Dämonenforum

Ich hatte vorgestern endlich mal wieder das Vergnügen den von Stanley Kubrick gedrehten Horror-Klassiker "Shining" im Free-TV sehen zu dürfen.
Während der Film mit Jack Nicholson in der Hauptrolle zweifelohne spannend und mitreißend war, war ich doch etwas verwundert darüber, dass
gewisse Szenen zu fehlen scheinten, bzw. vollkommen anders abliefen als ich in Erinnerung hatte.

Erst einige Zeit nachdem der Fim zuende war, erinnerte ich mich daran, dass es tatsächlich noch eine andere, mehrteilige Version dieses Films gab.
Denn 17 Jahre später drehte Stephen King persönlich seine eigene Film-Version des gleichnamigen Romans, der als "Shining" veröffentlicht wurde.
King ärgerte sich darüber, dass Kubricks Version so gar nicht seinen Vorstellung entsprach und dieser seiner Meinung nach die Handlungsschwerpunkte
an den falschen Stellen setzte.

So, nun zu meiner Frage:
Da beide Filme auf unterschiedliche Effekte, Thematiken, und Darstellungen setzen, wollte ich wissen, welche Version der Roman-Verfilmungen denn
die bessere ist? Etwa die Kubrick-Version, die auf Psychoanalyse und unterschwelligen, schleichenden Horror setzt? Oder etwa die blutige, traditionelle
Variante von King? Eure Meinung zählt! Über etwaige Gründe würde ich mich freuen.

Natürlich ist die erstgenannte Version die bessere!Nix geht über Kopfkino....und wenn ich Blut sehen will.....schlacht ich irgendwas.
Immer bereit!

Ich kenne nur die von Kubrick und die ist eher zweispältig zu betrachten - für sich alleine betrachtet ein Meisterwerk im Zusammenhang mit der literarischen Vorlage betrachtet sehr 'frei' interpretiert.
Zur Anmerkung allerdings sind alle Verfilmungen von King's Romanen bei denen King selbst die Hand im Spiel hatte eher misslungen...er ist halt Autor und kein Regisseur sowie z.B. Barker der beides verkörpert.

Danke erstmal für eure Meinungen!

@Gabor:
Ja, ich finde das ist genau das, was bei der King-Version fehlt: Kopfkino, bzw. der Horror des Ungewissen. Blut kommt zwar auch in der Kubrick-Version
in Wellen vor, doch hat es bei ihm einfach eine tiefere Bedeutung als bloßer Splatter.
Da du es gerade ansprichst, selbst die härtesten Fans von Blut und Gewalt werden beim Anblick einer realen Schlachtung kreidebleich.
Ich habe es selber erleben dürfen und war überrascht, wie schnell sich die Meinung einiger Leute zum Thema spritzendes Blut geändert hat.

@Azazel:
Hm, die King-Version gab es leider nie auf Band, da es als "normale" Fernseh-Serie geplant war.
Aber nochmal zur Kubrick: Genau darum ging es Kubrick, nämlich den oberflächlichen Horror des Romans in die tieferen Regionen zu tragen.
Leider wussten das nicht allzu viele Fans zu schätzen und lehnten die Kubrick-Version - trotz nahezu perfekt gespielter Hauptrolle - größtenteils ab.
Die Kritiker sahen das aber glücklicherweise etwas anders.


Ja, es scheint leider so, als wüssten nur wenige den Psycho-Horror als das zu schätzen was er ist. Geschmackssache eben.

So oberflächlich war der Horror im Roman nicht - Kubrick hat versucht das ganze auf die psychologische Schiene zu schieben und dann doch übernatürliches zu zulassen...ähnl. wie bei Polnaskis Rosemarys Baby