*trommelwirbel*
Die Großen Arkana XVI - Der Stern
Auf die dramatische Wandlungskraft der Tarotkarte ' Der Turm ( La Maison Dieux/Haus der Götter )', der die notwendige destruktive Energie erzeugt, um alte, überkommene und verkrustete Strukturen zu zerstören und einen neuen Zyklus konstruktiv einleitet, folgt:' Der Stern '.
Innerhalb der großen Arkana nimmt ' Der Stern' die Position der Zahl 17 ein.
1. Im Rider-Waite-Tarot gestaltet sich die Karte optisch folgendermaßen:
Über der Szenerie ist ein achtstrahliger Stern zu sehen, umgeben von sieben kleineren Sternen ( Sieben Säulen des Tempels der Weisheit ). Der zentrale, majestätische Stern stellt den Isisstern dar, Sirius, der im Alten Ägypten das Nahen der jährlichen Nilüberschwemmung andeutete. Wenn Hapi, der personifizierte Nil, über die Ufer trat und den kargen Boden mit dem nährstoffreichen Nilschlamm und seinen Wassern belebte, erfüllten sich die Hoffnungen der Menschen; sie konnten den nun urbaren Boden am Rande des Niles zum Anbau nutzen und die Kornkammern Ägyptens füllen.
Hiermit präsentieren sich zwei Prinzipen des Sternes:
1.1. Der Stern weist auf Ereignisse hin, die in der Zukunft liegen; er sendet Botschaften, wie auch Warnungen, bevor Dinge in Kraft treten. Der Stern schenkt einen vagen Blick auf zukünftig sich entwickelnde Realitäten; dadurch kann eine sich aufbauende Lage etwas eingeschätzt werden; es werden Einblicke in größere und höhere Zusammenhänge gewährt.
1.2. Am Siebzehnten Tage nach Vollmond erscheint am Himmel wieder die Sichel des Mondes, vordem vergingen drei Nächte des Neumondes. Die Zahl Siebzehn und somit Der Stern symbolisieren Hoffnung und Optimismus, ein Zyklus wurde beendet und ein neuer Zyklus beginnt. Kraft ist hierbei ein Schlüßelwort, denn die Quersumme von Siebzehn ergibt Acht. Der Unendlichkeitsschleife Acht wird im hier übernommenen Tarotsystem, innerhalb der Großen Arkana, ' Die Kraft/Die Lust ', zugeordnet.
Die unerbittlich wandelnde Destruktion des Turmes führt zum Hoffnung gebenden Stern, der einen vagen Blick in Zukünftiges schenkt. Wer die Fülle der Energien des Sternes, die "Wasser des Lebens" anzunehmen vermag, der wird zur Kraft gelangen, in den destruktiven Energien des Turmes, die konstruktiven Energien der Erneuerung zu sehen und diese zum Eintritt in einen neuen Zyklus verstehen.

Rider-Waite-Tarot
2. Im rechten Winkel der Rider-Waite- Karte ' Der Stern ' ist ein Baum zu sehen, auf welchem ein Vogel sitzt. Der Baum als Orakelsymbol hat in seinem Geäst den unscheinbaren Ibis aufgenommen, das Symbol der Weisheit.
Durch die Zukunftsorientierung des Sternes und der sich daraus ergebenden Weisheit bekommt die Hoffnung ( oder Befürchtung ), die die Menschen hegen eine greifbare Gestalt und die konstruktiven Energien des Sternes führen zur Kraft des Neubeginns und Neuaufbaus. Es ist an der Zeit, die Dinge geschehen und sich-entwickeln zu lassen, ein späterer Rückblick wird klarmachen, welche entscheidenden Weichen in den Zeiten gestellt wurden, die durch den Stern gekennzeichnet sind.

" Velut stella salutaris in naufragiis amaris …"
3. Zentral im Bild kniet eine Person; diese ist völlig nackt. Sie benötigt keine Kleidung oder sonstige "Hüllen", sie hat sich allem entledigt, was scheinbaren Schutz zu geben vermag, denn die Person empfindet keinerlei Furcht mehr. Alle Ängste und Befürchtungen wurden überwundern, alte verkrustete Strukturen sind aufgebrochen; die selbstaufgebauten, behindernden Türme eingestürzt; denn die Person hat sich selbst erkannt und angenommen; in ihrem So-Sein.
Es herrscht ein freier Blick auf eine erschaffene Fläche, auf welcher das Neue wachsen kann.
Die Person kniet an den Wassern des Lebens und gießt einen gefüllten Kelch auf die Erde aus. Der zweite Kelch wird wieder den Wassern des Leben zugeführt, die überreich vor der Person sich erstrecken. Scheinbar nimmt der Inhalt der beiden Kelche, wie durch Magie, kein Ende. Die Person teilt die Wasser des Lebens aus, behält jedoch nichts für sich selbst zurück, ( Selbstgenügsamkeit ) sie führt alles der Erde und der Quelle zu. Fruchtbarkeit - auf der Erde die absolute Grundlage für sich entwickelndes Leben. Überfluß - Wird der Überfluß wieder seinem Ursprung zugeführt, geht dieser ganz in seinem Element auf. Es ist stets mehr als genügend vorhanden.
Die Nacktheit der Person befreit sie von Angst und Furcht, es benötigt keinerlei Verstellung mehr, um sich selbst zu erkennen und Selbst-Zu-Sein.
Der Stern zeigt, daß die von Menschen geschaffenen Polaritäten, wie DUNKEL <-> HELL usw., keine unüberwindbaren Hindernisse sein müssen. Der Stern bringt Weisheit, die Weisheit der Nacht, die in den Tag hineinstrahlt, wie der Stern am Nachtfirmament des Wanderers Schritte sicher lenkt. Intuitive Erkenntnis wird in das Bewusstsein übertragen.

Crowley Tarot
Der Stern verkörpert ebenso das Prinzip der Selbstwertschätzung, des Vertaruens und der Zuversicht; weder übersteigert, noch unterschätzt.
Hier bedeutet Vertrauen: Auf-Sich-Selbst-Vertrauen. Vertauen in die eigene Fähigkeit, auszustrahlen und
auszudrücken, wer man ist. Das Überzeugen durch Gegenwärtigkeit ( Gegenwart ).
4. Astrologisch entspricht ' Der Stern ' dem Luftzeichen Wassermann, dem innovativen Geist der Kreativität und den Welten der Konstrukte und Ideen.
" Eine Person ist weder ein Ding noch ein Prozeß, sondern eine Öffnung, durch die sich das Absolute manifestieren
kann. "
Der Stern symbolisiert, daß jeder Mensch eine Öffnung für die " Innere Flamme " zu sein vermag, eine Pforte, durch welche das Absolute sich manifestieren kann. Das Absolute ist nun das bewusste Selbst ( Selbstbewusste Selbst ), das durch diese Pforte an die Oberfläche schreiten kann, um den Menschen wahr werden zu lassen, entblösst aller Dinge, die nicht mehr benötigt werden. Wie die an den Ufern der Wasser des Lebens kniende, nackte Person, die uneigennützig alle Energien uneingeschränkt zwischen Quelle und Erde fließen lässt, stellt der Stern seine Wasser des Lebens ebenso uneingeschränkt und uneigennützig zur Verfügung. Die Wucht und einprasselnde Destruktion des vorangehenden Turmes sorgen dafür, daß (be)frei(t)e, ausgestreckte Arme und Hände nach dem Stern greifen können, nach den alles vitalisierenden Wassern des Lebens.
Wenn der Stern ein Unstern wird
Die Energie des Sternes, die dieser überreich und uneigennützig gibt, ist gleich der Magie neutral gelagert. Es liegt in der Intention des Einzelnen, wie diese Energie eingesetzt wird. Zwar ist der Stern, als wassermännisch-uranisches Prinzip der erhöhten Oktave des Geistes zu sehen, doch nicht jeder, der die Energien des Sternes erhält, findet direkt durch diese zu der Essenz derselben, der Tarotkarte Acht, Stärke/Lust.

Aquarius - Der Wassermann
Merkur ( Das Denken ) findet im Wassermann seine Erhöhung; die reinen Prinzipien Merkurs werden vollends erfüllt. Dies soll nun nicht den blutleeren, reinen Kopfmenschen darstellen, doch hier lauert die " Wassermannfalle ": Überbetonung geistiger Prinzipien, die beinahe " seherische " Intution des Wassermannes wird nicht der sich ergebenden Enstehung aus der höheren Bewusstseinsebene ( Uranus, der "Herrscher" des Wassermannes symbolisiert das urplötzliche Freisetzen enormer Energien, oft umwandlerischer und neustrukturierender Art ), sondern der logischen Folge verstandesorientierter Gesetzmäßigkeiten zurechnet.
Hier schlägt die Stunde des gestrengen Lehrmeisters und Neben"herrschers" Saturn, des Haupt"herrschers" im Nachbarzeichen Steinbock. Die Saturnische Strenge und Schwere lässt Geistiges auf extrem diesseitsbezogenen Realitäten gründen und die vorhandenen Energien eher in eine Art "Auskalkulierten Haushaltsplan" einfließen, denn frei strömen.
Es kann zu Verhärtungen gegenüber den Energieflüssen kommen und einer Form von "Geiz", dieses Geschenk nicht ebenso uneigennützig weiterzureichen, wie es gegeben wurde. Da hiermit das Prinzip der Sternenergie nicht erfüllt wird, kommt es zu Blockaden und Desorientierung innerhalb der Energien.
Zwar sind die Energien des Sterns in all ihrer Kreativität und individuell-übergreifenden Art und Weise vorhanden, führen jedoch zu einer gestigen Zersplitterung, verbunden mit der Tendenz des Wassermannes zu Oberflächlichkeit, Sprunghaftigkeit und der launischen Exzentrik, rein um der Exzentrik willen.
Hier findet sich die Tendenz, sich voller Kraft und Intensität den gestellten Arbeiten und Werken zu widmen, bis zu einem Punkt, an dem irgendetwas nicht stimmig scheint und der Betreffende die Zelte abbricht und mit genau gleicher Energie an neue Arbeiten herangeht. Ein Student beispielsweise kann zu den Herausragenden seines Semesters gehören, aber für ihn kann sich urplötzlich ( Uranus ) ein Grund ergeben, das Studium abzubrechen, mit der Konsequenz, daß er im nächsten Semester in einem völlig anderen Fach bei Null anfangen wird. Die Spannbreite hierbei kann enorm weit und absolut nicht nachvollziehbar erscheinen.
Allgemein formuliert kann der Betreffende sich in jeglichem Bereich, von Studium und Arbeit, über Spiritualität bis zu persönlichen Beziehungen, voller Begeisterung und Verve hineinstürzen, aber durchaus alle paar Wochen oder Monate in etwas Neues.
Jedes Mal ist sich der Betreffende sicher, endlich gefunden zu haben, was lange gesucht wurde. Bis ihm etwas anderes über den Weg läuft, das ihn mehr in seiner Vorstellungen begeistert; oder doch nicht. ...?! Der Betreffende verliebt sich jedes Mal wieder und immer wieder unsterblich in die Richtige/den Richtigen, immer wieder aufs Neue. Tiefgehende Erfahrungen mit Wohnungswechsel stellen ebenso keine Seltenheit dar. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Bei vielen kommen oft zu viele Faktoren zusammen. Sie sind stets in Bewegung, um niemals anzukommen. Dabei ist die Lernfähigkeit und die Gedächtnisleistung, sowie der Wille bemerkenswert und wiederum weniger oberflächlich.
Die Sprunghaftigkeit, dieser Hans-Dampf-in allen-Gassen-Effekt, geht mit der (Un)Fähigkeit einher, daß stets vorschnell Entscheidungen aufgrund nicht nachvollziehbarer Eingebungen, Launen und übereilter Emotionen getroffen werden. Die Dinge werden schon in ihrem Entstehen beendet. So illusorisch die Eingebungen waren, so sind auch die neuen Werke, welche begonnen werden, Illusionen sind nicht realistischer Natur, denn sie entspringen nicht dem eigenen, freien und verstandesbewussten Willen, eher dem Nicht-wahrnehmen-wollen (-können )von Fakten, was keinerlei Beweisführung für der Fakten Nichtexistenz darstellt.
Eines Tages feststellend, daß viel getan, viel gelernt, viel umgesetzt und erfahren wurde; doch dabei keinerlei Ziele erreicht wurden, kann dazu führen, daß Lebensabschnitte wie Menopause oder Midlivecrisis diese Menschen besonders hart treffen. Alles scheint an ihnen vorbeigezogen zu sein.
Dieses Bewusstwerden bietet die Möglichkeit den eigenen ( dem Stern und seinen Energien angedichteten ) Mechanismus zu durchschauen und sich klarzuwerden, daß zwar wieder ein "absolut richtiger Weg " direkt vor den Augenliegt, wie immer. Jedoch sind Wege weder richtig, noch falsch, oder in sich ebenso richtig wie falsch; Wege sind individuell, sonst nichts.
Nach dem Einsturz des Turmes und der damit verbundenen radikalen, inneren Wandlung wollen die leeren Hände mit den Energien des Sternes gefüllt werden, aber nicht um des Füllens wegen, damit (irgend)etwas in den Händen gehalten wird. Dies führt nur zu dem Mut zum Übermaß, Dinge viel zu rasch zu Seite zu legen oder fallenzulassen, ohne dieselben in irgendeiner sinnvollen Art und Weise betrachtet und erkannt zu haben. Machen um des Machens willen erfüllt keinerlei Sinn und das vehemente, stetige Stürzen auf Neues, führt dahin, wohin es die ganze Zeit bereits führte, zu keinerlei Ergebnis.
Da steh ich nun, ich armer Thor, Und binn so klug als wie zuvor. !
Die Leere, die im Selbst wahrgenommen wird, soll wieder gefüllt werden, doch nicht mit der Energie des Sternes, sondern mit dem, was durch die Energie, die gegeben wurde, selbst erarbeitet und geschaffen wurde. Der Stern ist ein gigantischer Energiekanal, der nach dem Einsturz des Turmes wieder mit Kraft der Erneuerung versorgt, mit den Wassern des Lebens. Diese sind keine Füllmenge für die innere Leere, sondern Hilfe zur Selbsthilfe, um diese enstandene Leere wieder selbstständig anzufüllen.
Dinge geschehen zu lassen, bedeutet nicht passiv alles Mögliche hinzunehmen, sondern aktives und bewusstes Annehmen, sowie den Willen mit dem, was gegeben wurde, sinnvoll für sich selbst und andere umzugehen.

Tarot de Marseille
Die Zersplitterung und Voreile in Entscheidungsfragen, die Oberflächlichkeit und Sprunghaftigkeit lassen keine neuen Lebenziele zu, oder vermitteln gar den verlorenen Selbstwert wieder. Diese Faktoren stehen kontraproduktiv zu den sinngebenden und neubelebenden Wassern des Lebens. Die Energien werden in aller Vielfalt vergeudet und dienen keinem Ziel und Sinn; höchstens dem Sebstzweck, als Hans-Dampf-in-allen-Gassen- mit seinem neuen Schiff schon im Hafen zu sinken, diesen gerade verlassend.
Die Energie des Sternes schenkt die Kraft, das Selbstvertrauen wieder zu entwickeln, sich des eigenen Selbstwertes wieder bewusst zu werden und sich der Inneren "Kraft" zu entsinnen und von der individuellen, inneren Kraft zur Unendlichkeitsschleife Acht, Kraft/Stärke/Lust, zu gelangen.
Als Erstes bekommt ihr hierzu die Skizzen, die ich nach Anweisungen des Stern-Interpreten anfertigte.
Das Fernziel hierzu ist ein Leinwandbild mit Acryl, diese Skizzen sind Spielereien mit Form und Farbe, weil es mir recht schwer gefallen ist, das umzusetzen.
Alveradis Skizzen:
In gewisser Weise brauche ich eure Kommentare zur weiteren Ausführung, also her damit

Zur Erläuterung:
Es handelt sich um Skizzen, sie sind dementsprechend angedeutet.
Der Hintergrund ist bei allen Bildern der Kosmos, stellt ihn euch blauschwarz mit Galaxien, Sternen usw. vor.
Die Linien um die Sternmaske deuten ein Verschmelzen mit dem Hintergrund an.
Das erste Bild:
recht weit entfernt von dem, was ich eigentlch zeichnen sollte, aber es brach so aus mir heraus


Das zweite Bild:
Bis auf die "Nilufer" unten recht nah an den Anwerisungen, hoffe ich


Das dritte Bild:
Egtl das erste, aber ich fand, dass es schwarz-weiß eine ganz andere Wirkung hat.
