Vampirfledermäuse

Alles rund um Vampirismus und Lycanthropie

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V@µpy
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Vampirfledermäuse

Beitrag von V@µpy »

1.der Gemeine Vampir (Desmodus rotundus)

ist in Südamerika zu finden. Es handelt sich hier um die bekannteste Art von Vampirfledermäusen (Desmodontinae). Vampirfledermäuse sind die einzige bekannte Säugetiergruppe, die sich ausschließlich von Blut ernährt. Menschen fallen diese Tiere allerdings nur äußerst selten an und leben hauptsächlich von dem Blut schlafender Tiere.

Sie leben in Höhlen, hohlen Bäumen, Minen und Schächten sowie in verlassenen Gebäuden. Die Gruppen bestehen aus 20 bis 100 Tieren. Gelegentlich bilden sich auch Kolonien bis zu 2000 Tieren. Ihre Schlafstätten sind leicht zu erkennen bzw. erriechen, da sie wegen des Blutes oft stark nach Ammoniak riechen.

Gemeine Vampire haben ein sehr hoch entwickeltes Sozialverhalten. Gegen jede Gewohnheit anderer Fledermaussorten, pflegen sie sich z. B. gegenseitig das Fell. Des weiteren bewahren sie sich gegenseitig vor dem sicheren Hungertod. Ein Gemeiner Vampir kann nur 2 max. 3 Nächte ohne Blut überleben. Hat ein Vampir keinen Erfolg bei der Jagd, buhlt und bettelt er bei seinen erfolgreichen Artgenossen. Diese würgen getrocknetes Blut herauf und füttern den Anderen. Da jede Nacht nur ca. 30% einer Gruppe eine erfolgreiche Jagd haben, ist dieses mehr oder weniger ein Rundumsystem.

Der Gemeine Vampir jagt ausschließlich bei Dunkelheit, da er bei niemanden beliebt ist und seine Beute deshalb ausschließlich aus schlafenden Tieren besteht. Er landet nicht direkt auf seinem Opfer, sondern in der Nähe und schleichen dann in seine Richtung. Im Gegensatz zu anderen Fledermäusen, ist der Gemeine Vampir nämlich nicht nur ein hervorragender Flieger.

Bevor der Vampir zubeißt, wird die Körperstelle mit der Zunge abgeschleckt. Der Speichel der Tiere enthält ein Betäubungsmittel. Vorhandene Haare oder Federn werden mit den Zähnen abrasiert. Dann beißt der Vampir zu und schleckt mit der Zunge das heraus fließende Blut. Sein Speichel erhält einen Gerinnungshemmer und verhindert, dass das Blut während des Trinkvorgangs gerinnt. Auch Stunden später kann das Blut noch fließen. Der Vorgang dauert ca. 2 Stunden und der Vampir verdoppelt dabei nahezu sein Körpergewicht. Dadurch fällt es ihnen häufig schwer, sich wieder in die Luft zu erheben.

Oft übertragen Vampire bei dem Biss Krankheiten und Viehseuchen. Darüber hinaus kann es an den offenen Wunden zu Infektionen und zum Befall durch Larven der Schraubenwurmfliege kommen. Tausende Tiere sterben so jährlich an den Folgen der Bisse. Um dem entgegen zu wirken, wurden eine Zeitlang ihre Höhlen und Nistplätze gesprengt. Allerdings zerstörte man damit auch den Lebensraum der übrigen Fledermausarten und es kam zu übermäßigen Befall durch Insekten. Heute wird Nutzvieh häufig „geimpft“. Nach dem Genuss ihres Blutes stirbt der Gemeine Vampir. Trotzdem zählt ihre Art nicht zu den bedrohten Tieren.


2.Der Echte Vampir (Desmodontidae)

Lebt hauptsächlich in der Region um den Amazonas. Macht im gegensatz zum Gemeinem Vampir keinen großen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Gebissen wird was schläft. Man kann ihn nicht austricksen. Sich schlafend stellen um ihn zu erwischen, funktioniert nicht. Die Eckdaten unterscheiden sich nicht erheblich zum Gemeinem Vampir. In den Höhlen setzen die Tiere eine Menge Guano ab, der als Düngemittel sehr begehrt ist. Felshöhlen, die bereits Jahrhunderte von den Fledermäusen benutzt werden, haben oft eine hohe Schicht von Guano, so dass sich der gewerbsmäßige Abbau lohnt.


3.Kammzahnvampir (Diphylla ecaudata)

Kammzahnvampire erreichen eine Kopfrumpflänge von 65 und 93 mm und ein Gewicht von 25 bis 43 Gramm. Von den anderen Vampirfledermäusen undterscheiden sie sich durch das behaarte Uropatagium, das ist die Flughaut zwischen den Beinen. Im Gegensatz zum Gemeinem Vampir sind die Ohren rundlich und die Daumen kurz. Die Fledermäuse haben 26 Zähne. Die Scheide – und Eckzähne sind groß und sichelförmig, die Backenzähne rückgebildet und ohne Kaufläche. Ihren Namen haben sie von den fächerförmigen unteren äußeren Schneidezähnen. Sie leben in hauptsächlich in Südamerika. Die Gruppenstärke beträgt max. 12 Tiere.
Gruß
V@µpy
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Zerberus
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Beitrag von Zerberus »

Der Weißflügelvampir (Diaemus youngi) ist eine der drei Fledermausarten der Vampirfledermäuse (Desmodontinae)

Weißflügelvampire erreichen eine Kopfrumpflänge von rund 85 Millimetern und ein Gewicht von 30 bis 45 Gramm. Ihr Fell ist braun oder gräulich gefärbt. Namensgebendes Merkmal sind die weißen Ränder der Flugmembranen; zwischen dem zweiten und dritten Finger ist auch die Flughaut selbst oft weißlich gefärbt. Vom nah verwandten Gemeinen Vampir unterscheidet er sich auch durch den kurzen Daumen, in den rundlicheren Ohren und der Anzahl der Zähne. Diese Fledermäuse haben 22 Zähne; die Zahnformel lautet 1/2-1/1-1/2-2/1 x2. Wie bei allen Vampirfledermäusen sind die Schneide- und Eckzähne groß und sichelförmig, die Backenzähne hingegen rückgebildet und ohne Kauflächen.

Weißflügelvampire leben auf dem amerikanischen Kontinent, sie sind von Mexiko bis Argentinien verbreitet. Ihr Lebensraum sind vorrangig feuchte und trockene Wälder. Als Schlafquartiere dienen ihnen Höhlen und hohle Baumstämme.

Im Gegensatz zum Gemeinen Vampir ist die Lebensweise dieser Art kaum erforscht. Sie sind ausschließlich nachtaktiv, man nimmt an, dass sie in Gruppen von bis zu 30 Tieren zusammenleben. Ob ihr Sozialverhalten ähnlich ausgeprägt ist wie beim Gemeinen Vampir, wo Tiere das erbeutete Blut heraufwürgen und mit Artgenossen teilen, ist nicht bekannt.

Weißflügelvampire ernähren sich ausschließlich vom Blut anderer Tiere, sie bevorzugen dabei Vögel wie Haus- oder Truthühner, daneben auch Säugetiere wie Ziegen oder Meerschweinchen. Rinderblut, die „Lieblingsnahrung“ des Gemeinen Vampirs, verweigern sie aber. Sie krabbeln an ihr Opfer heran und beißen sie in eine nicht von Federn odern Haaren bedeckte Stelle wie die Beine. Ein Enzym im Speichel verhindert die Blutgerinnung.

Über die Fortpflanzung des Weißflügelvampirs ist wenig bekannt. Die Tragzeit wird auf acht bis neun Monate geschätzt und die Wurfgröße liegt, wie bei den meisten Fledermäsuen, bei eins, selten zwei. In menschlicher Obhut können die Tiere rund 20 Jahre alt werden.

Vermutlich übertragen diese Fledermäuse durch ihre Bisse Tollwut und andere Krankheiten, sie werden deshalb bei Geflügelfarmern als Plage betrachtet. Über die Populationsgröße gibt es keine genauen Daten, die IUCN listet die Art aber nicht als bedroht.

Der Weißflügelvampir bildet zusammen mit dem Gemeinen Vampir (Desmodus rotundus) und dem Kammzahnvampir (Diphylla ecaudata) die Gruppe der Vampirfledermäuse (Desmodontinae), wobei der Gemeine Vampir das Schwestertaxon des Gemeinen Vampirs bildet und gelegentlich auch in dessen Gattung (Desmodus) eingeordnet wird. Die Vampirfledermäuse werden als Unterfamilie der Blattnasen (Phyllostomidae) eingeordnet, einer formenreichen, auf den amerikanischen Kontinent beschränkten Fledermausgruppe. Phylogenetisch bilden sie das Schwestertaxon aller übrigen Blattnasenarten.
"Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken."
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V@µpy
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Beitrag von V@µpy »

*lächelt* danke. der Weißflügelvampir sollte heute folgen. Schön, dass ich mir die Arbeit sparen kann :-)
Gruß
V@µpy
Annarhi

Beitrag von Annarhi »

Ich würd evtl. vielleicht noch die Literaturquelle mit hinschreiben, dass man ggf. weiterführend nachlesen kann. Gibts anderswo als in Südamerika eigentlich auch Vampire? Zumindest scheint Rose, die erste Frau von A. Crowley einer gewesen zu sein, wenn man Symonds Geschreibsel Glauben schenken kann und sie eines nachts verkehrt rum in nem Baum hing und seltsam spitze Schreie von sich gegeben hat. ;)
Vassili
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Re: Vampirfledermäuse

Beitrag von Vassili »

interessant =)

ich wurd mal von einer fledermaus gebissen ...naja hab sie gefangen^^^
aber ich hab mir nie denken können wie scharf lang und weiß die zähne einer fledermaus sein können ,ich hab sofort geblutet ...naja nicht geblutet aber eine wunde hatte ich ^^
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Vamp
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Re: Vampirfledermäuse

Beitrag von Vamp »

@vassili du weißt schon das fledermäuse auch gerne mal die tollwut haben?
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
Dark Lord

Re: Vampirfledermäuse

Beitrag von Dark Lord »

:lol:
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Queen0fThePumkins
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Re: Vampirfledermäuse

Beitrag von Queen0fThePumkins »

aaah jetzt weiß ich schon gleich viel mehr ^^
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