Warum Denken traurig macht (Georg Steiner)

Gebrauchte Bücher aus dem magischen Bereich und allerlei Trödel

Moderator: Cpt Bucky Saia

Antworten
Mi+

Warum Denken traurig macht (Georg Steiner)

Beitrag von Mi+ »

Heute über ein kleines Buch gestolpert, ich habe es ja normalerweise nicht so mit den zeitgenössischen Philosophen, doch dies hat mich begeistert. Im kurzen Text von Durs Grünbein, der auch das kleine Nachwort verfasste, wird das Wort „... Prägnanz eines metaphysischen Gedichts.“ angeführt, mir kommt es eher vor als ob der Autor mich auf einen Tanz durch die Worte und Bilder des Denkens mitnimmt, stets das Tempo bestimmend, stets am Faden bleibend das dem Buch vorweg gestellt ist, die Worte von Schelling, hurtig hier dargebracht:

„Dies ist die allem endlichem Leben anklebende Traurigkeit,
die aber nie zur Wirklichkeit kommt, sondern nur zur ewigen Freude
der Überwindung dient. Daher der Schleier der Schwermut, der über die
ganze Natur ausgebreitet ist, die tiefe unzerstörliche Melancholie alles Lebens.

Nur in der Persönlichkeit ist Leben; und alle Persönlichkeit ruht auf einem
dunklen Grund, der allerdings auch Grund der Erkenntnis sein muß.

Über das Wesen der menschlichen Freiheit (1809)

Georg Steiner, Warum Denken traurig macht. Zehn (mögliche) Gründe.
3-518-41841-6 90 Seiten, Gebunden, Schutzumschlag, schweres Papier, Suhrkamp, bei Zweitausendundeins für 8 Euros herabgesetzt.

Wenn schon Denken, dann dies lebendige Denken, nicht das Schubladendenken das oft genug die akademische Welt dominiert.

Mi


Zur besseren Übersichtlichkeit habe ich mal den Thread mal auf den Buchtitel umbenannt. Danke für die kurze Rezension. -Al