Kingdome of Heaven

Horror, Thriller, Fantasy, Sci-Fi, Mystery

Moderator: Tyger

Benutzeravatar
Azazel
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 11545
Registriert: 20. Mär 2005 15:54
Religionszugehörigkeit: keine
Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
Kontaktdaten:

Kingdome of Heaven

Beitrag von Azazel »

Kingdom of Heaven – das neue Werk von Ridley Scott, das aktuell in den deutschen Kinos läuft. Ist zwar nun kein Horrorfilm, aber sei's drum.
:lol:
Nun kann man Ridley Scott ja aus zwei Blickwinkel betrachten – einerseits wohl einer der Top-Regisseure mit vielen Filmen, die teilweise Kultstatus erreichten – ich erwähne da nur mal Alien, Blade Runner und Gladiator – auf der anderen Seite ein Mann, der in der Hauptsache dem Mammon verschrieben ist und dabei die meisten moralischen bedenken über Bord wirft – so ist Scott derjenige Regisseur, der gerade bei US-Militärs sehr beliebt ist, da leicht kontrollierbar und es ist kein geheimnis dass er um seinen Film Black Hawk Down mit dem nötigen militärischen Spielzeug aufzurüsten, sein Drehbuch nach Belieben amerikanischer Generäle verändert hat – herausgekommen ist dann halt eine typische, patriotische Kriegsschmonzette nur allzu bekannter Machart.
Doch zurück zu Kingdome of Heaven – der Film ist handwerklich gut gemacht und bietet z.B. in der Schlacht um Jerusalem auch genügend tricktechnische Effekte fürs verwöhnte Auge. Die Besetzung ist hochkarätig mit Orlando Bloom, Liam Neeson, Jeremy Irons, Edward Norton und Eva Green. Der Film spielt im 12.Jahrhundert und dreht sich um die heilige Stadt Jerusalem und die andauernden Konflike, die religionsbedingt ja noch bis heute aktuell sind.
Dem jungen Schmied Balian wird von seinem Vater, dem Baron von Ibelin angeboten ihn nach Jerusalem zu begleiten. Obwohl Balian den vater zum erstenmal sieht folgt er schließlich seinem Angebot und begleitet ihn. In Jerusalem herrschen die Kreuzritter über die Stadt und der Frieden mit den Moslems ist äußerst fragil und nur dem leprakranken christlichem König zu verdanken, der mit Rücksicht und Sorgfalt herrscht.
Als ein Vater, ein Befürworter des gleichberechtigten Miteinanders aller Religionen stirbt, übernimmt der junge Schmied dessen Erbe und Titel.
Schnell merkt er, dass die christlichen Herrscher unterereinander zerstritten sind und es eine große Gruppe um den französischen Tempelritter Guy von Lusignan gibt, die keinerlei Interesse an einem lanandauernden Frieden haben und aus machtpolitischen Gründen einen Krieg mit dem Anführer der Sarazenen Saladin provozieren wollen. Vorgeschobene religiöse Gründe wie z.B. dass Gott will, dass alle Moslems getötet werden, werden von dieser Gruppe benutzt um die Soldaten aufzustacheln. Balian hat sich schnell den Hass der Templer zugezogen und dies nicht nur weil er mit der Frau von Lusignan ein Verhältnis hat, sondern in der Hauptsache deswegen weil er treu zum König steht und die Moslems als gleichberechtigt ansieht. Es kommt schließlich wie es kommen musste, der König – die letzte Bastion des Friedens stirbt und die nun herrschenden Templer töten die Schwester Saladins um den Krieg zu provozieren.
Während das Templerheer ausrückt um Saladins Heer entgegen zu marschieren, bleibt Balian zur Verteidigung der Stadt zurück. Die Tempelritter werden vernichtend geschlagen und Saladin rückt auf Jerusaelm zu um es zu erstürmen. Balian gelingt es die Stadt mit allen Mitteln zu verteidigen bis er es schließlich schafft, das Saladin allen Insassen freien Abzug gewährt.

Was gut ist an Kingdom of Heaven ist die Tatsache, dass Ridley Scott den Film so inszeniert hat, dass dem Zuschauer schnell klar wird, dass es einzig und allein den religiösen Kräften (Priestern auf beiden Seiten) zu verdanken ist, dass es niemals zu einem Frieden kommen kann – ja manche der religiösen Spinnereien werden sogar ins Lächerliche gezogen. Was weniger gut ist, dass Scott die Tempelritter als die eigentlichen Bösen ausgemacht hat – etwas was die katholische Kirche seit nunmehr knapp 800 jahren auch so hinstellen will und was historisch gesehen zu massiven Verfolgungen und inquisitorischen Hinrichtungen geführt hat.
In Wahrheit waren die Tempelritter, nicht zuletzt durch den Kontakt zur Gruppe der Sufis (eine islamische philosophische Sekte) auf den Trichter gekommen die Allmacht Gottes in Frage zu stellen und dem menschen seine Eigenverantwortung zuzuschreiben – das Resultat war nicht etwa ein Nachdenken seitens der Kirche, sondern das Satanisieren dieser Leute, was letztlich auch fast zu deren Ausrottung führte.

Doch sei’s drum – historische Fakten sind ja nun nicht gerade eine häufige Zutat bei Monumentalfilmen und im Grunde interessiert das auch die meisten Kinogänger eher weniger.
Wer sich Kingdom of Heaven ansehen will, wird auf jeden Fall nicht enttäuscht sein und er ist um Längen besser als z.B. Alexander.
Benutzeravatar
noOne
Beiträge: 2
Registriert: 31. Mai 2005 15:18
Wohnort: Durch öfteres Abkühlen nach dem Erhitzen, werden Menschen hart wie Stahl
Kontaktdaten:

schund

Beitrag von noOne »

ich persönlich finde den film kein meisterwerk, wie er oft dargestellt wird. mag ja sein dass viele szenen prima dargestellt sind, jedoch hat der film für mich nichts ansprechendes ..
außerdem: warum gibt es nicht einen normalen film in dem keine liebesstory drin vorkommt..
neulich war ich in amityville horror und selbst da, was ja ein schlachterfilm ist, gibts ne szene im bett. son rotz :-|
Sweet lovely death,
I've been waiting for your breath.
Oh sweet death, one last caress.
Benutzeravatar
Azazel
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 11545
Registriert: 20. Mär 2005 15:54
Religionszugehörigkeit: keine
Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
Kontaktdaten:

tja

Beitrag von Azazel »

da geb ich Dir schon recht - das in vielen Filmen stets ein Pärchen dabei sein muss, welches dann im Verlauf der Handlung zueinander findet scheint soetwas wie ein leitfaden für Standardfilme zu sein... :cool:

aber es gibt schon Ausnahmen...in vielen genres auch bei Horrorfilmen wo auf solchen Schnickschnack verzichtet wird bzw. wo dies für den Handlungsverlauf oder das Ende ohne Belang ist!
Benutzeravatar
Vamp
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 3788
Registriert: 21. Mär 2005 13:34
Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...

Beitrag von Vamp »

Also ich fand den Film gut (nicht nur wegen Orlando wie viele Jungs jetzt laut rufen werden). Ich habe mich jetzt nicht so für die historischen Fakten interessiert. Es war einfach ein schöner Film der mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Die Liebesgeschichte gehört einfach dazu.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
Benutzeravatar
noOne
Beiträge: 2
Registriert: 31. Mai 2005 15:18
Wohnort: Durch öfteres Abkühlen nach dem Erhitzen, werden Menschen hart wie Stahl
Kontaktdaten:

Beitrag von noOne »

eben drum, wenn ich mich für historische fakten interessiere, dann aber schon so dass mich der schnulz drumrum nicht wirklich anmacht..
so ist das zumindest bei mir..
manchmal ists ja auch nett rumgemache zu sehen, aber grade in derbsten dunkelfilmen nervt das einfach total.. ich geh schließlich in einen horror um mich zu gruseln (oder auch nicht..) und nicht um mir nen halben porno reinzuziehen..
aber ok muss man schon lassen - in sachen geschichte ist kingdom of heaven garnich so übel
Sweet lovely death,
I've been waiting for your breath.
Oh sweet death, one last caress.

Zurück zu „Filme“