Für gießfaule Pflanzenfreunde

Die Magie der Pflanzen und Steine
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RoSa

Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von RoSa »


E
UPHORBIA TIRUCALLI


Bleistiftbaum, Spaghettibaum, Milchbusch, Algenbaum


Familie: Euphorbiaceae ~ Wolfsmilchgewächse


-----------------------------------------------------------------------------Bild


Obwohl an ein Gewächs aus den “Gärten Dagons” erinnernd, stammt Euphorbia tirucalli aus tropischen Trockensavannen Ost- und Südafrikas; die Pflanze ist ursprünglich in Angola, Kongo, Madagaskar, Mozambique, Ruanda, Sambia, Südafrika, Swasiland und Tansania heimisch.

Die Pflanze ist strauch- bis baumartig und kann -ausgepflanzt- Wuchshöhen von 5 Metern und mehr erreichen. Die ovalen Laubblätter sind winzig und kurzlebig; sie fallen meist früh ab. Am Ende detr Äste bildet die Pflanze gelegentlich arttypische, kleine gelbe Blütenköpfe.

Die Sorte “Stick on fire” bildet bei ausreichender Sonneneinstrahlung rot überzogene Äste aus, die im Herbst/Winter, wenn das Licht schwindet, wieder verblassen.


LICHT ~ Euphorbia tirucalli verträgt volle Sonne, sollte aber nach der winterlichen Dunkelheit langsam an die zunehmende UV-Strahlung gewöhnt werden und vorerst nur der Morgen- und/oder Abendsonne ausgesetzt werden, um dann schrittweise an volle Sonne ( Süd/Südwest) gewöhnt zu werden. Im Winter benötigt die Pflanze soviel Licht wie nur möglich. GENERELL: Die grüne Art schätzt Halbschatten, wogegen “Stick on fire” volle Sonne benötigt.


TEMPERATUR ~ Die Pflanze ist wärmeliebend und verträgt sehr hohe Temperaturen und trockene Heizungsluft hervorragend. Die winterliche Mindesttemperatur sollte bei 12-15°C liegen. Am einfachsten im beheizten Raum am gewohnten Platz stehen lassen.


WASSER ~ Euphorbia tirucalli benötigt WENIG Wasser! In der winterlichen Ruhezeit ( Oktober/November - März/April) erhält meine E. tirucalli bei 15°C KEINEN TROPFEN WASSER! In der Wachstuimzeit benötigt die Pflanze leichte Trockenheit bis mäßige Feuchtigkeit. Ein ZUWENIG ist stets einem ZUVIEL vorzuziehe; die Pflanze übersteht längere Trockenzeiten ( Urlaubs- & Ferienzeit ) problemlos.


SUBSTRAT ~ Dasselbe sollte zu spezieller Kakteenerde zusätzlich 70% mineralische Anteile enthalten: In Form von Quarzsand, feinkörnigem Kies, Bims, Vulkansteingrus, u.ä. Handelsübliche Blumenerde ist nicht empfehlenswert, da diese zu humos ist und Feuchtigkeit zu lange hält. Das Substrat soll durchlässig und mineralisch sein. Beim Umpflanzen unbedingt an eine Drainageschicht aus Tonscherben auf dem Topfgrund denken, dies beugt Vernässungen vor.


PFLEGEHINWEIS ~ LIEBEVOLLST VERNACHLÄSSIGEN !


VORSICHT ~ Der in den Ästen beinhaltete Milchsaft von Euphorbien dient als Fraßschutz und Wundverschluss. Derselbe Milchsaft enthält Ester des Desoxyphorbols, welche Hautreizungen verursachen können. Jedoch ist der Gehalt in den Rassen relativ geringprozentig und wurde teilweise in einer Konzentration zu 0,09% im Milchsaft nachgewiesen. Trotzdem Handschuhe beim Umpflanzen u.ä. Aktivitäten überziehen.
Zuletzt geändert von RoSa am 12. Mai 2010 15:14, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von Alveradis »

Ui, die Pflanze kenn ich doch :)
Kommt auch noch etwas über deine Aloen?
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RoSa

Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von RoSa »


Ich habe alle Aloen, bis auf meine achtjährige Aloe ssp., weggegeben. Bilder kann ich dementsprechend keine zur Thematik Aloe einstellen, bzw. nur eines.



A
LOE SSP


Familie: Hier streiten sich die Geister:

* Grasbaumgewächse ~ Xanthorrhoeaceae / Unterfamilie Affodillgewächse ~ Asphodeloideae

* Aloen ~ Aloaceae



-------------------------------------------------------Bild


Heimat- bzw. Ursprungsland kann ich hier nicht angeben, da mir die Art nicht bekannt ist.


Generell stammen die Aloen aus dem Süden und Osten Afrikas. Ebenso sind Aloen auf vorgelagerten Inseln, wie Madagaskar, den Maskarenen und im Südwesten der Arabischen Halbinsel heimisch.


LICHT ~ Aloen sind generell Sonnenanbeter, sollten aber -wie eigentlich alle Pflanzen-, nach der winterlichen und lichtloseren Periode, wieder langsam an die zunehmende UV-Strahlung gewöhnt werden. Halbschatten vertragen Aloen ebenso hervorragend.

Beispielsweise Aloe dichotoma,wächst in ihrer Heimat ( Namibia bis südafrikanische Provinz Nordkap ) gerne in Nordschluchten und an schattigerenn Felshängen. Nur ist die UV-Einstrahlung in Namibia/Südafrika eine gänzlich andere als in Mitteleuropa.

Nach dementsprechender Gewöhnung an die Sonne, sollte Aloe -im Freiland- mindestens im Halbschatten ( Ost- bis Westlage ) stehen. Meine Aloen standen stets in voller Südlage und gediehen hervorragend. Bei Stand in voller Sonne kommt es zu artypischen Verfärbungen der Blattrosetten, deren Farbspektrum von tiefrot über rostrotbraun und braunrot bis violett überlaufen reichen kann. An ihrem heimatlichem Standort sehen die Aloen ebenso aus; ein ganz natürlicher Vorgang. Es ist nicht die Aufgabe der Pflanze dem menschlichen Auge als schön zu entsprechen, sondern der Pflanzenfreund sollte den Bedürfnissen der Pfanze gerecht werden. Auch kleinbleibende Arten, wie etwa Aloe zebrina oder Aloe aristata u.a., bei denen stets ein schattigerer Platz angeraten wird, standen bei mir in voller Sonne und wuchsen zu Prachtexemplaren heran. Dies stellt nur individuellen Erfahrungswert dar.


WENN PFLANZEN SCHREIEN KÖNNTEN, WÄRE IHR SCHREI NACH LICHT AM LAUTESTEN


TEMPERATUR ~ Die Pflanze ist recht genügsam und verträgt sommerliche, regengeschützte Freilandaufenthalte hervorragend. Aloe ist eine bizarre Kübelpflanze mit mediterranem Flair. Solange die Temperaturen 5°C nicht groß unterschreiten, sollte Aloe draussen völlig trocken gehalten werden. Das härtet die Pflanzen ungemein ab. Manche Arten vertragen auch kurzfristig Frost, was aber nicht unbedingt ausprobiert werden sollte. Generell kann Aloe um 10°C überwintert werden, manche Arten vertragen locker ein Absinken der Temperatur bis auf den Nullpunkt und darunter, bei völliger Trockenheit. Am besten bei 10°C und sparsamer, tropfenweiser Wässerung überwintern. Einige kleinbleibende Arten werden besser temperiert ( 12°C-18°C) überwintert.


WASSER ~ WENIG Wasser! Aloe benötigt in der Wachstumszeit regelmäßige, aber sehr mäßige Wässerung. Wenn gewässert wird, dann bitte richtig: Seltene, sturzbachähnliche Regengüsse ist die Pflanze gewohnt, wenn es denn in ihrer Heimat regnet. Danach sollte das Substrat gut abtrocknen; ein ZUWENIG ist stets einem ZUVIEL vorzuziehen; die Pflanze übersteht längere Trockenzeiten ( Urlaubs- & Ferienzeit ) problemlos.


SUBSTRAT ~ Handelsübliche Blumenerde ist zu humos. Aloen schätzen mineralische Substrate, Kakteenerde mit einer Beimischung von feinkörnigem Kies, Vulkangruss, Bimskies und/ oder Quarzsand. Wichtig: beim Umpflanzen an eine gute Drainageschicht aus Tonscherben denken.

Meine Aloen standen alle in rein mineralischem Substrat und wuchsen hervorragend.



PFLEGEHINWEIS ~ LIEBEVOLLST VERNACHLÄSSIGEN !


ANMERKUNG ~ Speziell Aloe vera ( Aloe barbadiesnsis Miller ) ist bekannt als Heil- und Kosmetikpflanze. Aloe ferox ( Kapaloe ) und Aloe arborescens ( Baumaloe/Tintenfischaloe ) beinhalten wie Aloe Vera wichtige Mineralien, Vitamine, Polysaccharide und Eiweiße, aber in einer weit höheren Konzentration. Es finden sich -beispielsweise bei A. ferox- unterschiedliche Angaben, um wie vieles höher der Anteil der Inhaltsstoffe ist. Unstrittig ist, daß beispielsweise der Anteil an Acemannan, einem hochmolekularen Polysaccharid, mindestens doppelt so hoch ist wie bei Aloe vera.
Zuletzt geändert von RoSa am 18. Apr 2010 20:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von gabor »

Kann man da nicht Schnaps draus machen.... :lol:
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von Azazel »

das wäre mal eine Pflanze für mich:-)) wenn die nicht soviel Wasser braucht!
RoSa

Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von RoSa »

@ Gabor: Schnaps und Likör werden aus Aloe hergestellt - absolut korrekt. Berühmt ist ein scharfer Schnaps aus Aloe von der Insel Fuerteventura stammend, leider habe ich den Namen des Schnapses vergessen.

@ Azazel: Vor einiger Zeit habe ich relativ große Exemplare weitergegeben, leider ohne daran zu denken, dieselben hier mal einzustellen. Waren aber auch sofort weg. Aloe Vera 80 cm Durchmesser und dergleichen. Leider auch eine Aloe dichotoma von einer respektablen Größe: 1,60 Meter Höhe und bereits Vergabelung.

Aloe und Euphorbia erhälst Du in jeder gut sortierten Gärtnerei, allerdings ist speziell Euphorbia relativ teuer.
Zuletzt geändert von RoSa am 12. Mai 2010 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von Azazel »

eine Aloe hab ich:-)
RoSa

Re: Für gießfaule Pflanzenfreunde

Beitrag von RoSa »


Ich habe noch zwei: Besagte Aloe ssp. und eine Jungpflanze/Aloe arborescens; es waren mal über 40 Aloen.

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