Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

Moderator: gabor

Antworten
Benutzeravatar
Dakkar
Beiträge: 9
Registriert: 13. Mai 2013 18:24
Wohnort: Kein Problem wiedersteht lange dem Ansturm beharrlichem Denkens

Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Dakkar »

Ganz allgemeine Frage, von der ich hoffe das sie halbwegs hier hinein passt :P
was haltet ihr von der Natur des Menschen?
glaubt ihr an Gut oder Böse, haben menschen Verstand oder nur Intelligenz, ist alles im menschen, was als "böse" betrachtet wird, Triebbedingt?

Sind Menschen Tiere mit sehr hoher intelligenz oder denkt ihr dass Menschen von Geburt an ein Gewissen und einen "Draht zum Göttlichen" haben?

eure Meinungen würde mich interessieren :)
Benutzeravatar
khezef
Moderator
Moderator
Beiträge: 2817
Registriert: 24. Jul 2011 16:29
Wohnort: Aus Gold mach Stahl!

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von khezef »

Ich hab mir mal erlaubt das Threadlein zu verschieben wo es besser hin passt.
Benutzeravatar
Tyger
Moderator
Moderator
Beiträge: 2412
Registriert: 19. Aug 2006 11:39

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Tyger »

Dakkar hat geschrieben: glaubt ihr an Gut oder Böse, haben menschen Verstand oder nur Intelligenz, ist alles im menschen, was als "böse" betrachtet wird, Triebbedingt?
Ja.
Dakkar hat geschrieben: Sind Menschen Tiere mit sehr hoher intelligenz oder denkt ihr dass Menschen von Geburt an ein Gewissen und einen "Draht zum Göttlichen" haben?
Ich glaube, dass auch Tiere diesen Draht zum Göttlichen haben, zumindest die höher entwickelten Tiere.
Tiamat
Beiträge: 249
Registriert: 16. Jul 2008 09:20
Wohnort: Noch nie zuvor warst du so erfahren und nie wieder wirst du so jung sein, wie in diesem Augeblick.

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Tiamat »

Hi ihr Lieben,

Also da muss ich jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.

Zuerst ein mal: NATÜRLICH ist der Mensch ein Tier, wir sind ein Säugetier und daran lässt sich nicht rütteln.

Ich würde auch nie behaupten, dass wir intelligenter sind als alle anderen Tiere, wer sagt uns, dass Giraffen nicht drüber nachdenken wo die Sonne nachts hingeht oder wieso der Mond sich ständig verändert?

ABER: wir haben im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren zwei große Vorteile:

- Wir haben Sprachen entwickelt, die es uns ermöglichen, jeden Gedankengang (egal wie komplex er sein mag) unserem Gegenüber verständlich zu machen.

- Wir haben Daumen. Ohne sie wären wir gerade im Bereich "Technik" garnicht in der Lage gewesen unsere Gedanken und Visionen umzusetzten.

Zum Thema Gewissen:

Dadurch das wir in der Lage sind alle unsere Gedanken zu kommunizieren sind wir erst in der Lage ein "Gewissen" zu entwickeln, zumindest das was wir darunter verstehen. Was wir als "Gut" und "Böse" bzw. "Recht" und "Unrecht" einstufen ist nicht von Geburt an festgelegt. Vieles davon ist anerzogen. Als Beispiel fällt mir dazu folgendes ein:

In Deutschland sehen es die meisten Menschen als falsch an, Hunde-, Katzen- oder Menschenfleisch zu essen. Das ist so, weil schon den kleinsten Kinder eingetrichtert wird "Das tut man einfach nicht". In manch anderen Kulturen ist es aber durchaus so, dass Tiere wie Katzen, Hunde und Affen oder sogar Menschen gegessen werden (wobei letzteres weniger mit "Hunger stillen" zu tun hat als vielmehr damit, die Lebensenergie des gefallenen Gegners in sich aufzunehmen, aber das fällt für mich persönlich eher unter die Kategorie "Religion").

Außerdem sind wir Biologisch betrachtet "Allesfresser" wir können uns also frei entscheiden was wir essen um zu überleben. Das ist auch der Grund warum Veganer überhaupt in der Lage sind, ihre Überzeugungen auszuleben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Wolf sich großartig Gedanken darüber macht, ob es richtig war, dieses Reh zu töten. Er hatte Hunger, seine Instikte sagten ihm er sollte jagen, also hat er es getan. Ein Wolf wäre überhaupt nicht in der Lage zu überlegen, wenn er sich da so zieren würde wie viele Menschen.

Ob das nun ein Vor- oder ein Nachteil ist, darüber lässt sich streiten. Allerdings stelle ich jetzt mal folgende Behauptung in den Raum:

Im 1. und 2. Weltkrieg wurden Hunde und Katzen erschossen um die Menschen sattzubekommen. Und ich persönlich glaube, wenn die Welt wieder so auf der Kippe stehen würde wie damals, würden viele Veganer sich entschließen zu jagen und zu töten, sei es nun um sich, oder ihren Kindern das Überleben zu sichern.

Mit unserer "zivilisierten" Welt wie wir es nennen, steht und fällt viel. Auch unser Gewissen und unsere Moralvorstellungen. Und wir haben Instinkte wie jedes andere Tier. Wenn ein Mensch wirklich Hunger leidet (etwas das viele von uns vermutlich nicht einmal kennen) dann geht die Vernunft den Bach runter und die Instinkte siegen. Und dass ist gut so, denn sonst hätte unsere Rasse wohl nie überlegt und wir wären jetzt nicht hier um diese hochphilosophischen Fragen zu diskutieren *hust*

Ich könnte hier noch einige Zeit weitermachen, allerdings will mein Töchterchen aus der Badewanne raus und somit überlasse ich euch jetzt das Feld um euch eure eigenen Gedanken zu machen (und uns natürlich daran teilhaben zu lassen).

Liebe Grüße,

Tiamat.
Benutzeravatar
Biergigant
Beiträge: 614
Registriert: 29. Jun 2013 21:24
Religionszugehörigkeit: Christ
Wohnort: Daumen drücken

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Biergigant »

Der Mensch frisst Tiere. Es wird geweint wenn ein Hund stirbt, wenn man Schwein isst hat man höchstens ein schlechtes Gewissen. Warum?
Weil der Bezug zum Menschen dem Tier etwas "Seelen"anteil gibt.
Schlachttiere bekommen keine "Entlausung", höchstens bekommen Sie den kalten Strahl aus nem Schlauch. So ist das halt.

Der Mensch hat die Möglichkeit in verschiedenen Bereichen zu denken. Manchmal, oft oder nur gelegentlich denkt der Mensch "Im Tiere". Aber das wird ihn nicht entfernen von dem was er ist. Er ist einfach mehr wert, Punkt und Amen. (Ich benutze das Wort Amen da einfach gerne) ;) Passt doch oder? Ich will mir das Maul nicht verbieten lassen :chaos:
Tiamat
Beiträge: 249
Registriert: 16. Jul 2008 09:20
Wohnort: Noch nie zuvor warst du so erfahren und nie wieder wirst du so jung sein, wie in diesem Augeblick.

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Tiamat »

Der Mensch ist mehr wert?

Finde ich persönlich etwas... schwierig ausgedrückt.

Natürlich, wenn ich zwischen meiner Tochter und einem Tier wählen müsste... ich würde lieber töten als meine Tochter sterben zu sehen... Das gilt aber auch für viele andere Menschen. Ergo: Für MICH persönlich sind viele Menschen mehr wert als ein Tier (gibt auch solche für die das in meinen Augen nicht gilt so böse das auch klingen mag). Und immerhin gibt es auch genug Menschen die für ein Tier viel aufs Spiel setzten würden.

Allerdings: Gilt das anders rum nicht genauso? Würde eine Wölfin nicht auch einen Menschen töten um ihren Nachwuchs zu schützen? Das bedeutet für viele Tiere ist (denke ich) ihre Rasse mehr wert als die Rasse Mensch.

Also ich finde das kann man so allgemein nicht sagen, man sollte auch immer die anderen Blickwinkel bedenken. "Wert" ist ein ganz ungünstiges Wort in dem Fall denn in welcher Währung wird der "Wert" eines Lebens gemessen? Wie viel es kostet es auszulöschen? Dann wäre der Mensch tatsächlich die wertvollste Rasse, wenn man sich mal anschaut was wir in die Rüstungsindustrie stecken nur um uns gegenseitig abzumurksen...

Oder vielleicht der reine "Materialwert" seiner Chemischen Bestandteile? Demnach wäre ein Elefant mehr wert als ein Mensch und ein Mensch mehr wert als ein Vogel...

Schwierige Sache...

LG, Tiamat
Benutzeravatar
Azazel
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 11545
Registriert: 20. Mär 2005 15:54
Religionszugehörigkeit: keine
Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
Kontaktdaten:

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Azazel »

Ich denke, dass der Mensch Sklave seiner Triebe ist, was nicht unbedingt nur negativ gesehen werden muss.
Er ist allerdings absolut resistent aus Fehlern zu lernen.
Benutzeravatar
Biergigant
Beiträge: 614
Registriert: 29. Jun 2013 21:24
Religionszugehörigkeit: Christ
Wohnort: Daumen drücken

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Biergigant »

Azazel hat geschrieben:Er ist allerdings absolut resistent aus Fehlern zu lernen.
Nur wenn er kein Auge zudrücken kann. ;) Der MEnsch lernt aus Fehlern. Er wird nur von der "Gesellschaft" und "Lernprozess" immer wieder dazu gezwungen sich "Fehlern" auszusetzen und das macht ihn "resistenz". Das ist aber nicht der Mensch an sich.
Benutzeravatar
Hexenblut
Beiträge: 759
Registriert: 27. Dez 2005 16:38
Religionszugehörigkeit: Wicca
Wohnort: Wer nicht hören will muss fühlen!

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Hexenblut »

Habt Ihr Lieben nicht gelernt das der Mensch ,ein Tier ist....wir haben ein Steißbein das war ein Schwanzansatz.Die Wissenschaftler wissen aber noch nicht von welchem Tier.Mit den Menschanaffen sind wir verwandt .Ich Liebe Fleisch ,ich sterbe wen ich kein bekomme.Ich bin Stolz drauf ein Tier zu sein.
Benutzeravatar
lumina
Beiträge: 47
Registriert: 23. Feb 2014 17:00
Wohnort: Jeder Tag könnte dein letzter Sein

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von lumina »

Es gibt Menschen, die ich durchaus als "Tier" oder eher "Bestie" bezeichnen würde, genauso wie es Tiere gibt, die ich als sehr "menschlich" sehe.
Manchmal sind die Tiere die besseren Menschen und manchmal die Menschen die besseren Tiere. Wobei "besseren" immer im Auge des Betrachters steht.
la..le..lu..
Benutzeravatar
gabor
Moderator
Moderator
Beiträge: 10142
Registriert: 8. Apr 2009 16:18
Religionszugehörigkeit: Nihilist
Wohnort: Silencium est Aureum!

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von gabor »

"Menschliche Tiere"....Gott schütze uns!!!! :lol:
http://www.youtube.com/watch?v=2RAgnFAQ9s4
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
Benutzeravatar
lumina
Beiträge: 47
Registriert: 23. Feb 2014 17:00
Wohnort: Jeder Tag könnte dein letzter Sein

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von lumina »

Der kann dir dann auch nicht mehr helfen...
la..le..lu..
Benutzeravatar
asfaloh
Beiträge: 937
Registriert: 15. Apr 2012 22:01
Wohnort: Fluctuat nec mergitur

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von asfaloh »

Was für eine Frage! „Der Mensch ist des Menschen Wolf!“ (Thomas Hobbes) So war es immer, so ist es und so wird es immer sein.

Oder noch besser: "Der Mensch ist ein schönes, böses Tier!" (Marquise de Sade)

http://youtu.be/L9Dh6n0r-F8

asfaloh
"An der Mitfreude erkennt man den Freund, nicht am Mitleid. " Friedrich Nietzsche
Benutzeravatar
retsnoM
Beiträge: 281
Registriert: 16. Jan 2014 09:14
Wohnort: Life is a stage

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von retsnoM »

Der Mensch ist ein Tier, definitiv. Wie alle Tiere hat auch der Mensch Triebe. Diese Triebe als "Böse" zu bezeichnen halte ich für stumpfsinnig.

Klar, die verbale Sprache hebt uns von anderen Tieren ab. Aber sie ermöglicht uns auch etwas anderes: Lügen. Durch die verbale Sprache ist das Lügen um einiges einfacher geworden.

Der Mensch mehr wert als andere Tiere? Definitv nicht. Eher weniger wert. Der moderne Mensch lebt nicht mit der Natur in Einklang und er maßt sich an, sich über andere Geschöpfe zu erheben und zu bestimmen. Bestes Beispiel ist das stehlen von Lebensraum für anderen Geschöpfen, Mensch und Tier, damit Platz ist um Fabriken zu bauen, die nicht lebensnotwendig oder praktisch (Werkzeuge) sind, sondern nur die Bequemlichkeit fördern (Unterhaltungsmedien z.B.). Dass der Mensch an der Spitze der Nahrungskette steht, gibt ihm nicht das Recht sowas zu tun, IMHO. Doch wer verbietet es ihm? Gott? *lach*

Die Unterscheidung zwischen Gut und Böse halte ich für sehr schwammig und unpassend, denn wer bestimmt was Böse ist? Ist es Gut oder Böse, einen mit Bomben bestpickten Attentäter aus der Ferne abzuschießen, um ihn daran zu hindern, sich in der Menschenmenge hochzujagen?

Die Frage ob der Mensch Verstand hat oder nur intelligent ist... Das sind für mich zwei verschiedene Sachen. Es gibt Menschen die haben beides, es gibt viele die haben nur eines davon und es gibt noch viel mehr die weder Verstand noch Intelligenz besitzen.

Den Draht zum Göttlichen hätten nach meinem Verständnis alle Menschen, edit: aber auch alle anderen Geschöpfe (auch Pflanzen). Bei den Menschen gibt es nur ein Problem: der großteil verschließt sich bewusst oder unbewusst gegen diesen Draht.
Benutzeravatar
lumina
Beiträge: 47
Registriert: 23. Feb 2014 17:00
Wohnort: Jeder Tag könnte dein letzter Sein

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von lumina »

@retsnoM ich finde nicht, dass das ein Menschenleben weniger wert macht. Leben ist Leben und hat keine Wertstelle.
la..le..lu..
Benutzeravatar
retsnoM
Beiträge: 281
Registriert: 16. Jan 2014 09:14
Wohnort: Life is a stage

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von retsnoM »

lumina hat geschrieben:@retsnoM ich finde nicht, dass das ein Menschenleben weniger wert macht. Leben ist Leben und hat keine Wertstelle.
klar da hast du recht, grundsätzlich.

jedoch schaffen es viele Menschen durch ihre Lebensweise oder Handlungen sich selbst zu "entwerten" (sry, mir fällt grad kein besserer Ausdruck ein)
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Thefalus »

retsnoM hat geschrieben:jedoch schaffen es viele Menschen durch ihre Lebensweise oder Handlungen sich selbst zu "entwerten" (sry, mir fällt grad kein besserer Ausdruck ein)
Guter Begriff, Sigmund Freud hat ihn auch verwendet ("inflationieren"). Gleichzeitig ist die Inflationierung (für Freud) ein wichtiger Indikator für psychische Erkrankungen gewesen.

Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
Benutzeravatar
asfaloh
Beiträge: 937
Registriert: 15. Apr 2012 22:01
Wohnort: Fluctuat nec mergitur

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von asfaloh »

retsnoM hat geschrieben:Klar, die verbale Sprache hebt uns von anderen Tieren ab. Aber sie ermöglicht uns auch etwas anderes: Lügen. Durch die verbale Sprache ist das Lügen um einiges einfacher geworden. D
Das mag sein, doch auch Tiere lügen! Und betrügen! Die verbale Sprache ermöglicht UNS Menschen, andere Menschen zu belügen. ABER wer sagt, dass die Lüge im Tierreich, nur weil wir Menschen sie nicht verbal verstehen, besser ist? Raben zum Beispiel, lügen, indem sie Futter an Stellen verstecken und wenn sie ein Artgenosse dabei beobachtet, sie so tun, als ob sie das Futter an anderer Stelle vergraben. Der Unterschied zum Menschen ist der, das Tiere, dies tun, um einen überlebenswichtigen Vorteil zu erhalten. Wenn mein Futterkonkurrent nicht sieht, wo ich Futter verstecke, kann ich selbst überleben...im Ernstfall! Menschen jedoch lügen und betrügen um ihr Ego zu befriedigen. Es gibt keinen evolutionsbiologischen Sinn dafür, weil niemand mir das Essen wegnimmt, egal, ob ich meine Vorräte im Kühlschrank oder im Vorratsraum bunkere!

Für den "betrogenen" Raben mag es schlimm sein, "belogen" zu werden von seinem Artgenossen, weil sein Überleben davon abhängt, Futter zu finden, auch wenn es ein Anderer versteckt hat.

Wenn ich zum Beispiel immer höre..."Spitze sind falsch"...kräuseln sich mir die Nackenhaare. Tiere können nicht falsch, hinterhältig, berechnend ect.pp. sein. Das sind alles menschliche Eigenschaften, die Tieren völlig fremd sind! Tiere reagieren auf Prägung und Erfahrung!

asfaloh
"An der Mitfreude erkennt man den Freund, nicht am Mitleid. " Friedrich Nietzsche
Benutzeravatar
khezef
Moderator
Moderator
Beiträge: 2817
Registriert: 24. Jul 2011 16:29
Wohnort: Aus Gold mach Stahl!

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von khezef »

Tiere reagieren auf Prägung und Erfahrung!
Erwächst die Fähigkeit des Lügens nicht auch aus dieser Quelle? "Ich habe einen Menschen belogen, es klappte und fühlte sich gut an und/oder hat mir den Arsch gerettet." Eine Erfahrung, die einen, besonders in jungen Jahren, prägen kann und auch den zukünftigen Gebrauch dieser Fähigkeit beeinflussen wird. Hatte man als Kind früher wenig Erfolg mit Lügen und noch dazu wenig Talent, wird die Hemmschwelle und die Qualität im Allgemeinfall eher geringer sein als bei erfolgreichen und etwas begabteren Lügnern.
Tiere können nicht falsch, hinterhältig, berechnend
Mit dem Begriff "falsch" kann ich wenig anfangen, dieser erwächst wohl rein aus dem menschlichen Gut-Böse-Denken. Tiere können aber sehr wohl hinterhältig und berechnend sein. Wenn der Komododrache sich neben den Trampelpfad auf die lauer legt und aus dem Hinterhalt zuschlägt, hat er genau berechnet, dass hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Beute vorbeikommen wird und sich aus dem Hinterhalt erlegen lässt. Ob dieses Verhalten jetzt aber aus Instinkt, Erfahrung, Ego oder sonstwo entspringt, mag der leser selber entscheiden. Gefühle und Eigenschaften sind aber nicht nur Eigenheiten des Menschen, wer ein bisschen Umgang mit Tieren hat oder sich viel draußen aufhält, kann dies auch sehr schön beobachten.
evolutionsbiologischen Sinn dafür
Lügen kann wie eine Droge wirken, kann einen Kick geben und unser Belohnungssystem beeinflussen, kann süchtig machen und uns befriedigen. Ein richtiger evolutionärer Vorteil mag das jetzt nicht sein, aber biologische Gründe kann Lügen durchaus haben, und wenn es nur der Hormonhaushalt ist, der im Augenblick des Geschehens die lüge lostritt.

Khezef
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von Thefalus »

Luegen haben kurze Beine.

Evolutinaerer Erfolg ergab sich fuer den Menschen aus der Kombination seiner (Schimpansen-) Aggressivitaet, seiner (Bonobo-) Geilheit und seinem (Gorilla-) Familiensinn. Ein schweres Erbe, das womoeglich durch den (Menschen-) Humanismus erst in eine ertraegliche Balance gelangt.

Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
nola-blair

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von nola-blair »

Ich denke, in vielerlei Hinsicht, daß der Mensch ein Tier ist. Allerdings verfügt er über eine ziemliche Arroganz, und strebt danach, dies zu verleugnen.
Jeder denkt, er wäre besser als der nächste, demzufolge ist das dauerhafte Bestehen eines sozialen Gefüges nicht möglich.
Wenn ich mir anschaue, wie Tiere in einer Gemeinschaft miteinander umgehen, für einander da sind und sich helfen (kleine Beobachtung an meinen acht Ratten), denke ich, daß der Mensch davon eine Menge lernen kann.

Vieles in seinem Verhalten ist selbstzerstörerisch seiner eigenen Art gegenüber. Er strebt immer nach Macht und Überlegenheit, und wird niemals sein rücksichtsloses Verhalten seinen Mitmenschen gegenüber aufgeben können.

In der Evolution gibt es ja diese natürliche Auslese, daß nur der stärkere Weiterkommt und sich die ganze Art so weiterentwickelt.

Menschen allerdings? Versuchen sich alleine zu behaupten, sind von Vorurteilen und Intoleranz geprägt, was meiner Meinung nach den Menschen zum schlechtesten aller Tiere macht.

Manchmal denke ich, wir sind nichts weiter als ein Versuch, ein Experiment, ein Spielzeug der Unendlichkeit. Ein Test wie lange wir bestehen können, bis wir uns selbst zerstören.
Wie viel wir wert sind? Einerseits nichts, andereseits alles. Für die Zeit und das Universum sind wir unwichtig, aber für uns selbst sind wir von Bedeutung.

Ein Mensch wird nicht alt genug werden können, die Zusammenhänge zu begreifen, die ihn so werden ließen und die sein Handeln prägen.

Die Menschheit (abgesehen von den Naturvölkern z.B.) hat nicht verstanden, daß wir auf der Welt sind, sie zu schützen und nicht um sie zuzubetonieren. Denn so mächtig der Mensch auch ist und noch werden wird, gegen Naturgewalten wie Erdbeben, Waldbrände und Überflutungen kommt er doch nicht an, da kann er noch so viel Technik haben.
Und so wird die Menschheit an Arroganz zu Grunde gehen. Ohne je, herauszufinden, aus welchen Grund er eigentlich auf der Welt ist.

Das sind die Zeilen von aduial. Und das sind für mich die besten Zeilen zu dem Thema.
Benutzeravatar
retsnoM
Beiträge: 281
Registriert: 16. Jan 2014 09:14
Wohnort: Life is a stage

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von retsnoM »

Schönes Posting nola-blair. Stimme vollkommen zu.

Angelehnt an deinen Gedanken, der Mensch wäre nur ein Experiment, hatte ich folgenden Gedankengang:
Mir kommt es manchmal vor, die Gattung Mensch wurde nur zu dem Zweck geschaffen, dass höhere Wesen einen annehmbaren Körper haben, um in dieser Ebene zu inkarnieren.
Es gibt Studien, dass ein durchschnittlicher Mensch nur ca ein Drittel seines Gehirns aktiv nutzt. Da frag ich mich, warum hat die Evolution für den Menschen denn so ein großes Gehirn vorgesehen? Für uns Magier?


Abgesehen von all dem und jenseits jeglicher Ethik: Ich glaube der Mensch wäre ein super Haustier :har:
Benutzeravatar
asfaloh
Beiträge: 937
Registriert: 15. Apr 2012 22:01
Wohnort: Fluctuat nec mergitur

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von asfaloh »

khezef hat geschrieben: Tiere können aber sehr wohl hinterhältig und berechnend sein. Wenn der Komododrache sich neben den Trampelpfad auf die lauer legt und aus dem Hinterhalt zuschlägt, hat er genau berechnet, dass hier mit hoher Wahrscheinlichkeit Beute vorbeikommen wird und sich aus dem Hinterhalt erlegen lässt. Ob dieses Verhalten jetzt aber aus Instinkt, Erfahrung, Ego oder sonstwo entspringt, mag der leser selber entscheiden. Gefühle und Eigenschaften sind aber nicht nur Eigenheiten des Menschen, wer ein bisschen Umgang mit Tieren hat oder sich viel draußen aufhält, kann dies auch sehr schön beobachten.
Sorry, aber da widerspreche ich dir energisch! Sicher wird sich die Echse dort auf die Lauer legen, weil ihre Erfahrung sie gelehrt hat, dass dort relativ leicht an Beute zu kommen ist. Aber sie hat es auf keinen Fall berechnet...denn das hieße im Umkehrschluss, dass sie selbst ohne Erfahrung WISSEN würde, das es dort so ist! Hinterhältig ist ja auch ein Synonym für boshaft, falsch, heimtückisch...und die Echse hat sicher einige Beweggründe, dort zu jagen, aber hinterlistige ganz sicher nicht.

Ich stimme dir jedoch zu, dass auch Tiere Gefühle und Charaktere haben. Selbst bei meinen Gottesanbeterinnen gibt es Schisser und Wagemutige. Vom Kater und meinem "Enkelhund" will ich gar nicht anfangen. Die sind ´ne Liga für sich :lol:

asfaloh
"An der Mitfreude erkennt man den Freund, nicht am Mitleid. " Friedrich Nietzsche
Benutzeravatar
lumina
Beiträge: 47
Registriert: 23. Feb 2014 17:00
Wohnort: Jeder Tag könnte dein letzter Sein

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von lumina »

Gott schuf die Menschen unwissend und dumm. Erst die Schlange brachte dem Menschen die Erkenntnis und machte sie zu einem Ebenbild Gottes. Uns, schuf nämlich der gefallene Engel. Die Schöpfung des Gottes war bereits überholt.

Aber der Schöpfer unserer neuen, besseren Rasse versteckte nichts vor unseren Auge, er zeigte uns Gut und Böse und ließ uns entscheiden, etwas, das uns der Gott vor ihm niemals ließ. Er machte uns göttlich. Aber göttlich zu sein ist nicht einfach. Man hat so viel Macht... Eine Macht, die so viel stärker ist, als das ein Einzellner von uns sie nutzen könnte.

Wir hatten nichtnur die Macht bekommen, andere Wesen zu töten, nein. Die Welt wurde zu unserem Spielplatz. Wir bekamen die Absolute Macht. Wir bekamen die Gabe, zu lernen. Und wir wollten mehr Macht, ja, wir waren schon immer wie unser Schöpfer es war, machtbessen, ein perfektes Ebenbild!

Also bekamen wir mehr Macht. Macht über uns. Und wir wollten unterhalten werden. Irgendwann wurde alles zu langweilig...Ja..Göttlich zu sein langweilt gewaltig... Und wie die Engel und die Dämonen, die Geschwister, sich bekämpfen, so fingen wir auch damit an.

Macht uns das zu etwas Bösem? Etwas Schlechtem? Nein. Wollt ihr lieber dumm sein? Unwissend? Ein Tier? Denkt nach! Verteufelt nicht, was ihr seid! Steht dazu.
la..le..lu..
Benutzeravatar
asfaloh
Beiträge: 937
Registriert: 15. Apr 2012 22:01
Wohnort: Fluctuat nec mergitur

Re: Der Mensch- Doch nur ein Tier?

Beitrag von asfaloh »

Was für ein Abriss...Amen!
Gab´s da nicht mal so eine Seite von so ´nem komischen Prediger im Netz? Das klang genauso :har: :har:

asfaloh
"An der Mitfreude erkennt man den Freund, nicht am Mitleid. " Friedrich Nietzsche