Willkommen in der Tropfsteinhöhle, meine rotzenden Gleichgesonnen und Nasensaftgeplagten. Lasst mich euch einladen in ein kleines chaosmagisch-orientiertes Exerzitium, welches ich als Projekt meinerseits den liebevollen Arbeitstitel „Rotzmagie“ getauft habe.
Ursprung dieser triefgründigen Idee ist der alljährliche Ärger, wenn Pollen offen ist und sich die Nase mal wieder aufgrund des gelben pflanzlichen Fortpflanzungsprodukt über sich selbst ergießt. Das macht den leicht vernebelten Zustand direkt nach einer Niestirade oder das triefende Delirium eines Schnupfens oder Pollensaison zu dem von uns begehrten Grundzustandes.
Klar stellt sich die Frage, ob man so einen Zustand tatsächlich anstreben will und allgemein ist das wahrscheinlich eher zu verneinen. Aber wenn man wie ich aufgrund von freudigen Vierbeinern, heudreschenden Bauern oder fortpflanzungsfreudigen Gesträuch ohnehin dazu gezwungen wird, kann man genauso gut seinen Spaß damit haben.
Was es in meinem grünen Almanach (triefte der schon immer so?) zu einer Spielerei mit klassischen Praxisanwendungen macht, aber diese kann man ja entsprechend einmal ausführen.
Dem folgend werde ich mich in diesem Thread also einfach einmal in einer Ausführung einiger Praxisanwendungen in Folgeposts ergehen, um für die ein oder andere kreative Person eventuell Inspiration zur eigenen Praxis zu liefern.
Die Rotztrance
Die Grundbasis für alle weiteren Spielereien mit dem Nasensaft. Hierbei handelt es sich um den leicht vernebelten Geisteszustand bzw. dem Übergang in die geistige Taumelei, wenn die xte Erkältung einmal wieder Einzug in die Nebenhöhlen hält. Dabei stellen diese Zustände nichts anderes als einen Katalysator da, die man mit etwas Übung auch bewusst erlangen kann, ohne Rotz und Wasser auf sich selbst und/oder Mitmenschen zu verteilen. Das Prinzip geht daher in eine ähnliche Richtung wie die Herbeiführung einer Trance durch andere eher klassische Atemübungen. Ziel ist es also, während eines Schnupfens oder nach einer starken Niesattacke diese leichte Nebelei bewusst beizubehalten. Hat man irgendwann den Bogen raus, wie der dahinterliegende Atemrhythmus arbeitet, kann man es auch entsprechend ohne Erkundung der Nebentropfsteinhöhlen induzieren.
Das Rotzportal:
Fahren wir nun fort mit einer Variante der schamanischen Reise. Klassischeres Beispiel aus den Grundlagen siehe hier:
die-schamanische-reise---zusammenfassung-t2553.html
Alternativ kann man es auch als Element einer Gedankenreise, geführten Meditation oder gar Evokation und Ähnlichem nutzen. Grundstock ist hier schlicht, dass wir hier mit einem Triggerlement arbeiten. Mehr ist es eigentlich nicht, ein variables Werkzeug, mit dem ein geschickter Visualisierer unterschiedlich arbeiten kann.
Sucht euch dazu idealerweise eine ruhige Ecke, wo ihr euch frei entladen könnt. Solltet ihr ansteckend sein, also auch fern von jeglichen Mitmenschen.
Dahinterstecken tut nicht viel von der praktischen Umsetzung her:
Man nießt…..genau.
Also, man nießt, und arbeitet dann mit der damit einhergehenden Entladung. Um es im Detail noch besser auszuführen, etwa für eine geführte Meditation. Damit einhergehend ist ein vorhergehendes Einnehmen der Trance der eigenen Wahl (Rotztrance oder anderes, Tanzwut selbstverständlich geht auch). Idealerweise ist man sich in diesem Zustand seines Energiekörpers/Aura/inneren Fingerfarben (sucht euch was aus, Haarspalterei ist in dieser Hinsicht nicht angedacht) bewusst.
Aus diesem Zustand nun entlädt man ein Nießen. Das kann physisch sein, oder wer sich trancetechnisch schon so weggeschossen hat, kriegt es wahrscheinlich auch vor dem inneren Auge hin.
Das Schlüsselelement ist das Herauskommende durch das Nießen, nämlich die damit einhergehende Tröpfchenwolke. Die damit vorher einhergegangene Tranceinduktion sollte dazu dienen, dass ihr diese Entladung dennoch immer noch als Teil eures Energiekörpers/Aura/inneren Fingerfarben wahrnehmt. Damit solltet ihr es nun auch wie in anderen Übungen auch durch entsprechende Visualisierung manipulieren können. Und genau das macht es zu so einem netten Triggerlement für Visualisierungsübungen.
Zum Portalteil: Mit der nießenden Entladung visualisiert die Tröpfchenwolke, wie sie sich als Gebilde aufbreitet und nutzt den Schwung (und vielleicht auch Wind?) aus eurem Nießen, um ihm vor eurem inneren Auge entsprechenden Schwung zu verleihen. Lasst es rotieren, drehen und es vor eurem inneren Auge zu einer Portalmanifestation eurer Wahl werden (Wurmloch, Warploch, Strudel, etc.). Lasst dabei die Verbindung zu euch selbst nicht abreißen und führt mit der Portalformation schließlich euren bewussten Teil hindurch.
Der Rest ist abhängig davon, was genau ihr damit vorhabt. Vielleicht wollt ihr eure Kundalini jagen, Alice Reise ins Wunderland nachmeditieren oder einfach einmal eine neue Methodik ausprobieren.
Schlusswort:
Nicht zu ernst nehmen und Spaß haben. Wie vielleicht vermutet hört ihr aus meinem Text heraus, dass Frühling und Sommer sowie pelzige Haustiere nicht meine Lieblingsdreifaltigkeit sind. Dementsprechend habe ich damit einhergehende Zustände als Basis für etwas praktische Spielerei genutzt. Letzten Endes kann es jeder eklektisch arbeitende Praktizierende relativ problemlos in die jeweilige eigene Praxis und Übungsabfolge unterbringen. Ein paar weitere Beispielanwendungen habe ich dafür weitergehend noch, welche ich in naher Zukunft potenziell ebenfalls mal aus meinem triefenden Rotzmanach hierher übertragen werde. Nicht auf die virale Art versteht sich.
Fakt ist auch: Wenn ihr krank seid, sucht einen Arzt auf. Zauberhafte Hirngespinste ersetzen keinen Heilvorgang und medizinische Hilfe.
Einführung in die Rotzmagie
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Ich bin eine Kackbratze, und du so?
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Re: Einführung in die Rotzmagie
Rotzmagie - immer, wenn man meint, man kennt schon alles ...
Es ist auf jeden Fall eine originelle Idee!

Es ist auf jeden Fall eine originelle Idee!