Amoklauf? Amoklauf!

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

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Lirael van Clayr
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Amoklauf? Amoklauf!

Beitrag von Lirael van Clayr »

Mir ist aufgefallen, das vieles jetzt als Amoklauf bezeichnet wird. Sprich, die Taten die in den Schulen verübt werden. Es heisßt immer "der geplante Amoklauf".
ABER: Seit wann wird ein Amoklauf geplant? Überlegt die Polizei was sie sagt? Überlegt die Presse was sie schreibt?


Wikipedia sagt folgendes zu Amoklauf.
"Amok (malaiisch: meng-âmok, in blinder Wut angreifen und töten) ist eine psychische Extremsituation, die durch Unzurechnungsfähigkeit und absolute Gewaltbereitschaft gekennzeichnet ist.

Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht man unter Amok "eine willkürliche, anscheinend nicht provozierte Episode mörderischen oder erheblich (fremd-)zerstörerischen Verhaltens. Danach Amnesie (Erinnerungslosigkeit) und/oder Erschöpfung. Häufig auch der Umschlag in selbst-zerstörerisches Verhalten, d.h. Verwundung oder Verstümmelung bis zum Suizid (Selbsttötung)".


So, und ich finde es passt sehr gut hier in den Bereich rein. Hat man sich denn mal wirklich Gedanken gemacht, was die Gründe der betreffenden Schüler sind? ich weis wir haben schon oft hier im Forum diskutiert darüber. Aber nach dem jüngsten Vorfall, muss ich feststellen das unsere Politiker nur auf ihrem Hintern sitzen, sich an ihre Diäten ergötzen und daran erfreuen, das sie ein schärferes Waffengesetz beschlossen haben. Das es an ihrer Politik liegt, daran denken sie nicht mal im Traum.
Was machen Lehrer die sich verbeamten lassen können? Ob sie sich in ihrem Verhalten ändern? Sie erhalten ihr Geld und haben die Rente sicher. Das es an ihnen liegen könnte und sie nicht genügend auf Schüler eingehen, darüber denken die meisten nicht nach.

Ob jemals die Welt erwachen wird? Ich bezweifel es.

Schreibt ihr mal was zu.

Grüse Lira
Lachen, hast du mir gesagt,
du musst lachen.
Komm mach die Augen zu und vergis die Welt....
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Saiigal
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Beitrag von Saiigal »

hmm... also manche dieser Massaker werden schon zu unrecht als Amoklauf bezeichnet. Littleton z.B., die beiden Täter haben das ganze schon ca. ein Jahr vor der eigentlichen Tat geplant und sowas kann man nicht als Amoklauf bezeichnen... Das war dann ein "geplanter Amoklauf".
Meistens sind die Auslöser für eine solche Tat Druck (Eltern, Schule ect.), Mobbing, ein Ausenseiterleben oder irgendwelche Auseinandersetztungen mit Personen aus dem näheren sozialen Umfeld... Aber was wirklich in dem Kopf eines solchen Menschen vorgeht kurz bevor er zusammenbricht ist schwer nachzuvollziehen... Ich könnte mir vorstellen er/sie durchlebt dann sowas wie ein "was-wäre-wenn" Szenario. Oder einfach exzessive Gewaltvorstellungen... aber naja... werde wohl nie (?) erfahren wie das sein muss.
Aber wie du schon sagtest. Die Politik kümmert sich einen Scheißdreck um die wirklichen Probleme und versucht immer alles auf "aggresive Musik" oder "Killerspiele" zu schieben. Und was bitte nützt uns ein schärferes Waffengesetz? Wenn ich eine Waffe haben will fahr ich nach Tschechien und kauf mir eine. Oder ich machs wie der „Feuerteufel von Köln“ (Walter Seifert). Ich bastel mir einfach nen Flammenwerfer. Aber warum eigentlich so kompliziert? ich könnte mir auch einfach ein paar Rohrbomben und Molotowcocktails bauen. Dazu Mamis hübsches Küchenmesser oder Vatis Schreckschusspistole (schnell mit der Standbohrmaschine den Lauf durchgebohrt, fertig ist die scharfe Waffe) und alles wird gut :|
Und was die Lehrer angeht... die armen Schweine können größtenteils auch nichts dafür...


grz Saiigal
Vie doede ikke, vi har aldri levt... - Wir sind nie gestorben, wir haben nie gelebt...
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Mordrag
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so

Beitrag von Mordrag »

Also ich muss sagen hab schon manchmal drüber nachgedacht ob sowas sinn machen würde, also ein amoklauf, hört sich vielleicht krank an ist es aber nich, wie gesagt nur überlet und ich komm immer zu einem schluss, es bringt nix, ausser das man zum schluss sich selbst umbringen müsste oder im knast landet für eine sehr lange zeit.

ich kann mir gut vorstellen was in den ganzen "Amokläufern" vorgegangen ist. Mobbing ist das hauptthema. Bin selbst ziel von mobbing und war schon sehr nah an einer grenze angelangt wo ich fast explodiert wäre, aber ich kann mich beherrschen was nur sehr wenige können find ich.

Hab das problem das ich alle sorgen und alles was ich erlebe in mich reinfresse es aber dann irgendwo anders auslasse( irgendwas im Garten zerdreschen also in meinem was ich nicht mehr brauche)

und die lehrer könnten mehr tun nur traun sich nicht weil sie angst um ihren Job haben.

ich hoffe ihr seht das jetzt nich so das ich ein neuer amokläufer wär, dazu wird es nicht kommen da es noch einige andere dinge auf der welt gibt die ich gern machen würde, und mit so einem amoklauf würde es ja dann nicht mehr gehen. wollte nur ma sagen was der hauptausschlaggeber ist.

mfg

Mordrag
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Jana
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Beitrag von Jana »

Also, ohne viel nachzudenken und ohne die Definitionen zu kennen würde ich schon sagen dass es beide Definitionen, Versionen, Wörter gibt:

Geplanter Amoklauf: Man plant, zu einer gewissen Zeit sich irgendwo mit bestimmten Waffen hinzustellen und dann eben "in blinder Wut angreifen und töten"
Einen nicht geplanten Amoklauf wäre dann wenn jemand z.B wirklich auszuckt, sich irgendwas als Waffe nimmt und ... ja, ab da ist wieder alles gleich.

Wobei.. bei genauerem Nachdenken ist die meine Definition schon ein bisschen schwach. ... *hmmm* *nachdenkt*

Ok, es ist ja so:
Ich würde es als nicht geplanten Amoklauf verstehen, wenn jemand gleich (sprich: Auslösender Effekt + sofortige Handlung), oder "kurz nachher" (auslösender Effekt --> kurze Planung (=geht irgendwohin und holt sich ne Waffe)--> Handlung). Je länger die Planungsphase wird, desto mehr wird es allerdings zu einer reinen Racheaktion. Mehr also zu einem "terroristische Akt" (wenn wir schon bei modernen Wörtern sind ^^) .
Also eigentlich ist es nur eine Frage der „eigenen“ Schuld, denn je mehr Zeit vergeht, desto mehr Zeit hätte man gehabt um sich zu beruhigen oder das Problem auf andere Art und Weise zu lösen.
Also kann man die Wörter insofern verwenden um anzuzeigen ob das mehr oder minder "versehentlich" passiert ist oder ob da böswilliges Kalkül dahintersteckte.

Was jetzt aber der Auslöser ist, oder auf wem die Schuld zurückzuführen ist, ist natürlich Auslegungssache. Wie gerade vorher gesagt, die Politiker sollen was sinnvolles tun…
Ich wäre schon glücklich, wenn Lehrer eine eigene Ausbildung bekommen würden, wie sie mit solchen „Fällen“ umgehen sollen, doch gerade bei Amokläufen ist es doch so, dass das still vor sich geht. Oft Wissen Lehrer doch gar nicht das ein Schüler gemobbt wird. Und wenn sie’s wissen, was sollen sie dagegen tun? Wo ist überhaupt die Grenze? Was der eine als einfachen Scherz sieht kann der andere schon als schweren Angriff auf die eigene Person sehen. Soll man jetzt der Scherzkeks rauswerfen oder strafen? Ist der jetzt vermeintliche „Mobber“ schuld, oder der, der nie gelernt hat damit umzugehen und sich deswegen auch nie an andere gewendet hat?


(an Saiigals Beitrag anknüpft)
Politiker können schon was tun, aber ich glaube nicht das wir so glücklich wären wenn die Politik auf einmal in unsere Kindererziehung pfuscht. DAS wäre nämlich das sinnvollste aus meiner Sicht. Kinder sind grausam, und die Kindheit + Jugend ist schwierig, aber die Eltern haben in dem Fall die Aufgabe ihre Kinder zu erziehen, ihnen beizubringen wie sie mit Kränkungen und Angriffen umgeht bzw ihnen überhaupt mal beizubringen DASS MAN SOWAS NICHT MACHT!!

Und wenn alle Stricke reißen sollten sie wenigstens für ihr Kind da sein wenn es Opfer ist, oder ihr Kind „rügen“ wenn es Täter ist. Dafür ist kein Politiker zuständig, auch Lehrer können nicht die Rolle eines Erziehers übernehmen. (Wie denn auch bei 200 2000 Schülern die auf einer Schule sein können)

Dass sich kein Politiker traut da was zu machen oder zu bestimmen ist doch klar… der ist weg vom Fenster. Sowas kann man niemals so präzise und genau formulieren dass es jedem hilft und für jeden Fall gemacht ist. Das würde niemals angenommen werden. Gleichzeit wird aber erwartet dass sie was tun. (In dem Fall hab ich wirklich Mitleid mit unseren Politikern…) Da das Umfeld auch sehr ausschlafgebend ist damit ein Amoklauf überhaupt stattfindet wird jetzt halt versucht gewissen Gewaltfantasien oder gewissen andere Faktoren einzuschränken.


Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin auch sauer, wenn mir jetzt mein Lieblingsspiel verboten wird nur weil ich noch nicht alt genug bin oder weil es auf einmal die Wurzel allen Übels ist. Aber eines ist bewiesen: Der Mensch hat eine gewisse Tötungshemmung. Früher passierte das sogar bei Soldaten häufiger (Amerikanischer Bürgerkrieg z.B.): Ein Soldat stand vor einem anderen und er konnte nicht abdrücken, eine Angeborene Hemmung die uns Menschen davor bewahren soll und selbst vollkommen auszurotten. Killerspiele werden sogar im Militär eingesetzt um diese Hemmschwelle herunterzusetzen und einen Menschen überhaupt zum Killer zu machen (Achtung! Einen „normalen“ Menschen, sicher gibt’s welche die haben da keine Hemmungen)


Solche Spiele zu verbieten (oder gewissen Altersgruppen nicht zugänglich zu machen) ist natürlich das einfachste. Oder zu versuchen dass hier nicht jeder Depp mit ner Waffe rumrennt (wie in Amerika) Klar gibt es immer Mittel und Wege um an Waffen oder Spiele zu kommen. Aber nicht mehr so leicht, außerdem kann man daran leichter die „bösen Absichten“ eines Menschen erkennen.


So, ich weiche jetzt zwar immer mehr vom eigentlichen Thema ab, aber das ist mal mein Statement dazu ^_^ Und WOW, ist ein bisschen viel geworden :shock:
Zuletzt geändert von Jana am 10. Jan 2008 17:01, insgesamt 2-mal geändert.
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moonpearl
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Beitrag von moonpearl »

Ohne Nachdenken? hmm...
Ne, aber eigentlich kann ich dir nur zustimmen, Jana.

und wegen dem Definitionsproblem...
geplantes Massaker wäre ein passenderer Ausdruck als geplanter Amoklauf. Ich denk der ganze Schlamasel ist einfach nur dadurch entstanden, dass einfach mal jemandem das passende Wort nicht eingefallen ist udn so hat sich dann der Ausdruck geprägt. Tja, shit happens.

"Killerspiele" zu verbieten war von Anfang und vorallem am Anfang, eine sehr schnelle und dumme Idee. Man musste sich doch erst einmal die Frage stellen, ob die Agression aus den Killerspielen folgt, oder ob die Killerspiele auf Grund von Agressionen gespielt werden. Inzwischen weiß man es ziehmlich sicher: Die Gewalt der Täter hatte andere Ursachen, die zugleich auch Grund für das Spielen von Killerspielen gewesen sein mögen und so hängen die Dinge miteinander zusammen, meine ich.
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Jana
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Beitrag von Jana »

Können die überhaupt solche Spiele verbieten? Ich weiiß nicht... ^_^

Ist ja als würde man versuchen einen bereits gedrehten Film per Gesetz nicht an die Öffentlichkeit zu lassen oder Zigaretten zu verbieten. Das geht nicht! Da steht bald die gesamte Film(Tabak-)industrie auf deiner Matte und gibt dir eins auf die Nuss :D
In dem Fall halt die Spieleindustrie. Da geht es um Umsatz und um Arbeitsplätze, sowas kann man nicht so einfach verbieten nur weil ein paar Leute Amok laufen. Zumindst will ich den sehen der das verucht^^
Kennt ihr "Thank you for Smoking"? Echt empfehlenswert!
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evoi
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Beitrag von evoi »

Frechheit, den Chaosstern für solche Psychopaten zu missbrauchen :chaos:

Das Thema "beschäftigt" mich eigentlich kaum. Ich hab nicht mal Verachtung für solche Typen übrig. Was jetzt die "Gründe" sind?? .. -> Die kolportierten Gründe interessieren mich nicht die Bohne. Der Grund ist jedesmal "Neid".. weil der (oder die..) armseelige Wicht sein Leben nicht in den Griff kriegt - weil er dazu zu dämlich ist! - meint er andere, die es doch in den Griff kriegen in den Tod reissen zu müssen. Irgend wem anderen die Schuld geben.. Eltern, Lehrer, usw. ist nichts anderes als ein Versuch die Verantwortung abschieben zu wollen.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wer meint seine Situation zu "verbessern", wenn er sich umbringt, der soll das von mir aus tun. Aber dann bitte.. still .. und von mir braucht kein solches Individuum erwarten, dass ich auch nur einen Gedanken an ihn verschwende - geschweige denn nachweine.
Jene, die auch noch andere in den Tod mitreissen müssen, tun gut daran gleich nachzufolgen. Denn wenn so ein Arschloch einen meiner Freunde umbringen würde, und ich noch eine Handhabe hätte, dem würde ich die ***zensiert*** abschneiden. Und zwar mit einer Gartenschere und ihm den kläglichen Rest derartig ins Maul stopfen, dass er daran erstickt! (Nee.. natürlich nicht.. ich fände aber "Mittel und Wege", dass er sich genau so fühlt. Und zwar bis ans Ende seiner Tage! (welche ich dann bestimmt nicht verkürzen würde).

evoi
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V@µpy
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Beitrag von V@µpy »

danke evoi - du sprichst mir aus der seele
Gruß
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moonpearl
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Beitrag von moonpearl »

Hass...
meiner Meinung nach der Urkeim allen Bösen. Neid ist eine Gemütserscheinung ganz anderer Qualität.
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evoi
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Beitrag von evoi »

Ob Tick, Trick oder Track.. (sorry .. ist mir zu blöd, mich auch noch um die Namen der Gestörten zu kümmern - ist ja wie Filmstars.. :fu:) .. ehrlich gesagt .. es ist mir piepschnurzegal was der genaue Grund ist.

Jedenfalls ist in meiner Weltanschauung jeder für das verantwortlich was er tut. (und nicht sonstwer..)

Vergessen seien sie.. als ob es sie nie gegeben hätte :fu:

evoi
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Lirael van Clayr
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Beitrag von Lirael van Clayr »

Aber die Umwelt formt den Menschen und nimmt auf seine
Entwicklung einfluss. Und so schliest sich der Kreis.
Lachen, hast du mir gesagt,
du musst lachen.
Komm mach die Augen zu und vergis die Welt....
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evoi
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Beitrag von evoi »

Alles blöde Ausreden..
Es gibt Tage da bin ich nicht in der Stimmung angehimmelt zu werden.
Body & Brain
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Beitrag von Body & Brain »

Die Gesellschaft provoziert eine bestimmt Verhaltensweise. Eigentlich der Teil der Gesellschaft, der aus Heuchlern besteht.

Das interessante ist, dass egal wie man reagiert, es einem als fehlerhaftes Verhalten ausgelegt wird: Ist man ruhig und schluckt es runter, ist man "die tickende Zeitbombe; autoaggressiv, unfähig, die eigenen Emotionen zu kanalysieren. Ist man laut, dann ist man unangepasst, aggressiv, narzisstisch usw. In beiden Fällen wird man in die Psychiatrie eingesperrt und als krank deklariert.

Ein erschreckend realistisches Beispiel war der Film "Die Wutprobe".

Wie man's macht, macht man's verkehrt!, pflegte meine Mutter immer zu sagen. Dieses satirische Faktum führe ich persönlich auf unsere christlich verklärte Umwelt zurück, in der alle Alles falsch machen und nur Gott allein recht hat. Die einzige Gegenwehr - der Aufruf zu moralischer Dekadenz!

LG
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moonpearl
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Beitrag von moonpearl »

Du hältst unsere Umwelt tatsächlich für christlich verklärt?
Ein interessanter Ansatz...
Nun sind also doch nicht die Politiker, sondern der "liebe Gott" schuld an dem Debakel. ^^

Nein, tschuldige, aber ich sehe das ein wenig anders. Sicher, Europa wurde einst von einer religiösen Institution bevorherrscht. Aber, sofern unsere Umwelt tatsächlich noch dieser enstsprechend verklärt sein sollte, dann ist die Moralität, die diese Umwelt besizt bereits nurnoch ein dekadierter Überrest der selben. Daher mein Vorschlag zur Gegenwehr - Aufruf zur Regeneration der Moral!

...bitte nicht falsch verstehen! Ich fordere keinen katholischen Gottesstaat oder ähnliches. Ich bin lediglich der Überzeugung, dass wir inzwischen doch in etwa wissen, was man besser machen könnte/müsste. Nur sollte man es auch anfangen, nich wahr?

Im übrigen verdanken wir es von Fall zu Fall sicher der Moral des Einzelnen, dass solcherlei Gewalttaten doch noch recht selten auftreten und dafür kann man auch dankbar sein.
Zuletzt geändert von moonpearl am 13. Jan 2008 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Wer das Christentum verurteilt, verurteilt nicht Gott Moonpearl, auch wenn ich selbst nicht an ihn glaube.
Aber Gott ist nicht mit den Christentum zu verwechseln. Wenn er existiert heißt er hoffentlich keine Religionen gut.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
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moonpearl
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Beitrag von moonpearl »

Ich kahm auf Gott, weil Body & Brain ihn erwähnte, Vamp. Aber ich verstehe was du meinst. =)

Wenn er existiert, wird er nicht nach Religion fragen. So sehe ich das im Übrigen.
Zuletzt geändert von moonpearl am 13. Jan 2008 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Ja, ich denke wir sind da einer Meinung.
Zuletzt geändert von Vamp am 13. Jan 2008 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
Mephisto

Beitrag von Mephisto »

meiner Meinung nach sind Amokläufe bei denen man sich geplant tötet sozusagen 'feige'
man verweigert den Trauernden die Möglichkeit zu verstehen...da doch lieber ne schön abschliessende Pressesitzung und im Knast dann wegballern....DAS hätte wenigstens die Möglichkeit was zu verändern...
alle anderen 'Amokläufe' sind simple Massenmorde, die auf...Misanthropie?...Hass auf die speziellen Individuen?...schwer deutbaren Zeichen? basieren...jeder der n bisschen Rechnen kann, weiß, dass n Amoklauf n Furz in der Gesamten Atmosphäre is...nichts


der einzige Amoklauf, den ich als nen klaren Amoklauf deklarier is der, der von dem besoffenen Jugendlichen mit nem Messer ausgeführt wurd...ausm Affekt, in blinder Wut ohne Sinn und Verstand...in meinen Augen n klarer Amoklauf...


@evoi:
wer, wenn nich die Umwelt/das Umfeld bestimmt die Persönlichkeit???
Menschen sind simple Maschinen...
als Kind vom Wickeltisch gefallen, mit Gensatz #1 vertraust du deinen Eltern nich...
derselbe Fall mit Gensatz #2 bringt dich dazu dich an deine Eltern zu klammern...

kurz: Die Persönlichkeit, ihre Störungen und alles was weiter damit zu tun hat is auf die Umwelt und die Erbanlagen zurückzuführen...
mit Gensatz#1 und nem schlagenden Vater wird man genauso - hat nix anderes gelernt
mit Gensatz#2 wird man Freidenker und erzieht seine Kinder antiautoritär
alles ne logische Kette...


ich denk es gibt genug Leute, die durch böse Musik und Spiele zu Mördern werden...und viele die grad diese Ventile davon abhalten...


Menschen sind wertlose Maschinen
[mit der Meinung werd ich Bush #2]
nicht-amoklaufender,
Mephisto
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Beitrag von Vamp »

Ich bin sicher das es nicht einen einzigen Menschen gibt der durch Musik und Spiele (das Wort Böse auf ein Spiel anzuwenden erscheint mir einfach zu lächerlich) zum Mörder wird. Das ist der absolut größte Schwachsinn den ich je gehört habe (sorry, nix gegen dich).
Davon abgesehen das du mit deiner Theorie das "Menschen simple Maschinen" seien, jeden Menschen von jeglicher Schuld freisprichst und ich weigere mich irgendeinem Pädophilen oder sonstigem Vergewaltiger, Massenmörder oder was auch immer, die Absolution zu erteilen, weil er oder sie ne "schlechte" Kindheit gehabt hat.
Dies ist meiner Meinung nach eine wunderbare Ausrede für Menschen die zu feige sind Verantwortung zu übernehmen.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
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evoi
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Beitrag von evoi »

Mephisto hat geschrieben:@evoi:
wer, wenn nich die Umwelt/das Umfeld bestimmt die Persönlichkeit???
Menschen sind simple Maschinen...
als Kind vom Wickeltisch gefallen, mit Gensatz #1 vertraust du deinen Eltern nich...
derselbe Fall mit Gensatz #2 bringt dich dazu dich an deine Eltern zu klammern...

kurz: Die Persönlichkeit, ihre Störungen und alles was weiter damit zu tun hat is auf die Umwelt und die Erbanlagen zurückzuführen...
mit Gensatz#1 und nem schlagenden Vater wird man genauso - hat nix anderes gelernt
mit Gensatz#2 wird man Freidenker und erzieht seine Kinder antiautoritär
alles ne logische Kette...
Tja .. so seh ich es nicht..

Als ich ein Kind war, hat mich meine Umwelt geprägt. Bis ich selbständig zu denken begann, ob die Werte und Axiome, die mir gelehrt wurden, meiner Persönlichkeit entsprechen.
Das ist eine harte Zeit.. oft als Abyss beschrieben, weil alles woran du dachtest glauben zu können, alles was du von dir gedacht hast - was du gerne machst, was nicht, schlicht weg dein gesamtes Weltbild zusammenfällt. Und dann kannst du dich zu der Persönlichkeit machen, die du tatsächlich bist.

Nimm ein Baby mit Gensatz xyz .. lass es von den Taliban aufziehen oder von George Bush.. das Produkt der Erziehung wird ein anderes sein. Doch es bleibt derselbe Mensch - die selbe Persönlichkeit - der erst das ablegen muss, was man ihm eingetrichtert hat, um zu dem zu werden wer er tatsächlich ist.

lg

evoi
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Mephisto

Beitrag von Mephisto »

Vamp:
ich bin auch der Meinung, dass es noch niemanden gibt der wegen Spielen/Musik Amok gelaufen is, aber wenn man Leute dazu zwingen würd, wärs möglich...zugegeben es kam nich so rüber :peace:


und ich spreche auch jedem Vergewaltiger oder sonstigem Übeltäter die volle Schuld zu (und zwar gern mehr als in Deutschland üblich, aber das is was Anderes)...aber der Grund liegt nunma in Umwelt und Genen...

übrigens halt ich viel von Pädophilen, die offen gestehn, dass se Pädophil sind und sich benehmen...(von so einem hat ich im Fernsehn gesehn...vllt auch nur ne mediengeile Sau)


aber sag mir, wie wird man Vergewaltiger, wenn man nich durch Gene oder die Umwelt beeinflusst wird?
göttliche Eingebung?! - würd zu Umwelt zählen
liegt in der Person - Gene
aber wer nicht resozialisiert wird, soll exekutiert werden oder wenigstens auf ewig weggesperrt werden...meiner Meinung nach

bist du nich der Meinung, dass Menschen nur Maschinen sind und Freidenken auch nur anerzogen ist oder in den Genen schlummert?



[Böse hab ich zu spielen nur gesagt, weils mir einfach zuwider is Gewaltspiel, Killerspiel oder noch nen schwaammigeren Begriff auszusuchen...damit hab ich nich meine, sondern die der Öffentlichkeit zu den Spielen und der Musik wiedergegeben...]
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Beitrag von Vamp »

Nein, ich bin definitiv nicht der Meinung das Menschen Maschinen sind. Wobei du natürlich nicht der erste/einzige bist, der diese Theorie aufstellt.
Wenn es wirklich so währe, das nur die Erziehung und die Gene bestimmen was aus einem wird, dann würde dies bedeuten, das ein Kind, das aus einer Familie von streng gläubigen Akademikern kommt, auf keinen Fall zum Atheisten werden kann der die Schule abbricht und eine Lehre als Bäcker beginnt.
Weiterhin sprichst du durch deine Theorie den Emotionen fast jegliche Macht ab. Selbst ein Mensch mit "guten" (wer definiert das) Genen und einer hervorragenden Erziehung kann aus Wut oder Angst aggressiv werden, auch ein Mensch der stets dazu erzogen wurde überlegt zu handeln, kann plötzlich aus Liebe alles aufgeben und ein neues Leben mit ungewisse Zukunft beginnen. Und Gefühle kommen von Innen
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Mephisto

Beitrag von Mephisto »

Emotionen werden durch die Umwelt gegeben...niemand wird einfach so wütend, falls doch, gabs wohl Probleme in der Kindheit
niemand verliebt sich ohne Umwelteinfluss...dazu brauchts ne Umwelt (in wen sollt man sich sonst verlieben???)

die Gene können ja auch sozusagen Wechselwirkungen ham...du siehst die Gene zu simpel...und ich bin auch der Meinung, dass dieselbe studierende streng katholische Person heutzutage Satanist sein kann...die Zeiten ham sich geändert...

jede Millisekunde zählt zur Umwelt...nich nur die Erziehung...die Erziehung is nie zuende...

[gut und böse kann man nich leicht definiern - ich mein die Öffentliche Meinung]
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Beitrag von Vamp »

Nur weil eine Mensch an dir vorbeigeht verliebst du dich nicht.
Ein gleicher Satz kann bei einem Menschen Zorn und bei einem Anderen Gleichgültigkeit auslösen. Maschinen haben weder Gefühle noch Gene.
Ich sehe die Gene nicht Simpel, ich bin nur der Meinung das Verbrechen nicht angeboren sind und das Jeder Mensch, zu Jeder Zeit die freie Wahl hat. (Krankheiten ausgeschlossen, die sind ein anderes Thema)
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Beitrag von Azazel »

ich denke auch das Menschen zu dem gemacht werden was sie dann letztendlich sind.