Nun ja. Zur Handlung von Romeo und Julia muss ich wohl hoffentlich nicht näher eingehen, demnach gleich zu meiner Meinung.
Zu erst einmal:
Glücklicherweise haben die Inzenierenden die neue Übersetzung gewählt.
Schlegel hat zwar durchaus was geleistet, aber für das Übersetzung von 'Romeo und Julia' war er einfach zu prüde und/oder in der falschen Epoche geboren

Folglich sind die Dialoge etwas derber, als es vielleicht einige von euch in Erinnerung haben dürften

Zu der Inszenierung:
Epochal.
Wirklich großartig.
Von den Schauspielern war mir jetzt vorher niemand bleibend im Gedächtnis geblieben [bis auf den von mir heiß und innig geliebten Felix Rech als Mercutio, der leider irgedwas an den Fußsehen hatte und so meine Lieblingsszene auf Sparflamme gesetzt wurde. Aber das hat dem Ganzen wenig abgetan.] , überzeugt haben sie mich trotzdem.
Ich nehme mal an, dass ein paar der Zuschauer mit was Anderem gerechnet hatten... als Hauptrequisiten waren neben den obligatorischen Pistolen in erster Linie Kondome am Start, während des Maskenballs donnerten Technobeats durch das altehrwürdige Haus und die Hochzeitsnacht der Liebenden darf man auch life miterleben.
Trotzdem bleibt die Gewaltigkeit der Tragödie nicht auf der Strecke.
Aber mehr will ich nicht verraten, nur so viel:
Ich denke, diese Inszenierung ist sehr viel näher an dem, was Shakespeare aussagen wollte, als alles, was ich bisher gesehen habe und auf jeden Fall sehenswert und ungewöhnlich!