eingeführt. Eine Werbung dafür lautet: Ich will keine Iban mehr abtippen.
Mit dem Thema habe ich mich noch nicht beschäftigt. Klar, für den Staat ist Bargeldlose Zahlung schon von Vorteil, was Überwachung angeht. Andrerseits versucht der Euro ja auch Weltgeld zu werden. Geht das auch Bargeldlos? Hm, da muß ich mal drüber nachdenken bzw. mir bekannte Experten fragen. Die Antwort wird nächste Woche kommen.
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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Naja wenn man bedenkt das das Land Niedersachsen mit 11,8 % an Volkswagen beteiligt ist erübrigt sich eine Debatte über Korruption. Es ist einfach im eigenen Interesse das so Auswüchse wie der Dieselskandal nicht weiter verfolgt werden.

Paradoxerweise könnte man jetzt auch argumentieren, dass die Anteile an VW dem am nächsten kommen was einer Verstaatlichung von Firmen am nächsten käme.

Anders ausgedrückt. Selbst wenn Produktionsmittel in Staatlicher (und somit auch in Volkes) Hand sind ist damit nicht garantiert das es allen besser geht.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Naja wenn man bedenkt das das Land Niedersachsen mit 11,8 % an Volkswagen beteiligt ist erübrigt sich eine Debatte über Korruption. Es ist einfach im eigenen Interesse das so Auswüchse wie der Dieselskandal nicht weiter verfolgt werden.

Paradoxerweise könnte man jetzt auch argumentieren, dass die Anteile an VW dem am nächsten kommen was einer Verstaatlichung von Firmen am nächsten käme.

Anders ausgedrückt. Selbst wenn Produktionsmittel in Staatlicher (und somit auch in Volkes) Hand sind ist damit nicht garantiert das es allen besser geht.
Oder man kommt auf die Idee, dass der Staat vielleicht etwas anderes ist als die Repräsentation der Interessen seiner Einwohner.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Ich habe meine Experten heute gesprochen und sie haben meinen Aussagen über Geld und Gold teilweise diametral widersprochen und tyger recht gegeben. Ich muss das nochmal genauer recherchieren. Zentraler Streitpunkt war, ob das Gold nun unabhängig von einem staatlichen Gewaltmonopolisten einen Wert hätte. Es gab Völker wie die Indianer die dem Gold keinen großen Wert beimaßen, andere wiederum wie die Wikingerhorden aber schon.
Wie gesagt, ich werds nochmal recherchieren.

Zum bargeldlosen Schweden sagten sie, dass dies vor allen Dingen eine grosse Kostenersparnis sei, da viele Transaktionen entfallen würden und die Bank noch viel umfangreicher über das Geld ihrer Bevölkerung verfügen könnte. Sie spekuliert ja mit dem Geld auf den Konten um es zu vermehren. Die Überwachungseffekte seien ein schöner Bonus für den Staat, aber nicht der zentrale Grund.

Zum Thema Weltgeld:
Das der Dollar ein Weltgeld ist kann man daran erkennen, dass zum Beispiel der Ölhandel exklusiv in Dollar stattfindet und das sich die USA herausnimmt, den Dollar nicht in Gold umzutauschen.

Noch ein paar Gedanken zum Thema Theorie und Revolution:
Gute Theorie ist wichtig, aber ist nur der Anfang. Letztendlich braucht man für eine Rebellion einen Haufen gut ausgebildeter Leute, also Berufsrevolutionäre und genügend Rückhalt in der Bevölkerung. Darüberhinaus einen Parteiapparat der das ganze koordiniert. Soweit ich das sehen kann sind wir noch ziemlich weit entfernt von diesem Zustand.

Das heißt aber nicht, dass man da nicht hinkommen könnte :-)

Man darf nicht vergessen, dass der Systemwechsel letztendlich immer eine Gewaltfrage ist und der Feind nicht aufgrund eines guten Arguments abdanken wird. Ein Argument braucht eine gemeinsame Interessensgrundlage, die es aber mit dem Feind nicht geben kann. Und ohne revolutionäres Subjekt keine Revolution. Selbst Generalstreiks sind vermutlich nicht ein ausreichendes Mittel, um den Systemwechsel herbeizuführen. Da braucht es ein sehr viel entschiedeneres Vorgehen, Kampfbereitschaft, Vorbereitung.

Gesetzt den Fall, man meint es mit dem Systemwechsel natürlich ernst. Andernfalls kann man sich - da hat gabor recht - auch ein anderes Hobby suchen, denn über die Welt nachzudenken ändert diese selbst noch keinen Millimeter.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Ich freu mich schon drauf wenn die revolutionäre als erste in den gulag geschickt werden weil sie nicht aufhören können zu revoltieren :lala:
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Ach wenn ich angeklagt werde wälz ich alles auf dich ab und stell dich als Kopf einer trotzkistischen Verschwörung da.

Diese Doku ist bestimmt Wasser auf deine Mühlen: https://www.youtube.com/watch?v=o4BA_6RROJ8

Infowars:
https://www.heise.de/tp/features/Infowa ... 53994.html
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Ja so wird der Angeklagte zum Ankläger und letztendlich zerfleischt sich die Revolution nur selber weil keiner irgendwas gewesen ist was dann doch der andere war.
Solltest du mich anklagen werde ich voller Stolz sagen "Ja so wars dann wohl" :lol:
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Default »

Hallo fehli,
fehlgeleitet hat geschrieben:Die Überwachungseffekte seien ein schöner Bonus für den Staat, aber nicht der zentrale Grund.
Tyger und ich waren uns bezüglich eines Themas damals nicht ganz einig, vielleicht erinnerst du dich:
Werden die Zinsen weiter steigen oder vielleicht sogar weiter fallen?
Im Moment sieht es so aus, als dass die Zinserhöhungsphase in den USA langsam zu einem Ende kommen könnte,
während in Europa weiterhin am Nullzins festgehalten wird.

Man kann natürlich mit der Zinssenkung weitermachen.
Die Null-Prozent Hürde sollte dabei kein Hindernis sein, die Zinsen könnten auch Minus ein Prozent sein.
Doch wenn es etwas kostet, das Geld auf der Bank aufbewahren zu lassen,
dann würdest wahrscheinlich auch du dein Geld lieber abheben.

Wenn sehr viele Leute ihr Geld von der Bank abheben, dann nennt man das einen Bankrun,
es stellt sich dann heraus, dass es soviel Geld gar nicht gibt.
Einen Mini-Bankrun haben wir bei der Finanzkrise 2008 gesehen.
Für eine kurze Zeit waren überall die Bankautomaten leer,
doch man hat sich größte Mühe gegeben, die Geldautomaten mehrmals täglich aufzufüllen,
damit dieser Eindruck nicht entsteht.

Die Bargeldabschaffung würde dieses Problem zufriedenstellend lösen.
Weder kannst du dein Geld abheben, um dem negativen Zins zu entgehen,
noch kann es einen Bankrun geben.

Man hat gehört, der Iran wurde eine Zeit lang von SWIFT ausgeschlossen.
Außerdem hat man gehört, dass Paypal die zahlung für gewisse Bücher verweigert hat.

Ohne Bargeld kann man beliebige Länder oder auch Personen einfach abschalten, also vom Handel ausschließen.

Das "Zeichen", ohne das man nicht kaufen oder verkaufen kann, wie es eine biblische Endzeitprohezeiung benennt,
könnte evtl. das Handy werden, wie hier ein "christlicher Anlageberater" zu zeigen versucht.. >:->

Und das würde ich als Weltgeld bezeichnen.

Der Dollar ist für mich kein Weltgeld, denn er repräsentiert nur ein Imperium.
Es gibt weitere Imperien, zum Beispiel China, Russland und auch die EU.
Besonders China und Russland beginnen sich dem Dollar zu widersetzen.
fehlgeleitet hat geschrieben:Noch ein paar Gedanken zum Thema Theorie und Revolution
Eine echte Revolution kann und wird es nicht geben.
Sehen wir einmal ab von jenen Revolutionen, die dazu da sind,
die Bevölkerung zu spalten und zu schwächen.

Warum kann es eine solche Revolution nicht geben?

Die verschiedenen Imperien befinden sich im Wettbewerb, nicht nur wirtschaftlich, auch militärisch.
Sollte ein Imperium sich zu einer nachhaltigen Wirtschaft verändern, dann ist es einfach der Verlierer.
Anschließend kommen die Gewinner und teilen es unter sich auf.
Kein Imperium wird der Verlierer sein wollen.

Ein Planet sollte eigentlich solange halten, bis ihn die Sonne im Stich lässt.
Das könnte in unserem Fall vielleicht noch viele Millionen Jahre dauern.
Doch wir ziehen es vor, diesen Planeten in ein paar hundert Jahren zu verbrauchen.
Und nichts und niemand kann das ändern.

Wie ihr schon gemerkt habt, bin ich besonders skeptisch und negativ drauf.
Das hat gewisse Vorteile.
Zum einen sollte es die letzten unterirdischen Energien mobilisieren,
wenn sich eine Situation völlig ausweglos darstellt.
Zum anderen freue ich mich immer dann, wenn es nicht ganz so schlimm kommt wie befürchtet.
Und das Schlimmste zu befürchten und nicht zu verdrängen, das schult die Vorsicht.

Die Psyche/Seele sollte davon unbeeindruckt bleiben,
zu diesem Thema habe ich hier schon zahllose Beiträge geschrieben.

freundliche Grüße
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Was wohl der Schwarzmarkt macht wenns kein Bargeld mehr gibt?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von izento »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Was wohl der Schwarzmarkt macht wenns kein Bargeld mehr gibt?
Das was das Darknet auch heute schon macht: Mit Bitcoin zahlen!
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

izento hat geschrieben:
Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Was wohl der Schwarzmarkt macht wenns kein Bargeld mehr gibt?
Das was das Darknet auch heute schon macht: Mit Bitcoin zahlen!

Nen fünfer Gras mit bitcoin kaufen? Ich lach mich schlapp >:->
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

huhu default,
ich habe den Link von der Christen VT nur überflogen, hoffe das ist ok oder war es wichtig das es ganz gelesen wird?

Ob die Zinsen steigen oder fallen vermag ich nicht zu sagen, sonst wäre ich Anlageberater. Keine Wirtschaftstheorie der Welt kann derart präzise Vorhersagen machen. Vor allen Dingen ist die Zentralbank ja auch ein politisches Organ, es spielen da also nicht nur wirtschaftliche Überlegungen mit rein.
Ich habe "negative Zinsen" einfach mal gegoogled, scheint es tatsächlich zu geben und ist schon jetzt teilweise der Fall: https://de.wikipedia.org/wiki/Negativzins
War mir neu.
Default hat geschrieben:Der Dollar ist für mich kein Weltgeld, denn er repräsentiert nur ein Imperium
Naja, aber der Dollar hat es geschafft, mit Gold gleich zu sein. Als Frankreich mal seine Dollar in Gold tauschen wollte, wurde Frankreich erklärt, dass der Dollar bereits das finale Produkt sei. Daher kam auch meine Idee, der Dollar und das Gold seien gleich. Das ist aber nur so lange der Fall, wie der Dollarimperialismus funktioniert.

Außerdem gibt es zahlreiche Länder auf der Welt, die teilweise oder ganz die Hoheit über ihr eigene Währung verloren haben, weil die echten Geschäfte innerhalb ihres Landes mit Dollar abgewickelt werden.
Und das geht so: Sagen wir, irgend ein afrikanisches Land möchte bei einem US-amerikanischen Hersteller die eigenen Sicherheitskräfte ausrüsten lassen. Dann muss das afrikanische Land erstmal Dollar kaufen, um den Hersteller der Ausrüstung zu bezahlen, denn der akzeptiert nur Dollar. Um an Dollar zu kommen muss das Land seine Devisenschätze verpfänden, dass sind in der Regel Gold oder Silber oder andere Sicherheiten. Kann ein Land seine Verträge nicht erfüllen, dann ist es auch mal ganz schnell seine Infrastruktur los.
Weiterhin kann es sein, dass die eigenen Kapitalisten der heimischen Währung zu mißtrauen beginnen und ihre großen Geschäfte untereinander lieber in Dollar abwickeln. So wird die heimische Währung nach und nach kalt gestellt. Sicher, die Löhne fürs einfache Volk werden weiterhin in Indianergeld bezahlt, aber große Investitionen finden dann damit nicht mehr statt.
Und das führt dazu, dass die nationale Zentralbank des Indianergeldes immer weniger Geld in Umlauf bringen kann, weil ihr Geld einfach nicht gefragt ist. Damit ist der Staat nicht in der Lage Geld nachzudrucken ohne direkt eine Inflation auszulösen. Denn das Indianergeld ist nicht wie der Dollar so gut wie Gold, sondern muß im Zweifelsfall in eine harte Währung umtauschbar sein.

Ich hoffe du hast es bis hierher verstanden?

Genau deswegen ist die Handelsbilianz so wichtig, weil sie ausdrückt, wie das Verhältnis Export/Import so aussieht, also wie erfolgreich die nationalen Kapitalisten im Ausland sind bzw. wieviel nationaler Reichtum abgeflossen ist.

Es sind also gar nicht die Guthaben der einfachen Sparer, die wirtschaftlich interessant sind, dementsprechend wird der Negativzins auch nicht wegen ihnen eingeführt. Ein negativer Zins bedeutet im wesentlichen, dass die Anlagemöglichkeiten für Kapital extrem schlecht sind, also auch bei dem Kauf von Aktien mit Verlusten zu rechnen ist. Denn die Bank legt ja das Geld ihrer Kunden an, der Zins drückt also aus, wie gut die Bank das Geld gerade anlegen kann. Ein Nullzins drückt dementsprechend aus, dass es gerade nicht viel zu gewinnen gibt.

Ich hoffe das reicht erstmal als Erklärung aus, wenn du Fragen hast, stell sie ruhig, ich werde sie recherchieren.


Revolution: Die Probleme die du genannt hast sind durchaus schwerwiegend, aber nicht unlösbar behaupte ich. Immerhin hat Frankreich die Atombombe. Würde es also gelingen in der EU den Kommunismus einzuführen hätte man ein Drohmittel, um andere Staaten daran zu hindern einfach zu intervenieren. Dies würde die militärische Bedrohung nicht ausschalten, schließlich könnten Agenten versuchen die Atombomben zu zerstören oder der Feind beginnt mit der Salamitaktik, aber einfach überrannt werden kann man erstmal nicht.
Man müsste sich dann vom Weltmarkt abkoppeln und alles was man zum leben braucht selber herstellen. Genug Fabrikanlagen sind da, die funktionieren leider nicht ohne Öl. Auch das ist ein schwerwiegendes Problem. Allerdings: Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in Deutschland als Exportweltmeister eine permanente Überproduktion hinlegen, von der die heimische Bevölkerung aber nichts hat. Selbst mit einem Bruchteil des industriellen Potentials müsste die eigene Bevölkerung also versorgbar sein.

Undenkbar ist das ganze also nicht. Man müsste nur aufhören ein mächtiges Imperium sein zu wollen.

Ich bin vermutlich weniger vielschichtig als ihr Default. Mein Seelenleben leidet unter dem Gedanken, dass einfach überhaupt nix geht. Es wäre so schön, nocheinmal eine andere Welt zu sehen als diese. Klar: Ich versuche die Menschen auch zu selbstständigen Denken zu bewegen und biete deswegen auch keine Lösungen an, die ich für unwahr halte. Ich versuche also schon den Menschen zu erklären, warum ich ihre einfachen Lösungen für die akuten Probleme für Quatsch halte und auf den Kommunismus als Möglichkeit hinzuweisen. Für ne Rebellion brauchts halt Menschen, die bereit sind ihre eigenen Schlüsse zu ziehen und das kann ich ihnen nicht abnehmen.

Aber ich versuche meine Kritik zu präzisieren, also das Augenmerk auf die Dinge zu lenken, die ich für die Wurzel des Problems erachte.

Was ist an einem kühlen Bier zu kritisieren?

in diesem Sinne: https://www.youtube.com/watch?v=MAvgDhI01_A

freundliche Grüße
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