Ach so! Danke, jetzt weiß Ich auch, was Du meinst. Grundsätzlich hast Du schon recht, allerdings würde Ich das "manchmal" in dem hier zitierten Satz dabei lieber ziemlich fett unterstreichen (da spreche Ich aus eigener Erfahrung - d.h. auch meine obige Bemerkung mit den "Hau-Ruck-Aktionen", bei denen der Damm nicht weniger heftig brechen kann - oft sogar eher im Gegenteil). Andererseits - und da kann Ich hier jetzt natürlich nur mich sprechen - pflege Ich auch kein "erhabenes Niveau" als feige Ausrede o.ä. vorzuschieben. Davon mal abgesehen, kommt es natürlich auch immer auf die jeweilige Situation an bzw. was dem ganzen vorausgegangen ist. Solange kein wirklicher Ernst- bzw. Krisenfall (oder wie auch immer) und damit evtl. gar eine Notwendigkeit vorliegt, beschäftige Ich mich gedanklich vorher schon mit den o.g. Punkten. Würde Ich das (leichtfertig) nicht tun, dann könnte genauso gut - je nach Fall - auch wieder direkt das gleiche Ergebnis dabei herauskommen. Na ja.gabor hat geschrieben:Wie ich auf "Nieveau" komm.....naja oftmals ist es doch so,dass Menschen ihre Rachegelüste mit genau dieser "Ausrede" zu unterdrücken suchen,bzw."Niveau" als Rechtfertigung für nicht durchgeführte Rache nutzen.
Und das ist in meinen Augen Augenwischerei,und manchmal sogar noch gefährlicherals eine direkte Reaktion.
Werden diese Menschen noch etwas weiter geärgert werden......bricht irgendwann der Damm,und was dann folgt ist fast immer völlig unverhältnissmässig.
Wie gesagt, die kontextbezgene Betonung liegt dabei auf "kann" - und nicht auf "muß". Das würde z.B. in einen Zusammenhang geraten, wenn jemand aufgrund eines erhofften kleinen Vorteils hinterhältig mein Vertrauen ausnutzt und Verrat begeht, woraufhin meine daraus resultierenden Nachteile obendrein dann auch noch - nur wegen dieser Made - umso größer wiegen würden.khezef hat geschrieben:Da sich der Ehrbegriff hier aber auch eingeschlichen hat, würde mich doch interessieren, ob und wie du die beiden hier miteinander verbindest.
Dadurch sähe Ich mich selbst natürlich nicht in meiner Ehre verletzt - aber dafür umso mehr durch die Ehrlosigkeit dieser Kanaille.
Anhand dieses Beispiels kommen wir auch schon zu einer dritten (anfangs kurz erwähnten) Komponente: Den eigenen Werten (bzw. Wertesystem), was dann ja auch wiederum damit verknüpft wäre (diese hat ausnahmslos jeder Mensch, so unterschiedlich sie jeweils auch sein mögen!).
Folgendes hat aus meiner Sicht - wenn auch noch auf einer ganz anderen Ebene - nämlich auch mit (divergenten) grundsätzlichen Wertvorstellungen zu tun:
Ich betrachte das wiederum aus einer etwas anderen Perspektive (folgendes ist jetzt auch bitte nicht als Angriff o.ä. zu werten!):khezef hat geschrieben:Aber es besteht doch ein Unterschied zwischen einer hoch- und eher abgelegenen Bergregion, die sich über die Jahrhunderte ihre Kultur trotz multibler Eroberungsversuche einigermaßen bewahren konnte und einem britischen Empire, dass seine stark christlich geprägten Werte und Kodi in den Schlund der stampfenden und röhrenden Industrialisierungsmaschinerie warf und die Reste als gesellschatliches Korsett als modisches Accessoir weitertrug.
Für mich sind Deine Sätze zu kurz-sichtig - oder genauer: nicht zu Ende gedacht (was Ich als "typisch (far-)westlich-propagandistisch beeinflußt" bezeichnen würde) - und zwar aus folgendem Grund:
Ein ganz wesen-tlicher Unterschied besteht natürlich dabei: Das wehrhafte Bergvölkchen hat seine Lebensweise und Kultur, indem all seine Mitglieder aufgewachsen sind und sich allgemein eher wohlfühlen (ansonsten hätte man dort wohl auch nie - und schon gar nicht über soviele Jahre hindurch mit einer solchen Ausdauer und Intensität - die Waffen gegen die diversen und stets ach so menschheitsbeglückenden "Befreier" in die Hand genommen) verteidigt und somit bislang bewahren können.
Ergo kämpfte dieses Völkchen nicht "einfach nur" gegen ausbeuterische Okkupanten oder aus Rache gegen diese, sondern primär für ihre Eigenständigkeit, ihre Kultur und Lebensweise - und somit letztendlich für ihre eigenen Werte. Im Gegensatz zu den Eindringlingen, denen es dagegen im Vergleich nur um Profit und den damit einhergehenden Machtzunahme geht. Letzere kämpfen vergleichsweise eben nicht für das, was Ich persönlich als echte Werte (oder gar wichtiger bzw. wertvoller) betrachten würde.
Dasselbe geistige Prinzip der o.g. Besatzer findet sich aber auch hier, in der ach so tollen "westlichen Wertegemeinschaft" (<-- was für ein Hohn!) in den Köpfen von vielen wider (was natürlich nicht von selbst oder von ungefähr kommt!), was sich in einem kleineren Maßstab auch alltäglich äußert (alleine das Stichwort "Ellenbogengesellschaft" sollte an dieser Stelle schon zum Verständnis genügen). Sind das Werte? Ich selbst benenne das als (einen Ausdruck von) schleichende(r) Dekadenz.
Logo, jetzt könnte jemand eilig vorgallopieren und etwas vom Recht des Stärkeren etc. faseln - und dabei aus lauter Eifer noch etwas wichtiges übersehen... Stichwort: Verantwortung!
Natürlich ist mir bewußt, das dies alles jetzt auch sehr grob oberflächlich und allgemein gehalten ist - aber die Gründe dafür hast Du ja selbst schon erläutert.
So, jetzt aber erstmal genug für heut', Ihr Leut'.
