Grüße aus der Türkei

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Annari

Beitrag von Annari »

Bonny Tyler mocht ich früher ganz gerne, ist ne ziemliche Rockröhre, fast so ne markante Persönlichkeit wie Nina Hagen z.B. obwohl ich das Getue von dem schrillen Paradiesvogel manchmal bissel übertrieben find, so aufgesetzt irgendwie.

Find ich aber lustig, dass du mich für stark hältst. *gg* Ich bin im Grunde nur am Jammern, Motzen, mich ärgern und zwar nur deshalb weil ich mich manchmal schwach und unzulänglich fühl. Kann sein, dass meine innere Aufruhr nen starken Eindruck auf andre macht. Ist aber oftmals nich so. Vor allen dann nich, wenn ich weiß, dass ich bloß auf den Schmonz re-agiere, mich genötigt fühl, reagieren zu müssen. Wenn ich von mir aus was mach, dann hats meistens schon Hand und Fuß und ist etwas stressfreier.

Ich hab den Eindruck, dass du ne ziemlich gefestigte Persönlichkeit bist (also nich unbedingt vergleichsweise nem Sandsack), sondern in Anbetracht der Tatsache, dass du Regeln für den Umgang mit dir festgelegt hast. Ich könnt davon nich viele benennen. Man darf mich im Halbschlaf nich ansprechen, da ist mein Gehör hypersensibel und ich werd auf den kleinsten Laut aggressiv, allerdings hat schlecht schlafen nich ganz so die Auswirkungen, wie wenn ich gar nich geschlafen hab. Dann bin ich ungenießbar wie nen oller Fliegenpilz. Das sind so kleine Hutgewächse im Pünktchenpyjama *Kicher* und ich konnte ne zeitlang mal überhaupt nicht schlafen, so ca. nen anderthalbes Jahr lang, lag ich traumlos und aufgewühlt in meinen Kissen umher und nich, weil mir das Vollmondlicht ins Fenster auf s Gesicht geknallt ist. Ich war zum Töten bereit, stand permanent unter Strom und in Anspannung, weil mir die Entspannungsphasen gefehlt haben.

Von daher sind mir Rachegefühle auch nich ganz unbekannt, allerdings versuch ich oftmals sie daraufhin zu überprüfen, ob sie gerechtfertigt sind und was mein Teil an Mitverantwortung für die Situation ist. Wenn ich das änder (andre verbiegen geht schlecht), dann wandeln sich auch meine Gefühle und mein Gesamtzustand und Rache ist oftmals gar nich mehr notwendig. Zumal ich sowieso davon überzeugt bin, dass jeder irgendwann sein Fett wegkriegt :D

Mittlerweile treten die (Schlaf)Störungen aber nur noch sporadisch auf und ich bin relativ ausgeglichen und zufrieden mit mir, kicher. Was natürlich auch nich immer gut ist. Wenn ich unzufrieden mit mir und meiner Umwelt bin, hab ich mehr Ideen und bin in mancherlei Hinsicht kreativer und produktiver und leider auch extrem hektisch und hyperaktiv. D.h. ich kann und will dann mehr machen, manchmal zwanghaft, weil ich eben nich zur Ruhe komm. So nen Teufelskreis eben. Hat wohl jeder in irgendner Hinsicht.

Inwiefern wurdest du als Sandsack benutzt? Magst du nen Beispiel nennen oder ne Situation beschreiben? Interessiert mich.

Liebe Grüße
Annarhi
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Nemesis
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Nina Hagen ... Dann doch lieber ihre Tochter. *G* Wenn´s schon schräg und laut sein soll, dann Hella von Sinnen. :lol:

So, kurze Unterbrechung, meine Mutter war gerade da. *G*

Wenn man sich diese Welt und die Menschen ansieht, hat man ja keine andere Wahl, als zu meckern und zu motzen. :||

Tja, mit dem Schlafen hatte ich auch so meine Probleme. So mit 15 oder 16 hatte ich Probleme mit dem Einschlafen, danach kam ich vor lauter Problemen kaum noch zum Schlafen, so 2-4 Stunden pro Nacht Maximum, und heute schlafe ich manchmal 24-36 Stunden und bin dennoch immer müde ... :shock:

Wir hören uns schon an wie ein altes Ehepaar. *ggg*

Ich vertraue nicht auf andere, ich räche mich lieber selbst. Wenn nicht in diesem Leben, dann in einem anderen, ich habe noch die ganze Ewigkeit Zeit. :har:

Tjaja, die lieben kleinen Ticks. *G* Aber ganz so gefestigt bin ich auch noch nicht. Vor einigen Jahren habe ich mich sehr leicht angegriffen gefühlt und meinte ständig, mir und anderen etwas beweisen zu müssen, heute kann ich die Dinge doch etwas gelassener angehen. Ich werde mich sicher noch ab und an verändern, auch wenn ich Veränderungen nicht besonders mag.

Zum Thema "Sandsack": In der Grundschule konnte man das schon wörtlich nehmen. Wenn einer der anderen Frust hatte, hat er den eben an mir ausgelassen: Schlagen, treten, zwicken, spucken, Haare ausreißen, Dinge wegnehmen usw. Kennt man ja. Ich konnte mich durch mein Asthma nicht gut wehren, weil ich keine Luft mehr bekam, wenn ich mich aufgeregt habe, aber ich wollte auch niemandem wehtun, ich war so erzogen worden. Aber wer hält schon ein Leben lang immer brav die andere Wange hin ? Späterhin war es weniger körperlich, aber ich habe mich ausnutzen lassen, weil ich sehr hilfsbereit bin. Wenn jemand die Hausaufgaben abschreiben wollte, wußte er, wer ich bin, wenn es um eine Verabredung am Wochenende ging, wollte niemand seinen "Ruf" riskieren und sich mit jemandem wie mir abgeben. Klingt vielleicht dramatischer als es war, jedenfalls habe ich mir vorgenommen, daß man mich lieber hassen als ignorieren soll. Ich werde einen Weg finden, meinen Namen dieser Welt einzubrennen, ehe ich sterbe.

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Annari

Beitrag von Annari »

Hi Nem,

ich find, wir hören uns nich wie Pantoffelhelden bzw. nen altes Ehepaar an bzw. lesen uns so. Hab ich zumindest nich den Eindruck. Das mit dem Dauerschlafen is auch nich so gut. Hatte ich z.b. bevor ich meine Hyperaktivitätsphase hatte. Dass ich den ganzen Tag nur hätte umherpennen können wie ne Kranke in nem griechischen Traumlabor *gg*

Erst dacht ich hätt ne Tsetsefliege in der Wohnung, wäre infiziert worden und nun von der Schlafkrankheit befallen, (Encephaltitis lethargica bzw. Trypanosomiasis), aber da ich auch keine Schwarzafrikaner zu Besuch hatte oder per Wetterfühligkeit vom Siebenschläfer hätte die volle Breitseite kriegen können, hab ich mirs so erklärt, dass ich die letzten zig-Jahre durch meinen beruflichen Stress, die teilweise Doppelt- und Dreifachbelastung der Dinge, die ich gemacht hab, einfach meine Ruhepause brauch. Irgendwann hatte ich dann auch ausgeschlafen. Vielleicht ists ja bei dir ähnlich. Bist du irgendwie im Stress, dass du meinen könntest, den Schlaf dringend zu brauchen?

Was du von dem Umgang mit dir geschrieben hast ist ganz schön heavy. Aber früher bei uns in der Schulen gabs auch Gruppenbildung. Introvertierte Langweiler und die extrovertierten Partymacher. Und ne dritte Gruppe, die sich möglichst aus allen Grabenkämpfen rausgehalten haben. Da wurde den Leuten auch mit dem Besen die Haare gekämmt oder die Streber in der Pause kopfüber in Mülleimer gesteckt. Die Leute haben teilweise ganz schön gelitten und es hat kaum jemand intressiert. Das interessante daran ist, wenn ich jetzt so später drüber nachdenk und mir die Biografien der einzelnen Leute anguck, dann muss ich sagen, dass sich vieles in komplette Gegenteil gewandt hat.

Dessen Kopf im Mülleimer gesteckt hat, der ist heute Matheprofessor und könnte sich (wenn er wollte) mit Sicherheit mehr Partymache und aufgemiezte Tussen leisten als nen Jugendlicher mit seinem Taschengeld berappen könnte und die grauen Mäuschen, die früher still in ihrer Ecke gesessen haben, haben sich zu Frauen von Welt gemausert sozusagen. Während die Stimmungsmacher im Grunde viel ruhiger geworden sind und nen nachdenklich bis zurückgezogenes Leben führen.

Ich bin natürlich in jeder Gruppe aufgeschlagen, weil ich mich für keine entscheiden wollte. Ich hatte meine Finger praktisch überall mit drin, was zum einen den Vorteil hat, dass ich von allen was kennengelernt hab und teilweise auch die Beweg- und Hintergründe für bestimmtes Denken und Verhalten, Handeln, aber andrerseits nirgends so richtig dazu gehört hab. Zumindest für mich selber nich.

Für die Lauten war ich zu still und für die Stillen noch zu laut. Zumindest hab ich das so für mich selber bewertet. Ich wollt auch nich stur nur eine Denkrichtung fahren und mir damit den Weg für alles möglich andere versperren lassen, was leicht dazu führen kann, dass das, was ich als geistige bzw. mentale Flexibilität vielleicht auch den Wunsch so frei zu sein, meine Meinung auch mal grundlegend revidieren, ändern oder mixen zu können, von Leuten, die nur eines leben und denken, als Trittbrettfahrerin bezeichnet werden würde. Wobei ich solchen Leuten andrerseits auch Unflexibilität, nen Horizont, der nich weiter als der eigne Tellerrand reicht oder mentalen Starrsinn, der in der Stagnation enden kann, entgegensetzen könnte - was ich natürlich nicht mache, weil mir noch niemand vorgeworfen hat, ne Trittbrettfahrerin zu sein.

So, ich muss los. Ich wünsch dir viel Kraft und Gesundheit und versuch mal, dich wach zu halten. Man kann sich auch müde und noch müder schlafen *g*

Liebe Grüße
Annarhi
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Nemesis
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Tja, ich bin nur depressiv, manisch zu sein, hätte den Vorteil, wenigstens zeitweise voll leistungsfähig zu sein ...

Ich denke, daß das, was ich habe, ein Chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS) ist, ist so ähnlich wie BurnOut, man bekommt es, wenn man sich jahrelang sehr bemüht hat - ich bin ja Perfektionist -, dafür aber nie die Anerkennung bekam, die man sich gewünscht hätte.

Ich dachte auch, nach mehreren Jahren mit sehr wenig Schlaf bräuchte ich vielleicht nur mal eine Weile meine Ruhe, aber ich habe jetzt seit Mitte 1999, wenn nicht länger, damit zu tun. Streß sollte ich keinen mehr haben, ich habe das Studium abbrechen müssen, weil ich mich nicht mehr konzentrieren konnte, und gehe auch nicht arbeiten.

Es kommt natürlich immer darauf an, wie gut jemand solche Erlebnisse wegstecken kann. Ich vergebe selten und vergesse nie, lebe viel in der Vergangenheit, weil ich eine Art seelischer Bluter bin. Die Wunden, die man mir zugefügt hat, heilen oder verblassen nicht mit der Zeit, sie sind mir ständig im Bewußtsein, und sie werden natürlich mit jedem Jahr mehr.

Ich war und bin größtenteils geistig immer sehr stark festgelegt, ich mag es nicht, wenn jemand sein Fähnchen nach dem Wind dreht, heute dies und morgen das genaue Gegenteil für richtig hält. Wie gesagt, ich bin kein Freund von Veränderungen. Ich schätze es, wenn jemand konsequent seinen Weg bis zum Ende geht.

Natürlich habe ich als Teenager versucht, aus meiner Rolle auszubrechen und "gesellschaftlich aufzusteigen", mit teilweisem Erfolg, aber so richtig konnte ich leider nie aus der Rolle des Außenseiters heraus. Erst über das Internet habe ich Leute kennengelernt, die mich verstehen konnten.

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Annari

Beitrag von Annari »

Hi Nem,

ich find trotzdem, dass du nen vielseitiger und interessanter Mensch bist. Man könnte fast meinen, du wärst auch Skorpion-Mond, wie ich. Zumindest in astrologischer Hinsicht wird SM'lern (Skorpionmondlern) Rachsucht nachgesagt und in gewisser Weise stimmt das bei mir auch.

Es gibt auch Erlebnisse, Situationen, Verhalten, was ich mir gegenüber niemals vergeben und vergessen werde. Ich habs teilweise zwar hingenommen, vielleicht auch angenommen, akzeptiert und geduldet - was vielleicht der Grund dafür ist, dass ich es weder vergessen noch verzeihen kann, anstatt es abzuwehren, nicht hin- und anzunehmen, aber es hat sich trotzdem in meine Psyche eingegraben und meine weiteren Entscheidungen zum Teil mitbestimmt und es ist mir ne große Freude manchmal mit der Axt im Walde umzugehn und meinen Rachegelüsten freien Lauf zu lassen. Ich könnt auch ins Fitnessstudio gehn und mich dort abreagieren, aber das will ich auch nich immer.

Schönes WE wünsch ich dir schon emmal. Bis bäldle :g:

Liebe Grüße
Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Ich glaube ja nicht an Astrologie. Jedenfalls sollte, soweit ich weiß, mein Aszendent Stier sein, mein Sternzeichen (06.02.), wie auch das meines Vaters (11.02.), ist Wassermann.

Nebenbei, Erwachte mögen es nicht so gerne, "Mensch" genannt zu werden.

Tja, sowas nennt man Erfahrung, aus ihr gewinnt man Erkenntnis(se), woraus wiederum Weisheit entsteht. Wer nicht aus seinen Erfahrungen lernt, ist dazu verdammt, dieselben Fehler immer wieder zu machen ...

In dem Lied, das ich quasi zu meiner persönlichen Erkennungsmelodie erkoren habe, "St. Elmo´s Fire (Man In Motion)" von John Parr, heißt es sehr passend: "You broke the boy in me, but you won´t break the man."

Dir auch ein schönes WE. :cool:

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Annari

Beitrag von Annari »

*Kicher* Ist das deine Erfahrung, dass Erwachte nich so gerne Mensch genannt werden wollen? Wie denn dann? Eure Durchschlaucht, kleine Fußmassage gefällig? *ggg*

Gab mal so nen Film (weniger amüsant), der hieß "Zeit des Erwachens" da wurden Leute im lethargischen Zustand mittels Medikamenten für die Zeitdauer der Wirkung wieder ins Leben zurückgeholt und sie fingen an, in der Klinik zu tanzen, sich Geschichten zu erzählen und der eine Typ hat sich in seine Betreuerin verknallt.

Den Film könnt ich immer wieder gucken, so bewegend find ich den.

Greetz
Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Das Erwachtsein besteht aus Menschsein und Anderssein; je erwachter jemand ist/wird, desto mehr nimmt das Anderssein zu und das Menschsein ab. Dennoch bedeutet das weder besser noch schlechter als "normale Menschen" zu sein. Ich spreche meist von Leuten oder Personen statt von Menschen, letzteren Begriff hebe ich mir für Gesellschaftskritik auf. Es gab viele Vorschläge dafür, wie man Erwachte nennen könnte: Wesen oder Wesenheiten, Nicht-Menschen, Mutanten, Homines novi usw.

Was mich angeht, so kannst Du mich einen Schattenlord nennen. *fg*

Ich habe von dem Film im Studium gehört und wollte ihn immer mal sehen, aber bisher habe ich es leider noch nicht. Der Film beruht auf Tatsachen, man gab Patienten Dopamin, um sie aus ihrer Katathonie zu befreien, aber man muß die Dosis ständig erhöhen, damit die Wirkung nicht nachläßt, und das geht nicht unendlich, danach verfallen die Patienten wieder zurück in ihre Starre. Man sucht jetzt nach alternativen Hormonen, die sich dauerhafter verabreichen lassen.

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Beitrag von Annari »

Hi Nem,

dazu müsste man vielleicht erstmal "Mensch" definieren, d.h. was deiner Meinung nach Menschsein ausmacht bzw. charakterisiert. Ansonsten denk ich, dass Leute, Personen, Menschen ein und das gleiche sind.

Hatte bissel den Anschein als ich gelesen hatte, dass Erwachte nicht Mensch genannt werden wollen, als würden sie sich für was bessres halten und aufgrund ihres Erwachtseins oder dass sie sich als erwacht wähnen irgendwelche Allmachtsphantasien schieben, die in ihrer verpeilten Überheblichkeit einfach nur lächerlich wirken. (bei einigen jedenfalls)

Dass damit Wesen/heiten gemeint sein könnten, auf den Trichter bin ich gar nich gekommen. Ist aber nen intressanter Ansatz. Werd ich heute mal drüber nachdenken.

Btw. was ist deiner Meinung nach nen Nicht-Mensch? Sowas wie nen Unmensch? Ne Bestie? Oder nen andrer Gegensatz zu Mensch?

Have a nice day!

Liebe Grüße
Annarhi
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Nemesis
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Tja, der Mensch ist ein in sich zerrissenes Wesen, halb Tier, halb Gott, und es liegt an ihm, in welche Richtung er sich entwickelt. :evil:

Solche Erwachten gibt es natürlich auch, man neigt leicht dazu, aus dem Anderssein sein Bessersein machen zu wollen, vor allem, je mehr man sich über das Verhalten der Menschen ärgert. Und wenn man, wie ich, noch ein wenig zur Arroganz neigt, dann natürlich umso mehr. ;)

Der Begriff Nicht-Mensch wurde nicht von mir geprägt oder vorgeschlagen; ich denke, er steht als Abkürzung für Nicht-mehr-Mensch oder Nicht-länger-Mensch und betont die grundlegende Andersartigkeit der Erwachten.

Gut, dann mach Dir mal ein paar Gedanken, das hebt Dich schon mal von der breiten Masse in positiver Weise ab. :D

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Beitrag von Annari »

Hi Nem,

glaub ich nich, dass Menschen in sich zerrissen sind, zumindest kann ich mir das nich vorstellen. Es sei denn du meinst den Song von Juli "zerrissen" *g*

Mir würden höchstens so Vergleiche / Gegensätze einfallen wie: zweifelnd (mit Gewissensbissen), was entzweit, entdreit, entviert, sich praktisch ein Gedanke in ganz viele Neben- und Untergedanken teilen kann, aber der Mensch zerreißt dadurch ja nicht, wenn er währenddessen die Gefühle im Griff behält und sich nicht davon beherrschen lässt.

Ich denk, dass man Anders und Besser auch nich so richtig zusammen bzw. auf einen Nenner kriegt. Anders muss nicht besser sein. Ich hab letztens nen Spruch gelesen, der mich ziemlich getroffen hat und den ich total bejahen konnte:

"Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein." Ich denk es liegt in der Natur des Menschen sich verbessern zu wollen in all möglichen Bereichen des Lebens und ich bewert das für mich selber als ne gute Sache. D.h. Besser ist ne Steigerungsform bzw. nen Superlativ von gut. Es bekommt nur nen üblen Beigeschmack, wenn man (dazu)lernen, besser werden als man selber war und ist oder besser als andre sein wollen zu sehr negiert. Vor sich selber oder durch überhebliches und arrogantes Verhalten andren gegenüber. Wobei sich letzteres manchmal und bei manchen Leuten nich vermeiden lässt. Es ist als würden sie förmlich danach verlangen eins mit dem Nudelholz zu kriegen *ggg*

Und wenn solche Leute dann noch mit der Kritik nich umgehen können, dann kann man sich sicher sein, dass sie sie verdient haben. :har:

Liebe Grüße
Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Ich spreche von der Art Zerrissenheit, die auch von vielen Philosophen und Psychologen angesprochen wird, davon, daß auf der einen Seite das Tierische (Gefühle, Triebe, Instinkte) steht und auf der anderen Seite der Geist (Vernunft, Verstand, Intelligenz, Bewußtheit). Die Menschen, die ihren Trieben nachgeben und ihr Leben darauf reduzieren, bleiben geistig meist wenig entwickelt, während diejenigen, die ihren Geist schulen, irgendwann an den Punkt kommen, wo sie feststellen müssen, daß Fragen nicht zu Antworten, sondern zu immer neuen Fragen führen. Erstere sind zweifellos glücklicher, aber sie sind nicht dazu in der Lage, techn. oder wiss. Fortschritte zu erzielen und damit der Natur ausgeliefert. Letztere sind die Querdenker, die manchmal ganz alleine die Welt ein Stück voran bringen, die aber auch gefährdet sind, am Weltschmerz zu zerbrechen.

Naja, wir lernen heute nicht mehr, mit Kritik richtig umzugehen, daher kann sie auch niemand vertragen ... *seufz*

Nudelholz ? Deine Lebensgefährten haben sicher viel Spaß mit Dir. *ggg*

Tja, schon Goethe sagt in seinem "Faust 1", wo er auch auf die Zerrissenheit des Menschen eingeht: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." Und da wir gerade bei Goethe sind:

Goethe - Gedicht :
Geh !
gehorche meinen Winken,
nutze deine jungen Tage,
lerne zeitig klüger sein !
Auf des Glückes großer Waage
steht die Zunge selten ein :
Du musst steigen oder sinken,
du musst herrschen und gewinnen,
oder dienen und verlieren,
leiden oder triumphieren,
Amboss oder Hammer sein.

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Beitrag von Annari »

Weißt du Nem, ich denk, dass es besser ist, Vernunft und Gefühle nich in zwei Seiten aufzugliedern, die sich gegenüberstehn, getrennt voneinander oder zerrissen, so befindet man sich immer in dem Zwiespalt, dass die Gefühle mit dem Verstand hadern oder der Verstand mit den Gefühlen. Ich finds gut, beides in Einklang miteinander zu bringen, obwohl ich kein Buddhismusfreak bin.

Nudelholz ? Deine Lebensgefährten haben sicher viel Spaß mit Dir. *ggg*

Ich würd sagen "hatten", den meisten (nacheinander nich gleichzeitig in der Mehrzahl *ggg*) wirds erst im Nachherein klar, wenn sie einen hinterherheulen, ich aber schon über alle Berge bin. :D Ich würds nie wagen, offen und direkt mit dem Nudelholz umzugehn und das wurde üblicherweise auch geschätzt.

Liebe Grüße & Schönes Wochenende

Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Sorry, daß Du dieses Mal so lange auf eine Antwort von mir warten mußtest. Leider befinde ich mich gerade in einer gesundheitlich eher schlechteren Phase ... :-(

Tja, Du hast ja gelesen, daß ich Extremist bin, mit dem goldenen Mittelweg habe ich so meine Probleme. Nur in einem Punkt versuche ich es, im Bezug auf die Beschäftigung mit dem Paranormalen, denn ich möchte weder reiner Esoteriker sein, der naiv alles glaubt, noch reiner Skeptiker, der vor lauter Scheuklappen für alles blind ist, was nicht in eine Formel paßt.

Naja, in der Küche darfst das Nudelholz gerne benutzen. *ggg* Das klingt aber nicht so, als ob Du noch an die wahre lebenslange Liebe glauben würdest, sondern eher an "Lebensabschnittsgefährten" ?

MfG, Dein Nemesis.
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Annari

Beitrag von Annari »

Wieso gehts dir wieder schlechter? Ich fang ja langsam an, dass persönlich zu nehmen *gg* Werd bloß gesund! *mim Nudelholz droht* :D

Ob ich nicht mehr an die einzig wahre, lebenslange Liebe glaub, dafür aber an Lebensabschnittsgefährten? Mhm, gute Frage. Ich denk, ich wollte gerne an sowas wie ne einzig wahre Liebe glauben, aber mein Glaube reicht dazu nicht aus und die Realität im Sinne von Tatsachen haben sich zu dem als anders erwiesen. Das heißt aber nich, dass es für mich als Alternative dazu Lebensabgeschnittsgefährten gibt. Das würde bedeuten, dass ich mein Leben in Abschnitte verhackstückel, was ich irgendwie auch nicht tue. Ich denk, dass die Vergangenheit, d.h. Erfahrungen mit ehemaligen Partnern (also Lebens- und/oder Geschäftspartnern / manchmal ists ja beides) die Gegenwart und damit auch die Zukunft mitprägen.

Insofern könnt ich nich behaupten, dass ich das alles akribisch genau trenne. Geht gar nicht. Will ich auch nich. Der Trennungswahn ist ja in der abendländischen Philosophie begründet und obwohl ich schon auch nette Sonnenuntergänge zu schätzen weiß, ist das für mich nich das A+O im Sinne von Alpha und Omega. Ich leb danach nich, weil ich keine Orientalin bin und ich möcht auch meinen Lebensabend nich mit derlei Mentalität und Menschen verbringen. Im Grunde meiner Seele werden die mir immer fremd sein, so gut ich sie auch kennen mag. Weiß nich, ob du verstehst, was ich mein.

Ich denk schon, dass es meinesgleichen gibt, vielleicht sowas wie nen Seelenverwandten, an dessen Seite es sich gut sterben lässt, in etlichen Jahren. Jemanden, den ich liebe, weil ich mich mit ihm gut versteh oder mich mit ihm gut versteh(en will), weil ich ihn liebe, ums mal ganz allgemein auszudrücken. Nen Mixmax Freundschaft, Liebe, Lust und Leidenschaft, d.h. jede Menge Konfliktpotential, dass es nich langweilig wird, sich mit ihm auseinanderzusetzen, also Gemeinsamkeiten und Unterschiede. So in etwa.

lg
Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Hey, das Vorrecht, mit mit einem Nudelholz zu drohen, hat Emi alias DieEminenz. *G*

Naja, jede Krankheit hat Phasen, in denen es besser geht, und Phasen, in denen es schlechter geht, das hat keinen besonderen Grund, denke ich.

Ich verstehe leider nicht genau, was Du mit Trennungswahn meinst, zudem scheinst Du da gerade Orient und Okzident, Morgen- und Abendland etwas durcheinderzuwerfen, oder ? :???:

Tja, ich habe Seelenverwandtschaft einmal definiert als (wahre) Liebe ohne Sex. Seelenverwandtschaft kann ganz ohne sexuelle Aspekte auskommen, muß es natürlich nicht. *G*

Du hast auch das Problem, neugierig zu sein, daß Dinge Dir schnell langweilig werden, oder ? Also wäre ein Fabrikjob, der 40 Jahre lang immer gleich abläuft, Tag für Tag, die Hölle auf Erden für Dich ... :au: Manche finden ja Halt und Sicherheit in sowas. Ich mag ja auch keine Veränderungen, paßt eigentlich nicht gut zusammen, wo ich auch noch Wassermann bin. Naja, das Leben ist voller Paradoxien, und ich bin eine davon. ;)

MfG, Dein Nemesis.
Nemesis Alexiel Adamant D´Aresodin, der Schwarze Panther.
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Beitrag von Annari »

Hi Nem,

ich denk schon, dass deine Phasen nen Grund haben. Ich mein, was passiert schon grundlos? Unerklärliches? Phänomenales? Das wär jeglicher Wissenschaft und Forschung genauso zuwider wie willkommen, oder? :D

Du hast auch das Problem, neugierig zu sein, daß Dinge Dir schnell langweilig werden, oder ? Also wäre ein Fabrikjob, der 40 Jahre lang immer gleich abläuft, Tag für Tag, die Hölle auf Erden für Dich ... Manche finden ja Halt und Sicherheit in sowas. Ich mag ja auch keine Veränderungen, paßt eigentlich nicht gut zusammen, wo ich auch noch Wassermann bin. Naja, das Leben ist voller Paradoxien, und ich bin eine davon.

Für mich stellt das eigentlich kein Problem dar. Nen Industriesklave und Roboter zu sein, d.h. jeden Tag mechanisch routiniert immer die selben Handgriffe zu erledigen (wie am Fließband in ner Fabrik - was ich während meiner Schulzeit in PA (Produktiver Arbeit) bringen musste) find ich allerdings tatsächlich schrecklich für mich. Deshalb hab ich auch später so oft meinen Job gewechselt, sobald ich gemerkt hab, dass sich nich nur Gewohnheit mit Langerweile paart - was nicht unbedingt sein muss, denn Gewohnheit kann ja auch Sicherheit beinhalten im Gegensatz zur Ungewissheit, die Spontanitäten und Abwechslung manchmal so mit sich bringen, aber Routine und routiniertes Arbeiten kann andrerseits auch dazu führen, dass man quantitativ besser und schneller wird, aber für mich ist sowas meistens nen Anzeichen dafür, dass es zu Ende ist und was Neues her muss, wenn ich merk, ich handel nur noch, beweg meinen Körper, ohne dass ich mehr mitdenken braucht, weil schon so nen gewisser bekannter Automatismus dabei ist. Von daher ist mir Qualität primär wichtiger, dann kanns auch mal langsamer lang Weiliger zugehn. *g*

Aber hast du schon ganz gut erkannt. Ich bin ums Verrecken kein Akkordlohnarbeiter. Ich gäng irgendwann ein.

Du bist Wassermann? Die sind ja im Grunde ihrer Seele Revoluzzer. D.h. die müssen was bewegen und in Bewegung bringen, verändern, brauchen neue Ideen und frischen Wind, aber auch sowas wie nen sicheren Hafen, zu dem sie zurückkehren können von dem aus sie agieren, ohne an den Bootssteg angekettet zu sein. Zumindest die meisten, die ich kenne, die Wassermann sind, sind so. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Liebe Grüße
Annarhi
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Beitrag von Nemesis »

Grüß Dich !

Mag schon sein, daß es einen Grund gibt, vielleicht auch mehrere, genau weiß ich es aber nicht. So oder so möchte ich das nicht so gerne offen in einem Forum debattieren, also meinen Gesundheitszustand.

Tja, mir als Perfektionist ist Qualität ja auch wichtiger als Quantität, lieber eine Sache richtig machen, als mehrere nur halbherzig. Ich hasse Halbherzigkeit(en). Aber das paßt nicht in unsere Zeit, wo man für alles immer nur bestimmte, meist sehr knappe Zeitfenster hat. *seufz*

Das mit dem Hafen stimmt schon, wobei ich noch immer nach einem Ort suche, den ich "Heimat" nennen könnte ... Als Revoluzzer fühle mich hingegen nicht, ich bin eher konservativ eingestellt. Aber je mehr man sich von den "alten Werten" entfernt, desto eher kommt der Apell, an ihnen festzuhalten, dem Aufruf zur Revolution gleich, somit wachse ich wohl in diese Rolle hinein. *G*

Hatte ich aber schon gesagt, daß ich Wassermann bin, Du wolltest mich ja zum Skorpion machen. :D

MfG, Dein Nemesis.
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Annari

Beitrag von Annari »

Hi Nem,

freut mich, dass du schon wieder geantwortet hast und das, obwohls dir nur mittelprächtig geht. Ich wollt dich nich zum Skorpio machen, war nur ne Vermutung, nen man bzw. ich könnte meinen, aufgrund des Vergeltungsdranges, der Rachsucht, die eigentlich Skorpionen nachgesagt wird, seist du einer.

Die Wassermänner, die ich kenn, sind eigentlich ziemliche Frohnaturen, also nix mit verbissenen oder giftigem Stachelgefecht. :D Andrerseits denk ich, sollt man so ner Astrologie auch nich zuviel Bedeutung beimessen. Ich mein, jeder Mensch is irgendwas und wird von noch mehr beeinflusst, so dass so ne Horoskopanalyse beispielsweise auch nix statisches, unveränderliches von Geburt an bis zum Tod ist.

Wenns danach gäng, wär ich karmafrei und könnt jede Menge Minuspunkte sammeln, wenn ich wiedergeboren werden wöllte (insofern ich dran glaub *gg*)

Dass mit der Heimatsuche kann ich irgendwie nachvollziehn. Kennst du Bohelians? So ne Art menschliche Zugvögel, die überall und nirgends zu Hause sind, d.h. an vielen Orten gleichzeitig, je nachdem wo sie sich zu Hause fühlen. Das kann am Fluss sein, in den Bergen, während nen Gespräch mit Freunden, ner Freundin. D.h. das Gefühl ist nich ortsabhängig. Geht vielleicht etwas in die Sufirichtung.

Oder kennst du Bahai bzw. Baha´ullah? (übersetzt: Herrlichkeit Gottes) Ohne an nen transzendenten Gott glauben zu müssen, vielleicht auch einfach nur an die Schönheit der Natur einschließlich ihrer Mutationen, Abnormen und Widernatürlichkeiten. D.h. Perfektion und Vollkommenheit, die Mängel, Fehler, Unvollkommenheiten in sich als Bestandteil einschließt bzw. mit umfasst. Also praktisch so was wie ne Einheit der Gegensätze.

Baha'ullah stammt ursprünglich aus Persien. Ohne das behaupten zu wollen, aber ich denk, dass beides kommt sich ziemlich nahe.

Inwiefern bist du konservativ und welche "alten Werte" meinst du, von denen du dich entfernst? Ne bestimmte Glaubensrichtung, deine Werte, die deiner Eltern oder nen Mixmax aus allem?


Liebe Grüße
Annarhi