Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Unentdeckte Tierarten oder Fabelwesen?

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whitestorm
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Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Beitrag von whitestorm »

P

Poltergeister
-Originalpost von Lestat de Lioncour

Die parapsychologische Forschung definierte das Phänomen des Poltergeistes als "Wiederholte spontane Psychokinese"(RSPK - Recurrent Spontaneuous Psychokinesis). Merkmale dieser Erscheinung sind: geheimnisvolles Knallen, lautes Krachen, unangenehme Gerüche, sich selbstständig bewegende Einrichtungsgegenstände, plötzliche Kältewellen, unerklärliche Stimmen, Gegenstände, die auftauchen und wieder verschwinden, unkontrollierte Levitationen von Personen...

Aufzeichnungen über derartige Vorkommnisse reichen bis ins 12 Jahrhundert zurück. Davor schrieb man sie einer bösen Macht, Helfer des Teufels, Dämonen zu. 1599 führte Martin del Rio eine der ersten ernsthaften Untersuchungen von Geistererscheinungen durch. Er schrieb die Erscheinungen Dämonen zu und katalogisierte 18 Arten von Dämonen für verschiedene Arten von Erscheinungen, darunter auch einen, der sich darauf spezialisiert hatte, ein ungeheuerliches Durcheinander zu schaffen.
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Der Parapsychologe William G. Roll charakterisiert die Poltergeist-Erscheinungen folgendermaßen: sie treten im Gegensatz zu Geistererscheinungen häufig bei Tage auf, sind gewöhnlich an eine Person gebunden und nicht notwendigerweise an einen bestimmten Ort. Trotzdem treten bei dieser grundlegenden Charakterisierung auch Ausnahmen auf.
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Typisch für Poltergeist-Erscheinungen hingegen ist mit einer gewissen Sicherheit, dass sie plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten und Tage oder Jahre andauern können. Sie können ebenso abrupt und geheimnisvoll enden, wie sie begonnen haben.
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Uneinigkeit besteht jedoch darüber, was ein Poltergeist ist und welche Kräfte dafür verantwortlich gemacht werden können. Nach Ansicht des Parapsychologen William Roll sind Poltergeister starke "personenzentrierte" Phänomene, die dem Geist oder der Psyche eines lebenden, menschlichen Wirtes entspringen. Es soll sich also um unkontrollierte psychokinetische Energie eines Lebenden handeln, auch genannt "wiederkehrende spontane Psychokinese".
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Die meisten Fälle von Poltergeistern beruhen vermutlich auf Betrug, Halluzinationen oder rein physikalische Ursachen. Doch gibt es auch immer wieder Phänomene, auf die diese Ursachen nicht zutreffen und dann ist die wiederkehrende spontane Psychokinese, die bei den Parapsychologen verbreiteste Theorie.
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Laut einer Studie von Professor Hans Bender von der Universität Freiburg waren im Zeitraum von 1947 bis 1986 Poltergeister für 85% aller paranormalen Ereignisse Deutschlands verantwortlich. Unter den Begriff "Recent Spontaneous Psychokinesis" fallen Klopfen und Poltern in der Wohnung, das spontane entzünden von Gegenständen, wenn Möbel von unsichtbarer Hand bewegt werden oder es Steine regnet. Dies hält meist über Wochen oder Monate an. Die Wissenschaftler sind mittlerweile der Meinung , es handle sich bei dem Phänomen nicht um ein unheimliches Wesen, sondern um die Psychokinetische Energie von betroffenen Personen, die unter starkem emotionalen Stress stehen, für den sie kein Ventil haben. Diese sogenannten "Fokuspersonen" sind häufig Jungen und Mädchen in der Pubertät. Die dafür benötigte Energie kann man vermutlich aus der Umgebung gewinnen: bei Spukerscheinungen wird häufig von einer spontanen Abkühlung der Raumtemperatur berichtet. Senkt man die Temperatur in der direkten Umgebung eines Schrankes auch nur um 1/10 Grad Celsius, reicht die benötigte Energie aus, um den Schrank zu verrücken. Interessant erscheint hierbei ebenfalls, dass bei Poltergeist- phänomenen nie jemand verletzt wird. Selbst wenn sie ganze Häuser in Schutt und Asche legen, wird dabei nie jemand verletzt. Der Monat, in dem die meisten paranormalen Ereignisse registriert wurden, ist der November, relativ dicht gefolgt vom Juli. Zu rate gezogene Priester waren normalerweise relativ machtlos. In kaum vier Prozent der Fälle konnten beige- zogene Priester Linderung verschaffen, die "Spontanheilung" nicht eingerechnet. Konnte hingegen ein Parapsychologe die Fokusperson identifizieren und gab man dieser Person Gelegenheit, über ihre Probleme offen zu reden, fand selbst extremster Spuk ein Ende. Eine repräsentative Gallup-Umfrage in 16 Staaten Nordamerikas und Westeuropas ergab 1987, dass über 10 Prozent der Erwachsenen glauben, bereits einmal dem Geist eines Verstorbenen begegnet zu sein.
Dank an Sternlicht
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Geschichtlich überlieferte Poltergeisterscheinungen:

Poltergeist von Bromley

Poltergeister suchen scheinbar nicht nur Privathäuser auf, sondern mitunter auch gewerbliche Räume.
1973 wurde Manfred Cassirer von der britischen ,,Society of Psychical Research" in ein Gartencenter in Bromley, Kent, gerufen, um dort eine Reihe seltsamer und höchst beunruhigender Vorfälle zu untersuchen.
Mehr als einmal verschwanden Holzbretter auf mysteriöse Weise, um dann ebenso plötzlich und überraschend wiederaufzutauchen.
Ohne offensichtliche Fremdeinwirkung hüpfte eine Uhr vom Schreibtisch.
Und schließlich rieselte gar Dünger von der Decke.
Einmal entstand dabei sogar durch zwei verschiedene Düngerqualitäten (eine graue und eine weiße) auf einem Verkaufstisch deutlich erkennbar, das Bild eines Gesichts, das beim Betrachten starr blieb, sich aber, sobald Cassirer wegschaute, aufzulösen schien.

Schließlich verschwand es, nachdem Cassirer das Phänomen zweimal untersucht hatte, auf ebenso unerklärliche Weise, wie es erschienen war.
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Der Spuk von Enfield

Ein Poltergeist-Spuk von elf Monaten ist der spektakulärste Fall der wohl jemals dokumentiert wurde.
Von August 1977 bis zum September 1978 durchlebte eine Mutter mit ihren vier Kindern in Enfield, einem Stadtteil nördlich von London, fast jede bis dahin bekannte Art von Poltergeist- Erscheinung.
Sozialarbeiter, Photographen. Psychologen und Priester waren vor Ort und beschäftigten sich mit dem Phänomen. Zudem reisten zwei Poltergeist-Forscher und ein Sprachtherapeut an. Nicht weniger als 1500 Spukerscheinungen wurden aufgezeichnet.
Es begann ganz harmlos, fast unauffällig, wie meistens in solchen Fällen:
Ein leises Schlurfen in einem der Schlafzimmer, als schleiche eine unsichtbare Person in Hausschuhen durch den Raum. Dann setzten Klopfgeräusche ein, die elf Monate lang ohne Unterbrechung anhalten sollten.
Zusätzlich meldete sich unvermittelt eine tiefe, sehr raue Stimme zu Wort und überschüttete die Anwesenden mit ordinären Beschimpfungen. Man nahm
sie auf Tonband auf und versuchte auf verschiedensten Wegen, sie zu identifizieren.
Die Stimme selbst behauptete, einem 72jährigen Mann aus der Nachbarschaft zu gehören. Eine Frau, die die ominöse Stimme in einer Radiosendung hörte, wollte
hingegen ihren Onkel Bill Haylock erkannt haben.
Aber letztlich erwies sich kein Hinweis als stichhaltig. Keine Identifizierung hielt einer genaueren Überprüfung stand.
Doch nicht nur Geräusche und Stimmen hielten die Anwesenden in Atem:
Ein Spielzeugbauklotz flog, von unsichtbarer Hand geworfen, quer durch den
Raum einem Photographen direkt an den Kopf.
Papier- und Kleidungsstücke gingen in Flammen auf, eine Streichholzschachtel entzündete sich von selbst und brannte in der Schublade, bis sie von selbst wieder erlosch. Dicht daneben liegende Gegenstände zeigten keinerlei Brandspuren.
Besteck. Ein metallener Teekannendeckel und ein Messingrohr verbogen und verdrehten sich von selbst.
Diese Streichholzschachtel wurde zunächst in Brand gesteckt
und dann auf mysteriöse Weise wieder gelöscht.
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Die Geister in diesem Haus besaßen erstaunliche Kräfte:
Eines Tages riss unvermittelt ein Teil des gasgefeuerten Kamins aus der Verankerung. Der Gitterrost wurde, buchstäblich von Geisterhand, quer durch das Zimmer geschleudert. Ein anderes Mal flog eine Kommode, ein schweres Sofa und ein Doppelbett durch die Luft.
Mittelpunkt all dieser Geschehnisse, schien Janet zu sein, die 12 jährigeTochter der Familie. Aus ihr heraus ertönte auch jene mysteriöse, tiefe Stimme.
Mehrmals wurde das Mädchen in Levitation versetzt, Zeugen sahen sie mitten im Raum schweben.
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Janet und ihre Schwester Rose wurden so oft aus dem Bett geworfen, dass sie schließlich lieber auf dem Boden schliefen.
Auch das half nicht gegen den Poltergeist, denn nun fand man Janet häufig schlafend auf ihrem Radioapparat liegen.
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Mit der Zeit gewöhnte sich die Familie an die unerklärlichen Zustände. Anfangs gerieten Mutter und Kinder in Panik, fürchteten um ihr Leben, doch allmählich wich das Entsetzen eher Ratlosigkeit und Verwirrung.
Im September 1978 endeten dann die Erscheinungen abrupt und traten bis heute nicht wieder auf.
Was blieb, sind einzigartige Aufzeichnungen eines ungewöhnlichen Spukereignisses.

Greets

Link zum Thread: das-phanomen-des-poltergeistes-t3026.html



Pumphut (m., Martin P., Pumput, Pumpot)
-Originalpost von Lestat de Lioncour
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In den volkstümlichen Erzähltradition der Lausitz, der Uckermark und des Voigtlandes ein mit Riesenkräften ausgestatteter, zauberkundiger Müllersbursche, der seinen Berufskollegen gerne Streiche spielt.
Er soll der populären Überlieferung nach in dem Dorfe " Spuhle " bei Hoyerswerda geboren worden sein. Wohl einer seiner spektakulärsten Streiche war, daß er einem Müller half, die Welle eines Mühlrades einzusetzen, die plötzlich zu kurz war.
http://www.oberlausitz-fewo-dreilaender … mphut1.jpg
Erst als man Pumphut holte und ihm gut zuredete, streckte er die Welle, damit sie wieder passte. Dieses Motiv taucht bereits in dem apokryphischen Evangelium von der Kinheit Jesu auf.
Die Sagengestalt des Pumphut geht auf niederdeutschen Ursprung zurück und entstand aus der Simbiose zweier dämonischer Wesen,

eines Mühlenkobolds und des
Teufels.

Mit fortschreitender Rationalisierung im Volksglauben nahm diese Gestalt immer mehr menschliche Züge an; er wurde zum Müllersburschen.
Dabei vermischten sich Motive aus anderen Sagenkreisen -

- Faust - Rübenzahl

auf sie und übertrugen sich in seinen Ursprung. Auch der name, dessen Präfix im Wendischen soviel wie

Poltern - Rumpeln

bedeutet, spricht eher für einen Hausdämonen.
Pumphut


Pan
-Originalpost von Lestat de Lioncour

Ein alter arcadischer Hirtengott, nach gewöhnlicher Annahme Sohn des Mercur und einer Tochter des Dryops, obwohl ihm noch viele andere Eltern gegeben werden. Er kam gleich zu der ihm einetümlichen Gestalt vollständig ausgebildet zur Welt, gehörnt, bärtig, krummnasig, rauhbehaart, geschwänzt, geissfüssig, do dass seine Mutter vor Schrecken entfloh. Sein Vater aber trug ihn auf den Olymp, wo alle Götter, besonders Bacchus, sich seiner freuten.

Er war in Arcadien einheimisch, von wo sich sein Dienst erst später weiter berbreitete. Von ihm findet sich folgende Erzählung:

Als die Athener beim ersten Einfall der Perser einen Schnellläufer nach Sparta sandten, um die Spartaner um Hilfe zu bitten, sei diesem unterwegs Pan erschienen und habe ihm zugerufen, er solle den Athenern sagen, warum sie denn ihn nicht verehren, da er ihnen doch schon oft genützt habe und noch nützen werde.
Nach gewonnener Schlacht haben ihm sodann die Athener unter der Burg ein Heiligtum errichtet, und ihn mit jährlichen Festen geehrt.


In Arcadien wohnt Pan in Grotten, schweift in Wald und Gebirge umher, führt mit den Nymphen Reigentänze auf, mehrt die Fruchtbarkeit der Heerden, gewährt oder versagt den Jägern Beute, ist auch Gott der Bienenzucht und des Fischfangs. Als Hirtengott ist er musikalisch, erfindet und bläst die Hirtenpfeife (Syrinx), zu welcher er auf folgende Weise gelangte:

Er liebte die Nymphe Syrinx und verfolgte sie bis zum Flusse Laodon, wo sie auf ihre Bitte in Schilfrohr verwandelt wurde, aus welchem nun der Gott sich jene Flöte schnitt und nach dem Namen der Nymphe benannte.

Als Waldgott ist er auch ein Schreckensgott, der den Wanderern Grauen einjagt;
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man schreibt ihm eine furchtbare Stimme zu, mit welcher er auch Kriegsheeren Entsetzen einjagt, daher man einen unerklärlichen Schrecken, der zuweilen ein Heer plötzlich überfällt, einen panischen nennt.

Heilig war ihm die Fichte und die Steineiche; er erscheint mit Fichtenzweigen bekränzt und mit dem Luchsfell bekleidet. Geopfert wurden ihm Kühe, Böcke, Lämmer, Milch, Honig und Most.

Die Römer haben ihn mit ihrem Faunus völlig vermengt, und wie bei ihnen die Faunen, so erscheinen auch bei den Griechen später die Pane, dann auch Panisken genannt, in der Mehrzahl. Diese waren ursprünglich von den Satyren wesentlich verschieden, wurden aber endlich auch mit diesen vermengt. Die Darstellung des Pan ist in der Regel der der Faunen völlig gleich.
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
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Re: Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Beitrag von whitestorm »

Q


Das Qilin
-Originalpost von Lestat de Lioncour
,,,ist das chinesische Einhorn. Im Gegensatz zum westlich-orientalischen Einhorn ist es kein Pferd, sondern eher ein Ochse. Der gesamte Körper ist mit blauen Drachenschuppen bedeckt. Der Kopf des Qilin ist der des chinesischen Drachens: Hirschgeweih (entweder eine einzelne Geweihstange oder zwei), Reißzähne, große Augen und der „Bart“ eines Karpfens. Auf dem Rücken wuchs Fell, das einen Kamm wie beim Drachen bildete.

Qilin ist der Name des Geschlechts. Man nennt das männliche Qi, das weibliche Lin.
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Das Qilin ist trotz seines raubtierhaften Aussehens friedlicher Natur. Es frisst ausschließlich Pflanzen und zertrampelt nie das Gras, auf dem es lief. Das Erscheinen eines Qilins galt in früheren Zeiten als ein Anzeichen für die Ankunft eines weisen Herrschers. In der chinesischen Mythologie ist es außerdem Diener des gerechten Richters Gao Yao, der wiederum dem idealen Kaiser Yao dient. Sünder wurden stets durch das Horn des Qilin niedergestreckt.
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Ein Buch erzählt, dass ein Qilin in der Zeit von Konfuzius gefangen wurde. Das Volk kannte dieses heilige Tier nicht und weil sie fürchteten, dass es ein schlechtes Zeichen sei, ermordeten sie es. Konfuzius war darüber sehr betrübt, und sagte, er sehe keine Hoffnung mehr und ließ sein historisches Buch unfertig.
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Als der chinesische Eunuch und Admiral Zheng He in der Ming-Dynastie (1334 - 1644) dem Kaiser Yong Le von einer seiner berühmten Seereisen eine Giraffe mitbrachte, wurde sie aufgrund ihres Fellmusters von Höflingen zu einem Qilin erklärt, was den Kaiser sehr erfreute.

Jeweils zwei Qilin-Statuen im Haus werden nach der Lehre des Feng Shui als glücksverheißend angesehen.

Auf Japanisch wird das Qilin auch Kirin ausgesprochen. In der japanischen Kunst hat es mehr Ähnlichkeit mit einem Hirsch als mit dem chinesischen Original. In Japan gibt es eine Bierfirma genannt Kirin.
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Das Qilin ist der Herr der behaarten Tierklasse; andere Tierklassen und ihre respektiven Oberherren: geschuppt(Long), gepanzert (Schildkröte), nackt (Mensch), gefiedert (Feng Huang).

Link zum eigenen Thread: das-qilin-t2977.html?hilit=qilin


Quastenflosser
-Originalpost von Lestat de Lioncour

gepostet von Noriel de Morville

Quastenflosser


Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Fische (Pisces)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Unterklasse: Fleischflosser (Sarcopterygii)
Ordnung: Quastenflosser
Wissenschaftlicher Name
Coelacanthimorpha
Arten

* Komoren-Quastenflosser (Latimeria chalumnae)
* Manado-Quastenflosser (Latimeria menadoensis)

Quastenflosser (Coelacanthimorpha) - auch Blaufische genannt - stellen eine Ordnung der Knochenfische dar. Ihre nächsten Verwandten sind die Lungenfische und die Landwirbeltiere (Tetrapoda). Ein wesentliches Kennzeichen sowohl der Quastenflosser als auch der Lungenfische ist das teilweise verknöcherte und mit Muskulatur versehene Skelett der Brust- und Bauchflossen. Daher fasst man sie auch zur Unterklasse der Muskelflosser beziehungsweise Fleischflosser (Sarcopterygii) zusammen. Nach kladistischer Analyse gehören auch die Landwirbeltiere zu dieser Gruppe. Der Name Quastenflosser leitet sich davon ab, dass sich an der Spitze der Schwanzflosse eine pinsel- beziehungsweise quastenförmige Verlängerung befindet.


Körperbau

Der Bau der Brust- und Bauchflossen ähnelt dem Bau der Gliedmaßen der Landwirbeltiere (Tetrapoden). Vermutlich haben frühe Quastenflosser-Arten ihre Flossen zur Fortbewegung am Meeresboden, möglicherweise auch an Land benutzt. Letzteres gilt aber als äußerst spekulativ, auch wenn ein rudimentäres Organ am Darm, das homolog zur Schwimmblase ist und den Überrest einer Lunge darstellen könnte, die bei den Lungenfischen noch vorhanden und funktionsfähig ist, zuweilen so interpretiert wird. Quastenflosser sind die einzigen lebenden Tiere, die über ein funktionsfähiges Gelenk im Schädelknochen verfügen. Dieses Gelenk erlaubt es ihnen, den Oberkiefer gegenüber dem hinteren Schädelteil anzuheben, um so beim Fressen die Maulöffnung zu vergrößern. Dieses lebende Fossil wird bis zu 1,80m lang.


Relativ enge Verwandte der Quastenflosser und Lungenfische, die Rhipidistia, werden in der Paläontologie vielfach als Vorfahren der ersten Landwirbeltiere angesehen. Der Aufbau des Skelettes ähnelt Ichthyostega, einem Fossil, das als eines der ersten Amphibien und damit als Landwirbeltier angesehen wird. Der Quastenflosser verwendet seine Flossen in einer Art Kreuz"gang", aber er bewegt sich nur schwimmend, die Evolution hatte somit eine Art des Gehens entwickelt, die erst später verwendet wurde.

Quastenflosser, die schon vor ca. 400 Millionen Jahre die Meere bevölkerten, war bis weit in das 20. Jahrhundert nur als 80 Millionen alte Versteinerung bekannt. Die ältesten Fossilien stammen aus dem Devon, die jüngsten aus der Kreide. Die Blütezeit lag in der Trias. Daher glaubte man lange, dass die Quastenflosser mit den Dinosauriern ausgestorben seien.


Wiederentdeckung eines lebenden Fossils

1938 wurde ein eineinhalb Meter langer und 52 Kilogramm schwerer unbekannter Fisch im indischen Ozean in der Gegend östlich von East London (Südafrika) aus knapp 70 Metern Tiefe gefangen. Das Exemplar war durch die Druckverringerung bereits tot.

Am 15. November 1954 wurde aus Tananarive (Madagaskar) zum ersten Mal der Fang eines lebenden Exemplars gemeldet.

Als Marjorie Courtenay-Latimer, die Kuratorin des Naturhistorischen Museums von East London, an der Südostküste Südafrikas das Tier entdeckte, das ganz offensichtlich ein Vertreter der Coelacanthini aus der Ordnung der Quastenflosser war, einer Fischgruppe, welche den Zoologen und Paläontologen bisher nur aus versteinerten Abdrücken bekannt war, und von denen man daher zu wissen glaubte, dass sie im Devon, vor über 350 Millionen Jahren, entstanden und gegen Ende der Kreidezeit, vor rund 70 Millionen Jahren, vollständig ausgestorben wären, schaltete sie Smith aus Grahamstown in Südafrika ein. Dieser identifizierte den Fisch eindeutig als Nachfahre der fossilen Quastenflosser und benannte das Tier, den Komoren-Quastenflosser, nach seiner Entdeckerin und dem Fluss Chalumna, in dessen Nähe er ins Schleppnetz gegangen war, taxonomisch Latimeria chalumnae.

Erst 15 Jahre später gelang der nächste Fang in der Gegend der Komoren.

Es konnten dann noch weitere Exemplare gefangen werden, einmal sogar ein lebendes. Am 17. Januar 1987 entdeckte der Münchner Biologiestudent Olaf Reinicke vom Tauchboot Geo aus in 198 Meter Tauchtiefe den ersten Quastenflosser in seinem natürlichen Lebensraum.

Seit 1989 wird mit Unterstützung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt ein Projekt zur Erforschung der Quastenflosser durchgeführt.

Inzwischen konnten von Hans Fricke auch Filmaufnahmen von lebenden Quastenflossern bei den Komoren gemacht werden.

Eine erneute Sensation gab es, als 1997 und 1998 tote Quastenflosser auf dem Fischmarkt von Manado Tua (Sulawesi) in Indonesien entdeckt wurden, rund 10.000 Kilometer von den Komoren entfernt.

Inzwischen fand Fricke auch dort lebende Quastenflosser, die als Manado-Quastenflosser (Latimeria menadoensis) bezeichnet werden.

April 2004 ist eine deutsche Unterwasser-Expedition in Südafrikas Küstengewässern auf weitere Exemplare der Komoren-Quastenflosser gestoßen. Am südlichsten Ende der Sodwana-Bucht nahe der Grenze zu Mosambik entdeckte das Team des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Seewiesen bei München zwei weitere Tiere. Damit erhöht sich nach Angaben der Zoologin Karen Hissmann der dort bekannte Bestand auf 21 Exemplare. Seit Beginn der 1990er Jahre sind drei Exemplare vor Mosambik und Tansania gefangen worden. Sollte die Finanzierung gesichert sein, ist für kommendes Jahr daher auch in mosambikanischen Gewässern eine Unterwasser-Expedition geplant.


Verbreitung

Latimeria chalumnae kommt in dem Gebiet zwischen den Komoren und Madagaskar in einer Tiefe von 150-400 m vor. Eine zweite Art von Quastenflossern gibt es in den indonesischen Meeresgebieten zwischen Borneo und Celebes. Diese Tiere unterscheiden sich morphologisch kaum von den Tieren von den Komoren. Molekulargenetische Untersuchungen der Mitochondrien zeigen jedoch Unterschiede. Diese lassen darauf schließen, dass die beiden Populationen seit etwa einer Million Jahren getrennt sind.


Lebensweise

Durch die beinartigen Brust- und Bauchflossen kann sich der Fisch in einer Art "Kreuzgang" bewegen. Für diese alternierenden Bewegungen seiner Flossen hat er in seinem Nervensystem bestimmte "neuromuskuläre Koordinationen", wie es Hans Fricke nennt. Nach seiner Ansicht können solche Koordinationen den Verwandten des Quastenflossers den Schritt an Land erleichtert haben. Tiere der modernen Art gehen jedoch nicht am Meeresboden herum und berühren mit ihren Flossen nicht mal den Boden, etwa beim Beschleichen ihrer Beute, wobei die Brustflossen um 180° um die eigene Achse gedreht werden können. Wenn der Quastenflosser schnell schwimmen will, benutzt er seine mächtige Schwanzflosse.

Quastenflosser sind Nachtjäger und Driftschwimmer, die auch die schwächste Wasserströmung für ihre Fortbewegung ausnutzen. Ihre großen Brust- und Bauchflossen verwenden sie zum Ausbalancieren.

http://www.go.co.za/2003/10/16/features/COELECAN.HTM

Link zum Thread: der-quastenflosser-t2982.html
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Re: Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Beitrag von whitestorm »

R

Die Rakshasa
-Originalpost von Lestat de Lioncour

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Die Rakshasa sind Dämonen aus der hinduistischen Mythologie. Sie werden zumeist als Tiere, z.B. Eulen, Tiger, Hunde oder Geier dargestlelt. Sehr oft finden sich jedoch auch bildliche Dokumentationen als besonders hässliche Menschen. Sie lauern an verruchten Begräbnisplätzen, kargen Einöden, Verbrennungsorten und Bäumen auf Ihre Opfer, denen sie nach dem LEBEN trachten.
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Den überlieferten Legenden zufolge werden Menschen nach ihrem Tod zu Rakshasa, wenn sie während ihres Lebens von einem menschlichen Gehirn gegessen haben. Sie gelten als mehr oder weniger böse Geister, je nachdem, welcher Gattung, der dreien sie folgen. Die Hindus differenzieren dabei, die harmlose Wesen ,
wie die Yakshas,
des weiteren Titanen oder Feinde der Götter, oder
die teuflische Dämonenbrut.
Als Rädelsführer der dritten Art der Rakshasas gilt Ravana.
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Die mythologischen Wurzeln der Rakshasas wird unterschiedlich interpretiert. Legenden zufolge, entsprangen sie aus Brahmas Fuss. Das Vishnu-Purana lässt sie von Kashyapa abstammen. Im Ramayananischen Glauben erschuf Gott das Wasser und bestellte zu seinem Schutz die Rakshasas. Alte Epen erzählen davon, dass sie die Urbewohner Indiens sind, die von den Ariern unterworfen wurden.
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Aber egal, welcher überlieferten Historienspur man folgt, stets werden sie als abnorm anzusehende indische Dämonen mit Fangzähnen, blauem Hals und blutig verklebtem Haar stygischer Gestalt beschrieben
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Ihre Hauptnahrung ist Menschenfleisch. Sie gelten als Verursacher von Seuchen und pandemischen Krankheiten, die weiblichen Rakshasi, sollen dabei besonders für Schwangere gefährlich sein.


Riemenfisch
-Originalpost von Lestat de Lioncour
gepostet von Noriel de Morville

Riemenfisch

Systematik
Reihe: Fische (Pisces)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Unterklasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Infraklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Glanzfische (Lampridiformes)
Familie: Riemenfische
Wissenschaftlicher Name
Regalecidae

Riemenfische (Regalecidae) sind große, schlangenförmige, pelagische Knochenfische ( Pelagische Fische (gr. pelagos = die hohe See) leben im offenen Meer zwischen Wasseroberfläche und Meeresgrund. Das Pelagial ist die Region des freien Wassers im Meer und im Binnengewässer / Benthonische Fische leben am Meeresboden (Benthal = Bodenregion der Gewässer / See). Die Biozönose (Lebensgemeinschaft) des Benthals wird als Benthos bezeichnet. Das Benthos ist in das Litoral (Uferzone) und das Profundal (Tiefenzone) gegliedert. Freibewegliche Organismen zählen zum vagilen Benthos, festsitzende Organismen zum sessilen Benthos), die, obwohl sie selten gesichtet werden, in allen tropischen bis moderaten Ozeanen vorkommen. Die Familie der Riemenfische umfasst vier bekannte Spezies. Eine von ihnen, Regalecus glesne, hält laut dem Guinness-Buch der Rekorde den Rekord für den längsten lebenden Knochenfisch, mit bis zu 11 Metern Länge.

Aufgrund ihrer Größe und ihres Aussehens wird vermutet, dass Riemenfische der Ursprung für viele Legenden von Seeschlangen sind.


http://www.eugenkarban.de/rom/mistere/i ... aserpe.htm

Link zum Thread: der-riemenfisch-t2984.html



Der Vogel Rock
-Originalposts von Lestat de Lioncour und pazuzu
1. Post Lestat:

Name : Rock
Lateinischer Name : Argentavis maximus
Lebensdauer : 30 - 40 Jahre
Größe : Flügelspannweite bis zu 18 m
Verbreitung : Hochgebirge
Verbreitung : Madagaskar

Die wohl bekannteste Überlieferung dieses mystischen Riesenvogels dürfte uns spätestens nach " Sindbad der Seefahrer " ein Begriff sein.

Rocks sind mit größter Wahrscheinlichkeit die größten außer Wasser lebende Spezies von Tieren. Beidseits des indischen Ozeans waren diese Riesenvögel bei Seefahrern und Landbevölkerung bekannt.
Dieser Vogel steht auf der roten Liste ganz oben, obwohl böse Zungen behaupten, er wäre schon längst ausgestorben, weil man seit dem 14. Jahrhundert keine Sichtungen mehr dokumentarisch überliefert hat.
Marco Polo war der letzte, der davon berichtete;
Der Kublai Khan, ein hoher Würdenträger und Gastgeber auf seinen Reisen durch Madagaskar habe ihm eine 12 Schritt lange Rockfeder zur Begrüßung geschenkt.
Außerdem ist nachzulesen, daß er bei einer Jagd auf einen solchen Vogel gesehen habe, wie ein Rock einen Elefanten mit Mühelosigkeit vom Boden gehoben haben soll, bevor er diesen wieder auf die Erde fallen ließ, um ihn zu verspeisen.

Dieser Riesenvogel bevorzugt luftige Gegenden wie dem Tsaratanana - Massiv, Madagaskars nördlichste Gebirgsregion und Kryptozoologen sprechen nur noch von einzelnen Brutpaaren, die noch existieren sollen.

Es ist bekannt, daß dieser Vogel sein Ei
( das Weibchen legt nur ein einziges ) gern in den Sand am Strand zum Trocknen und Ausbrüten legt. Dadurch kann der Rock selbst mehr Zeit in lüftigen Höhen verbringen und nimmt den Junior erst nach Ausbrüten im Nest auf.
Eine Flügelspannweite von über 15 Metern war wohl die letzte aktuelle Messung Mitte des 18. Jahrhunderts. Trotz sechsstündiger, pausenloser Beobachtung durch kryptozoologisches Fachpersonal, wäre keinen Flügelschlag erkennbar gewesen , heißt es in den zoologischen Dokumenten der damaligen Expeditionen und Feldstudien .

Betrachtet man sich den Knochenbau des Rocks, der wie bei allen Vögeln leicht und hohl ist, kann man sich die immense Kraft vorstellen, die dieser Riesenvogel bewirkt haben muss, letztendlich jede Luftströmung ausnützen zu können, um in die Luft zu steigen.



Nach kryptozoologischer Sicht stammen die Rocks vom ausgestorbenen

Elefantenvogel - Aepyornis maximus

ab, der aber zu den Laufvögeln gerechnet wird, wie der Strauss oder der Moa. Die außergewöhnliche Größe des Rocks machte ihn schließlich so interressant für kryptozoologische Feldforschungen.
Funde von Knochenresten und den Schalen von Eiern hatten die Phantasie angeregt.
Es heißt, die Sonne hätte sich verdunkelt, wenn er über den weiten Horizont Madagaskars flog.

In Wirklichkeit wird aber davon ausgegangen, daß es sich bei dem Riesenvogel um den ca. 2 meter großen, bis zu 500 Kg schweren

Elefantenfußstrauss -

handelt, der wie seine heutigen Verwandten auf dem afrikanischen Festland durch die damalige urwaldartige Landschaft stapfte, weil er nicht fliegen konnte. Ein Ei dieses Vogels fasste angeblich bis zu 8 Liter (180 Hühnereier) Leider wurden diese Lögel Anfangs des 19: Jahrhunderts ausgerottet.

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2. Post von pazuzu

Ähnlich wie den Dodo auf Mauritius, gibt es auch eines der berühmtesten Tere Madagaskars seit langem nicht mehr. In madegassischen Legenden und in einer der Geschichten von Sindbad dem Seefahrer ist der Urvogel Aepyornis madagassisch Vorombemahilala (großer sanfter Vogel(, bei uns Vogel Rock genannt jedoch nachlebendig.
Scheherazade rettete wieder einmal ihr Leben, als sie dem Sultan Schariar in der 295. Nacht das Abenteuer von
Sindbad dem Seefahrer auf einer paradiesischen Insel im Indischen Ozean erzählte. Es war auf seiner zweiten Reise, daß er zu einer Insel gelangte, die über und uber mit tropischen Wäldern voller exotischer Fruchte bedeckt war. Um davon zu kosten und Proviant an Bord .,zu nehmen, ging Sindbad an Land und drang in den dichten Wald ein. Nach einem köstlichen Mahl schlief er zufrieden und erschöpft unter einem Baum ein. Als er, von einem unerklärlichen Geräusch aus dem Traum gerissen, nach oben blickte, erkannte er einen riesigen Vogel näher den Baumwipfeln, der mit seinen meterweiten Schwingen die Sonne verdunkelte. Seine Beine waren an dick wie Baumstämme, und mit seinen Krallen hatte er Elefanten in die Lüfte heben können.
Die Wirklichkeit war nicht so spektakulär, wie das einzige erhaltene Skelett eines Vogel Rock im Naturhistorischen Museum von Antananarivo (Tzimbazaza) beweist. Danach dürfte der flugunfähige Vogel etwa 3 4 m groß geworden sein, womit er den größten heute lebenden Vogel, den Strauß, erheblich überragt hätte. Seine Eier, von denen ein vollständig erhaltenes im privaten Berenty Naturreservat beiTotanaro (Fort Dauphin) ausgesteltt ist, waren 40 50 cm hoch und hatten ein Volumen, das 180 Hühnereiern entsprach. Bei seinem Gewicht von knapp 500 kg muß die Erde gezittert haben, wenn der Vogel Rock durch die Savanne des südlichen Madagaskar lief.
Vermutlich wurde er das Opfer der ersten menschlichen Bewohner Madagaskars, die wie Funde im Süden des Landes beweisen die 8-10 fassenden Eier ähnlich nutzten wie noch haute die Buschmänner im Süden Afrikas die erheblich kleineren Straußeneier. Mit wachsender Bevolkerungsdichte und dem Zurückweichen des Waldes aufgrund der über Jahrhunderte praktizierten Brandrodung wurde der harmlose und gleichzeitig so nützliche Vogel vermutlich gegen Ende des 17. Jh. ausgerottet Den letzten glaubwurdigen Bericht uber eine Begegnung mit dem Vögel Rock schrieb der französische Abgesandte der Compagnie des Indes, Etienne de Flacourt. Wo er im Sudwesten des Landes um 1648 den Vogel sah, findet man im Sand der Strande noch heute gelegentlich von Wind und Regen in handtellergroße Bruchstücke zerschlagene Reste der Rieseneier.

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Lestats Thread: der-vogel--und-quot-rock--und-quot-t663.html
pazuzus Thread: der-vogel-rock-t2875.html
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S

Säbelzahnkatzen
-Originalpost von Lestat de Lioncour

Langzahn ist nicht tot - Säbelzahnkatzen in Afrika?

Written by Marozi - gepostet von Andromalius
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Der Mond, in seinem ersten Viertel, ergießt endlich sein kaltes Licht über die weite Steppe. Die Rufe eines mächtigen Raubtieres lassen das Katzenrudel, das es sich unter einem Palmenhain gemütlich gemacht hat und so der Hitze des Tages entging, aufmerksam werden. Das heisere Kreischen stammt von keinem ihrer eigenen Art, aber es zeigt ihnen an, dass die
Zeit endlich gekommen ist. Mittlerweile haben sich auch genug dunkle Wolken zusammengezogen, die den hellen Mond verdecken und ihre Chancen auf Beute erhöhen. Die erste Katze des Rudels steht auf, gähnt, streckt ihre vorderen Gliedmaßen und trottet dann langsam davon in die Steppe. Wie auf ein geheimes Kommando erheben sich kurz darauf auch langsam die anderen Weibchen und folgen ihrer Gefährtin in die wartende Nacht. Scheinbar weitaus widerwilliger verlässt dann auch das Männchen seinen gemütlichen Schlafplatz, um seinem Harem in gebührendem Abstand hinterher zu trotten.
Die Jägerinnen erblicken die Herde keine 700 Meter entfernt und beginnen sich mit flotterem Gang nach einem nicht erkennbaren, geheimen Plan in der Savanne zu verteilen. Zwei der Weibchen sind jetzt bis auf 160 Meter an die Herde herangekommen. Sie schleichen vorsichtig und geduckt weiter, halten immer wieder inne um ihre Beute nicht aufzuschrecken. Zwei weitere Weibchen sind in einer Flankenbewegung fächerförmig ausgeschwärmt. Die Dunkelheit ist der wichtigste Verbündete der Jägerinnen und erhöht ihre Erfolgschancen immens. Aber noch immer sind die Silhouetten der Tiere durch das Licht der Mondsichel zu erkennen. Die Anführerin des Rudels hat sich bis auf 90 Meter herangepirscht. Wie ein lebender Verbündeter schiebt sich just in diesem Moment eine Wolke vor den Mond und hüllt die weite Graslandschaft in absolute Dunkelheit. Das Zeichen wurde gesetzt und die Anführerin zögert keine Sekunde.
Die Herde hat die Gefahr erkannt und jedes einzelne Tier rennt jetzt um sein Leben. In einem Schwenkmanöver flüchten hundert Tiere gemeinsam als Herde vor dem drohenden Tod davon. Die Wolke wurde inzwischen vom Wind wieder vertrieben und das Mondlicht ist zurückgekehrt. Die Anführerin und ihre Gefährtin rennen mit mächtigen Sätzen hinter den angsterfüllten Tieren hinterher, als urplötzlich ein Schatten von rechts in die Herde hineinprescht. Eines der ausgeschwärmten Weibchen prallt mit voller Wucht und mit ihrem gesamten Körpergewicht auf eines der Beutetiere und schleudert es regelrecht mit zu Boden. Nur wenige Augenblicke später sind die anderen Jägerinnen heran und halten das panische Tier mit ihren mächtigen Pfoten und starken Muskeln am Boden. Panik steht in den Augen des Opfers, als die zuletzt hinzugekommene Katze ihre mächtigen Eckzähne in seine Kehle schlägt und es mit diesem einzigen Biss tötet.
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Wieder haben seine Weibchen Beute gemacht, diesmal war eines der seltsamen, rüsseltragenden Macrauchenia2 das Opfer. Herrisch blickt das Männchen über die Savanne, hebt seinen Kopf und brüllt seinen Machtanspruch hinaus in die Dunkelheit. Er ist der Vernichter3, er ist Smilodon!
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So oder so ähnlich könnte die Beutejagd eines Rudels von furchteinflößenden Säbelzahnkatzen der Art Smilodon fatalis aus Südamerika ausgesehen haben. Heute wird die Rudeljagd innerhalb der Katzenfamilie auf eine ziemlich ähnliche Weise jedoch nur noch von Löwen ausgeübt, denn Smilodon fatalis starb, ebenso wie alle anderen Säbelzahnarten davor oder danach, vor etwa 10.000 Jahren aus. Aber ist dem wirklich so? Es gibt einige wenige Berichte über große Katzen aus Südamerika und Afrika, die in ihren Beschreibungen ziemlich genau auf eine Säbelzahnkatze passen würden...

Afrika / Tiger der Berge („Tigre de Montagne“)

Die bekanntesten Berichte stammen aus der ehemals französischen Kolonie Zentralafrika. Die heutige präsidiale Republik hat ungefähr 3, 2 Millionen Einwohner, die hauptsächlich aus Sudanvölkern besteht und eine kleine Minderheit Pygmäen aufweist. Erst 1960 erlangte das Land die Unabhängigkeit, die jedoch schon fünf Jahre später durch ein Terrorregime unter General Jean-Bèdel Bokassa wieder ersetzt wurde. Genau in diesen turbulenten Jahren jedoch ist der Jagdführer Christian Le Noel5 Berichten der Einheimischen über mysteriöse „Tiger der Berge“ nachgegangen.
Noel lebte zu dieser Zeit bereits seit zwölf Jahren im nördlichen Zentralafrika, weshalb er die örtliche Flora und Fauna sehr genau kannte. Doch das Tier, das die Angehörigen des Stammes der Youlou ihm beschrieben und unter dem Namen Koq-Nindji6 kannten, konnte auch er nicht einordnen. Auf einer Jagdpartie westlicher Großwildjäger in der Region Ouanda-Djailè, die er zusammen mit einem alten, eigenwilligen Youlou-Spurenleser führte, entdeckte er Anfang der 60er Jahre in einer Schlucht eine dunkle Höhle. Nachdem die Jagd an diesem Tag sowieso abgebrochen wurde, beschlossen Noel und sein Begleiter umzukehren und sich die Höhle näher anzusehen:

Ich kam zu Fuß schnell auf dem Hohlweg voran und erreichte unbehindert eine Geröllhalde bestehend aus grauen Kieselsteinen, wo ich mich dazu entschied, zu diesem Felsenunterstand über die rechte Seite hinauf zu klettern. Fast am Rande der Höhle angekommen, wurden wir jäh durch ein eindrucksvolles Brüllen gestoppt, das ich nicht zuordnen konnte. Djemet, der voraus ging, drehte sich schreckensbleich zu mir um und sagte „das ist der Tiger der Berge mein Herr!“

„Der Tiger der Berge?“

„Ja, mein Herr, er ist sehr bösartig, wir müssen kehrtmachen und flüchten, es ist zu gefährlich! „Das hier ist sein Zuhause!“
Und der tapfere Fährtenleser, der weder Büffel (einmal musste ich ihn, lachend, unter einem Büffel herausziehen, der ihn niedergerissen hatte!), noch die großen Raubkatzen fürchtete, zitterte wie Espenlaub und schien zutiefst in Schrecken versetzt.

Ich versuchte vergeblich, ihm zu erklären, dass wir mit einem Karabiner 375 Magnum, mit dem man einen Elefanten töten kann, nicht viel riskieren würden, Auge in Auge einem „Tiger“ gegenüber, aber nichts konnte ihn dazu bringen, weiter in Richtung Höhle zu gehen. Wir befanden uns nun schon auf dem halben Wege zum Grund der Höhle und, in vollem Lauf, erklärte mir Djemet, dass der Tiger der Berge eine Raubkatze sei, etwas größer als ein Löwe, aber eine rote Fellfarbe mit hellen Flecken hat. Es gab davon auch völlig schwarze Exemplare, sagte er zu mir, die man aufgrund des wesentlich kürzeren Schwanzes und der beiden Eckzähne des Oberkiefers, die über das Maul nach unten herausragten, für Löwen und Panther hielt!
Mein Fährtenleser erzählte mir, dass er in seiner Jugend eines Tages mit seinem Vater auf der Jagd war, sie hatten gerade einen Antilopenhengst (300 kg) getötet, als zwei „Tiger“, von denen einer ganz schwarz war, aus dem Dickicht kamen. Sie näherten sich dem Antilopenhengst und einer der beiden packte ihn mit seinem Maul und trug ihn ohne größere Mühe fort. Ein Löwe wäre gezwungen gewesen, den Kadaver zwischen seinen Pranken über den Boden zu schleifen.

Am Fuße der Höhle angekommen, gelang es mir Djemet davon zu überzeugen, auf der anderen Seite der Höhle wieder hinaufzusteigen, damit er versuchen konnte zu erkennen, welches Tier uns so erschreckt hatte. Den Karabiner in der Faust, bereit zu schießen, kam ich auf der Anhöhe des Felsunterstandes an, von wo aus wir nun in das Innere blicken konnten. Ich blieb stehen um alles genau zu beobachten als plötzlich drei große gesprenkelte Hyänen auftauchten. Um Djémet zu beruhigen, der sich wieder sehr aufgeregt war, erschoss ich eine der Hyänen, die sich auf dem Boden der Höhle befand. Dann, da ich meine Gäste nicht weiter warten lassen wollte, folgte ich ihnen zum Fahrzeug.
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Porträt eines Tigre de Montagne (© Markus Bühler)
So einfach konnte Christian Le Noel diese Geschichte jedoch nicht vergessen, weshalb er ein Jahr darauf für weitere Nachforschungen in die Region zurückkehrte. Einige der ältesten Männer des Stammes behaupteten, in ihrer Jugend Koq-Nindji gesehen zu haben, doch selbst noch zu Noel’s Zeiten herrschte unter den Jägern des Volkes die Meinung, es gäbe in den Bergen noch diese gefährlichen Raubtiere. Der Koq-Nindji ist nach ihren Angaben eine Katze, ein wenig größer als ein Löwe. Er hat ein rotes Fell mit weißen Streifen oder Flecken, der Schwanz ist nur kurz und die Haare an den Pfoten sind ungewöhnlich lang „um seine Spuren zu verwischen“. Markantestes Merkmal dieses ungewöhnlichen Tieres sind jedoch sicherlich die überlangen Eckzähne! Noel und auch anderen, die sich mit diesen Berichten beschäftigten, kam bei dieser Beschreibung und in Kenntnis paläozoologischer Funde sofort das Bild einer Säbelzahnkatze in den Sinn, zumal „Koq-Nindji“ übersetzt auch in etwa „Tiger der Berge“ bedeutet. Neben dem roten Fell, erzählten die Jäger der Youlou wie berichtet aber auch von schwarzen „Tigern der Berge“. Christian Le Noel schloss aufgrund dessen eine Verwechslung mit Löwen oder Leoparden absolut aus, da es keine melanistischen Tiere in der Gegend gab7. Um seine Theorie zu festigen, zeigte er den Spurenlesern farbige Zeichnungen von Tiger, Ozelot, Gepard, Schneeleopard, Leopard, Puma und anderen Raubkatzen, unter die er auch eine Zeichnung einer Säbelzahnkatze gemischt hatte. Und genau jene Zeichnung identifizierten die Youlou ohne jegliches Zögern als Koq-Nindji.

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Bereits 1937 beschrieb der Dorfvorsteher von Ouanda-Djalé, dem Heimatdorf von Djemet, gegenüber dem obersten Jagdaufseher der französischen Kolonien, Lucien Blancou, von einem identisch beschriebenen Tier in der östlichen Region von Ubangi-Shari. Rötlich-braunes Fell und größer als ein Löwe mit den entsprechenden Fußspuren. Man habe dieses Biest, wenn auch selten, schon bei Tag gesehen, als es seine Beute zu Höhlen in die Berge trug. In der Nacht leuchteten die Augen des nachtaktiven Tieres wie Scheinwerfer. Der Dorfvorsteher jedoch nannte dieses eindeutig katzenartige Tier allerdings „gassingrâm“. Der Kryptozoologe Karl Shuker geht in diesem Fall angesichts der nahezu identischen Beschreibungen und der identischen Region davon aus, dass es sich beim Koq-Nindji und beim gassingrâm um dieselbe Tierart handelt.

Der Stamm der Youlou gehört zur alten Bantu-Rasse8 Soudano Guinèenne deren Ankunft in Ouanda-Djalé zwar sehr lang zurück liegt, doch Noel rechnete mit einer kollektiven Erinnerung um den „Tiger der Berge“ höchstens bis vor vierhundert Jahren. Dementsprechend musste es also noch lebende Tiere in jüngerer Zeit geben...

Auch im Nachbarland Tschad kennt man ähnliche Berichte um derartige Säbelzahnkatzen. Die Hadjeray9 des südwestlichen Ouadai-Distrikts kennen es unter dem Namen „hadjel“. Christian Le Noel berichtet:

Die Völker im Süden des Tschad, darunter die Adjéray, glauben an eine Wiedergeburt der „Seele“ und der „Lebenskraft“ der Toten, an ein edles Tier aus dem Busch, besonders den Löwen. Es ist mir nie gelungen, einen meiner Fährtenleser dazu zu bringen, vom Fleisch dieser Raubkatze zu essen, obgleich dies, einmal zubereitet, ähnlich wie Kalbfleisch schmeckt, weil, wie sie sagten, sie dann den Eindruck hätten, einen ihrer Vorfahren zu verspeisen! Überdies, widerstrebte es einigen von ihnen oft, die erlegten Löwen zu häuten. Für den Jagdführer ist es nötig, die Gerippe der gehäuteten Löwen weit durch den Busch zu tragen, die Eingeborenen weigerten sich, in der Nähe dieser Kadaver zu nächtigen, immer aus Angst, einen Vorfahren, der in der Raubkatze wiedergeboren wurde, beleidigt zu haben. Im Literaturverzeichnis des Buches von Jeanne-Françoise Vincent (Leiter der Konferenz im CNRS), „Von den Hadjéray bis zum Tschad“ (Paris, Anthropos, 1975), zitiert sie einen Auszug aus dem Werk „Abhandlung der Paläontologie“, herausgegeben unter der Leitung von J. Piveteau, T. VI, 1961, pp. 785-795. Hier der Auszug : „ diese Äußerung (dem Glauben in die Wiedergeburt in Form des Löwen der Adjéray) ist eine überraschende und aufregende Bestätigung aus wissenschaftlicher Sicht. In Temki, werden die Mitglieder eines bestimmten Clans von „Personen der Leitung“ – übrigens auf dem Weg des Verschwindens – wie man uns sagte, wiedergeboren nicht in Form eines Löwen im eigentlichen Sinne, sondern in einer besonderen Art von Löwe, einem „Hadjel“. Auf unsere Fragen zum Wesen dieser Hadjel, antworteten uns die Menschen von Temki, dass es sich um ein Tier handele, das es nur in den Bergen von Adjéray gebe. Sie gaben uns die folgende Beschreibung: „der Hadjel ist ein Tier, das sehr einem Löwen ähnelt, das aber deutlich stärker ist als ein solcher. Es hat eine große Mähne. Es unterscheidet sich von einem Löwen besonders durch zwei Tatsachen: sein Schwanz ist sehr viel kürzer und ähnelt dem einer Hyäne, sagen die einen, ähnlich dem einer Stute, sagen die anderen. Besonders seine Fangzähne sind anders: sie sind so lang, dass er Schwierigkeiten hat, das Maul zu öffnen. Er braucht dafür lange, und er ernährt sich nur von kleinen Beutetieren, die er sehr langsam frißt. Es ist ein Tier, das selten Junge hat, einmal da eines, einmal dort. Mehrere der Einwohner von Temki bestätigten uns, dass sie einen Hadjel mit eigenen Augen gesehen hätten und im Gebirge seine Höhle wieder erkannt hätten. Man hat Angst, wenn man ihn trifft wegen seiner Größe - auch wenn er weniger gefährlich als ein Löwe ist, da er viel mehr Zeit braucht, um sein Maul zu öffnen!

Interessant ist, dass „Hadjel“ neben der Bedeutung in dem Wiedergeburtsglauben der Hadjeray aber auch ein genereller Begriff für Raubkatzen ist. So hat Noel zum Beispiel ebenfalls gehört, wie die Banwélés der Sananga in Kamerun , die goldene Waldkatze „Coung-Hadjel“ nennen.

Auch weiter nördlich im Tschad, in der Region Ennedi bei den Zagaoua-Leuten, finden sich ähnliche Berichte über eine Katzenart, die größer als ein Löwe ist, keinen (bzw. nur rudimentären) Schwanz besitzt, rotes Fell mit weißen Streifen besitzt, lange Haare an den Füßen hat und dessen Eckzähne weit über seinen Mund ragen.
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Wie man aus der Karte sehen kann, stammen die Berichte über „Tiger der Berge“ zwar aus verschiedenen Ländern, aber aus einer zusammenhängenden, überwiegend bergigen Region die von Tibesti im Norden des Tschad über Ennedi bis hin zu Ouanda Djailé in der nordöstlichen Zentralafrikanischen Republik reicht. Zudem haben die verschiedenen Stämme und Völker zwar mitunter eine gemeinsame Vergangenheit, aber über die Jahrzehnte hinweg kaum noch oder gar nie Kontakt. Dennoch gibt es auffällig übereinstimmende Erzählungen über eine große, unbekannte in den Bergen lebende Raubkatze, deren Beschreibungen einer prähistorischen Säbelzahnkatze entsprechen. Nur Zufall?

Die bekanntesten Säbelzahnkatzen überhaupt und Urbild unserer Vorstellungen entstammen der Gattung Smilodon, die die drei Arten S. gracilis, S. fatalis und S. populator umfasst. Alle drei Arten waren auf Nord- bzw. Südamerika beschränkt, so dass sie als Kandidaten für den „Tiger der Berge“ nicht relevant sind. Sollten hinter den aufgeführten Berichten tatsächlich überlebende Säbelzahnkatzen stecken, müssten sie auch in Afrika verbreitet gewesen und fossil belegt sein. Dies trifft natürlich in der Tat auf einige, in der Öffentlichkeit weniger bekannte Gattungen bzw. Arten zu, darunter zum Beispiel Megantereon, Machairodus, Homotherium oder Dinofelis. Theoretisiert für die verschiedenen Berichte wurden verschiedene dieser prähistorischen Säbelzähne, namentlich Megantereon und Machairodus.


Schädelvergleich: Megantereon cultridens (oben), Machairodus (© Marozi)
Megantereon, der im Zusammenhang mit dem Hadjel der Hadjeray genannt wurde, ist fossil in Afrika, Eurasien und Nordamerika10 nachgewiesen, wobei jedoch nicht sicher ist, wie viele Arten diese Gattung tatsächlich umfasste. M. cultridens zum Beispiel ist größtenteils nur von einzelnen Fundstücken wie Kieferknochen oder den charakteristischen, stark ausgeprägten Eckzähnen bekannt. Eines der besten gefundenen Fossilien von M. cultridens ist jedoch ein komplettes Skelett aus Senèze in der französischen Auvergne, das erstmals von Samuel Schaub beschrieben wurde und das man heute im Naturhistorischen Museum in Basel besichtigen kann. Das Skelett weist eine Schulterhöhe von etwa 70 Zentimeter auf, was von der Größe mit einem rezenten Leoparden vergleichbar ist. Der Körperbau ist sehr stämmig und kraftvoll, mit massiven vorderen Extremitäten und Klauen von der Größe eines Löwen. Die körperlichen Proportionen lassen insgesamt darauf schließen, dass M. cultridens relativ große Beutetiere zu Fall bringen und sie auch am Boden halten konnte. Der Schädel weist im Unterkiefer eine Verlängerung, eine Art knöcherne„Scheide“ für die langen, oberen Eck- bzw. Säbelzähne auf. Das verlieh dem lebenden Tier ein äußerst charakteristisches Aussehen, völlig verschieden vom dem heutiger Katzenarten. Nicht nur, dass ein solch auffälliges Detail nie in den Berichten um den Hadjel beschrieben wurde, sondern auch die auffällig kleinere Größe lässt Megantereon als mögliche Identifikation jeglicher Art von „Tigern der Berge“ mit Sicherheit ausscheiden.
Ganz anders sieht es dagegen mit Machairodus aus, der von verschiedenen Personen als möglicher Kandidat für den „Tiger der Berge“ vorgeschlagen wurde. Die Mitglieder der Gattung Machairodus waren allesamt große und stämmige Säbelzahnkatze. Erstmals tauchte die Gattung vor etwa 15 Millionen Jahren in Eurasien auf und überlebte bis vor etwa 2 Millionen Jahren, was anhand von Fossilien des M. africanus aus Tunesien nachgewiesen wurde. Die genaue Anzahl der Arten innerhalb dieser Gattung ist jedoch unklar und umstritten. Machairodus erreichte eine Schulterhöhe von 1 bis 1, 20 Meter, womit seine Körpermaße dem rezenten Löwen gleichkommen, auch wenn die Körperproportionen insgesamt eher denen heutiger Tiger glichen. Eine zeichnerische Rekonstruktion in Alan Turners Buch „The Big Cats and their fossil relatives“ zeigt anhand der Schädel von Löwe und M. giganteus in der genauen Betrachtung zwar deutlich den insgesamt länglicheren Kopf der ausgestorbenen Säbelzahnkatze und einige andere Unterschiede, die generelle Ähnlichkeit aber ist wahrhaft bemerkenswert.

Aber nicht nur die Gattung Machairodus, sondern auch die ihnen nachfolgenden Säbelzahnkatzen11 der Gattung Homotherium12 sind offiziell schon seit langem ausgestorben. Und nicht nur diese evolutionäre Problemstellung stellt sich einer Identifikation überlebender Säbelzahnkatzen (der Plural wird hier bewusst verwendet, denn letztlich muss es sich um eine stabile Population handeln) als „Tigre de Montagne„ in den Weg, sondern auch die berühmten Säbelzähne selbst. Djemet, der einheimische Spurenleser der Christian Le Noel begleitete, erzählte diesem wie er und sein Vater zwei „Tigern der Berge“ begegneten:

„[...] einer der beiden packte ihn (einen Antilopenbock) mit seinem Maul und trug ihn ohne größere Mühe fort. Ein Löwe wäre gezwungen gewesen, den Kadaver zwischen seinen Pranken über den Boden zu schleifen. [...]

Dieses Verhalten ist keineswegs ungewöhnlich, denn ist die Tötung erst erfolgt versuchen die meisten Fleischfresser ihre Beute in Sicherheit vor Fressfeinden zu bringen. Natürlich hat ein großes Löwenrudel kaum Übergriffe anderer Raubtiere zu fürchten (wenn man von anderen Löwen- oder Hyänenrudeln absieht), aber auch sie schleppen bzw. ziehen manchmal ihre erlegte Mahlzeit so gut es geht in Sicherheit um in Ruhe zu fressen. Einen derart schweren Kadaver, immerhin ein stattlicher Antilopenbock von 300 Kilogramm Gewicht, könnte ein Löwe tatsächlich nicht einfach so mühelos wegschleppen wie dies dem „Tiger der Berge“ von dem Youlous nachgesagt wird. Und leider ist dies einer Säbelzahnkatze nach Auffassung der Paläontologen erst recht nicht möglich, denn die furchteinflößenden, stark verlängerten Eckzähne sind auch relativ zerbrechlich.

Während also schon die legendären „Tigre de Montagne“ evolutionär nicht nur äußerst lange Zeit überlebt, sondern auch noch recht massive körperlichen Veränderungen erfahren müssten um die Beschreibungen zumindest ansatzweise zu erfüllen, sind ihre folgenden kryptozoologischen Vettern noch schwerer greif- und erklärbar...

Afrika / Wasserlöwe („Water lion“)

Auch im Fall der aquatischen beziehungsweise semi-aquatischen „Wasserlöwen“, die nach Theorien der beiden Zoologen Ingo Krumbiegel und Bernard Heuvelman eventuell evolutionär weiterentwickelte und an ein Leben im Wasser angepasste Säbelzahnkatzen sein könnten, hat Christian Le Noel im Laufe seines Aufenthalts in Afrika zahlreiche Berichte bei den Einheimischen der Zentralafrikanischen Republik gesammelt:

"[...] Es scheint als lebe diese Raubkatzenart in den großen Flüssen des Landes, bekannt unter dem Namen „Wasserlöwe“ oder „Panther des Wassers“ in der Sprache der Sango: Ndzé-ti-ngouich. Eine Zeugenaussage, auf die ich in der Region Bamingui-Bangoran im Norden der Z.A.R. stieß, hatte die Frau eines Jägers gemacht. Ein Wasserlöwe soll sich in den fünfziger Jahren in einer Fischreuse (die mehr als einen Meter Durchmesser haben können) die im Bangoran-Fluss, zwischen den Dörfern Kaga, Bandoro und Mbrés, verfangen haben. Die Dorfbewohner töteten ihn und der Dorfchef behielt den Schädel. Ich hatte mich in dieses Dorf begeben und befragte den Dorfchef, der mir jedoch keine Auskunft geben wollte. Er sagte, dass die Frau sich getäuscht hätte und er lehnte, trotz der hohen Summe die ich ihm bot, ab mir den Schädel zu zeigen. Diese Reaktion ist normal, da die Eingeborenen aus diesen abgelegenen Gebieten sich bemühen ihre Informationen für sich zu behalten. Sie sagen: „Es sind die letzten Geheimnisse die wir noch haben. Die Weißen haben uns alles genommen und wissen auch fast alles über uns - wenn wir ihnen unsere letzten Geheimnisse enthüllen, bleibt uns gar nichts mehr.“

Vom Bamingui-Fluss gibt es eine Zeugenaussage, geschrieben von einem Europäer. Im Jahre 1910 während der Besiedlung, war eine, von einem Offizier und einem französischen Unteroffizier gelenkte Kolonne, die von senegalesischen Schützen begleitet wurde auf dem Weg nach Tschad, um dort den tschadischen Rebellen Rabba zu bestrafen, der kurz zuvor den Verwalter Bretonet in Niellim im Norden von Fort-Archambault getötet hatte.
Um den Bamingui zu durchqueren war es notwendig sich auf Einbäume zu stellen, die etwa 10 Personen, d.h. mindestens 700 Kilogramm, transportieren können. Unter den Augen des Offiziers, der die Überquerung überwachte, griff ein Wasserlöwe einen Einbaum an und griff sich einen Soldaten, den er mitnahm. Der Offizier machte einen Bericht über den Zwischenfall, der heute noch in den Militärarchiven enthalten ist.

Es scheint, das die Wasserlöwen in felsigen Höhlen leben, die sich in den Ufern der hiesigen Flüsse befinden. Ihre Augen leuchten in der Nacht wie Funken und ihr Gebrüll ähnelt dem Geräusch des Windes vor einem Gewitter oder einem Tornado. Wovon ernährt sich diese Raubkatze? Die Afrikaner sagen, dass sie nachtaktiv sei und einige Zeugenaussagen geben einem zu denken, dass sie vielleicht in einigen isolierten Sumpfgebieten überleben könnte.
Ein Freund von mir, Marcel Halley, war in den zwanziger Jahren Jäger in Gabun. Er wurde dort Zeuge einer merkwürdigen Begebenheit: seine Aufmerksamkeit weckte ein ausgedehnter Sumpf, in dem er ein totes, weibliches Flusspferd fand, das von einem unbekannten Tier getötet wurde. Das Flusspferd hatte offene Wunden, die nicht von einem anderen Flusspferd stammen konnten, denn es sind nur die Männchen die miteinander kämpfen, und deren Verletzungen sind charakteristisch. Er nahm ein paar Fotos auf, die ich heute besitze. Das Tier hat mehrere große, lange und tiefe Wunden die nicht durch die kleinen, kurzen Zähne eines Flusspferdes hervorgerufen werden können. Auch hatte das Tier zwei gewaltige Löcher, eines unter dem Hals, ein anderes in der Schulter.
Ich persönlich war Zeuge eines ähnlichen Abenteuers. Im Jahre 1970 wurde ich in Fort-Lamy (jetzt Shar) gebeten ein Flusspferd zu töten, da es aggressiv geworden war. Es griff die Einbäume an, die die Leute zwischen Tschad und dem kamerunischen Ufer von Fort-Foureau (Kousseri) transportierten. Ich fand das Tier und bemerkte, dass es die selben Wunden hatte wie das von Marcel Halley. Die Wunden hatten die selbe Größe und Form, also stammten sie eindeutig von der selben Raubtierart. Die Wunden waren tiefe Einschnitte, als ob sie mit einem Gegenstand, wie z.B. einer Säbelklinge gemacht wurden. Eine andere Wunde unter dem Hals und in der Schulter, war ein großes Loch, in das ich meinen Arm hätte stecken können. Die Wunden waren nicht durch eine Infektion entstanden, sondern waren frisch. Ich habe ein Foto von dem Tier, habe aber nicht aufgepasst, welches Geschlecht es hatte. Der Größe nach zu urteilen muss es sich um ein Weibchen oder um ein junges Tier handeln.
Ist es ein Wasserlöwe mit Säbelzähnen, der diese Tiere Tausende Kilometer voneinander entfernt getötet hat?“ [...]

Im Jahr 1934 brachte der alte Übersetzer und Veteran Moussa VII einen über sechzig Jahre alten Morouba Banda Stammesangehörigen, der gleichfalls Moussa hieß, zu Lucien Blancou. Dieser erzählte die Geschichte des Soldaten, der von dem „Wasser-Panther“ vom Einbaum gerissen und getötet wurde etwas genauer. Demnach sah der alte Moussa, der als Träger einer Gruppe Soldaten die vom Fort Crampel nach Ndélé unterwegs waren, wie einer der Bewaffneten von einem “mourou-ngou“13 am Knotenpunkt der beiden Flüsse Bamingui und Koukourou geschnappt wurde. Das Tier ähnelte einem Panther, ein wenig größer als ein Löwe aber mit gestreiften Fell und über vier Meter lang. Der Hintergrund des Fells war vergleichbar der Farbe eines Panthers14 und der Fußabdruck besitzt in den Beschreibungen in der Mitte seltsamerweise einen Kreis in der Mitte15. Das Tier schnappte sich den Mann vom Einbaum und ließ dabei auch das Boot kentern. Es tauchte nur noch einmal mit dem Soldaten im Maul auf ehe es endgültig verschwand. Nach diesem Vorfall beschloss die Gruppe den Fluss an dieser Stelle nicht zu durchqueren. Lucien Blancou entdeckte kurz zuvor tatsächlich in den Aufzeichnungen des Außenpostens in Ndélé Hinweise auf das Verschwinden eines Soldaten genau zu dieser Zeit.

Zwei Jahre später wurde Blancou in Fort Crampel erzählt, dass ein „mourou-ngou“ einen Mann aus dem Dorf Dogolomandji in den Fluss Gribingui verschleppte ohne eine Spur zu hinterlassen. Die Banda dieses Gebietes haben leider nie einen „Wasser-Panther“ zu Gesicht bekommen, so das sie ihn auch nicht beschreiben konnten.

Mitikata, der Waffenträger Blancous, beschrieb für diesen 1945 jenes Tier wie er es von alten Männern kannte. Demnach besitzt es einen schmalen Kopf, einem Löwen ähnliche Fänge, einen plumpen Körper der oben und unten von brauner Farbe ist und den Schwanz eines Panthers. Insgesamt ist es 2, 50 Meter lang und lebt ständig im Wasser. Seinen Kopf hebt es nur am Abend heraus und tötet Männer indem es sie unter Wasser drückt. Es lebt in den Flüssen Ouaka und Kotto.

Lucien Blancou wäre beinahe selbst einmal einem „mourou-ngou“ begegnet. 1930 befand er sich am Fluss Mbari, tief im Herzen von Ubangi-Shari. Dort tötete er zum ersten Mal ein Flusspferd, doch es trieb im Fluss und so waren er und seine Begleiter gezwungen über Nacht zu zelten. Am nächsten Morgen erzählten ihm seine Träger und Spurenleser, dass sie ein „mourou-ngou“ neben dem Kadaver brüllen hörten. Als das tote Tier angeschwemmt war sah Blancou, dass das Tier offenbar von Krokodilen angebissen wurde. Blancou fragte sich, ob seine Träger deren Geräusche verwechselt hatten – doch alle waren Einheimische, die Krokodile gut kannten.

Was die Banda unter dem Namen „mourou n’gu“16 (in etwa „Wasser-Leopard“) kennen, nennen die Baya „dilali“ („Wasser-Löwe“). Genauso verschieden wie die zahllosen Namen der einheimischen Völkergruppen sind auch die Theorien der Leute die sich mit der Thematik auseinandersetzten. Während die Berichte um die mysteriösen „Tigre de Montagne“ und des „mourou n’gu“ sich eindeutig einer katzenähnlichen Kreatur mit langen Eckzähnen zuordnen lassen, ist dies bei den folgenden Kryptiden aus Zentralafrika absolut nicht der Fall.

Lucien Blancou, der sich wie ersichtlich stark mit ungewöhnlichen Tieren befasste, stellt fest, dass bereits in den Jahren 1912 bis 1914, als das Land von Deutschen besetzt war, auch ein deutscher Lieutenant (vergeblich) nach dem „dilali“ suchte. Dieser Lieutenant war vermutlich ein Mann, der heutzutage nur noch als Herr Naumann aus Ulm bekannt ist. Herr Naumann berichtet:

„Ich befand mich in Neukamerun, das wir 1912 von Frankreich übernahmen, im Kajagebiet nördlich des Uam, der zum Tschad-See fließt. Die auf dem Granitfelsen wohnenden Kajas waren erstaunt, dass ich auf einem Pferde ritt. Sie hatten noch nie eines gesehen. Sie erzählten meinem Dolmetscher dann folgendes: Bei ihnen gäbe es auch so ein großes Tier mit großer Mähne, das im Wasser lebt. Das Tier wäre sehr gefährlich und ein gefürchtetes Raubtier. Man bekäme es selten zu Gesicht. Sein Name wäre in der Bayasprache „Dilai“, was auf deutsch Wasserlöwe heißt. Trotz einer Prämie von 50 Mark konnte mir das Tier nie gezeigt werden. In einer anderen Gegend wurde es „Wasserleopard“ genannt. In der Fulbesprache gab es auch ein Wort dafür.“

1932 erzählte ein Dolmetscher namens Ghazi in Bozoum (östliches Ubanga-Shari) Lucien Blancou, das der „dilali“ (obwohl er persönlich niemals einen gesehen hatte) den Körper eines Pferdes und die Klauen eines Löwen hat. Eine einheimische Wache, die während dieses Gespräches ebenfalls anwesend war, fügte hinzu, dass das Tier große Stoßzähne wie die eines Walrosses hatte und sich von Fisch ernähre.

Ebenfalls in diese bunte Riege der „Walrosszahntragenden“ Bestien reiht sich der „Dingonek“ ein, dessen Beschreibungen jedoch noch mehr von dem Bild einer Säbelzahnkatze abweichen, als dies eine aquatische Form ohnehin schon tun würde. Bernard Heuvelmans, der berühmte „Vater“ der Kryptozoologie, stellte in seinem Buch „Les derniers dragons d’Afrique“ dennoch die Theorie auf, es könnte sich bei dem 4 bis 5 Meter großem, gefleckten und mit Schuppen bedeckten „Dingonek“ um eine aquatische Säbelzahnkatze handeln17, 18. Seine in „On the tracks of unknown Animals“ genannten Beschreibungen zeigen jedoch eine weitaus reptilienhaftere Kreatur, so dass hier nicht weiter darauf eingegangen wird.

Allen zuvor genannten „Wasserlöwen“ aus Zentralafrika (mit der Ausnahme des „morou n’gou“) ist gleich dem Fall „Dingonek“ gemeinsam, dass sie nach den vorliegenden Erzählungen nicht explizit als katzenartig beschrieben wurden. Auffallendstes Merkmal sind aber bei allen die einem Walross ähnlichen Stoßzähne, so dass an dieser Stelle immer wieder die Säbelzahntheorie aufgenommen wird, diese jedoch wie erwähnt keineswegs die einzige für diese Kreaturen ist. So existiert beispielsweise für den „Dilali“ auch die Theorie, es handle sich um eine aquatische Variante des Zwergelefanten, für den „Dingonek“ schloss man nicht aus, dass es sich um eine prähistorische Saurierart handle. Die Länder, in denen von diesen Tiere erzählt wird, befinden sich entlang eines Hot-Spots der Kryptozoologie19. Vielfach sind die Berichte, zum Beispiel um den berühmten „Mokele-Mbembe“ und das „Emela-Ntauka“, verworren und nicht klar trennbar und genau dies ist auch der Fall bei den Berichten um „Dingonek“, „dilali“ und noch einigen anderen hier nicht weiter erwähnten Kryptiden.

In seinem berühmten Buch „Mystery Cats of the World“ berichtet der britische Zoologe und Kryptozoologe Karl Shuker über Heuvelmans Ansichten der Gesamtproblematik im Fall der Wasserlöwen20. Heuvelmans glaubte nicht nur an die Möglichkeit es existiere ein aquatischer Säbelzahntiger, sondern fand es sogar mehr als wahrscheinlich21. Erster Argumentationspunkt war, dass entgegen dem verbreiteten Irrglauben viele Katzenarten nicht wasserscheu sind. Auch die verlängerten Eckzähne wären für einen aquatische Säbelzahnkatze nur von Vorteil, was gerade auch das Walross deutlich mache, das sich mit diesen auf Eisschollen hievt oder den Meeresboden auf der Suche nach Nahrhaftem durchsiebt22. An Land wären dem Säbelzahn derart große Zähne nur hinderlich beim Fressen23. Zudem würde sich eine Säbelzahnkatze an Land in Konkurrenz mit Löwen oder Leoparden befinden und letztlich gezwungen werden, sich auf ökologische Nischen24 zurück zu ziehen. Bernard Heuvelmans glaubte daran, dass Säbelzahnkatzen durch eine ähnliche Art und Weise wie dies die Walrosse tun, in aquatischer Umgebung leben könnten. Ein Säbelzahn wäre potentiell überlegenen Gegnern wie Flusspferden oder Elefanten im Wasser mehr als gewachsen und könnte sich durch eine Attacke in den Hals von deren Blut ernähren25. Zudem könnte der im Wasser aufgeweichte Kadaver besser zu zerteilen und zu fressen sein (ähnlich halten es tatsächlich auch die Walrosse mit toten Robben oder Walen). Was also, wenn sich die Säbelzahnkatzen evolutionär, konvergent zum Walross an ein Leben im Wasser angepasst hätten?


Höhlenzeichnung nahe Brackfonton Ridge, Südafrika (© Marozi)
Ein möglicher Beweis für diese von Heuvelmans und Krumbiegel angedachte Theorien, der jedoch genauso Gegenstand heftigster Kontroversen ist, findet sich bei Brackfonton Ridge in Südafrika. Eine Höhlenmalerei zeigt dort das Bild eines walrossähnlichen Tieres mit rundem Kopf, zwei großen, abwärts gebogenen Stoßzähnen, einem länglichen Körper und paddelartigen Extremitäten. Nur der lange Schwanz unterscheidet es von der primitiven Darstellung eines Walrosses.
Auch die Identifikation eines Walrossbildes durch einen Pygmäen des Ituri-Waldes als nächtliches, grauenhaftes Biest das in den Tiefen des Waldes lebt, gibt der Theorie Auftrieb. John Hunter, der dem betreffenden Pygmäen das Bild zeigte, sah diese Identifikation jedoch eher als „Gefälligkeitsaussage“ ihm gegenüber an.

Das Rätsel um die Wasserlöwen Zentralafrikas ist also wie ersichtlich ein Kapitel für sich und noch dazu ein äußerst verworrenes und vielschichtiges. Südlich des Äquators gibt es jedoch wieder eindeutig einem als Katze beschriebenem Tier zuordenbare Berichte vom „Löwen des Wassers“ und wieder im Zusammenhang mit der Tötung von Flusspferden. Ilse von Nolde, die sich mehr als zehn Jahre in Afrika aufhielt, befragte unzählige Eingeborene im Stromgebiet des Kuango (Angola), wobei sie immer wieder charakteristische Merkmale in den Beschreibungen fand. 1939 veröffentlichte sie ihre über ein Jahrzehnt gesammelten Erkenntnisse in einem Aufsatz mit dem Titel „Der „Coje ya menia“. Dieser Name ist die wörtliche Übersetzung eines Kumbundu-Wortes26 ins Portugiesische und bedeutet soviel wie „Löwe des Wassers“. Dr. Ingo Krumbiegel, studierter Zoologe und einer der ersten deutschen Autoren die ernsthaft kryptozoologische Thematiken aufgriffen, berichtet dazu in seinem Werk „Von neuen und unbekannten Tierarten“:

[...] Gleichmäßig und sachlich, ohne Neigung zur Sensation, berichten die Eingeborenen von jenem Tiere, es sei ein unerbittlicher Feind der Nilpferde und etwas kleiner als diese. Wie das Nilpferd lebe es im Wasser, könne aber ebenso gut an Land gehen. Wenn der Quanzafluß zur Regenzeit geschwollen ist, wandern die Tiere in die Nebenflüsse und Lagunen. Sie führten eine nächtliche Lebensweise, und von den Flussgegenden schalle nachts ihr Gebrüll. Die Nilpferde gehen ihnen aus dem Weg und verlassen das Revier. Merkwürdig ist die ganz präzise Angabe, dass das Tier die Nilpferde wohl tötet, indem es fürchterliche Wunden schlägt, das Opfer aber nicht frisst. [...]

Einmal begegnete Frau v. Nolde sogar einem Eingeborenen, der Sandalen aus Nilpferdhaut anhatte. Auf ihre erstaunte Frage, ob er das Tier selber erlegt hatte, bekam sie die Antwort der „Coje ya menia“ hätte es getötet. Jenes Tier wurde von seiner körperlichen Erscheinung her als etwas kleiner als ein Flusspferd und mit langen Stoßzähnen oder den Eckzähnen eines Raubtiers ausgestattet beschrieben. Der detaillierteste Bericht über diesen „Wasserlöwen“ stammt von einem portugiesischen Lastwagenfahrer, der gehört hatte, dass ein „Coje ya menia“ in der vergangenen Nacht ein Flusspferd am Fluss entlang gejagt habe. Entschlossen machte sich der Mann mit einigen Eingeborenen auf die Suche, was letztlich nicht schwer war, da man nur dem zertretenen Gras und dem aufgeworfenen Erdreich folgen musste. Die Abdrücke die der Verfolger hinterließ, beschrieb der Portugiese als kleiner im Vergleich zum Flusspferd und an Elefanten-Fährten erinnernd (also vermutlich eher rundlich). Nach mehreren Stunden fand man das tote Flusspferd schließlich inmitten eines furchtbaren Schlachtfeldes. Der Körper des Tieres war völlig zerfetzt und mit langen Schnitten bedeckt „als sei er mit der Catana (dem Buschmesser) zerhauen“.
Bereits Dr. Krumbiegel fiel auf, dass dieses Flusspferd entgegen des normalen Verhaltens entlang des Flusses geflüchtet war und nicht in den Fluss hinein. Doch angesichts des ungenauen und nur spärlichen Berichts, wären als Erklärung warum das Tier nicht in die Sicherheit des Wassers flüchten konnte, mehrere Möglichkeiten offen. Eventuell vorhandene üppige Ufervegetation könnte ein solcher Grund sein oder vielleicht schnitt der Verfolger selbst dem Flusspferd den rettenden Fluchtweg ab? Die detaillierte Beschreibung des Fundortes bzw. des Fluchtweges hätte diesen (und manch anderen) Punkt klären können., genauso wie auch nähere Angaben zu den Spuren des „Coje ya menia“ überaus hilfreich gewesen wären. So hätte der Abstand der Fußspuren für die Verifizierung der Fortbewegungsweise des Verfolgers äußerst aufschlussreich sein können. Statt präziserer Angaben erwähnte der Portugiese jedoch, dass die Spuren „Zehen unter dem Ballen“ aufwiesen, was die Sache statt leichter nur noch komplizierter machte. In der Analyse von Dr. Krumbiegel zog dieser hierfür einen Vergleich mit Tierarten, die auf eingeschlagenen Zehen laufen, wie zum Beispiel der Ameisenbär. Die runde Spur erklärte sich der Zoologe durch eine eventuelle Anpassung an das Wasser, so dass die Rundung vielleicht durch Schwimmhäute gebildet wurde. Auch die zurückgelegte Wegstrecke während der Verfolgung wären eine wertvolle Hilfe zur näheren Identifikation des Angreifers gewesen, doch auch hier gibt der Bericht keinerlei detailliertere Angaben. So blieben leider nur allerhand Mutmaßungen wie zum Beispiel ob der Angreifer das Flusspferd zu Tode gehetzt oder erst im letzten Moment angesprungen hatte oder gar auf dem armen Tier wie auf einem Pferd ritt, bis es tot zusammenbrach.


Ein Coje ya menia, hier als Säbelzahnkatze dargestellt, greift ein wehrhaftes Flusspferd an (© Markus Bühler)

Da die Schilderung des Portugiesen jedoch nur den zertrampelten Kampfschauplatz beschrieb, schloss Dr. Krumbiegel, dass der tödliche Angriff nach einer kurzen Verfolgungsjagd erst hier stattgefunden hatte. Klar war, dass Flusspferde bekanntermaßen fürchterliche Gegner sind, die sich nicht ohne weiteres für einen einzelnen Fleischfresser als Beutetiere eignen. Das Raubtier, das dieses Flusspferd derart zurichtete, musste dem Opfer also stark überlegen sein!
Flusspferdbullen bringen sich in der Paarungszeit gegenseitig heftige, zahlreiche und manchmal sogar tödliche Wunden bei. Diese sind nicht nur äußerst tief, wie man sich anhand des gewaltigen Gebisses eines Flusspferdes sicher vorstellen kann, sondern führen auch zu einem relativ großem Blutverlust. Der Bericht spricht von einem völlig zerfetzen und mit zahlreichen Schnitten bedeckten Kadaver. Doch warum wurde das Blut nicht erwähnt, das an einem solchen Schauplatz literweise geflossen sein musste? Dr. Ingo Krumbiegel stand also letztlich vor einem absolut unpräzisen Bericht und konnte deshalb auch nur vage Vermutungen über die Natur des Angreifers anstellen. Gefressen wurde das tote Flusspferd nicht, soviel ist aus den Schilderungen gesichert. Das fehlende beziehungsweise nicht erwähnte Blut könnte man oberflächlich mit einer sanguivoren Ernährung27 erklären, doch für ein derart großes Raubtier ist eine derartige Ernährungsweise absolut unmöglich28. Der Zoologe zog also den Schluss, dass die Tötung aus reinem Selbstzweck erfolgte und zählte Beispiele ähnlicher Vorgänge bei Mardern oder Leoparden auf. Besonders ausgeprägt, so Krumbiegel, sei ein derartiger Tötungsinstinkt jedoch bei den Kriechtieren. Die Verfolgung eines derart schnellen Tieres wäre für das größte rezente Kriechtier, dem Krokodil, absolut nicht möglich29. Aber was wäre mit einem riesigen Waran, ähnlich dem Komodowaran? Dieser weist eine beträchtliche Größe und Stärke auf und ist laut Krumbiegel nur die kleinere Restpopulation einer einst auf dem Festland verbreiteten, größeren Art. Letztlich hatte ja auch die Brückenechse der Südsee überlebt, warum also sollte nicht eventuell ein ähnlich „uraltes“ Reptil auch in Südafrika überlebt haben? Denn die Welt der Raubsaurier bot doch genügend Arten, die biologisch in Frage kommen würden. Weitere Mutmaßungen anstellen wollte Dr. Krumbiegel aber nicht, da er fürchtete sich sonst „mit der Aufzählung der in Frage kommenden Tiere“ ins „Uferlose“ zu verlieren. Doch die Schnittwunden könnten durchaus durch einen Hornschnabel, ähnlich dem der Geierschildkröte oder einiger Dinosaurier, verursacht worden sein30. Wunden, die durch die dicke Haut eines Flusspferdes gingen , mussten ja geradezu durch eine fürchterliche Waffe verursacht worden sein31. Selbst die Krallen und Fangzähne eines Löwen hielt der Zoologe für nicht ausreichend32. Aber aus der Erdgeschichte kannte man wahrhaftig furchterregende und gewaltige Karnivore - die sogenannten Säbellöwen oder Säbeltiger33.

„Sie waren wohl die wehrhaftesten Räuber aus der Klasse der Säugetiere. Die oberen Eckzähne waren zu einem „Enterhaken“ entwickelt, der so groß wurde, dass besondere Einrichtungen in der Kaumuskulatur und im Kiefergelenk nötig waren, damit das Maul überhaupt richtig geöffnet und damit gebissen werden konnte.“

Zöge man in Betracht, dass der „Coje ya menia“ weniger Wasser- als vielmehr Sumpfbewohner wäre, hielt es Dr. Krumbiegel durchaus für möglich, dass der „Wasserlöwe“ eventuell mit einer (evolutionär weiterentwickelten) Säbelzahnkatze identisch ist. Denn eine Verbreiterung der Fußsohle dient vielen Säugetieren als Schutz vor dem Einsinken in weichem Boden und zudem sind die „Riesenkatzen“ erdgeschichtlich viel später ausgestorben als die Riesensaurier. „Das Überleben einzelner Arten oder von letzten Individuen wäre zwar wundersam genug, aber nicht ganz ausgeschlossen.“

„Von neuen und unentdeckten Tierarten“ erschien 1950 und somit befand sich logischerweise auch Dr. Ingo Krumbiegels zoologische Bewertung auf dem Stand der damaligen Zeit. Die Naturwissenschaften befinden sich jedoch in einem ständigen Umbruch und so verwundert es nicht, dass sich vieles von oben geschriebenem heutzutage als längst überholt oder sogar als absolut falsch erwiesen hat. Eines der gravierendsten Probleme, für den oben geschilderten Angreifer eine Säbelzahnkatze verantwortlich zu machen, stellen die eindrucksvollen Säbelzähne des Tieres selbst dar. Bei Kontakt mit Knochen oder bei großen Kräfteeinwirkungen auf die langen Eckzähne bestand die große Gefahr, dass diese abbrachen. Darum musste sich auch die Art und Weise der Tötung eines Beutetieres von der heutiger Katzen unterscheiden. Ein einfacher Biss in den Hals während das Opfer womöglich noch rannte, ist ausgeschlossen. Wie jedoch das genaue Jagdverhalten ausgesehen haben mag, ist Gegenstand unzähliger Diskussionen unter den Paläontologen. Die zuerst aufgekommene, sogenannte „Stich-“Theorie vergleicht den Biss einer menschlichen Messerattacke, d. h. die Katze rammt ihre oberen Eckzähne vergleichbar einem von oben geführten Messerstich in das Opfer. Doch abseits der auch hier extrem gefährdeten Säbelzähne gibt es zu viele gravierende Gegenargumente gegen diese recht einfache Erklärung, die viele anatomische Besonderheiten der Säbelzahnkatze außer acht lässt34. Auch die zweite Theorie erklärt die genaue Tötungsart nicht zufriedenstellend, im Gegenteil, sie erklärt sie gar nicht. Demnach wären die Säbelzähne lediglich dazu da gewesen, das Fleisch eines toten Beutetiers aufzuschlitzen. Gegen diese Ernährung als Aasfresser spricht jedoch die große Konkurrenz durch andere Karnivore. Und zudem sprechen sämtliche Zahnfossilien bzw. die Anatomie der Kiefer und des Kopfes eine völlig andere Sprache. Wesentlich interessanter war die Theorie von William Akersten, der vorschlug, dass ein „Scheren-“Biss in weiche Gegenden wie z. B. den Abdomen zu großem Blutverlust führen würde und möglicherweise die Säbelzahnkatzen durch ein regelrechtes Ausbluten ihre Beute erlegen würden. Und obwohl auch diese Theorie ihre Schwächen hat, scheint sie eine gute allgemeine Grundlage zu bilden. Ein derartiger Biss in den Hals eines unbeweglich gehaltenen Beutetiers würde dessen Blutgefäße durchtrennen und die Luftröhre zusammenquetschen. Der Tod würde hierdurch wesentlich schneller eintreten als dies bei anderen vorgeschlagenen Theorien der Fall ist.
Was aus diesen Ausführungen klar erkennbar ist, dass die Verletzungen des Flusspferdes nicht mit Säbelzähnen verursacht werden konnten. Zudem muss klar gesagt werden, dass größere Säbelzahnkatzen wie Machairodus, Homotherium u. a. in Rudeln jagten und nur so größere Beutetiere erlegen konnten. Vielleicht war der Portugiese in seiner Beschreibung des Kadavers (Der Körper des Tieres war völlig zerfetzt und mit langen Schnitten bedeckt „als sei er mit der Catana (dem Buschmesser) zerhauen“.) ja wesentlich näher an der Wahrheit als er dachte?

Quelle :
http://www.kryptozoologie-online.de/con ... 6/lang,en/

Link zum Thread: langzahn-ist-nicht-tot-sabelzahnkatzen- ... t2976.html


Die Satyre
-Originalpost von Lestat de Lioncour


Der Satyr gehört seit dem 6./7. Jahrhundert vor Christus zum Gefolge des Gottes Dionysos. Er ist ein Mischwesen. Meistens hat er eine Glatze, eine Stupsnase& und einen Vollbart &. Er wird unbekleidet mit einem erigierten männlichen Geschlechtsorgan gezeigt &.
Bild
In Anlehnung an die Reittiere des Gottes Dionysos sind die Satyre mit Pferde- oder Eselsmerkmalen (Schwanz, Pferdefuß und Pferdeohren) ausgestattet &. Satyre sind ungezügelt und hemmungslos. Sie trinken Wein, spielen Flöte und neigen zu überschäumenden Tänzen. Aufgrund dieses "nichtsnutzigen und unsinnigen" Verhaltens werden sie in der Ikonographie als Gegenbild zu den Werten des Polisbürgers dargestellt &. "In den jenseitig orientierten Mysterien des Dionysos und in der kaiserzeitlichen Grabkunst weist die Präsenz von ... Satyren auf die Vorstellung einer Einreihung des Initianden bzw. Verstorbenen in das Gefolge des Gottes &."
Bild



Schratt
-Originalpost von Lestat de Lioncour

(m.,n.; Schrättele, Schrat, Schratz, Schrätzel, Schretel)

Ursprünglich wohl ein Waldgeist, der wie die Zwerge in Höhlen wohnte.
Im Laufe der Zeit machte er eine Bedeutungsentwicklung durch und wandelte sich vom
"Waldschrat" zum koboldartigen
Druckgeist - siehe auch Alb.
Im 15 Jh. (1460) glaubte man,
"jeglich Haus hab ein schreczleicn, wer das ehrt, dem geb es gut und er".
Der Schratt ist besonders als Quälgeist im Stall gefürchtet, der den Pferden die Schweife verknüpft und die Mähnene verfilzt; er erscheint oft als schwarze Katze.
Um ihn fernzuhalten, nagelt man an die Stalltür ein "Schrattengatterl" .
Auch ein konvexer (verzerrender) Schrattspiegel hilft ihn fernzuhalten;
ein Relikt davon sind die spiegelnden Messingscheiben am Pferdegeschirr.
Unter der Bezeichnung, "Schratt" werden im Volksglauben verschiedene Dämonen zusammengefasst.
(Alp - Mahr - Bilwis - Butz usw. )
Im wesentlichen erscheint er als kleiner, meist unsichtbarer Dämon, der den Menschen schädigt.
Der Name ist in der Form,
"scrato",
"scraz",im 9 und 10 Jh. belegt und meint einen koboldartigen (Wald-) Geist.
Das Wort ist mit dem norddeutschen
"schrade"
verwandt und bedeutet
"elend, kümmerlich".
In den ahd. Glossen wird mit
"sacro"
das lateinische
"pilosus"übersetzt, worunter man einen beharrten Waldgeist, auch
Faun
verstand. Diese Bedeutung ist auch noch in dem Wort
"Waldschrat"
erhalten.
Zum Schutz wurde ein Schratterl aus 5 geweihten Hölzern gefertigt.
Bild
siehe...
http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterr … /trud.html


Der schwarze Hund
Siehe Lexikon unter W (wie Wölfe)!
Link: lexikon-der-elementargeister-und-damonen-u-z-t7079.html



Seeschlangen
-Originalpost von Lestat de Lioncour

Name : Seeschlangen

Lateinischer Name : Hydrophiidae giganteus

Lebensdauer : unbekannt

Größe : 61 m lang und 6 m dick

Verbreitung : weltweit


Hydrophiidae - Seeschlangen:

Zwei Drittel der Erde werden von Wasser bedeckt mit einer Tiefe bis zu 18000 m an den tiefsten Stellen der weltweiten Ozeane.
Für viele Kryptozoologen steht fest, daß der unendliche Raum des Weltalls mehr durchdrungen von menschlicher Neugier und akribischer Feldstudien sind, wie die unendlichen Tiefen der Weltozeane, die Tiere und Lebewesen hervorgebracht haben, die uns zutiefst erschauern lassen.

Wenn wir von der " Hydrophiidae giganteus " reden, dürfen wir laut Augenzeugenberichten von geschlechtsreifen und ausgewachsenen Exemplaren in einem Größenverhältnis von 60 bis 70 m Länge und einer Dicke von etwa sechs Metern ausgehen.
Ihre Haut wird als allgemein dunkel, meist schwarz oder braun beschrieben, auch davon, daß die Bauchseite gelb sei.
Sie werden als großäugig beschrieben und als erschreckende Urzeitwesen des Meeres, die Unheil vekündeten. Durch Ihre langen Reisen durch die Untiefen der Gezeiten hatte sich Seetang an den Schlangen gebildet, die sie düster wie einen Todesschleier mit sich zogen.
Seeschlangen wurden sowohl an Küstenstreifen, wie auch in Hochseegewässer gesichtet und dokumentiert, scheinen sich also in beiden Refugien zurechtzufinden. Ihre Nahrung scheint aus alllerlei Fischsorten zu bestehen, wie Haie, Delfine, Tintenfische und eben auch von menschlichen Opfern wird berichtet, in alten Seegeschichten und überlieferten Schiffsprotokollen.
Es gab Angriffe auf Boote und große Schiffe, auch wird vom

Titatenkampf: Seeschlange - Pottwal berichtet;

http://zkf.kryptozoologie-online.de/artikel/caddy.php

Olaf Magnus (1490 - 1557 ) verfasste die ersten Berichte über Sichtungen von Seeschlangen. Wir erfahren dort, aus dem Reisebericht:
" Historia de gentibus septentrionalibus " vom Jahre 1555, die Tiere seien schlangenförmig und bis zu 11,5 Meilen lang (30m) bei entsprechender Dicke.
Antike Wissenschaftler haben oft behauptet, dass der Biss der Seeschlange giftig sei, was wir von seinen wesentlich kleineren Artgenossen ja schon kennen. Es dürfte also nicht schwer sein, sich vorzustellen, von welche Konzentration Gift hier die Rede ist.
Seeschlangen sind auch aus vielen Mythen vertraut. Die
Midgardschlange -

die im nordischen Mythos die Erde umschlingt, war eine ständige Erzrevalin des Thors.
Aristoteles gab im 4. Jahrhundert der heutigen Welt eine der frühesten Beschreibungen einer solchen Sichtung. In seinem " Historia Animalium " schildert er sie als sehr groß, er berichtet auch von am Strand gefundenen Ochsenknochen, die von Seeschlangen zuvor verspeist worden waren um letztendlich selber angegriffen zu werden. Damaliger Tribut: Die Seeschlange forderte einen Dreiruderer nebst Manschaft, die versucht hatte, sich gegen den Angriff eines Rudels solcher Bestien zu eretten.
Dokumentierte Berichte findet man vom Mittelalter bis zur heutigen Gegenwart, von der Antike bis zu den "Nordischen Völkern".

Eine der bekanntesten Sichtungen stammt aus dem Jahre 1555.
Die Fischer vor der Küste Norwegens, unter Ihnen, Olaus Magnus, Erzbischof von Uppsala beschreiben sie detailliert :
" Das Geschöpf besitzet gewöhnlich Haar, welches eine Elle lang herabfällt, scharfe Schuppen, und schwarze Farbe am Körper. Und er besitzet flammend leuchtene Augen".
1734 berichtet widerum Bischof Hans Egede von solch einer Sichtung, die als die glaubwürdigste überhaupt gilt. Als er auf seinem Wege nach Grönland war, erhob sich eine Seeschlange aus dem Meer, höher als der Großmast des Schiffes. Beim Zurückfallen der kopferhobenen Seeschlange ins Wasser konnte man erkennen, daß Ihr Schwanz länger als das ganze Schiff selbst sei.
Eine der letzten Sichtungen überhaupt scheint die Beobachtung eines britischen Marineschiffes 1848 zwischen Kap der guten Hoffnug und St. Helena zu sein.
Käpitän Peter McQuhoe verfasste einen genauen Bericht über die damaligen Vorkommnisse, um sie später seinen Vorgesetzten in London zu präsentieren. Seine Beschreibung erzählen von einem Exemplar mit einer Körperlänge von 20 Metern, braunhäutig mit weißer Kehle;
"über deren Rücken etwas wie die Mähne eines Pferdes hin und herschwappte".
1977 bargen japanische Makrelenfischer mit Ihren Fangnetzten den Kadaver eines solchen drachenartiegn Exemplares mit einer Länge von über 10 Metern aus einer Tiefe von ca. 350 Metern. Nach erfolgter Obduktion des Kadavers wurde zwar festgestellt, daß es sich hierbei um einen Riesenhai ( Centorhinus maximus ) gehandelt habe, aber die Ähnlichkeiten zum Plesiosaurier gaben gründlich Nährstoff zu Spekulationen.
1983 machte die " Große Seeschlange von Gambia " weltweit Schlagzeilen. Owen Burnham hatte sie an einem Strand in
Gambia - Uganda; an den Ufern des Gambiaflusses entdeckt.
ihr Aussehen wurde wie der eines Delfinkopfes beschrieben mit einem schlangenähnlichen Körper und einer Gesamtlänge von 4,7 Metern bei einer Dicke an der breitesten Stelle des Körpers von 1,5 Metern.

Die meisten Kryptozoologen glauben aber, daß die ursprüngliche Seeschlange vom Plesiosaurier oder Pliosaurier abstammen -
lebende Fossilien seien wie Ihre Verwandten, die Seeungeheuer, auf die ich noch eingehen werde. Daher wird Ihre Existens im Allgemeinen nicht mehr geleugnet.

September 1994 wurde ein Lebewesen Namens " Cadborosaurus " vor der kanadischen Küste beobachtet, allerdings das letzte Mal an so nah an menschlicher Zivilisation, was annehmen lässt, daß durch Umweltgifte, Meeresverschmutzung, globaler Umweltverschmutzung und Fischfangflotterei dieses Ungetüm der grauen Vorzeit sich in die abgelegensten Regionen der Weltmeere zurückgezogen zu haben scheint.

http://www.koepy.de/artikel/bilder/15m_riesen.jpg

http://feuerschweif.de/einzelwesen/quetzalcoatl.htm

http://www.cetacea.de/palaecetologie/basil.shtm

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,187 ... 50,00.html

Link zum Thread: seeschlangen-t662.html
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Re: Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Beitrag von whitestorm »

Die Shishin
-Originalpost von Kirah_Yato

Die Ssu Ling sind vier Wächter in Gestalt von Bestien und stammen aus der chinesischen Mythologie. Sie sind ebenfalls bekannt als Shishin oder Shijin. Sie werden ebenfalls in Verbindung gesetzt mit den vier Himmelsrichtungen. Jeder von ihnen hat sieben Konstellationen, welche mit ihnen in Verbindung stehen. Ebenfalls korrespondieren sie zu den fünf Elementen aus Feng Shui.

Byakko
Byakko bedeutet schlicht übersetzt „Weißer Tiger“ oder „Jade Tiger“. Im Chinesischen ist er bekannt unter dem Namen Báihu.
Byakko ist einer der vier Gottheiten oder heiligen Biester. Er ist der Gott des Westens und herrscht über die Jahreszeit Herbst. Es ist ebenso gesagt, dass er die Inkarnation des Metalls ist, eine der fünf Elemente im Feng Shui. Das setzt ihn mit der Farbe Weiß in Verbindung. In der chinesischen Mythologie wird er üblicherweise als König der Tiere oder Herrscher der Berge dargestellt. Aber auch als Gott des Krieges.
In der chinesischen Astronomie steht sein Name für eine der vier Quadranten des Himmels.
In Japan wird er ausserdem mit dem Element Luft in Verbindung gesetzt.
In China stellt er ebenfalls eine der vier königlichen Embleme dar. Der Tiger steht als Beschützer oder Behüter, was gleichzusetzen mit den Generälen der Armee ist. Das Symbol des Tigers wurde in weißen Jade gefasst und ihnen als Auszeichnung gegeben.


Suzaku
Suzaku, im chinesischen auch Zhu Que genannt, bekannt als Phoenix, der Wächter des Südens und Herrscher des Sommers. Im Feng Shui steht er auch für das Element Feuer, was seine rote Farbe ausmacht. Manchmal wird er auch mit Qin Long in Verbindung gesetzt: Zusammen representieren der Phoenix und der Drache die Natur des Geben-und-Nehmen einer glücklichen Vermählung. In Korea ist er ebenfalls bekannt als Ju Jak. Im Japan bedeutet Suzaku soviel wie „Roter Vogel“ oder „Roter chinesischer Phoenix“. In beiden Ländern, Japan und China, symbolisiert dieser rote Vogel den aus Mythologien bekannten Houou bzw. Phoenix.
In Verbindung stehend mit Sommer, Rot, Feuer und Wissen; Er lässt kleine Pflanzen zu riesigen Bäumen heranwachsen. Da der Drache den Herrscher darstellt, nimmt der Phoenix den Platz der Herrscherin ein. Dargestellt mit wilden Federkleid und einer magischen Melodie, erscheint er nur in Zeiten guten Schicksals. Im alten imperialen Palast von Japan gab es ein Tor, welches bekannt war als Suzakumon (Tor des Roten Vogels).


Seiryu
Seiryu, so wie er im Japanischen genannt wird, ist ebenso bekannt als Qin Long in der chinesischen Kultur. Beides bedeutet schlicht übersetzt „Blau-grüner Drache“.
Das Zeichen für Blau ist ebenfalls das Zeichen für Grün.
Seiryu ist der Gott des Ostens und der Jahreszeit des Frühlings. Es wird ebenfalls gesagt, er sei die Inkarnation des Holzes, welches eines der fünf Elemente im Feng Shui darstellt. Das setzt ihn in Verbindung mit der Farbe Grün (oder auch Blau). In der chinesischen Mythologie wird er üblicherweise als gefürchteter und mächtiger Drache dargestellt. Aber ebenfalls auch als Überbringer vom guten Schicksal und Wohlbefinden. Er ist ebenfalls eine der vier heiligen Biester.
Er steht ebenfalls für eine der vier königlichen Symbole Chinas. Der Drache ist das Zeichen für Authorität, gleichzusetzen mit dem Herrscher von China. Dieses Drachensymbol ist nur eingenäht in der Robe des Herrschers.


Genbu
Genbu oder im chinesichen Xuanwu, ist ebenfalls eine der vier Gottheiten. Er ist der Wächter des Norden und der Jahreszeit des Winters. Er symbolisiert das Element Wasser im Feng Shui. Die Silbe „Gen“ in seinem Namen bedeutet Schwarz, was auch seine Farbe darstellt. Genbu wird üblicherweise dargestellt, als eine schwarze Landschildkröte. Wechselweise auch zu finden als Landschildkröte mit einem Schlangenkopf oder umschlungen von einer Schlange.
Über Genbu ist leider am Wenigsten zu finden, so dass ich nicht mit Gewissheit sagen kann, welches königliche Symbol er in China darstellt.


Es existiert noch ein weiteres Wesen.
Huánglóng, der gold-gelbe Drachenwächter des Zentrums.
Er wird gleichgestellt mit dem Wechsel der Jahreszeiten, der Farbe Gelb und ebenso dem Element Erde im Feng Shui. Gewöhnlich nicht mit aufgezählt unter den vier Gottheiten.
Image: Zu Huánglóng ließen sich leider keine passenden Bilder finden.

Link zum Thread: die-shishin-t1462.html


Striga (f.,italienisch.strega)
-Originalpost von Lestat de Lioncour

Antike römische Bezeichnung für einen vogelgestaltigen Dämon, der bekannt ist, Kinder zu rauben. Oft sind es alte Weiber, die in " Strigen " verwandelt wwerden.
Im Volksglauben heißt es, Sie würde kreischend auf Dächern sitzen, oder auf Gartenzäunen.
" Strega " wird im italienischen Volksglauebn mit Hexe gleichgesetzt. Der Name bedeutet " die Kreischende " und hängt mit dem lateinischen
"strix" - " Eule" zusammen.
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Re: Lexikon der Elementargeister und Dämonen P-T

Beitrag von whitestorm »

T

Der Troll

auch Trold, Tröll (nord. für Unwesen, Zauberwesen, Unhold, Wicht)

Ja, der Troll hat viele Erscheinungsformen - einige waren den Riesen sehr ähnlich von der Statur, andere eher klein, den Zwergen recht ähnlich.

Merkmale:
1. männlich
2. verbogene, lange deformierte Nase,
3. an Händen und Füssen jeweils nur 4 Finger bzw. Zehen
4. dichtes zotteliges Haar

Trolle sind nicht auf eine Gestalt festzulegen. Einige hatten nur ein Auge, andere drei. Mehrere Köpfe waren auch keine Seltenheit. Im Allgemeinen wirkt das Erscheinungsbild eines Trolls entstellt und abschreckend.

Im Skandinavien werden Sie als "Waldgeister" gesehen, die Ihr Leben im Wald bei Nacht vollziehen. Bei Tage jedoch wird man Sie nicht antreffen. Sie können sehr alt werden und ihre Haut gilt als sehr lichtempfindlich. Ihre Haut wird rissig und auch zu Stein erstarren sagt man Ihnen nach, wenn Sie der Sonne ausgesetzt werden.

Bild

Größtenteils sind Sie als gutmütige etwas tollpatschige Wesen bekannt, die nur, wenn Sie gereizt werden Ihre bösartige Seite zeigen - und diese ist nicht zu unterschätzen.

Aus der nordischen Sagenwelt sind Sie nicht wegzudenken. Alles in allem wird einem Troll jedoch immer sein "Reich" zugesprochen, welches er schützt und verteidigt - sei es der Wald oder wie in alten deutschen Märchen auch schon einmal eine Brücke.

Bild
Quelle:http://www.mcotie.com/bridge_troll.html

Dennoch gelten Sie bei all Ihrer gutmütigen Ader als schadenbringend. Intelligenz wird Ihnen nicht gerade nachgesagt. Über Ihre genaue Herkunft, Ihr Entstehen gibt es mehrere Theorien. Eine Theorie besagt, das Sie durch Magie entstanden sind, eine andere, dass Trolle ursprünglich Feen oder Elfen waren, jedoch aufgrund eines Fluches so entstellt wurden.


Typhon
-Originalpost von pazuzu

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Typhon (griechisch Τυφῶν Typhón, auch Τυφωεύς Typhoeus, Τυφάων Typhaon) ist als Sohn der Gaia und Tartaros eine Gestalt der griechischen Mythologie.

Gaia vereinte sich mit dem Tartaros, um sich für die Niederlage ihrer Kinder, der Titanen und Giganten, an Zeus zu rächen. Sie gebar den Typhon in einer Höhle bei Korykos in Kilikien im südöstlichen Kleinasien, so dass er ebenso wie Zeus in seiner eigenen Jugend ungestört heranwachsen konnte. Er wurde als unbeschreiblich grässliches Ungeheuer, als Riese mit hundert Drachen- oder Schlangenköpfen dargestellt, wobei diese in der Sprache der Götter und vieler Tiere sprechen konnten.

Die späthellenistischen Griechen setzten Typhon mit dem ägyptischen Gott Seth gleich.

Typhon kommt in der griechischen Mythologie die Rolle des Vaters der warmen und gefährlichen Winde zu. Dies steht in Verbindung zum griechischen typhein („rauchen“), aus dem sich das Wort typhon wahrscheinlich auch ableitet. Das persische طوفان Tufân und auch die Araber erweiterten diesen Begriff um die tropischen Wirbelstürme im indischen Ozean, woraus sich wahrscheinlich der heutige Begriff Taifun ableitet. Sehr ähnlich in Aussprache und Bedeutung ist das chinesische 颱風 tái fēng „Taifun“, wobei dieses Wort wahrscheinlich auf den Min-Ausdruck 風篩 fēng shāi „siebartiger Wind“ zurückgeht. Ob es eine linguistische Verbindung zwischen beiden Begriffen gibt, ist jedoch derzeit noch unbekannt

In einer Variante des Mythos ist nicht Gaia, sondern Hera die Mutter des Typhon. Hera ist über Zeus erzürnt, der ohne ihre Beteiligung und Mutterschaft die Göttin Athene aus seinem Kopf geboren hat. Nun will Hera es ihm gleich tun und ohne Zeus' Beteiligung ein Schrecken erregendes und dadurch auch im Olymp Respekt erzwingendes Geschöpf aus sich gebären.

Sie bittet Gaia um diese Gunst, Gaia gewährt sie und nach Ablauf der Zeit gebiert Hera den Typhaon den sie in Pflege und Wacht eines bei Delphi hausenden weiblichen Drachen gibt, der Python, die später von Apollon erschossen wird.[1]

Nachdem er groß geworden war, stieg er zum Olymp empor, wo er die Götter mit seinem Gebrüll aus hundert Kehlen so verängstigte, dass sie nach Ägypten flohen, wo sie sich als Tiere versteckten. So verwandelte sich Zeus in einen Widder – während Athene als einzige standgehalten hatte und Zeus und die anderen verspottete. Zeus nahm endlich wieder seine ursprüngliche Gestalt an und stellte sich dem Typhon zum Kampf. Von einem Blitz des Zeus getroffen floh Typhon zum Berg Kasion, wo es erneut zum Kampf kam. Im entstehenden Kampfgemenge konnte Typhon den Zeus mit seinen zahlreichen Armen so umschlingen, dass er ihm schließlich die Sichel, die schon den Uranos entmannt hatte, entwenden konnte. Er trennte die Sehnen des Zeus aus dessen Leib und gab diese der Delphyne, einem Ungeheuer, das in der korykischen Höhle wohnte, in der er geboren worden war. Und dort wurde Zeus nun auch versteckt. Hermes fand den hilflosen Zeus endlich, lenkte Delphyne ab, stahl ihr die Sehnen und gab sie Zeus zurück.

Zeus holte sich vom Olymp einen neuen Vorrat an Donnerkeilen, da ihm auch diese von Typhon entwendet worden waren, und stellte sich Typhon erneut zum Kampf. Dieser musste sich auf den Berg Nysa zurückziehen, wo er dem Rat der Schicksalsgöttinnen folgend Nahrung zu sich nahm, wie sie auch die Menschen essen – Eintagsfrüchte, die ihn nur vorübergehend stärken sollten. Im Vertrauen auf seine nur scheinbar wiedergewonne Kraft trat er Zeus auf dem thrakischen Berg Haimons entgegen und warf riesige Steine auf diesen, der mit Blitz und Donner antwortete und Typhon übel zurichtete. Das hier vergossene Blut des Typhon soll dem Berg den Namen gegeben haben, denn haima oder häm ist die griechische Bezeichnung für „Blut“.

Typhon floh nach Sizilien und Zeus warf den Ätna auf Typhon. Seitdem ist Typhon unter dem Ätna gefangen. In seiner Wut ließ er den Ätna immer wieder erbeben sowie Feuer und Gestein spucken.

Bevor Typhon besiegt wurde, zeugte er mit seiner Gemahlin Echidna mehrere Ungeheuer: den dreiköpfigen Kerberos, der als Höllenhund den Eingang zum Hades bewacht, den zweiköpfigen Orthos, die Sphinx, ein geflügelter Löwe mit dem Kopf einer Frau, die Chimäre und die Hydra, eine neunköpfige Schlange.
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Beitrag von whitestorm »

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