Halt! Zunächst wäre doch die Frage, wie wir die Conclusio ethisch bewerten. Also, wenn sich jemand sagt, es gibt eh immer Nörgler, also kann ich ebensogut gleich machen was ich will und was mir am meisten Profit bringt, ohne Rücksicht auf Verluste - wie bewerten wir das ethisch?Wolf Drache hat geschrieben: ↑17. Jul 2023 20:15Und was wäre dann Dein Vorschlag?Elevation Eight hat geschrieben: ↑17. Jul 2023 17:47 Das Problem ist dann aber der nächste Schritt, die Conclusio: wenn eh alles, was wir tun, benörgelt wird, dann ist es völlig egal was wir machen. Dann können wir gleich unsere eigene Agenda durchziehen ohne Rücksicht auf Verluste.
Nun, der gesunde Menschenverstand sagt, man sollte sich dann erstmal selber fragen, ob das was man machen will, tatsächlich richtig ist.Wie würdest Du vorgehen, wenn Du alles versucht hast die Leute davon zu überzeugen, dass das, was Du machen willst, richtig ist? Das würde mich echt mal interessieren.
Wir haben hier an anderer Stelle diskutiert und sind dahin gekommen, dass Erkenntnis fast immer von Vorbedingungen abhängt, und dass es des öfteren vorkommt, dass man diese Vorbedingungen stillschweigend voraussetzt und gar nicht so genau kennt. Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass das, was man für richtig hält, auf Vorbedinungen beruht, die von anderen vielleicht anders gesehen werden.
Und dann gilt es zu unterscheiden: es gibt Nörgler, die nörgeln halt. Aus allerlei Gründen, die mit der Sache nicht unbedingt etwas zu tun haben. Und dann gibt es auch Leute, die einen anderen Blick auf die Dinge haben, die andere Vorbedingungen und Parameter betrachten, oder die weitergehendes Wissen haben.
Im Projektgeschäft hole ich mir die Letzteren ins Boot. Die brauche ich, denn selber kann ich niemals alles wissen. Ich rede also mit allen, die einen weiteren Blickwinkel dazubringen und andere Wissensspektren einbingen, und baue deren Input mit in den Projektplan ein. (Deswgen haben meine Projekte regelmäßig geklappt.)
In der Politik ist es anders. Da gibt es Fraktionen. Und Fraktionen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich über die Vorbedingungen einig sind. Ob diese Vorbedingungen zutreffen oder nicht, spielt gar keine Rolle, wichtig ist nur, dass man sich über sie einig ist. Wer andere oder weitergehende Vorbedingungen betrachtet, ist ein politischer Gegner. Und den gilt es zu bekämpfen.
Das Paradebeispiel, das den Unterschied exemplarisch aufzeigt, ist der Airport Berlin. Da hat man versucht, die Dinge nicht so zu machen, wie Projektleute sie machen, sondern so wie Politiker sie machen.
Die Frage, wie ich vorgehen würde, das ist ganz einfach: ich würde Projektarbeit machen, so wie ich es immer gemacht hab. Etwas anderes kann ich schon gar nicht.
Die Nörgler kann man nicht überzeugen. Also nochmal:Wenn ich darauf warten würde bis ich alle Nörgler überzeugt habe, dann könnte ich nichts, aber auch gar nichts, tun. Wenn Du da eine gute Idee hast - nur her damit.
es gibt Nörgler, die nörgeln halt. Aus allerlei Gründen, die mit der Sache nicht unbedingt etwas zu tun haben. Und dann gibt es auch Leute, die einen anderen Blick auf die Dinge haben, die andere Vorbedingungen und Parameter betrachten, oder die weitergehendes Wissen haben.