Dämonenforum

Heute morgen um 10 klingelte mein pflichtbewusst eingestelltes Handy, um mich zu wecken.
Eher wenig begeistert fiel ich aus dem Bett, nur um kurz darauf "Besuch" von meinem alten Herrn zu bekommen, der mich auf gewohnt sympathische Weise darauf aufmerksam machte, dass ich aufstehen soll...Nicht, dass ich schon im Türrahmen stand oder so..
Jedenfalls, kommen wir nun zum eigentlichen Teil meines Tages:
Ich musste Telefonieren!
Das alleine war schon Schrecken genug, aber wieso ausgerechnet so früh morgens?
Meine "Zielperson" war eine nette Dame in Bethel, die die Hausverwaltung des Hauses ist, wo ich während meines Sozialen Jahres wohnen werde.
Sie versicherte mir, ich könne Fernseher, Telefon und (Hallelujah!) Meinen Rechner mit dort hin nehmen.
Mein Zimmer hat 16 m², und in ihm werde ich wohnen und schlafen.
Natürlich haben wir auch Küche und Bad, allerdings sind sowohl Küche als auch Badezimmer (bzw. Duschen) gemeinschaftlich.
Eine Gemeinschaftsküche finde ich generell eigenltich ganz gut...sobald man mal seine Mitbewohner besser kennen gelernt hat, kann man sich sicher mal zusammen setzen und mit ein paar leuten zusammen kochen. Nicht, dass ich besonders gut kochen könnte, aber wenigstens habe ich Spaß dabei, und das ist ja die Hauptsache, oder?
Aber als ich nochmal drüber nachdachte..."Gemeinschaftsduschen"...mir schossen Bilder in den Kopf, wie wir sie alle aus US-Filmen kennen...dicke, behaarte, schwitzende Männer überall, und dann kommt der neue...Kaum hat er den dunstigen Duschraum betreten, wird er auch schonvon etlichen Augenpaaren gründlich gescannt...nervös duscht er sich, und aufgrund seiner Nervosität lässt er die Seife fallen..den Rest kennen wir ja...
Aber es ist ja nicht so, dass ich auf den Kopf gefallen wäre, und ich habe mir auch schon gleich Ausweichpläne ausgedacht: entweder ich dusche nur noch in einem nahegelegenen Schwimmbad (, was ein Nahegelegenes Schwimmbad voraussetzt ) oder zu später Nachtstunde, wo die anderen Leute alle schlafen...wobei...wenn man dann dort einem Kerl Typ "knacki" begegnet ist es wohl noch gefährlicher...
Schließlich habe ich mich dazu entschieden, einfach keine Seifenstücke zu benutzen. Wozu gibt es schließlich diese praktischen Plastikflaschen?
Gut....genug von meinen paranoiden Fantasien, und weiter im text...
Um 14 Uhr hatte ich einen Termin beim Kieferorthopäden...reine Kontrolle...Die Praxis ist in Arnsberg, ca. 10 km von meinem kleinen zuhause entfernt.
Meine Kieferortopädin ist aber leider vor kurzem umgezogen...den weg zu ihrer alten Praxis kenne ich mittlerweile im Schlaf, aber die Arzthelferin hat mit den Weg zur neuen Praxis eher dürftig erklärt...
Ich solle auf jeden Fall nach einem langen Gebäude Ausschau halten...na, toll
Ich steige also in Arnsberg aus meinen Auto aus, und gehe erstmal zum Brückencenter, den ersten Wegpunkt, den mir die sympathische Helferin genannt hat. Von dort aus sollte ich rechts gehen, und dann würde ich direkt darauf zu gehen. Ich gehe alle in Frage kommenden Straßen ab, aber keine Praxis zu sehen...
Irgendwann reißt mir der Geduldsfaden (da von einer Stunde eingeplantem Zeitraum zum Suchen, nur noch 5 Minuten übrig waren) und ich fragte eine Frau...sie hatte keine Ahnung...also die nächste Dame gefragt..sie wusste es auch nicht, wusste aber, dass in der Nähe des Brückencenters ein langes Gebäude steht, in dem eine Apotheke sowie diverse Zahnarztkliniken seien. (Zahnarztkliniken? ehm...hallo?)
Ich folgte also der Beschreibung der Dame, und fand letztendlich heraus, dass die Praxis genau zwischen der Stelle, an der ich geparkt hatte, und dem Brückencenter steht. Hätte ich auf dem Weg zum Center einfach mal die Augen aufgemacht, hätte ich die Praxis auf Anhieb finden können...aber dann hätte ich auch eine Stunde warten müssen, was auch nicht das gelbe vom Ei gewesen wäre.
In der Praxis angekommen, stand ich erstmal vor verschlossener Türe...die Praxis öffnete erst um 13.45, aber in der Zeit hatte ich Spaß, indem ich mit einem jüngeren (ich würde sie auf 16 oder 17 schätzen), aber sehr sympathisch aussehenden Mädchen eine wortlose Übereinkunft traf, dass wir das allseits bekannte Spielchen: "Wer schafft es am längsten, in die gegend zu starren, und sich dabei am wenigsten zu bewegen" zu spielen.
Wer genau gewonnen hat, weiß ich jetzt nicht, aber da ich ja höflich bin (oder so), "schenke" ich der netten Dame den Sieg.
Als die Tür dann offen war, stürmten wir beide hinein, und wurdne direkt auf nebeneinander liegende Behandlungsstühle geführt.
Beinahe wären wir ineinander gelaufen, aber wir beide nahmen es mit Humor, und grinsten uns nur schweigend an...Ich glaube, das nächste mal, wenn ich sie sehe, frage ich sie, ob sie mich heiraten will...wäre doch ne interessante Idee...
Endlich kam dann auch meine Kieferorthopädin, die nur mal eben nachsehen wollte, ob der Draht, den ich hinter den unteren Frontzähnen habe (zur stabilisierung des Gebisses) noch in Ordnung ist, und ob mir meine lose Klammer (die ich eigentlich so gut wie nie trage) noch passt.
Ein Blick schien ihr zu genügen, und ich bekam die wohl nettesten Worte gesagt, die ich heute hörte:
"Ja, das ist doch gut...so muss das sein...Ist ja gut, dass wir dir ne Klammer gegeben haben, wenn man sich das Ergebnis anguckt"...
Hach, ich bin ja so ein vorbildlicher junger Mann...ich trage meine Klammer regelmäßig! *hust*
Naja, der Rest des Tages verlief bisher eher Ergeignislos, außer dem üblichen gezetere meiner Eltern, aber da höre ich eh nicht mehr hin...