Yuma

Unentdeckte Tierarten oder Fabelwesen?

Moderator: gabor

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Vamp
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Yuma

Beitrag von Vamp »

Ich denke das dieses Tier, wenn es den existiert hier durchaus reinpasst. Das ist auch der Grund warum ich schreibe. Dieses Tier ist mir in einem Buch über den Weg gelaufen. Es sieht ein bisschen aus wie ein zu groß geratenes Eichhörnchen und weckt unterdrückte Schuldgefühle in den Menschen. Wer es einmal im Haus hat wird es nicht wieder los. Nur Katzen können das Yuma töten und auch wenn ein Yuma von einer Katze gerissen wurde kommt wenige Tage später ein neues. Auch die entsprechende Katze ist dazu verflucht in dem befallenen Haus zu bleiben und bis zu ihrem Tod ein Yuma nach dem anderen zu töten. Gibt es so ein Tier oder entspringt es nur der Fantasie des Autors?
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

Das einzige Tier (Chiroptera), welches mir als YUMA bekannt ist, ist die Yuma-Fledermaus (Myotis yumanensis), auch Yuma Myotis genannt.

Noriel
Lestat de Lioncour
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Yuma

Beitrag von Lestat de Lioncour »

also hab auch ein wenig recherchiert...

Yuma ist eine mythologische Totemfigur der Verantwortung der Natur und den Ahnen gegenüber, sowie des Gewissens, taucht bei den Yumiindianern auf, im Süswesten der USA, werden auch Quechan genannt. Der Name ist indianischer Abstammung und bedeutet Häuptling, bei den Pima: Wurmesser. Bei den Mormonen taucht dieses Wesen als freudscher Aspekt des schlechten Gewissens als Folge Ihrer bigamistischen Traditionen auf.
Yuma ist ein Indianerreservat im Staate Arizona, an der Grenze zu Kalifornien, am Colorado River gelegen, vielerlei dort ansässige Stämme fallen unter diesen Begriff. Stammesgröße: 1776 - 3000 Mitglieder, 2182 heute.
Die Yuma wurden im Allgemeinen in drei Gruppen unterteilt:

Hochland-Yuma
Yavapai, Apache Mohave
Walapai, Hualapai
Havasupai

Fluss-Yuma
Quechan, Yuma
Cocopa
Halchidhoma
Kavelchadom
Kohuana
Maricopa
Mohave

Wüsten-Yuma
Kamia, Diegue´no
Tipai
Ipai
Kiliwa
Papai

Ich habe lange recherchiert und komme zum folgenden Schluß:
Yuma kommt lediglich in einem indianischen Märchen vor, das wie folgt lautet:

Von dem Knaben, der die Sonne in einer Schlinge fing

Zur Zeit, als noch die Tiere auf der Welt die Oberhand hatten waren sie sehr grausam gegen die Menschen und töteten alle mit Ausnahme eines mädchens und eines Knabens. Dieser Knabe war ein Zwerg und nahm wohl täglich zu an Alter, aber nie an Kraft und Größe. Deshalb mußte die Schwester alle Arbeiten allein verrichten; sie mußte Holz holen, die nötigen Kleider anfertigen und den Wigwam rein halten. Wenn sie ausging, nahm sie ihren schwächlichen Bruder jedesmal mit, damit ihn nicht etwa während ihrer Abwesenheit ein großer Vogel wegschleppte oder ihm sonst ein Ungl��ck passiere.
Eines Tages machte sie ihm Pfeil und Bogen und sagte ihm, er solle damit die Guanadsch-Binessiwag oder die schönen großen Vögel schießen, die bald herbeikommen würden, um die Würmer aufzupicken, die sie aus dem dürren Holz gezogen habe. Er versuchte es, konnte aber am ersten Tag mit seinen Waffen nichts ausrichten. Die Schwester ermahnte ihn darauf, nicht gleich zu verzagen und den Mut zu verlieren, sondern am folgenden Tag sein Glück abermals zu probieren. Da schoß er denn auch einen mächtigen Vogel und sagte zu seiner Schwester:
" Höre, ich wünsche, daß du mir die Haut davon aufhebst, um mir, wenn ich deren mehrere habe, ein stolzes Kleid daraus zu machen ".
" Aber was sollen wir mit dem Fleisch tun ?" fragte sie darauf, denn die Menschen jener zeit aßen noch kein Fleisch, sondern:
Schmausten lauter Pflanzenkost
Und tranken würz´gen Blüternost.
" Vermische es mit unserer Suppe; ich denke, das wird sie nahrhafter und schmackhafter machen ", meinte der Zwerg, und sie folgte ihm auch.
Als er zwölf Vögel geschossen hatte, machte sie ihm auch ein stattliches Röcklein ganz nach seinem Geschmack.
" Schwester ", fragte eines Tages darauf der Kleine, " sind wir denn so ganz allein auf der Welt, und lebt außer uns kein menschliches Wesen mehr ? " Die Schwester erzählte ihm von einigen bösen Verwandten, die sich in einer entfernten Gegend aufhielten, wohin er um keinen Preis gehen sollte. Aber er kümmerte sich wenig um die Entfernung, nahm Pfeil und Bogen und ging. Als er eine Weile gegangen war, wurde er müde, legte sich nieder und schlief ein. Die Sonne schien aber so heiß auf ihn, daß sie ihm alle Federn seines Rocks versengte und außerdem noch ein großes Loch hineinbrannte. Als er nun darauf erwachte und seinen Schaden sah, wurde er zornig und schwor bei allen Raubvögeln und Raubfischen, sich an der unverschämten Sonne zu rächen, und wenn sie noch einmal so hoch am Himmel hinge. Grimmig eilte er darauf nach Hause, aß nicht und trank nicht und beantwortete die tröstenden Zusprüche seiner Schwester mit den racheschnaubensten Blicken. Zehn Tage lang legte er sich regungslos auf die rechte Seite. Danach stand er auf und sagte seiner Schwester, sie möge ihm eine Schlinge machen, damit er die Sonne damit fangen könne. Sie verfertigte ihm auch, so gut sie konnte, eine aus starken Schlingpflanzen, aber der Kleine war damit nicht zufrieden. Dann schnitt sie ihren langen Zöpfe ab und gab sie ihm.
Das gefiel ihm schon besser, er nahm sie, zog sie, um sie etwas anzufeuchten, durch seine Lippen, wodurch sie ganz rot wurden und sich allmählich ein langes metallenes Seil daraus bildete, daß er um seinen Körper wickelte. Um Mitternacht begab er sich auf die Reise, damit er die Sonne noch vor ihrem Aufgang erwische.
Und richtig - er hatte Glück !
Er fing sie und hielt sie so fest, daß sich weder regen noch bewegen und also auch nicht aufgehen konnte.
Nun war große Not im Tierreich. Die Vögel sahen die Bäume und Felsen nicht vor sich und zerschlugen sich die Köpfe daran, und die übrigen Tiere liefen bei dieser Finsternis größtenteils in den nahen See und ertranken. Es wurde also eine große Versammlung aller Vierfüßler abgehalten und beschlossen, daß verhängnisvolle Seil abzuschneiden.
Aber das war keine Kleinigkeit, denn jeder, der sich in die Nähe der Sonne wagte, wurde von ihrer Glut beinahe völlig geröstet. Zuletzt übernahm denn der Hamster diese lebensgefährliche Aufgabe. Er war zu jener Zeit das stärkste Tier der Welt und sah, wenn er sich aufrichtete, wie ein hoher Berg aus. Er kam auch wirklich an die betreffende Stelle und befreite die Sonne, wurde aber dabei zu jener unbedeutenden Figur, zusammengebrannt, in der wir ihn heute noch sehen.

Das einzige Lebewesen, außer jenes, daß Noriel schon angedeutet hat, daß wirklich unter diesen Namen exestiert, ist:

Deutscher Name : genoppte Scheibenanemone
Wissenschaftlicher Name : Ricordea Yuma
Vorkommen : Indo Pazifik, Indonesien, Philipinen, Singapur,
Ryuku Islands, Samoa, Mikronesien,
Queensland, Indischer Ozean
Größe : 7 - 8 cm
Temperatur : 24 - 27 Grad Celsius
Futter : Plankton, Zooxanthellen/Licht

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Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen, Vampi
( dämonisches Küsschen hinhauch )
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 01:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Vamp »

Die Totemfigur des Gewissens, das scheint doch mein gemeintes Yuma zu sein. Klingt jedenfalls sehr danach. Es erinnert die Menschen an ihre Verfehlungen. Ich danke euch beiden für die schnellen Antworten.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)

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