Ich möchte meinen Standpunkt dazu mal nähern erläutern, um somit vielleicht auch Konflikte zu lösen bzw. Denkanstösse zu geben:
Wenn hier auf Religionen eingehackt wird (ich nehme mich da natürlich nicht aus) dann sind zumeist monotheistische Religionen damit gemeint. Diese Religionsform, die sich im Laufe der Jahrtausende sozusagen durchgesetzt hat gibt es in unterschiedlicher Coleur und teilt sich zur Zeit im Groben in 4 Strömungen ein.
Judentum, Katholizismus, Islam und Evangelismus od. Protestantismus. Hinzu kommen viele Subströmungen, die diese Hauptrichtungen mehr oder weniger nochmals zergliedern.
Dieser 'Eingott-Glaube' hat sich gegenüber den ungezählten Varianten des Mehrgottglaubens aus verschiedenen Gründen durchgesetzt. Der Hauptgrund warum dies so geschah ist eindeutig darauf zurückzuführen, dass sich die Macht der jeweiligen Priesterkaste ( ich nenne das mal so, wobei Priester als Stellvertreter-Wort für die oberen Hierarchieschichten aller monotheistischen Religionen steht) leichter am Leben erhält wenn die Kräfte gebündelt sind und sich nicht zersplittern indem sie auf unterschiedliche Gottwesen verteilt werden. (Anm. natürlich gibt es den Vielgottglauben auch bei den monotheistischen Religionen z.B. Christentum mit Gott, Jesus, dem heiligen Geist, der Mutter Maria und zahllosen sog. Heiligen, aber es gibt einen obersten, allmächtigen Anführer!)
Diese Religionsform ist nicht nur für die Priesterkaste bequemer, sondern auch für die jeweiligen politischen Machthaber, da sie sich einzig mit eben jenen Vertretern des einen Gottes auseinandersetzen, konspirieren, streiten oder vereinigen müssen. Und genau darin liegt auch das Problem dieser Religionen für moderne, intelligente und willenstarke Menschen, dass zu teilweise heftigen Auseinadersetzungen der jeweiligen Seiten führt und nicht selten mit Hass und Gewalt endet.
Die o.g. Religionen sind durch und durch autokratisch - es gibt einen über alles stehenden Führer, in diesem Fall Gott, oftmals einen direkten Stellvertreter z.B. Pabst, eine obere Führungskaste (Ayathollas, Kardinäle, Patriarchen etc.), eine mittlere Führungsebene (z.B. Bischöfe) eine untere Führungsschicht (Priester) und eine Unzahl an sogenannten Gläubigen die sich diesem System zugehörig fühlen, dafür schuften, es verteidigen, ihm huldigen oder es einfach als gegeben hinnehmen.
Diese letzte Gruppe, die das ganze System stützt und ohne die es per se natürlich in sich zusammenbrechen würde, läuft oft Gefahr von Aussenstehenden völlig undifferenzert betrachtet zu werden und in einen Topf geworfen zu werden.
Da liegt der Hse im Pfeffer; denn das ist natürlich falsch!
Ich persönlich unterteile diese Gruppe in folgende Typenklassen (natürlich ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit

1.) Der gutherzig gläubige Mensch
Dieser Typus glaubt an etwas höheres - in diesem Fall an einen Gott. Er sieht darin das Gute des Menschen, sehnt sich nach einer Welt ohne Gewalt im Rahmen der grundsätzlichen Aspekte der Religion und ist an sich eine friedliebende Person, die sich oftmals auch für andere im sozialen Bereich aufopfert und die durchaus sich auch kritisch mit den höheren Hierarchieebenen auseinadersetzt bzw. nicht alles gut heißt was von der Priesterkaste kommt und im Grunde seine Religion auch ohne Hierarchieebenen ausleben könnte.
Dieser Typus ist in meinen Augen harmlos, seine Einstellungen auch manchesmal vonnöten, um diese Welt etwas besser zu gestalten (da zolle ich so manchen auch meinen Respekt) und muss deshalb auch kein Angriffsziel bilden bzw. hat selbst keinerlei Intention andere anzugreifen.
2.) Der ängstlich gläubige Mensch
Dieser Typus ist deswegen gläubig weil er sich durch den Glauben an einen Gott und dessen Religion einen Vorteil für sich verspricht - in diesem Fall eine Kompensation seiner Ängste - Angst vor Verantwortung (die kann er auf Gottes unergründliche Wege zurückführen und muss nicht selbst nachdenken) - Angst vor Unglücke od. Krankheiten (die durch fleissiges Beten verhindert werden sollen) - Angst vor dem Tode (hier kann er sich mit der Vorstellung des Paradieses trösten) . Dieser Typus ist solange harmlos, solange es bei diesen Sachen bleibt - leider sind solche Menschen oftmals auf Grund ihrer Ängste manipulierbar und können im Extremfall auch für niedere Zwecke der herrschenden Kaste eingesetzt, aufgehetzt oder benutzt werden. Ist das der Fall (und das ist leider sehr häufig), dann wird dieser Typus zu einer Gefahr für viele und sollte deswegen sich auch nicht wundern, wenn ihm ein starkes Diskussionsecho entgegen schlägt:-))
3.) der fanatische Gläubige od. Eiferer
Zweifelsohne ein gefährlicher Typus, der völlig verblendet ohne auch nur im geringsten zu reflektieren oder zu hinterfragen sich bedingsungslos den Zielen der Priesterkaste unterordnet und bereit ist für die jeweilige Glaubensbotschaft alles zu tun - also auch zu töten, zu foltern, zu denunzieren etc.
Dieser Typus ist eine Gefahr für alle, für die Umwelt und zuletzt meistens auch für sich selbst und MUSS bekämpft werden; denn er steht als Scherge und Erfüllungsgehilfe für Diktatur, Gleichschaltung und absoluten Machtanspruch - kurz gesagt er ist der natürliche Feind des freien Willens und des aufgeklärten Geistes.
Natürlich ist das ledigliche eine grobe Einteilung, denn zu jedem Typus gibt es eine Unzahl von Nuancierungen und zum Teil auch Überlappungen mit den jeweils anderen Typen.
das ganze Modell läßt sich natürlich bequem und ohne Probleme auch auf politische Machtstrukturen übertragen - man muss nur den Gott durch einen Führer und die Priesterkaste durch die obere politische Hierarchieebene ersetzen.