Das ist keine echte inhaltliche Kritik, mehr ein Grinsen. Deine These ist ja inzwischen sogar gesellschaftlich ein Thema, ein gewisser Jan Assmann wäre da zu nennen. Man lese "Die mosaische Unterscheidung" (mosaisch meint Moses), mit der das ganze (monotheistische) Übel begonnen habe. Manche behaupten, Assmann wolle stattdessen ein Loblied des Polytheismus anstimmen, doch ist das bei seinen Lesern umstritten - und er selbst äußert sich da eher zweideutig.
Insofern alles super.
Aber das Ende deines Beitrags ("Aber ich sage euch...") klingt direkt wie eine Formulierung aus der Bibel (Markus Kapitel 13 fällt mir spontan dazu ein). Da geht es auch um "falsche Propheten". Und die "falschen [monotheistischen?] Götter" wären eine interessante Umkehrung der mosaischen Unterscheidung. Insofern dünkt es mir, wird hier mosaisch gegen einen falschen (imperialistischen/ Kolonialistischen/ arroganten/ chauvinistischen...) Gebrauch der mosaischen Unterscheidung gesprochen.
Na ob das jut geht...

Letztlich finde ich das wieder in der Art interessant, daß aus einer gewissen Perspektive heraus die Religionskritiker, "Satanisten" etc. die "wahren Christen" sind (bitte nicht zu sehr auf sich beziehen). Typisches Beispiel ist Weihnachten. Diese Kritik, warum man kein Weihnachten mag oder feiert, könnte zumeist auch von einem christlichen Mystiker oder so stammen. Genauso wie du die biblische Kritik inhaltlich fortsetzt, nur eben am real-existierenden Christentum.

Viele Grüße
Tinú