IS/KKK/Mafia-Thread

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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

So klammheimlich wurde der Goldstandard gar nicht aufgehoben ...
Denn am 15. August 1971 wurde der Grundstein für das heutige Wirtschaftssystem gelegt. Der damalige US-Präsident Richard Nixon hob an diesem Tag die Goldbindung des Dollar auf.

In einer Fernsehansprache an sein Volk ließ er auch die Welt eindrücklich wissen, dass sich die USA von nun an weigern würden, den Dollar jederzeit gegen eine festgelegte Menge des Edelmetalls einzutauschen.
In wahrheit könnten wir uns eine Edelmetallbindung heute gar nicht mehr leisten. Es gibt schlicht nicht soviel Gold oder Edelmetall wie es Geld gibt. Gibt ja nicht mal soviel Bargeld wie es Geld gibt. Deswegen haben die Banken ja auch immer so Panik vor einem Run.
Wenn es also so wäre, dass der Kommunismus objektiv nicht möglich wäre, warum hat der Kapitalismus es dann nötig andauernd zu lügen, um sich zu rechtfertigen?
Weil die Perspektive auf den Kommunismus subjektiv ist und aus sicht des Kapitals ists gar nicht mal gelogen was gesagt wird.
Und wenn wir ehrlich sind hat der Kommunismus alles dafür getan sich selbst zu diffamieren. Da kannste dich bei Stalin, Mao und Kim bedanken. Komischerweise ist mir persönlich kein kommunistisches System bekannt das nicht irgendwann in eine Diktatur ausgeartet wäre.

Der Kapitalismus sorgt immerhin noch für eine gewisse Bewegung die vieleicht nicht da wäre wenn es eine zentralisierte Planwirtschaft gäbe. Dinge wie die Erforschung des Weltraums würden vieleicht gar nicht umgesetzt werden wenn "die da oben" keine Lust drauf haben oder keinen Sinn drin sehen. Im Kapitalismus gilt halt immer noch "wenn ein Markt dafür vorhanden ist wirds auch gemacht".
Zusätzlich wird eine gewisse Dynamik generiert. Zum einem alleine schon aus der Tatsache herraus das jeder danach strebt mit irgendwas reich zu werden und das wiederum sorgt für Innovation andererseits durch konkurenz. Dabei gilt natürlich Stagnation wenn 2 Konkurenten über gleichstarke Positionen verfügen wobei eine Seite immer versuchen wird die andere zu übertrumpfen (siehe Innovation).
Fraglich ob das in einem System in dem für alle gesorgt ist auch so wäre ... so zynisch das auch klingen mag.

Am rande .. es gibt einige populäre Theorien innerhalb der Präastronautik Szene die nahelegen das Ausserirdische genau den Kapitalismus gefördert haben anstatt den Nationalsozialismus, die Monarchie oder den Kommunismus. Soviel zu den Staliens.
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Tyger
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:So klammheimlich wurde der Goldstandard gar nicht aufgehoben ...
Denn am 15. August 1971 wurde der Grundstein für das heutige Wirtschaftssystem gelegt. Der damalige US-Präsident Richard Nixon hob an diesem Tag die Goldbindung des Dollar auf.

In einer Fernsehansprache an sein Volk ließ er auch die Welt eindrücklich wissen, dass sich die USA von nun an weigern würden, den Dollar jederzeit gegen eine festgelegte Menge des Edelmetalls einzutauschen.
In wahrheit könnten wir uns eine Edelmetallbindung heute gar nicht mehr leisten. Es gibt schlicht nicht soviel Gold oder Edelmetall wie es Geld gibt. Gibt ja nicht mal soviel Bargeld wie es Geld gibt. Deswegen haben die Banken ja auch immer so Panik vor einem Run.
Ich hatte mich nicht auf den Goldstandard bezogen, sondern auf die Silberdollars, die ganz im Stillen über Jahre hinweg praktisch entwertet wurden:
https://en.wikipedia.org/wiki/Silver_ce ... ed_States)

Und natürlich würden die Edelmetalle reichen. Ihre Menge würde ihren Wert gegenüber ihren damit zu zahlenden Werten einfach einpreisen. Genau das ist ja einer der Vorteile daran, dass man sie eben nicht in beliebiger Menge aus dem Nichts erzeugen kann.
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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Naja die 10 Euro Silbermünze passt sich auch dem Silberkurs an. Im klartext ist heute weniger Silber drin als noch vor 10 Jahren.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Default »

Liegt nicht dem Kommunismus die Idee zugrunde, dem Staat wäre mehr zu trauen als den Konzernen?
Wir reden über die Wirtschaft.
Bei der Planwirtschaft gibt es tatsächlich "die da oben", die "alles planen".
Und das Ideal der Besitzlosigkeit wird schließlich zur Kleptokratie des Staatskapitalismus.

Es gibt Leute, die sagen, einen echten Kommunismus hat es nie gegeben
und in der Praxis fand und findet man immer nur den Staatskapitalismus.
Nun hat das hundert Jahre nicht funktioniert, warum soll man das also erneut versuchen?
Ich würde mir verarscht vorkommen.

Im Monopolkapitalismus könnte man auch den Eindruck bekommen, alles sei von oben gesteuert.
Geld vermehrt sich, bringt sich quasi evolutionär voran und diesem heiligen Vorgang wird gehuldigt.
Den Rest regeln die Märkte.
Alle haben sich wunderbar aus der Verantwortung gezogen.
Man kann höchstens mal eine Razzia bei der Deutschen Bank oder bei BlackRock machen,
beides haben wir in den letzten Tagen gesehen,
doch vermutlich wird nicht einmal ein Bauernopfer nötig sein, damit alles wie gewohnt weitergehen kann.

Kennt ihr die Pyramide des Kapitalismus?
Da sieht man wie die Hierarchie aussieht:


Bild


Etwas anders sieht es aus mit Polizei und Militär.
Niemand würde dem Geldsystem vertrauen, niemand würde bezahlen ohne Polizei und Militär.
Ich fürchte, das strategische Denken hat man uns weitgehend abgewöhnt.
Würde man strategisch denken, so müsste man in Betracht ziehen, dass jemand planen könnte, die Welt zu erobern.
Und das wäre sicher eine böse VT.

Welchen Sinn hat die neoliberale Ausbeutung?
Ich fürchte, sie dient der Aufrüstung.
Wir wissen, dass die Aufrüstung ansteigt in diesen Zeiten.
Man scheint Angst zu haben in diesen Zeiten der Handelskriege
und nicht einmal die Weihnachtsrally an den Börsen ist mehr sicher.
Wird man den Kapitalismus unkontrolliert zusammenbrechen lassen,
oder wird man ihn doch besser kontrolliert zusammenbrechen lassen,
um ihn hinterher wie gewünscht wiederherstellen zu können?
Fragen über Fragen.

freundliche Grüße
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Die Pyramide ist sowas von veraltet. In Zeiten in denen jeder Himpel mit Youtube Account 3 Stufen der Pyramide überspringen kann hat das Modell der Pyramide ausgedient.

Das sind nicht mehr als einfache Schaubilder. Blasse Propaganda wenn du so willst aus einer Zeit als der Mensch noch besser beeinflussbar war. Heute schleppt jeder das gesammte Wissen der Menschheit in der tasche mit sich rum. Jeder hat die Möglichkeit sich zu Informieren (einzelne Länder mal ausgenommen).

Ich persönlich glaube ja das der Kapitalismus weder abgeschafft noch zusammenbrechen wird. Er wird, wie so oft, evolvieren. Sich den neuen anforderungen anpassen. Die eroberung des Weltraums steht kurz bevor mit milliarden Tonnen Rohstoffen. Und nicht zuletzt wird Wissenschaft und Technik dafür sorgen das der Kapitalismus sich irgendwann selber mehr oder weniger überflüssig macht.

Das wird freilich noch was dauern und der weg dahin wird nicht schön.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Default »

Wie ich schon sagte, ich glaube eher, dass der Kapitalismus in schlechten Zeiten immer wieder mal zusammenbricht
und dann neu aufgesetzt wird und von vorne beginnt.

Und wenn der Mensch diesen Planeten verbraucht hat, dann wird er dazu übergehen, weitere Planeten zu verbrauchen.
Und vielleicht wird man später einmal im Vorbeiflug eine Sonne aussaugen um die Energie-Bänke der Raumschiffe zu laden.

Man muß aber nicht glauben, dass dergleichen möglich sein wird.
Schon eher sagt man solche Dinge, um die jungen Leute nicht in der Hoffnungslosigkeit eines verbrauchten Planeten zurückzulassen.

freundliche Grüße
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Remus Horizon »

Default hat geschrieben:Wie ich schon sagte, ich glaube eher, dass der Kapitalismus in schlechten Zeiten immer wieder mal zusammenbricht
und dann neu aufgesetzt wird und von vorne beginnt.
Was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Der starke, gesunde Mensch ist gelegentlich krank. So ist es mit dem Kapitalismus. Die Krankheit ist die Krise, er regeneriert sich und weiter geht’s. :chaos:

Einst hatte der Mensch die Flamme, die von einem einschlagenden Blitz an einem Baum entfacht wurde, um sich zu wärmen und des Mammuts Fleisch zu braten. Später kamen Kohle, Öl, das gespaltene Atom und Solarstrom. Damit lässt sich Licht – die Glühbirne hier nicht vergessen – und Wärme erzeugen, aber auch ganze Städte und sogar den Planeten platt machen. Gutes Fleisch lässt sich auch braten. :auweiah:

Eines Tages leben wir vielleicht von riesigen Raumschiffen, die Sonnen aussagen – Draculschiffe. Haben wir die aufgesogen bleibt uns nur noch die Nullpunktenergie des Vakuums. Aber kein Problem für uns, wir vertilgen es. Alles vertilgt, sind wir im Nichts, fallen durch die Leere – was die ist, überlasse ich der Fantasie von jedem – und treffen unseren Schöpfer. Der uns lobt, dass wir das Universum endlich Platt machten, weil es ihm langsam zu langweilig wurde. :lol: :wolf:
Eine Theorie zu den Multiversen besagt, dass jeder Gedanke ein neues Universum erschafft. Kein wunder verirren wir uns so häufig.
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Cpt Bucky Saia
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Noch mal zurück zur Edelmetallbindung. Mir ist heute mal eingefallen das eine der schlimmsten Wirtschaftskriesen der jüngerne Zeit (Börsencrash 1929) in einer Zeit stattfand als der Dollar noch an Gold gebunden war.
Die Konsequenzen sind glaub ich jedem bekannt.
Natürlich sind die Ursachen vielfältig und ich will damit nur ausdrücken das eine Edelmatallbindung anscheinend nicht das Allheilmittel für das Währungs"problem" ist.

Just my 2 Cents.
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Tyger
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

Die Konsequenz war, dass diejenigen, die Dollars hatten, trotz der Krise gut dran waren, weil der einen ziemlich hohen Wert behielt. Der Wert nichtgoldgedeckter Währungen wie der Deutschen Reichsmark dagegen fiel ins Bodenlose.
fehlgeleitet
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Habe den halben Tag dran gesessen, die anderen Fragen bezüglich Kommunismus und Staat beantworte ich später. Natürlich habe ich dazu auch gute Quellen direkt zitiert, ohne das immer kenntlich zu machen.

Geld und Gold

Ich erkläre ersteinmal (in Kurzform) was Geld und seine Rolle im Kapitalismus ist:

Geld ist das allgemeine Zugriffsmittel auf den gesellschaftlichen Reichtum und wird deshalb im Marxismus als "abstrakter Reichtum" bezeichnet. Da der letzte Zweck der geleisteten Arbeit im Kapitalismus eben Geld ist, wird die vom Lohnarbeiter geleistete Arbeit als "abstrakte Arbeit" bezeichnet.

Abstrakt ist der Reichtum an Geld, weil er ja bloß die Möglichkeit eröffnet, sich die Arbeitsprodukte dieser Gesellschaft anzueignen.
Abstrakt ist die Arbeit, weil die produzierte Ware ja allein den Zweck hat an Geld zu kommen, das hergestellte Produkt also nur ein Mittel zum Zweck ist.

Das für den Kapitalisten Interessante an einem Produkt, sein Wert, liegt nicht in seinem konkreten Nutzen, sondern darin, dass es für andere einen konkreten Nutzen hat, die davon aber ausgeschlossen sind – eben bis im Kauf ihr Ausschluss aufgehoben wird. Es geht ihm also um den Tauschwert, nicht sein Gebrauchswert. Jedoch ohne Gebrauchswert kein Tauschwert! Der Gebrauchswert wird also nur als Träger des Tauschwertes benötigt.

Inwiefern die abstrakte Arbeit dem Zweck zu dem sie geleistet wird tatsächlich erfüllt, lässt sich immer nur im nachhinein feststellen, also ob sie auf dem Markt auf zahlungsfähige Nachfrage trifft. In diesem Fall war die Arbeit gesellschaftlich notwendige Arbeit, andernfalls war sie für die Katz.
Der (Tausch)Wert einer Ware ist laut Arbeitswertlehre die in sie investierte Arbeitszeit gemessen am gesellschaftlichen Durchschnitt, Angebot und Nachfrage sind im Grunde nur Varianz, also temporäre Launen der Märkte, die sich aber auf lange Sicht ausgleichen. Der Tauschwert einer Ware und ob sie sich gerade verkaufen lässt oder nicht sind also auch zwei verschiedene Dinge. Wäre die zahlungsfähige Nachfrage nach einer Ware garantiert, hätte man einen Kapitalismus ohne Krisen.
Das Geld "vergegenständlicht" den Beitrag, den ein gewisses Quantum Arbeit zur Masse des als Stoff eines privateigentümlichen Gewalt verhältnisses existierenden gesellschaftlichen Reichtums leistet. Gleichzeitig kann man damit die gesellschaftliche Arbeit kommandieren, indem man auf den Reichtum der Gesellschaft zugreift.

Tatsächlichen Reichtum (im Gegensatz zum abstrakten) definiert Marx hingegen als freie Zeit. Entsprechend fassunglos steht Marx vor der Tatsache, dass der Kapitalismus keine freie Zeit herstellt, also die Maschinen dazu nutzt, dass weniger gearbeitet wird, sondern dass er im Gegenteil versucht die Lohnarbeiter immer mehr arbeiten zu lassen und ihnen relativ dazu immer weniger zu geben. Auf der anderen Seite produziert er Überflüssige, die er für die Vermehrung seines Reichtums nicht gebrauchen kann und deswegen auch nicht versorgen will.

Das Geld ist also das Maß der Werte. Dabei ist es relativ unerheblich, ob es nun als Geldware, zB als Gold vorliegt, in durch Gold gedecktes Geld, oder auch in Geld, dass nicht an eine Golddeckung gebunden ist, sofern es sich um eine Weltwährung handelt. Eine Weltwährung wie der Dollar ist also wie Gold.

Das liegt daran, dass das Maß der Werte letztendlich auf einem Gewaltverhätniss beruht, die vergegenständlichung also eine gewaltsame Setzung ist. Wohlgemerkt: der Staat kann das Geld drucken, er garantiert auch das man dafür etwas kaufen kann, aber er kann nicht garantieren, wieviel (also die Quantität) man dafür kaufen kann. Das wiederum entscheidet der Markt, abhängig von den Wechselkursen. Historisch war es so, dass das er das Geld ursprünglich in ein Verhältniss zu Gold setzte, um für seinen Wert zu bürgen. Dies ist inzwischen ohne jede Bedeutung, da sich die Währung Kraft des Gewaltsouveräns etabliert hat.
Ich werde nun erklären, was dieses Gewaltverhältniss nun mit der Arbeitswertlehre zu tun hat.

Der Clue am Kapitalismus ist, dass diejenigen, die nichts besitzen, sich selbst auf dem "Arbeitsmarkt" anbieten können und müssen (von Almosen kann man auf Dauer nicht leben), und diejenigen die über die Produktionsmittel verfügen, die Arbeitskraft einkaufen können.
Dabei hat der Arbeitsmarkt eine Besonderheit gegenüber anderen Märkten, denn die Anbieter von Arbeitskraft müssen verkaufen um Leben zu können, können ihr Produkt also nicht zurückhalten, wenn sie zuwenig gezahlt bekommen. Sie haben also eine schlechte Verhandlungsposition.

Diejenigen die die Arbeitskraft einkaufen, tun dies um aus Geld (dem investierten Lohn) mehr Geld (durch Verkauf der hergestellten Waren) zu machen. Ihr Geld ist also Kapital, selbstverwertender Wert. Diejenigen, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, tun dies um das Geld zu nutzen um Leben zu können. Wenn ihr Konto am Ende des Monats nicht leer ist, dann bestimmt nach dem nächsten Urlaub oder Zahnarztbesuch, mit Glück ist noch was für die Altervorsorge übrig.
Das Geld hat also einen Doppelcharakter, je nachdem in welchem quantitativen Umfang es vorhanden ist.
So kann der Kapitalist also von fremder Arbeit leben, dass ist das Geheimniss des Mehrwerts. Daran hat sich seit 250 Jahren nicht viel geändert, die Pyramide von Default ist also keineswegs veraltet.

Das klappt natürlich nur wenn die Kapitalisten einen Staat im Rücken haben, der das Recht auf Eigentum mit Gewalt durchsetzt.
Dementsprechend ist der Wert, sei es nun Papier oder Gold, etwas was sich aus der Durchgesetztheit des Privateigentums ergibt, und nicht in der Natur des Geldes liegt. Genauso verhält es sich mit vielen anderen "Sachzwängen" des Kapitalismus, die etwas ganz anderes sind als Naturgesetze, weil die kapitalistischen Sachzwänge eben vom staatlichen Gewaltmonopolisten garantiert werden müssen um zu gelten.

Bei der Geldwirtschaft handelt es sich also um ein denkbar verrücktes und gemeines, nämlich auf Privateigentum, also auf Ausschluss und Verfügungsgewalt gegründetes "System" gesellschaftlicher Arbeitsteilung, das demzufolge auch das eigentliche Gemeinwesen darstellt, weil eben von der zahlungsfähigen Nachfrage buchstäblich alles abhängt.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

fehlgeleitet hat geschrieben: Das Geld ist also das Maß der Werte. Dabei ist es relativ unerheblich, ob es nun als Geldware, zB als Gold vorliegt, in durch Gold gedecktes Geld, oder auch in Geld, dass nicht an eine Golddeckung gebunden ist, sofern es sich um eine Weltwährung handelt. Eine Weltwährung wie der Dollar ist also wie Gold.
Na, dann tu Du Dir mal Dollars ins Sparschwein; bei mir kommen da Barren rein.
Du wirst dann irgendwann merken, wieviel Marxens Theoretisierereien mit der realen Welt zu tun haben.
fehlgeleitet
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Aktuell kaufen die Zentralbanken zwar wieder Gold, waren aber vorher lange Zeit die größten Verkäufer.

In was gedenkst du dein Gold denn umzutauschen, wenn das Geld wertlos sein sollte?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

Na, in die Dinge, die ich brauche - so wie man das eben mit jeder Währung tut.
Bzw. nach Bedarf in eine Nachfolgewährung, die dann wieder für eine Weile halbwegs stabil bleiben wird.
fehlgeleitet
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Naja, aus meinen Ausführungen sollte sich allerdings ergeben, dass ein wertloser Euro gleichbedeutend ist mit der totalen Ohnmacht des staatlichen Souveräns. In diesem Fall brauchst du nicht mehr zu kaufen, du kannst es dir einfach nehmen. Und ein wertloser US-Dollar wäre nur über den Zusammenbruch der globalen Ordnung zu erreichen. Auch in diesem Fall glaube ich nicht, dass sich irgendwer noch für Gold interessiert.

Natürlich können die Wechselkurse mal die eine, mal die andere Währung begünstigen. Es mag sein, dass das eine Geld stärker inflationiert als das andere, je nach Handelsbillianz und sowas. Prinzipiell gilt aber die oben genannte Austauschbarkeit.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Tyger »

fehlgeleitet hat geschrieben:Naja, aus meinen Ausführungen sollte sich allerdings ergeben, dass ein wertloser Euro gleichbedeutend ist mit der totalen Ohnmacht des staatlichen Souveräns. In diesem Fall brauchst du nicht mehr zu kaufen, du kannst es dir einfach nehmen. Und ein wertloser US-Dollar wäre nur über den Zusammenbruch der globalen Ordnung zu erreichen. Auch in diesem Fall glaube ich nicht, dass sich irgendwer noch für Gold interessiert.
Als in der Weltwirtschaftskrise der 1930er der Wert der Reichsmark (und auch anderer Währungen) fast auf Null fiel, brach in Deutschland (und auch sonst in Europa) keineswegs die Zivilisation so komplett zusammen, dass sich einfach jeder irgendwie Stärkere einfach rauben konnte, was er brauchte. Solche Beispiele gibt es noch mehr.
Nebenbei bemerkt schreibst Du, dass "ein wertloser Euro gleichbedeutend ist mit der totalen Ohnmacht des staatlichen Souveräns" - glaubst Du ernsthaft, dass es dem Rest der Welt mehr als ein belustigtes "Hoppla!" entringen würde, wenn Brüssel morgen von Außerirdischen weggebeamt würde oder Juncker die EU im Suff an die Chinesen oder sonstwen verwettet oder verspielt?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

du hast mich ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt, ich weiß nicht so genau, was die Gründe für die Krise von 1930 im einzelnen gewesen sind.
Eins ist jedoch klar: Das Geld der Weimarerrepublik hatte nicht den Status eines Weltgeldes, weiterhin war die Weimarerepublik in ihrer Souveränität eingeschränkt.

Dies ist also eine andere Situation als heute, wo Deutschland ziemlich eindeutig der Souverän des Euroraums ist. Und wirklich souveräne Staaten gehen nicht pleite, solange sie handlungsfähig sind. Die USA hat zb nach der Krise 2008 ganz stumpf monatlich neue Dollars gedruckt.

Juncker kann die EU nicht verspielen, um den Euroraum zu übernehmen müsste man ihn in jedem Fall militärisch zur Kapitulation zwingen. Inwiefern du dann mit deinem Gold auf der sicheren Seite bist darüber kann man wohl nur spekulieren.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Vielleicht noch ein kleiner Nachtrag:

Der internationalismus des Geldes ist in Wahrheit die offensive des nationalen Geldes. Jedes Land versucht, sein Geld zum Weltgeld zu machen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch die Geldhoheit kann das Land mit Weltgeld einfach Scheinchen nachdrucken, ohne das es direkt zu einer Inflation kommt. Denn es existiert eine internationale Nachfrage nach dem Weltgeld.

Die Standortkonkurrenz der Nationen läuft in vielerlei Hinsicht auf eine Konkurrenz um das bessere Geld hinaus. Die Nation die es schafft ihr Geld produktiver zu machen wird die Herzen des Finanzkapitals erobern und damit den Weltmarkt. Dafür mobilisiert jede Nation rücksichtslos alles, was es zur Erhöhung der Produktivität nutzen kann.

Staat und Kapital haben also eine große gemeinsame Interessensschnittstelle: Sie nennt sich Wachstum. Eine Differenz ergibt sich allerdings in der Handelsbillianz: Die nationale Handelsbillianz ist nur dem Staat wichtig, nicht aber dem Kapital, dem es letztendlich gleichgültig ist, ob es Dollar oder Euro verdient, solange es verdient.
Eine negative Handelsbillianz bedeutet für den Staat hingegen den Abfluß nationalen Reichtums, und damit eine Entwertung des eigenen Geldes. Diesem Schicksal sind die meisten Währungen auf diesem Planeten bereits erlegen. Sie taugen nur noch für die kleine Zirkulation, im schlimmsten Falle hat ein Staat praktisch seine Geldhoheit verloren, weil nicht einmal seine Bevölkerung sein Indianergeld ernst nimmt und lieber Dollars haben möchte. Wenn dieser Fall eingetreten ist, ist die gesamte nationale Wirtschaft des unterlegenen Standorts bereits im Dienste des Dollars, da ihr nationales Wirtschaftswachstum vor allen Dingen dem Urheber des Dollars, also der USA dient.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Ist wohl eine Frage der definition der Krise. Beim zusammenbruch des Währungssystems kann Gold sicherlich hilfreich sein. Nach einem Thermonuklearen Krieg (oder dem Klimakollaps) ist sicherlich eher Klopapier das Mittel der Wahl. Man sagt nicht umsonnst Klopapier sei das Blattgold der Krise.

Gold als solches ist ja rational betrachtet so nützlich wie ein Kropf am Hals. Seelig sind die, die über Nutzvieh oder Handwerkliches Geschick verfügen. Die haben dann immer was zum tauschen.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Cpt Bucky Saia hat geschrieben:Gold als solches ist ja rational betrachtet so nützlich wie ein Kropf am Hals. Seelig sind die, die über Nutzvieh oder Handwerkliches Geschick verfügen. Die haben dann immer was zum tauschen.
so sehe ich das eigentlich auch. Ohne Souverän das das Eigentum garantiert, ist Gold so wertlos wie Geld. Das ist im Grunde auch der ganze Punkt meiner langen Rede weiter oben gewesen, vielleicht sollte ich nächstes mal einfach eine Zusammenfassung schreiben, für all die die nicht so viel lesen wollen.
Ein Staat dessen Währung durch Inflation wegbricht, hat schon vorher seine Souveränität verloren.

edit: also natürlich gibt es börsencrashs und so weiter die zu empfindlichen Kurskorrekturen führen. Dennoch wird ein wirklich mächtiger Staat oder Staatenverbund wie die EU es niemals zulassen, dass ihre Währung so abrauscht, dass sie Konkurs anmelden können. Eher beginnen sie einen Krieg.

edit2: andrerseits sind die militärischen Mittel der EU im Vergleich zu RUS oder US etwas eingeschränkt. Insofern: Der Euro ist vielleicht ein Stück unsicherer als der Dollar. Andersherum garantiert ein fettes Militär noch kein Weltgeld, wie man an dem schwächlichen russischen Rubel sieht. Es braucht dafür auch die Produktivität der Wirtschaft.

Man darf bei solchen Überlegungen also weder die ökonomische noch die politische Schlagkraft eines Souveräns vernachlässigen, das macht es etwas kompliziert.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Was bringt eigentlich die ganze Schwafelei?
Das sind nun alles recht bekannte Fakten und Gedankenkonstukte....
Ich komm mal auf meinen kurzen Beitrag weiter oben zurück...
Gesetzt den Fall, jetzt käme die grosse Fairnis in puncto Verteilung wie ein Segen über uns...was dann?
Dann wäre das, was wir jetzt schon Bevölkerungsexplosion nennen wohl eher nur noch eine Knallerbse.
Alles scheitert jetzt schon am Egoismus, und wird es auch in Zukunft tun.
So einfach ist das.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von fehlgeleitet »

Warum sollte aus Wohlstand Kinderreichtum folgen? Ist es nicht eher so, dass Familien viele Kinder zeugen zwecks Altersabsicherung?
In Deutschland sind Kinder zwar ein Armutsrisiko, aber in Afrika können die dich versorgen wenn du nicht mehr kannst. Vielleicht. Jedenfalls besser als die nicht-existente Rente da unten.

Insofern: Glaube ich ersteinmal nicht, dass eine Babyexplosion die Folge ist.
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von gabor »

Der war jetzt aber richtig gut.... :lol: :lol: :lol: :lol:
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

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Erklär mir den Witz, damit ich auch lachen kann :lol:
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Der ist echt gut aber ich erkläre auch nichts :lol:
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Re: IS/KKK/Mafia-Thread

Beitrag von khezef »

Simpel:
Wenn man sich zu Tode schuftet, bleibt keine Zeit mehr zum .... Spaß haben.
Wenn dem nicht so ist, gibt es mehr Zeit für die Imitation von Karnickeln. :ruhe: