Systematisches Durcharbeiten

Magie, Dämonologie etc. für Novizen und angehende Praktizierende
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Vorerst Gast

Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Vorerst Gast »

Wunderschönen guten Abend,

ich bin vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen und hab mich mit Interesse mal durch die Threads gelesen. Gehört ja doch zu den kompetenteren Foren, die man so im Netz findet... ;)

An diejenigen, die praktisch arbeiten: Nach welchem System habt Ihr gelernt? Habt Ihr Euch überhaupt einem System oder einem Autor verschrieben?

Es gibt ja doch einige in sich sehr sinnvoll geschlossene Systeme, die einem gerade zu Anfang gut bei der Hand nehmen und durch die hunderttausend Möglichkeiten durchführen.

Sei es das sehr leicht Zugängliche von Frater V.D., das extrem Anspruchsvolle von Franz Bardon, das etwas Verkorkste von Spiesberger, das Kabbalistische von Donald Michael Kraig, aber auch Alternativen wie Douval oder das Liber Null. Oder folgtet Ihr gar keinem System und habt durch Trial and Error den Euch zugänglichen Informationen gefolgt? Ich habe nämlich den Eindruck, dass jeder von diesen Systemen bereits gehört hat, aber die Wenigsten diesen Handreich auch nutzen bzw nach einigen Monaten denken 'Ach, leck mich!'. So halte ich es zB immer noch für ein Gerücht, dass irgendjemand es im Bardon'schen System bis zur Stufe 10 geschafft hat...

Haltet Ihr solche Systeme prinzipiell für Anfänger für sinnvoll, oder sollte man direkt ins kalte Wasser springen?
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khezef
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von khezef »

es im Bardon'schen System bis zur Stufe 10 geschafft hat
Da könntest du durchaus recht habem, ich zumindest bin nicht komplett entgeistigt und eins mit den anderen Sphären, wie Bardon es vielleicht gerne hätte. So zumindest dürfte man Stufe 10 sehen, oder? :D

Nun ja, welches System man zu Anfang wählt, hängt sicherlich auch etwas vom Interessensgebiet ab, ich durfte auch bereits von Leuten lesen, die mit dem Flug des Kondors begonnen haben oder über die Satanische Bibel eingestiegen sind. Nichts desto trotz empfinde ich Frater VD für einen unentschlossenen Einsteiger als beste Wahl, um einmal eine gewisse Grundschulung zu erhalten und ein bisschen in diverse Richtungen zu schnuppern. >:->

Aber nichts, kein vorgefertigtes Ritual, kein Erfahrungsbericht, keine hochkomplexe Theoretisierung eines Themas, kann die Praxis an sich ersetzen. :(
Mi+

Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Mi+ »

Ah, da will jemand der es noch nicht mal nötig hat sich vorzustellen mir schon die Würmer aus der Nase ziehen.

Jeder seinen Einstieg, jeder seine Entwicklung, jeder seinen Erfolg und mitgedacht - seinen Untergang.

Wie war das doch im Golem, "... die Menschheit mit einem Löffel kurieren zu wollen ist lediglich Vorrecht der Ärzte..." aus dem Gedächtnis dargebracht.

mi
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gabor
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von gabor »

Möge deine Stirn bis in den Himmel wachsen oh Weiser! :lol:
Wohlgemerkt war die Frage an`s Forum allgemein,und nicht an den grössten Magier ever gerichtet....
Als Antwort....es gibt keine.Mach ma,und wenn`s nicht mehr weitergeht,ist hier sicher jemand,der beratend hilft.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
Shaddai
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Shaddai »

Bei U.D. besteht das Problem darin, dass er einige vampirische Elemente in seine Bücher eingepflegt hat (was sich nicht ausschließlich bspw. auf Sigillen beziehen soll, sondern bspw. auch auf Ritualstrukturen). Muss man mit der richtigen Einstellung dran gehen. Man sollte z.B. seine Standartrituale durch "Originalliteratur" überprüfen, wie bspw. die Pentagrammrituale. Ansonsten verschafft er einen ganz guten Überblick über versch. Themen, ohne zu dogmatisch zu sein.
Bardon ist AUCH gut, nur braucht man hierzu mehr Disziplin. Bei ihm ist das Ding, dass in den höheren Stufen "Fehler" oder "Falltüren" eingearbeitet sind, die in eine Sackgasse führen, wenn der "Adept" nicht mitdenken kann.
Das Liber Null ist meiner Meinung nach kein System, sondern ein De-System. Chaosmagie ist meiner Meinung nach auch nicht für Einsteiger geeignet, da man dadurch nichts hat, auf das man bspw. in Ritualen zurückgreifen kann und wenn man nicht aufpasst, dann enden Anfangschaosmagische Arbeiten in purem Mindfuck und verdrehten Glaubenssätzen.
Khezef hat schon Recht. Schau doch mal, was dich interessiert. Wenn du mehr der schamanische Typ bist, dann schau doch mal in die Richtungen (aber kauf nicht jeden Eso-Scheiß, der heutzutage als "Schamanismus" durchgeht, vorher am besten wieder erkundigen). Oder vielleicht mehr der "hexische" Typ (was jetzt nicht automatisch "Wicca" bedeutet"). Ritualmagie kann interessant wirken, hat man da doch ganze Landkarten, an denen man sich orientieren kann. Oder oder oder...
Mein Tipp geht auch in Richtung U.D. Wer schlau ist, findet seinen Kursus der praktischen Magie Teil 1 bis 3 sowie sämtliche dazugehörigen Anhänge im Internet als PDF (seine Schulen der Hohen Magie sind eine abgespeckte Version dieser Kurse und enthalten bspw. noch Abschnitte über Runen oder den IOT; letzterer wurde nach seinem Rauswurf merkwürdigerweise nicht mehr mit in die Schule 2 aufgenommen, aber als FS-Mitglied muss man auf einen entsprechenden Artikel natürlich auch in der Buchform nicht verzichten ^^). Falls du dich für diesen Rundumschlag entscheidest, dann ziehe den auch wirklich duch. Ok, seine "Aufgaben" KANN man so duchziehen, schadet aber auch nicht, wenn man da schneller durchgeht (gehört aber auch Selbstehrlichkeit dazu; wenn was nicht klappt, dann geht man noch nicht weiter). Dann hat man am Ende ein gutes Grund- und Kompaktwissen, auf dem man super aufbauen kann. Und dann ist bspw. das Liber Null (bzw. die Quintessenz, das Liber MMM) als Anschluss möglich (auch hier ist wieder viel Disziplin erforderlich).
Aras
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Aras »

Die Suche nach einem 'Einstieg' ist nie leicht, und wenn man sich den falschen sucht kanns böse nach hinten losgehen, soviel sei gesagt.
Ich kann von mir berichten, dass mein Einstieg in die Magie begann, ohne dass ichs gemerkt habe. Ich hab verschiedene 'Talente' entdeckt und versucht sie zu kontrollieren und auszubauen. Ich hatte schon ein kleines Standardrepertoire an Spontanzaubern und verschiedene größere Kunststücke hingelegt, bevor ich überhaupt ein magisches Buch zur Hand genommen habe!
Ich will damit nicht sagen, dass Bücher schlecht, gott bewahre. Ich will sagen: Warum bist du jetzt hier in diesem Forum gelandet? Was war es, dass dich hierher verschlagen hat? Dass ist m.E. der beste Punkt zum Anknüpfen, es sei denn, du bist 13 und hast 'Liebeszauber' gegooglet oder so^^ Das wäre dann gefährlich. Es gibt im Anfängerbereich einen wunderbaren Guide 'Was ist Magie?' Falls du dich damit anfreunden kannst, dann steht dir jeder Weg offen. Ob mit oder ohne Buch, unter Anleitung von anderen oder alleine, es geht am besten, wenn du damit beginnst, was dich hieher gebracht hat, denn das scheint ja deine Begabung zu sein.
Ich will natürlich trotzdem noch auf die Buchfrage antworten: Ich persönlich würde am ehesten Frater empfehlen, es ist m.E. am einfachsten konzipiert. Aber eine wichtige Eigenschaft eines magiers solltest du bereits beherrschen, wenn du das Buch aufschlägst. Sei immer vorsichtig und hinterfrage, was du liest! Ein Mensch der blind alles für wahr und richtig hält, nur weil ein fremder im internet dieses Buch empfohlen hat taugt eher nicht zum magier.

PS.: Es wäre schön, später mal zu höhren was denn nun am Ende rausgekommen ist ;]
Mi+

Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Mi+ »

Aras, welchen Frater?
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Bella Aurora »

Fang mit den Grundpfeilern an:
1. meditieren-Gedankenkontrolle
2. visualisieren
3. energetische Grundübungen
4. knallharte Selbstanalyse
5. Willensschulung
6. energetischer Ausbau(ist für spätere, praktische Rituale wichtig)

Liebe Grüße
Bella
Und hüte dich vor den Guten und Gerechten! Sie kreuzigen gerne die, welche ihre eigene Tugend erfinden - sie hassen den Einsamen.
Friedrich Nietzsche, Werke II - Also sprach Zarathustra
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Alveradis »

Ich empfehle kaltes Wasser.
Wenn man ein bisschen gesunden Menschenverstand einsetzt, kann man am Anfang nicht allzu viel Schaden anrichten, daher würde ich einfach mal Ausprobieren, schauen, was fehlt / schief läuft, verbessern, weiter probieren , ....
Wenn man merkt, dass es gar nicht ohne System geht, möge man sich eins suchen, aber ich bin zumindest am Anfang ganz gut ohne klar gekommen. Seinen "Weg", Magiestil und "System" findet man mit der Zeit dann schon.

Ich halte es für gefährlich, sich streng an ein System zu halten, das schränkt die geistige Beweglichkeit ziemlich ein und auch später neigt man dazu, nicht auf sich zu vertrauen, sondern an Magie im Stil "Autor x hat aber geschrieben..." heranzugehen. Mag auch zum Erfolg führen, ist aber nicht meins. Lieber in mehrere Systeme reinlesen, schauen wo die gemeinsamen Nenner sind und da ansetzen. Oder einfach anfangen ;)
Und V.D. ist auch etwas ... einseitig. Bringt eigentlich nur was, wenn du dich im Dunstkreis der Hermetik wohl fühlst und ansiedeln willst.
- Harmony, like a following breeze // at sea, is the exception." (Harvey Oxenhorn, Turning the rig)
- Der beste Ort, das Kriegsbeil zu begraben ist in deinem Gegner!"

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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Alveradis »

Nachtrag:
Ich mag Bücher, die einem einen sanften Einstieg bieten und dabei trotzdem die nötigen "Grundsteine" legen. Am Besten gefallen hatte mir dies bezüglich "Wildkatzen" von Patricia Monaghan.

Buchcover nicht verfügbar

Ist für 13 Monde, also ein Jahr und eine Gruppe junger Mädchen angelegt, in diesem Rahmen habe ich es leider noch nicht ausprobieren dürfen, aber unterm Strich ist es eine gute Einführung. Auch für nicht-mädchen und nicht-junge Menschen. Wie gesagt, sehr sanft, man wird nicht gleich auf ein System eingeschossen und auch nicht auf diese "du musst Blut und Wasser schwitzen und immer auf die ultimative Erkenntnis und Entwicklung. Wenn du nicht den Tränen nah bist und dein Leben aufgibst, ist es keine Magie." aus sein, die mich an vielen magischen Autoren ziemlich ankotzt.
NACH diesem Jahr (oder dem Durcharbeiten des Buches), empfehle ich, sich auszutoben, mal in die dunkleren Bereiche zu schauen, etc. Aber man hatte eine Gewisse Zeit, sich Grundlagen anzueignen, über sich nachzudenken und ein bisschen in die magische Welt zu schnuppern. Kann mir aber gut vorstellen, dass das den Meisten Anfänger zu langweilig ist. Man will ja irgendwie gleich starten und nicht erst ein Jahr Tee trinken ;) (Lesen schadet trotzdem nicht.)
Imho sinnvoller als "mache 10 Kaballah-Kreuze am Tag, 3 Pentagramm-Rituale und schule dein Asana, bis du es eine halbe Stunde halten kannst, dann mache 2 Hexagrammrituale am Tag, ..." ;)
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Mi+ »

:chaos:
Zuletzt geändert von Mi+ am 15. Feb 2012 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Mi+

Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Mi+ »

Mi+ hat geschrieben:Wie kann eine Einführung in ein Gebiet sanft sinnig sein wenn dies Gebiet hart ist.

Alle die Traditionen links liegen lassend, lassen zugleich das viele jahrhzehntelange, oft jahrhundertealte Wissen links liegen. Wenn man glaubt sich dies leisten zu können - gerne - doch wer nicht von frühauf lernt sich in der Magie Herausforderungen zu stellen, wird es nicht weit bringen.

Es gibt Leute die sind seit 20 Jahren auf dem gleichen Niveau, merken es aber nicht weil sie ja bunter weise irgendwas neues erfahren, halt nur auf ihrer Stufe, aber nicht auf höheren Stufen. Jede Stufensprung hat Infragestellung zur Methode.

Hermetische Grüße

mi
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Re: Systematisches Durcharbeiten

Beitrag von Alveradis »

Mi+ hat geschrieben:
Mi+ hat geschrieben:Wie kann eine Einführung in ein Gebiet sanft sinnig sein wenn dies Gebiet hart ist.

Alle die Traditionen links liegen lassend, lassen zugleich das viele jahrhzehntelange, oft jahrhundertealte Wissen links liegen. Wenn man glaubt sich dies leisten zu können - gerne - doch wer nicht von frühauf lernt sich in der Magie Herausforderungen zu stellen, wird es nicht weit bringen.

Es gibt Leute die sind seit 20 Jahren auf dem gleichen Niveau, merken es aber nicht weil sie ja bunter weise irgendwas neues erfahren, halt nur auf ihrer Stufe, aber nicht auf höheren Stufen. Jede Stufensprung hat Infragestellung zur Methode.

Hermetische Grüße

mi
Deswegen sage ich, man soll sich nach dem Jahr austoben.
ICH weiß, dass Magie eine harte Sache sein kann. Ich bin aber wohl auch nicht mehr wirklich ein Anfänger. Ich halte es nur für ziemlich bescheuert, Anfänger gleich so übel unter Druck zu setzen. Sicher muss man für seine Ziele arbeiten. Aber beim Rausfinden, ob es denn nun dieses Ziel sein soll, sollte man es imho nicht übertreiben.
Dazu kommt, dass manche Magie tatsächlich fast von Anfang an funktioniert. Wem das reicht, super Sache, dann braucht es auch keine Hermetik und was weiß ich mehr. Wem nicht, dem steht es frei, sich dann in die Richtung zu wenden, die er gerne ausprobieren würde.
OHNE vor lauter Überforderung die Grundlagen zu vergessen. Manche Menschen kriegen nicht so viel auf einmal auf die Reihe. Ich habe inzwischen ein paar Leute ein bisschen durch ihre magischen Anfänge begleitet und ein paar davon waren wirklich überfordert. Klar kann man dann sagen "Du bist ungeeignet, so wird das nie was." Oder man lässt dem Menschen Zeit, stellt sich ein bisschen auf ihn ein und schraubt den Druck runter. Bei mindestens einer Dame hat das Wunder gewirkt.

Mit den Stufen stimme ich dir zu. Halte es nur eben für sinnvoll eine WIRKLICH grundlegende Stufe einzubauen. Wenn man Probleme mit dem im Buch angeführten Praktiken hat, ist in der Grundausbildung was gewaltig schief gegangen. (Soweit ich mich erinnere, waren 12 von 13 Kapitel ziemlich sinnvoll und das 13. zumindest nicht gefährlich ;)) Und die, die die Grundlagen schon kennen und können haben das Buch auch schnell durch und wissen dann, dass sie zumindest den ersten kleinen Schritt geschafft haben.
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