Wer meine Radio-Sendung aufmersam verfolgt, dem ist sicher bekannt, dass ich ein
Fan von franz. Horrorfilmen bin, die in den letzten Jahren für Furore gesorgt haben –
nun ist es auch auf dem Literaturmarkt soweit, dass franz. Autoren ihr können unter
Beweis stellen. Laurent Botti’s Roman Totendämmerung ist nun von Goldmann für den deutschen Buchmarkt übersetzt worden.
Doch im Gegensatz zu seinen bluttrünstigen Landsleuten der Filmbranche serviert uns Botti auf 728 Seiten einen Old-School-Horrorroman der Extraklasse. Ein kleines Dorf namens Laville Saintjour, dass umgeben von Bergen in einem nahezu permanenten Nebel liegt, ist der Schauplatz einer Geschichte über einen Geheimbund dessen Macht sich weit über die Dorfgrenzen hinaus erstreckt und dessen Mitglieder einen Pakt mit einer dunklen Macht geschlossen
haben, der sich seit Jahrhunderten hält und dessen Mitglieder die abscheulichsten
Verbrechen begehen. Jeder Versuch der Gesetzeshüter diesem Treben ein Ende zu setzen scheitert bzw. hat nur kleine marginale Erfolge zu verzeichnen….als ein mittlerweile berühmter Schriftsteller, der vor 15 Jahren Laville seine Heimatstadt verlassen hat, zu einer lesung zurück kommt, beginnt das Grauen von Neuem.
Laurent Botti’s Schreibstil erinnert fast an den Altmeister H. P. Lovecraft dessen sich
langsam steigernder Horror oft für mehr Schrecken beim Leser gesorgt hat, als
das Hardcore-Szenario z.B. eines Richard laymons.
Das Buch ist keine Seite lang langweilig sondern zwingt einem immer weiter zu lesen bis hin zum einem Ende das die Happy-End-Fraktion unter uns nicht befriedigen dürfte..
ein Meisterwerk aus franz. Feder für anspruchsvollere Fans des Horrorgenres!
