Eine Freundin von mir studiert Psychologie, und erklärte mir schon vor längerer Zeit, daß wenn wir einen Menschen treffen, bzw kennen lernen, und uns dabei an diesem Menschen eine Eigenschaft, oder ein Verhalten furchtbar auf den Senkel geht, es sich zumeist um eine Eigenschaft handelt, die uns an uns selbst stört, uns jedoch noch nicht bewußt ist.
zb. Ich lerne XY kennen, und finde heraus, daß mir sein agressives Verhalten, furchtbar auf den Geist geht, ja, daß ich es richtig verabscheue. Nach dieser These, hätte ich dann selbst unbewußte Agressionen die mich an mir stören. Das muß ja nicht gleich heißen, daß ich wild prügelnd durch die Gegend laufe, es gibt auch genug Tarnmäntelchen für Agression.
Zuerst hielt ich diese These, die nicht von meiner Freundin stammte, sondern schon irgendwas älteres von irgendeinem schlauen Kopf ist, für etwas weit hergeholt. Ich konnte nicht nachvollziehen, daß ich diese verhassten Muster wirklich in mir tragen sollte.
Wie vermutlich einige von Euch wissen (oder anders gesagt, für sich als richtig anerkennen), hat jeder Mensch Schattenseiten. Verquere bewußte/unbewußte Verhaltensmuster, ob nun durch ein Kindheitstrauma, ein Fehlverhalten der Eltern, ein heftiges Erlebnis etc.
Ist uns so ein Schatten bewußt, zb Minderwertigkeitsgefühle, so können wir daran arbeiten, ist es jedoch ein unbewußtes und/oder gut getarntes Muster, so bleibt es unserer Aufmerksamkeit oftmals verborgen, und es kommt dazu daß uns manche Ereignisse, immer und immer wieder passieren. zb Verlassen werden, die Arbeit verlieren, Unfälle, Krankheiten, Dinge die verloren werden....und zu dem Gedanken: Warum immer wieder ich? führen.
Seit ca einer Woche beobachte ich genau, auf welche Menschen ich mit Ablehnung reagiere, und versuche zum einen zu ergründen: Worauf genau reagiere ich? Und zum Anderen: Wo finde ich in mir/in meinem Verhalten eine Entsprechung. Ich muß sagen, daß "Experiment" ist recht aufschlussreich. Vielleicht hat ja der Eine oder Andere von Euch auch Lust, das Ganze mal zu beobachten.
Ähh...und vergesst nicht zu differenzieren, wir sprechen jetzt nicht von Mördern und Kinderschändern, denn daß die wohl kaum einer mag, steht auf einem Anderen Blatt, und hat hiermit wohl wenig bis garnichts zu tun.
LG
SheMoon

PS. Das Ganze geht natürlich auch umgekehrt, also mit den Dingen, die man an seinem Gegenüber besonders mag, oder sympatisch findet.