Der Traum ist etwas zutiefst Magisches. Er ist ein Tor zu archetypischen Quellen, die durch ihn zu uns sprechen. Er bringt Inspirationen und Informationen mit, aus denen wir für uns Antworten schöpfen können. In alten Zeiten schon wurde die Magie des Traumes im Tempelschlaf erlebt. Durch das Betrachten von Bildern, die in der Traumsprache zu uns sprechen, durch die intensive Beschäftigung mit den eigenen Fragen - auf eine Weise, die das Interesse des Bewußten und Unbewußten weckt - wird der Traum gerufen, der möglicherweise die gesuchten Antworten in sich trägt. So ist es jedem möglich, auf seine ganz individuelle und persönliche Art mit dem Traum zu kommunizieren und für sich selbst daraus etwas zu erschaffen, was zum eigenen Wesen paßt.Ich hat geschrieben:Was genau verstehst Du zunächst unter Traummagie und wie soll diese (von den individuellen Aspekten jetzt mal abgesehen!) praktisch angegangen/umgesetzt werden?
Hast Du da ein gewisses Rahmenkonzept (auch bezüglich der Traumdeutungen!) im Sinn?
Magst Du das hier grundsätzlich ein wenig konkretisieren?
Die wichtigste Voraussetzung zum Erlernen der Traummagie erscheint mir die geistige Gesundheit und Belastbarkeit. Denn schon der erste Schritt der Traummagie erfordert die Traumerinnerung und das bedeutet die Konfrontation mit den Inhalten des eigenen Unbewußten. Wenn die Traumerinnerung also als unangenehm oder gar belastend empfunden wird, dann sollte man sich von der Traummagie abwenden und stattdessen besser eine Traumarbeit (mit therapeutischem Ziel) ins Auge fassen.
Wer nicht sowieso schon seine Träume im Gefühl, in Bildern und in Gehörtem erinnert, der wird im ersten Schritt seine Traumerinnerung herstellen und verbessern wollen. Dies gelingt, wie so Vieles im Leben, am besten durch Übung. Das Ziel ist es, die eigenen Träume zu einer regelmäßigen Niederschrift zu bringen.
Der nächste Schritt ist mit deutlich höheren Anforderungen verbunden. Es geht nun darum die Traumsprache zu erlernen. Dies ist unbedingt notwendig, denn die Traummagie setzt auf die direkte und gegenseitige Kommunikation mit dem Unbewußten und unterscheidet sich damit dramatisch von der Sigillenmagie, die versucht dem Unbewußten "Anweisungen" unterzuschieben (was zu gefährlichen Ergebnissen führen kann). Die Traumsprache ist Teil dessen, was ich Seelensprache nenne. Es ist eine eigene Sprache, die sozusagen auf allen Kanälen gleichzeitig funktioniert. Im ersten Teil dieses besonderen Sprachstudiums steht noch die Traumdeutung im Vordergrund, das ist der passive Teil, es wird "zugehört" und versucht zu verstehen. Im zweiten Teil kommen die eigenen Sprachkenntnisse zum Einsatz. Es ist der Versuch mit den Träumen in ein Gespräch zu kommen. Diesen Vorgang habe ich "Dreamseeding" genannt und diese Technik kommt auch in einigen Traumexpeditionen der Abyss Diving Association zum Einsatz.
Durch das Erlernen einer zuverlässigen Kommunikation mit dem Unbewußten, durch das Erlernen der Traumsprache, wird es möglich Veränderungen im Einklang mit dem eigenen Willen zu erzielen. Gleichzeitig hat man mit dem Unbewußten als Gegenüber ein mächtiges Regulativ, das einem geduldig und eingehend erklärt, warum vielleicht manche gewollte Veränderungen nicht unbedingt im Sinne des Ganzen sind. Die Traummagie ist also gleichzeitig auch eine Charakter- und Persönlichkeitsschule. Die Traummagie gehört damit zur Hochmagie. An die Stelle der (inneren) Kommunikation mit dem HGA tritt jedoch die Kommunikation mit Seele selbst. Die Sprache ist hier kein gechanneltes Henochisch mehr, sondern vielmehr die Sprache von Seele selbst, die Seelensprache. Und daß diese Sprache nicht nur eine Sprache der Buchstaben und Worte ist, hatte ich schon angedeutet.
Daß dieser neue magische Angang funktioniert, habe ich seit 1995 mehrfach in Mailinglisten und Foren demonstriert. Einzige Voraussetzung und Grundlage ist das Erinnern der eigenen Träume. Und natürlich die Bereitschaft und Motivation sich auf etwas Echtes und Reales einzulassen, nicht wenige Menschen haben Angst davor, daß Magie wirklich funktioniert.
Thefalus