Bekehrung

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Azazel
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Bekehrung

Beitrag von Azazel »

Als ich heute aus dem Briefkasten ein kleines Pamphlet einer evangelikalennahen Gruppierung hier in der Gegend zog und mir deren aufdringlich gestalteten und inhaltlich dümmlichen Text durchlas kam mir eine Art Brainstorming zum Thema Bekerung in den Sinn und ich versuchte dies logisch rational zu ergründen.

Ich ging davon aus, dass für diese Leute klar ist, dass es ein Gott gibt und das dieser Gott allmächtig ist. Für meine Gedankenspiele nahm ich also diese Tatsache als gegeben an und setzte den Gott der Christenheit, also einen mittlerweile monotheistisch gewordenen Gott als Basis an.

Nun kam mir die Frage warum muss ein Mensch (in diesem Fall der Schreiberling dieses Pamphlets) der eine vermeintliche Wahrheit für sich gefunden hat und davon ging ich aus andere Menschen davon zu überzeugen, dass diese, seine Wahrheit die tatsächlich alleinig gültige ist.
Im Grunde kann doch so ein Mensch sich freuen, dass er seine Wahrheit gefunden hat und irgendwann mal in ein Paradies oder ähnlichen Schnickschnack einziehen kann. Was also bewegt ihn andere überzeugen zu wollen?

mögliche Antwortvarianten:

a.) er vermeint, dass es sein Gott so von ihm will bzw. (in schlimmeren Fällen) ihm befiehlt! Doch warum sollte ein allmächtiges Wesen soetwas wollen? Erstens kann so ein Wesen dies selbst viel besser arrangieren auf Grund seiner Allmacht, zweitens weiß ein allmächtiges Wesen ja bereits ob der zu bekehrende tatsächlich bekehrt wird - also eine langweilige Angelegenheit und drittens könnte ja gerade durch die stümperhafte Art des Bekehrungsversuches genau das Gegenteil erzeugt werden - sprich ein Mensch, der eigentlich bereit war für diese Art des Glaubens wird vielleicht gar noch verschreckt und entscheidet sich am Ende anders.

Fazit - das kann also nicht richtig sein

b.) der Mensch selbst will das ganz alleine von sich aus, dass andere seine Philosophie als die einzig wahre betrachten.
Doch warum will er das? Was treibt ihn an?
Variante 1: er ist so überzeugt das richtige zu tun und so voll Nächstenliebe, dass er andere das Wissen nicht vorenthalten will auf die Gefahr hin sie hätten es nie erfahren und deswegen nie das Glück empfunden was er empfindet - aber dann sagt er das und wenn er kein Gehör findet, dann würde ein solcher Mensch zwar traurig sein, aber eben aufzuhören zu bekehren - da der text sehr mit Ängsten gearbeitet hat und somit nicht von einem solchen Typus Mensch wie in Var. 1 beschrieben stammen konnte, kann dies also nicht die Antwort sein.

Variante 2: er verspricht sich etwas davon, dass er viele Menschen bekehrt, also z.B. einen besseren Platz im Paradies oder mehr Manna?
Wenn dem so ist, dass der Bekehrer belohnt wird für viele Bekehrungen, dann stimmt aber wiederum die Ausgangstheorie des allmächtigen Wesens nicht; denn welches allmächtige Wesen mit unendlicher Güte würde denn seine Schafe in einen solchen Wettbewerb treiben und was sollen z.B. Menschen machen die gar keine Gelegenheiten zum bekehren haben - sind die dann automatisch die Looser solcherlei Sports?
Also konnte auch Variante 2 nicht richtig sein und so komme ich zur Variante 3, die Variante die mir am logischsten erscheint

Der Bekehrer ist sich selbst unsicher in seinen Gedanken und sucht deshalb Leute, die ihn entweder bestätigen inden sie seine Narreteien für bare Münzen nehmen (ein weitverbreitetes psychologisches Phänomen durch die Erheischung von Zustimmung seine Meinung sich selbst gegenüber bekräftigen zu wollen) oder ihn und seine Worte ablehnen, dadurch kann er sich der Illusion hingeben über den ihn ablehnenden zu stehen, da dieser ja die scheinbare Wahrheit nicht versteht und deswegen also unter ihm steht - Fazit der Variante 3 - Bekehrer sind unsicher und haben anscheinend Minderwertigkeitskomplexe für ihre Person oder ihre Gedankenwelten - daraus folgt - entweder haben sie ihre eigene Philosophie nicht begriffen und sind deshalb als Bekehrer ungeeignet oder sie haben eine Gedankenwelt entwickelt, die falsch ist, da die Voraussetzung 'es gibt ein höheres Wesen' nicht erfüllt sein kann, da seine Anhänger ja kontraproduktiv arbeiten und somit das höhere Wesen auf derselben Stufe wäre wie ein Mensch oder diese Art von Menschen ist ganz einfach in die Schachtel 'ich kann nicht selbst denken, deswegen brauche ich jemand der mir zeigt wo es lang gehen soll' einzuordnen und somit Menschen die eigentlich selbst dazu bekehrt werden müßten einmal selbst nachzudenken :lol:

Was denkt ihr dazu?
Zuletzt geändert von Azazel am 25. Sep 2005 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Andromalius
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Beitrag von Andromalius »

Ich bin am überlegen ob ich den Text ausdrucke und an meinen Religionslehrer gebe...
Immer wenn man meint das man Recht hat, sollte man sich fragen ob es ein "Recht" überhaupt gibt.
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

vielleicht wird er ja 'bekehrt' :lol:
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Dschinn
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Beitrag von Dschinn »

Du willst deinen Religionslehrer bekehren?! :???:
Meiner würde den Zettel nicht mal an sich ranlassen! :P
Ehret die Toten, denn ihrer sind viele und wir sind nur wenige
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Beitrag von Default »

Das ist zwar keine wirkliche Antwort, aber irgendwie hangt es schon damit zusammen, vermute ich:

Die religiöse Rechte hat einen Vogel

Der Pinguin, ein Bewohner der Antarktis, spielt die Hauptrolle in einem Film, der in den USA zu Propaganda im Kulturkampf geworden ist. Von Thomas Isler

Pinguine sind Seevögel, die nicht fliegen können. Sie schiessen dafür schnell wie Torpedos durchs Wasser, und an Land gehen sie aufrecht wie Menschen. Wegen ihrer starren Kniegelenke watscheln sie ein bisschen. Zudem sind sie leicht kurzsichtig. Das finden fast alle Menschen drollig und possierlich. Pinguine sind deshalb beliebte Trickfilmfiguren. Sie helfen auch mit, Kühlschränke und Glaces zu vermarkten, englische Taschenbücher oder das Computerbetriebssystem Linux.

In den USA sind sie diesen Sommer sogar zum Wappentier christlicher Fundamentalisten geworden. Zum schlagenden Beweis dafür, dass die Lehre von der Evolution eben doch eine Irrlehre sei und der liebe Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe. Zu Tausenden strömten die Christen in die Kinos, um sich den Dokumentarfilm «March of the Penguins» anzusehen, die Reise der Pinguine. Anschliessend lobten die Gläubigen die monogame Lebensweise der Pinguine, ihre Aufopferung bei der Aufzucht der Jungen, ja ganz allgemein die traditionellen Familienwerte, welche die Tiere in der unwirtlichen Antarktis unverdrossen hochhielten. «March of the Penguins» ist inzwischen der zweiterfolgreichste Dokumentarfilm der USA - hinter Michael Moores «Fahrenheit 9/11».

Gedreht hat den Pinguin-Film, der am 6. Oktober in die Schweizer Kinos kommt, ein Franzose. Luc Jacquet, 37, ist Tierfilmer und Biologe und glaubt als solcher durchaus an Darwins Evolutionstheorie. Er hat 1993 schon beim Schweizer Dokumentarfilm «Kongress der Pinguine» als Kameramann mitgewirkt und sich dabei in die Antarktis und ihre seltsamen Tiere verliebt.

In «March of the Penguins» verfolgt Jacquet den Jahreszyklus im Leben der grossen Kaiserpinguine. Er zeigt, wie sie im März in Scharen zu ihren Balz- und Brutplätzen wackeln. Wie sie in der riesigen Masse meist wieder den Partner von letztem Jahr finden, wie sie kopulieren und wie die Mutter kurz darauf ein einziges Ei legt, das sie sofort dem Vater übergibt, der es vor der unerbittlichen Kälte schützen und ausbrüten muss. Die Weibchen ziehen darauf zum Ozean, wo sie sich voll fressen. Zirka nach 60 Tagen kehren sie zurück, worauf ihnen die ausgehungerten Väter die inzwischen geschlüpften Kücken übergeben, um sich nun ihrerseits zum langen Marsch ans Meer aufzumachen.

Es ist ein Tierfilm, produziert vom Branchenriesen Warner Independent und dem Magazin «National Geographic». Allerdings wurden die Tiere zünftig vermenschlicht, die Familie Pinguin spricht mit Schauspielerstimmen zum Publikum. In der amerikanischen Version wurden die Bilder zudem mit üppiger Musik überzuckert, der Schauspieler Morgan Freeman konnte als sonorer Erzähler gewonnen werden. Es ist ein 85-minütiger Dokumentarfilm mit Rating G - alle Altersklassen zugelassen.

Die religiösen Konservativen in den USA haben den Film sofort als eine Art Propagandastreifen adoptiert, trotz der ziemlich fortschrittlichen Kinderbetreuung der Pinguine. Der religiöse Filmkritiker Michael Medved urteilte: «Der Film des Sommers, der höchst leidenschaftlich traditionelle Werte wie Monogamie, Aufopferung und das Grossziehen von Kindern bejaht.» Auch Rich Lowry von der «National Review» lobte die Pinguine vor jungen Republikanern als «ideales Beispiel der Monogamie». Im christlichen «World Magazine» feierte man den Film als Beweis dafür, dass das Leben eben doch zu komplex sei, als dass es nach Darwins Gesetzen habe entstehen können. Bemängelt wurde einzig, dass der Film die Rolle Gottes als Schöpfer ausspare. Aber: «Diese Lücke lässt sich ja in der familieninternen Diskussion nach dem Film leicht füllen.» Pfarrer Ben Hunt aus Sydney, Ohio, der vermutet, der Heilige Geist leite die Pinguine auf ihrer Reise durchs ewige Eis, hat Ausflüge ins örtliche Kino organisiert. Auf seiner Homepage empfiehlt er: «Benutzen Sie doch Notizblock, Schreiber und Taschenlampe, um zu notieren, was Gott während des Filmes zu Ihnen spricht.»..........

undefined://www.nzz.ch/2005/09/25/al/articleD5Q3L.html

________________________

In zwei, drei Jahrhunderten wird anerkannt werden, daß die fähigsten Kopfjäger alle Christen sind.
(Mark Twain, Schriftsteller 1835-1910)
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Andromalius
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Beitrag von Andromalius »

Default hat geschrieben:Das ist zwar keine wirkliche Antwort, aber irgendwie hangt es schon damit zusammen, vermute ich:

Die religiöse Rechte hat einen Vogel

Der Pinguin, ein Bewohner der Antarktis, spielt die Hauptrolle in einem Film, der in den USA zu Propaganda im Kulturkampf geworden ist. Von Thomas Isler

Pinguine sind Seevögel, die nicht fliegen können. Sie schiessen dafür schnell wie Torpedos durchs Wasser, und an Land gehen sie aufrecht wie Menschen. Wegen ihrer starren Kniegelenke watscheln sie ein bisschen. Zudem sind sie leicht kurzsichtig. Das finden fast alle Menschen drollig und possierlich. Pinguine sind deshalb beliebte Trickfilmfiguren. Sie helfen auch mit, Kühlschränke und Glaces zu vermarkten, englische Taschenbücher oder das Computerbetriebssystem Linux.

In den USA sind sie diesen Sommer sogar zum Wappentier christlicher Fundamentalisten geworden. Zum schlagenden Beweis dafür, dass die Lehre von der Evolution eben doch eine Irrlehre sei und der liebe Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe. Zu Tausenden strömten die Christen in die Kinos, um sich den Dokumentarfilm «March of the Penguins» anzusehen, die Reise der Pinguine. Anschliessend lobten die Gläubigen die monogame Lebensweise der Pinguine, ihre Aufopferung bei der Aufzucht der Jungen, ja ganz allgemein die traditionellen Familienwerte, welche die Tiere in der unwirtlichen Antarktis unverdrossen hochhielten. «March of the Penguins» ist inzwischen der zweiterfolgreichste Dokumentarfilm der USA - hinter Michael Moores «Fahrenheit 9/11».

Gedreht hat den Pinguin-Film, der am 6. Oktober in die Schweizer Kinos kommt, ein Franzose. Luc Jacquet, 37, ist Tierfilmer und Biologe und glaubt als solcher durchaus an Darwins Evolutionstheorie. Er hat 1993 schon beim Schweizer Dokumentarfilm «Kongress der Pinguine» als Kameramann mitgewirkt und sich dabei in die Antarktis und ihre seltsamen Tiere verliebt.

In «March of the Penguins» verfolgt Jacquet den Jahreszyklus im Leben der grossen Kaiserpinguine. Er zeigt, wie sie im März in Scharen zu ihren Balz- und Brutplätzen wackeln. Wie sie in der riesigen Masse meist wieder den Partner von letztem Jahr finden, wie sie kopulieren und wie die Mutter kurz darauf ein einziges Ei legt, das sie sofort dem Vater übergibt, der es vor der unerbittlichen Kälte schützen und ausbrüten muss. Die Weibchen ziehen darauf zum Ozean, wo sie sich voll fressen. Zirka nach 60 Tagen kehren sie zurück, worauf ihnen die ausgehungerten Väter die inzwischen geschlüpften Kücken übergeben, um sich nun ihrerseits zum langen Marsch ans Meer aufzumachen.

Es ist ein Tierfilm, produziert vom Branchenriesen Warner Independent und dem Magazin «National Geographic». Allerdings wurden die Tiere zünftig vermenschlicht, die Familie Pinguin spricht mit Schauspielerstimmen zum Publikum. In der amerikanischen Version wurden die Bilder zudem mit üppiger Musik überzuckert, der Schauspieler Morgan Freeman konnte als sonorer Erzähler gewonnen werden. Es ist ein 85-minütiger Dokumentarfilm mit Rating G - alle Altersklassen zugelassen.

Die religiösen Konservativen in den USA haben den Film sofort als eine Art Propagandastreifen adoptiert, trotz der ziemlich fortschrittlichen Kinderbetreuung der Pinguine. Der religiöse Filmkritiker Michael Medved urteilte: «Der Film des Sommers, der höchst leidenschaftlich traditionelle Werte wie Monogamie, Aufopferung und das Grossziehen von Kindern bejaht.» Auch Rich Lowry von der «National Review» lobte die Pinguine vor jungen Republikanern als «ideales Beispiel der Monogamie». Im christlichen «World Magazine» feierte man den Film als Beweis dafür, dass das Leben eben doch zu komplex sei, als dass es nach Darwins Gesetzen habe entstehen können. Bemängelt wurde einzig, dass der Film die Rolle Gottes als Schöpfer ausspare. Aber: «Diese Lücke lässt sich ja in der familieninternen Diskussion nach dem Film leicht füllen.» Pfarrer Ben Hunt aus Sydney, Ohio, der vermutet, der Heilige Geist leite die Pinguine auf ihrer Reise durchs ewige Eis, hat Ausflüge ins örtliche Kino organisiert. Auf seiner Homepage empfiehlt er: «Benutzen Sie doch Notizblock, Schreiber und Taschenlampe, um zu notieren, was Gott während des Filmes zu Ihnen spricht.»..........

undefined://www.nzz.ch/2005/09/25/al/articleD5Q3L.html

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In zwei, drei Jahrhunderten wird anerkannt werden, daß die fähigsten Kopfjäger alle Christen sind.
(Mark Twain, Schriftsteller 1835-1910)
Yeah und bald behaupten sie auch noch das Gott den Pc mit seinem Geist leitet...
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

ist doch ideal im Grunde - die religiöse Rechte verehelicht sich mit Pinguinen, auch für die Pfarrer ideal, die wegen Kindesmissbrauch am Pranger stehen - die einen vermehren sich nicht mehr und bis die anderen wegen Vogelmissbrauchs angezeigtw erden dauert es wieder ein paar Jährchen :cool:
Pazuzu

Beitrag von Pazuzu »

Andromalius hat geschrieben:Ich bin am überlegen ob ich den Text ausdrucke und an meinen Religionslehrer gebe...
mach das lieber nicht sonst behauptet der noch das das Dämonenforum Schüler indoktriniert :har:
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Beitrag von Default »

Wußtet ihr schon, daß die Pfaffen ihre Predigten heutzutage bei sermon-online abschreiben, damit ihnen mehr Zeit zum intrigieren bleibt?

Wählt aus 7000 Predigten:
undefined://www.sermon-online.de

freundliche Grüße
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

da sollte man mal ein bißchen anderes Material einschleussen :lol: in diese Datenbank
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Beitrag von Default »

Antichrist im Mitternachtsverkauf?
Patrik Etschmayer / Freitag, 30. September 2005

Wenn ein neuer Harry Potter auf den Markt kommt, steht alles Kopf. Die Fans. Der Buchhandel, der Verlag, die Postboten, die mitternachts die Bücher ausliefern müssen.
Und auch die Kirchen. Aber nicht vor Begeisterung.

Es heisst, Harry Potter verhindere die christliche Erziehung von Kindern, animiere sie zu okkulten Handlungen, bringe sie vom wahren Glauben weg. Dies sind mal die offensichtlicheren Argumente. Doch es dürfte noch andere Gründe geben. Zum einen ist Harry Potter eine Heilsgestalt, die Prüfungen über sich ergehen, Gefahren bestehen und das Böse immer wieder überwinden muss – sozusagen ein hipper Jesus-Wiedergänger mit Reitbesen... es ist immer hart, wenn man eigene Ideen von anderen popularisiert sieht, und rechtlich nichts dagegen machen kann. Dazu dürften Kinder, die Harry Potter lesen, kaum gross in der Bibel schmökern. Nicht, dass sie das sonst machen würden... aber in den nächsten Tagen garantiert nicht.

Bleibt die Frage, ob die kirchlichen Argumente gegen J. K. Rowlings Buchserie wirklich bestand haben. Werden Kinder zur schwarzen Magie verführt, werden nun plötzlich 12jährige Dämonen beschwören und auf Besen zur Schule reiten? Oder dies zumindest probieren?

Wer sich mit Jugendlichen unterhält, wird schnell feststellen, dass die meisten im Harry-Potter-fähigen Alter durchaus zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können. Harry Potter ist eine Roman-Serie. Eine sehr erfolgreiche, gut geschriebene, sicher. Aber es ist nur Fiktion – und im Gegensatz zur Kirche behauptet auch die Autorin nichts anderes, reagiert sogar amüsiert auf die Anschuldigungen, dass sie die Jugend verführen wolle. Und die Kinder sehen das genau so.

Auch deutet nichts darauf hin, dass in den Jahren seit dem ersten Harry Potter Buch der Okkultismus starken Zulauf gefunden hat. Trotzdem kämpfen Papst und Freie Kirchen gegen Potter, werden in den USA sogar Bücher verbrannt. Man hat das Gefühl, dass die Kirche am liebsten auch die Autorin verbrennen würde – ganz in einer Tradition, welche sie zu ihrem Bedauern vor einigen hundert Jahren aufgeben musste.

Man kommt nicht umhin, die Potter-Bücher auf wahrhaft verderbliche Dinge zu durchleuchten, doch es will einem nichts wirklich auffallen, das diese Bücher zu Quellen des Übels machten. Weder wird aus einer Laune heraus alles Leben auf dem Planeten ausgelöscht, noch werden grausame Tier- und Menschenopfer gefordert. Es wird kein Rassismus gepredigt und es werden keine Massenmorde an Andersgläubigen befohlen. Auch wird nicht die Rechtlosigkeit und Versklavung von Frauen darin gefordert. Oder zum Steinigen ungehöriger Söhne.

Wo die obigen Dinge zu finden sind, wird der Autor dieses Mal nicht erwähnen. Aber irgendwie ist es gut zu wissen, dass heute um Mitternacht nur «Harry Potter und der Halbblutprinz» ausgeliefert wird.

Nein, Harry Potter wird nicht den Niedergang der westlichen Welt einleiten. Diese Bücher bringen eine Generation zum Buch hin, die schon verloren schien. Sie lehren das Verstehen komplexer Handlungsstrukturen. Sie fördern die Fantasie und die Abstraktionsfähigkeit von Kinderhirnen. Viele lernen sogar richtig Englisch dank der Harry Potter Bücher.

Gegen all dies zu kämpfen, zeugt von Intoleranz, Arroganz und Verbohrtheit, doch etwas anderes ist von gewissen Kreisen ja nicht zu erwarten gewesen. Allen anderen: Viel Spass bei der Lektüre!


undefined://www.nachrichten.ch/kolumne/223023.htm
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Tja, es strapaziert allerdings die Geduld, den Vampilein muss jetzt am Rechner ihrer Mutter sitzen, weil der schön nah an der Tür ist und warten bis der liebe Postbote klingelt und ihr ihren Harry Potter Band bringt.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
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Beitrag von Azazel »

und hast Du ihn schon in den Händen? Bist Du schon in Berührung gekommen mit denm verdorbenen Material :lol:
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Beitrag von Default »

Ist das nicht nett?

[img]undefined://www.spiegel.de/img/0,1020,524364,00.jpg[/img]

01. Oktober 2005

ISS-BESUCH

Nudeln im Weltall

Die Kosmonauten in der Internationale Raumstation erhalten Besuch: Am Morgen startete am Weltraumbahnhof Baikonur eine russische Sojus-Rakete. An Bord ist neben der neuen ISS-Besatzung auch der amerikanische Millionär Olsen - und ein Päckchen Fertignudeln.

Baikonur - Die Rakete hob um 5.55 Uhr MESZ vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan ab und erreichte etwa neun Minuten später die Erdumlaufbahn. An Bord der Sojus-Kapsel sind der US-Astronaut William McArthur, der russische Kosmonaut Waleri Tokarew und als Weltraumtourist der US-Millionär Gregory Olsen. .....
..... Olsen hat für seine ungewöhnliche Reise Berichten zufolge 20 Millionen Dollar (16,6 Millionen Euro) gezahlt. Der 60-Jährige ist der dritte Tourist auf der ISS. Die finanziell in Nöten steckende russische Raumfahrtbehörde will sich durch die Reiseangebote neue Einnahmequellen erschließen. Dazu gehört auch, dass auf der Raumstation Werbespots gedreht werden sollen. Einer der Kosmonauten soll den Film für ein japanisches Fertigprodukt, ein Nudelgericht, aufzeichnen.
undefined://www.spiegel.de/wissenschaft/weltraum/0, ... 50,00.html

Was soll man dazu sagen?

Fliegendes Spaghettimonster das DU bist im Himmel
geheiligt werden deine Anhängsel
Deine Piraten kommen
Deine Soße geschehe
wie im Himmel so auch auf hoher See
Unser täglich Pasta gib uns heute,
Und vergib uns unsere Reiskugeln
Wie auch wir vergeben unseren ... *hustnuschel*
Und führe uns nicht nach Kansas,
Sondern erlöse uns von den Kreationisten
Denn dein ist die Soße
Und der Käse
Und die Fleischklößchen
In Ewigkeit
RAmen

undefined://www.venganza.info/index.htm
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Beitrag von Vamp »

In Berührung gekommen? Ich bin etwa bei Seite 300 und das obwohl ich heute noch drei Stunden bei den Pferden war.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)