Satanische Geschichten

Moderator: Cpt Bucky Saia

Benutzeravatar
Kurai
Beiträge: 388
Registriert: 27. Feb 2006 21:02
Wohnort: Freunde werden sehr schnell Feinde
Kontaktdaten:

Satanische Geschichten

Beitrag von Kurai »

Monika, das Teufelsweib

Monika ist inzwischen 28 Jahre alt. Mit 18 wurde sie in der Berufschule zu einer Party eingeladen, von einem Mitschüler. Ort und Motto der Party waren unbekannt, die ganze Einladung war ein bisschen geheimnisvoll verpackt. Monika war neugierig und ging mit. Wie wir inzwischen wissen, gibt es solche Einladungen vorzugsweise für 12- bis 14jährige. Monika war also eine Spätauserkorene.
Die Party war eine Schwarze Messe. Laute Musik, Drogen, Blutopfer, Sex mit Fremden. Monika ist wunderschön. Schön wie ein Engel. Aber sie hat inzwischen kalte Augen. Abstoßend kalte Augen. Ihre Schönheit fiel auch dem Teufelsclubleiter auf. Er machte sie erst zu seiner Sexpartnerin, dann zur Hohepriesterin.
Doch zurück zur Entwicklung der Geschichte. Schon nach der ersten „Party“ wusste Monika, dass sie so etwas eigentlich nicht mehr wollte. Sie fand das alles abstoßend und pervers. Fühlte sich schuldig, dass sie überhaupt dabei war. Wollte nichts weiter als in Ruhe gelassen werden, wollte verarbeiten und vielleicht auch verdrängen. Diese Schwarze Messe hatte sie dermaßen mitgenommen, dass sie total irritiert war. Sie konnte auch mit niemandem darüber reden. Es hätte ihr ohnehin keiner geglaubt. Außerdem war sie sich nicht mehr sicher ob sie das alles wirklich erlebt oder nur geträumt hatte. Die Drogen hatten ihre Wirkung getan.
Es ist eine wichtige Aufgabe der Teufelsanbeter, neue Mitglieder beizubringen. Sie müssen sozusagen Missionare sein. Genau wie die Christen. Darum konnte auch Monika nicht mehr in Frieden leben. Wann immer eine schwarze Messe angesagt war, wurde sie speziell und persönlich eingeladen. Es kam jemand vorbei, schaute ihr tief in die Augen, überbrachte ihr mit ein paar geschickten Worten die Einladung. Drohungen waren es nicht direkt, auch keine Befehle, aber Monika wusste, das sie erscheinen musste. Es war eine spirituelle Macht, die ihr das befahl. Der Teufelskreis, im wahrsten Sinne des Wortes hatte schon begonnen. Monika musste ihr Bett einweihen. Einweihen für ihr Leben mit Satan. Ein Tieropfer auf dem Bett, Sex mit dem Clubleiter im Blut des getöteten Tieres vor den Augen etlicher Clubmitglieder. Sie fan d das alles überhaupt nicht mehr interessant, nur noch abstoßend. Trotzdem war sie nicht stark genug, um sich von alldem zu lösen.
Monika hat auf frischen Gräbern getanzt, auf diesen Gräbern sexuelle Handlungen praktiziert, sie damit geschändet und gegen die Ethik unserer Staatsmoral verstoßen. Es warten noch zwei Gerichtsverhandlungen auf sie. Als Hohepriesterin des Bösen war sie sechs Jahre in Freising aktiv, einem der konservativsten und bigottesten Flecken Bayerns. Ihre Strafe wird dementsprechend hoch ausfallen.
Doch Monika ist eine Aussteigerin. Sie hat es immerhin geschafft, sich innerlich von all dem Humbug loszusagen. Nach sechs Jahren. Besser spät als niemals. Sie ging in eine psychiatrisches Krankenhaus, verbrachte einige Zeit dort, kam direkt am Tag ihrer Entlassung zu mir in Meinen Hexenladen.
Ich freue mich über Monikas vertrauen. Aber die Arbeit ist schwierig. Monika ist noch immer total verängstigt. Sie befürchtet, das sie als Opfer für eine Blutmesse bestimmt sein könnte. Satansjünger gehen nämlich selten rücksichtsvoll mit ihren Aussteigern um, im Gegenteil. Wir haben viele Gespräche, dennoch lebt sie hauptsächlich in Angst, geschnappt zu werden. Noch immer bekommt sie fatale Anfälle. Dann haut sie die Einrichtung ihrer Wohnung kurz und klein. „Der für mich zuständige Dämon hat es mir befohlen“, sagt sie hinterher. Obwohl ihr alles schrecklich leid tut.
Und schon wieder zeigt sich die bewusste Umdrehung. „Der für mich zuständige Dämon“ ist nichts weiter als die perversion der christlichen Schutzengelfigur.
Monika spricht nicht viel. Ihre Augen sind eiskalt, ihre Hände ebenso. Ich versuche mein Bestes. Mit Gesprächen, Räucherungen, Gebeten und Ritualen. Und wir haben auch schon kleine Fortschritte gemacht. Trotzdem muss Monika auf schritt und tritt begleitet werden.
Das klingt alles ein bisschen abgehoben. Aber es ist die Wahrheit. Und dagegen helfen auch kein Psychopillen aus der Großklinik. Ich hoffe, Monika und ich werden das Problem in den Griff bekommen. Die weiße Macht wird uns helfen.

Der Text stammt aus dem Buch weiße Magie, schwarze Magie, Satanismus von Sandra
Die Schatten kommen, die Schatten gehen,
doch NIEMALS wirst das Licht du seh´n.

Zurück zu „Horrorliteratur“