Unser Gegenüber

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

Moderator: gabor

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SheMoon
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Unser Gegenüber

Beitrag von SheMoon »

Ich bin ja kein Freund von Quellen und Fachbegriffen, ich merke mir solche Dinge einfach nicht, also versuche ich mich mal laienhaft verständlich zu machen.

Eine Freundin von mir studiert Psychologie, und erklärte mir schon vor längerer Zeit, daß wenn wir einen Menschen treffen, bzw kennen lernen, und uns dabei an diesem Menschen eine Eigenschaft, oder ein Verhalten furchtbar auf den Senkel geht, es sich zumeist um eine Eigenschaft handelt, die uns an uns selbst stört, uns jedoch noch nicht bewußt ist.

zb. Ich lerne XY kennen, und finde heraus, daß mir sein agressives Verhalten, furchtbar auf den Geist geht, ja, daß ich es richtig verabscheue. Nach dieser These, hätte ich dann selbst unbewußte Agressionen die mich an mir stören. Das muß ja nicht gleich heißen, daß ich wild prügelnd durch die Gegend laufe, es gibt auch genug Tarnmäntelchen für Agression.


Zuerst hielt ich diese These, die nicht von meiner Freundin stammte, sondern schon irgendwas älteres von irgendeinem schlauen Kopf ist, für etwas weit hergeholt. Ich konnte nicht nachvollziehen, daß ich diese verhassten Muster wirklich in mir tragen sollte.

Wie vermutlich einige von Euch wissen (oder anders gesagt, für sich als richtig anerkennen), hat jeder Mensch Schattenseiten. Verquere bewußte/unbewußte Verhaltensmuster, ob nun durch ein Kindheitstrauma, ein Fehlverhalten der Eltern, ein heftiges Erlebnis etc.
Ist uns so ein Schatten bewußt, zb Minderwertigkeitsgefühle, so können wir daran arbeiten, ist es jedoch ein unbewußtes und/oder gut getarntes Muster, so bleibt es unserer Aufmerksamkeit oftmals verborgen, und es kommt dazu daß uns manche Ereignisse, immer und immer wieder passieren. zb Verlassen werden, die Arbeit verlieren, Unfälle, Krankheiten, Dinge die verloren werden....und zu dem Gedanken: Warum immer wieder ich? führen.

Seit ca einer Woche beobachte ich genau, auf welche Menschen ich mit Ablehnung reagiere, und versuche zum einen zu ergründen: Worauf genau reagiere ich? Und zum Anderen: Wo finde ich in mir/in meinem Verhalten eine Entsprechung. Ich muß sagen, daß "Experiment" ist recht aufschlussreich. Vielleicht hat ja der Eine oder Andere von Euch auch Lust, das Ganze mal zu beobachten.

Ähh...und vergesst nicht zu differenzieren, wir sprechen jetzt nicht von Mördern und Kinderschändern, denn daß die wohl kaum einer mag, steht auf einem Anderen Blatt, und hat hiermit wohl wenig bis garnichts zu tun.

LG
SheMoon :wolf:

PS. Das Ganze geht natürlich auch umgekehrt, also mit den Dingen, die man an seinem Gegenüber besonders mag, oder sympatisch findet.
Aus den schlechten Zeiten im Leben,
können wir mehr lernen als aus den Guten.


Weisheit der Sioux
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

interessante Theorie, die mir auch bekannt ist. Aber überprüft habe ich das nie - doch deine Anregung werd ich auf jeden fall aufgreifen!
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Eirias
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Beitrag von Eirias »

Das hört sich sehr interessant an und werde es auf jeden Fall mal ausprobieren, bin schon gespannt, was ich über mich selbst herausfinde.

Liebe Grüße

Eirias
Miemo

Re: Unser Gegenüber

Beitrag von Miemo »

Dazu brauch man nich Psychologie studieren. Mit dem "Ich bin Du" (In lak ech) gehts genauso gut, sich solcherlei Dinge klar zu werden, sie anzunehmen usw.

Wird halt nur etwas kompliziert, wenn man feststellt, dass Ich/ Nicht-Du bin bzw. Du/ Nicht-ich bist, auf den Betreff bezogen: Ich/ Nicht-ihr bzw. Du/ Nicht-wir ist und die Art von Distanz bzw. Abgrenzung respektablerweise auch gut so ist, um nich wirklich böse werden und schreien zu müssen:

LASSET ENDLICH AB von mir, verdammte Sch... Will mei Ruh'. :D


Schönen Sonntag noch.

LG
Miemo
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Die PSyche unterscheidet ja oft nicht zwischen einer Sache und ihrem Gegenteil - Ich halte es für möglich, dass es so ist, wie du es beschreibt, und zusätzlich nich ein anderer mechanismus wirkt, dass man nämlich sich selbst als Wertmaßstab setzt und sich hinsichtlich dessen, was man an sich mag, an anderen misst.
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Lirael van Clayr
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Beitrag von Lirael van Clayr »

Ich hab oft schon das positive erkannt ohne das ich von der Theorie wuste. Menschen, die wie ich aufgeschlossen und ehrlich sind, kreativ und so kleine Sonnenscheinchen aber auch mitfühlend sind, mit dennen sympatiere ich ungemein.

Bis her konnte ich nur eine negative Eigenschaft bewust feststellen die in mir wohnt und die ich oft gewaltig unterdrücken muss. Das ist das Lästern und Rumzicken.
Solche Menschen mag ich nicht. Ich lächle sie zwar an, weis aber das sie dann hinterm Rücken lästern.

Bis jetzt bin ich noch niemandem begenet der grose Wut und Gereitztheit an den Tag legt und an dem ich diese Eigenschaft feststellen konnte und ich denjenigen dann auch noch abstosend fand. Es war eher so, das ich gerade bei den Menschen versucht hab gut Freund zu sein.
Aber es ist ja nicht möglich gewisse Eigenschaften zu trennen, da alle Eigenschaften zusammen erst einen Menschen ausmachen. Das heist also das oft auch weider die Nase eine Rolle spielt und uns dan sagt, ob wir den uns Gegenüber mögen oder nicht, ob wir ihn gänzlich abstoend finden oder gut harmonieren.

Grüse Lira
Lachen, hast du mir gesagt,
du musst lachen.
Komm mach die Augen zu und vergis die Welt....
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moonpearl
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Beitrag von moonpearl »

Tatsächlich soll ja auch unsere Nase mitmischen, ob wir einen Menshcen sympatisch finden, oder nicht. ^^
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Du hast nicht zufällig nen GMX Account? ;)
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Ich hab über Duftstoffe, also auch über Pheromone, meine Facharbweit geschrieben...
Spannende Sache, mit vielen recht lustigen Erkenntnissen:

undefined://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2004/msg00281.htm
Wer gegen ein Minimum an Aluminium immun ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunität