Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Magie, Dämonologie etc. für Novizen und angehende Praktizierende
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khezef
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Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von khezef »

Guten morgen liebe Klasse,

heute behandeln wir eine neue Form der Choreographie. Für diejenigen von euch, die sich schon immer mal mit Runen beschäftigen wollten, denen aber herum sitzen und darüber zu lesen oder zu meditieren aber zu langweilig ist, dem erleichtert vielleicht das den Einstieg. Tanzt sie!

Also, zu allererst gilt es sich ein Runenalphabet auszusuchen, mit dem Mann beginnen will. Es gibt einige unterschiedliche, die sich bezüglich Geographie und Epoche unterscheiden. Mit einem anzufangen erleichtert den Beginn. Hier das klassische Futhark als Beispiel:
Bild

So, für diejenigen unter euch, die mit Meditation im allgemeinen nicht so vertraut sind, ist hier vielleicht folgende Information nützlich: Tanzen kann als eine Form der Meditation genutzt werden. "Meditation" als Begriff für eine Tätigkeit, um den eignen Wahrnehmungszustand etwas zu verschieben. Andere Beispiele hierfür wären etwa das klassische Herumlümmeln im Lotussitz, Masturbation, Atemtechniken oder das Zuhören bei meiner alten Geschichtsprofessorin. Tanzen ist dabei lediglich eine der aktiveren Formen und man kann unterschiedliche Meditationen benutzen, um unterschiedliche Bewusstseinszustände/Ekstasen zu erreichen.

Jede Rune für sich selbst hat eine mehr oder weniger abstrakte Grundbedeutung, die kann sich über die Zeit hinweg auch etwas verändern, wenn man sich die Entwicklung der Runenschrift über die Jahre anschaut. Für grundlegende Praxis der Runenzauberei würde es deshalb streng genommen reichen, ein intuitives und intellektuelles Verständnis für die einzelnen Runen zu bekommen und sie dann einzeln oder in Kombination zu verwenden (Stichwort Binderunen). Intellektuelles Verstehen erlangt man durch die entsprechende Hintergrundrecherche und teils auch durch die Praxis, Zweiteres trifft auch auf das intuitive Verständnis zu. Und genau darum handelt es sich bei der Thematik - dem Tanzen der Runen.

Durchführung
Im Wesentlichen ist es ähnlich wie das Durchführen verschiedener Asanas/Stellungen beim Yoga, nur mit weniger Verrenkungen. Die Faustregel ist dabei, dass die Stellung in etwa dem Aussehen der Rune gleichkommen sollte. Ein Beispiel hier für Fehu:
Bild

Als weitere Referenz bietet sich hierbei das Bich "Germanische Magie" von Gardenstone an, der hat für das klassische Futhark alle Stellungen ausgearbeitet
https://www.amazon.de/Germanische-Magie ... 3935581009

Da Runen an sich allerdings sehr simple Symbole sind, lässt sich eine jeweilige Stellung allerdings auch gut selbst ausarbeiten, wenn man sich die 20 Kröten für das Buch sparen will. Gibt besseres im Bereich Literatur dazu als den Gardenstone. Nun zurück zum Tanzen. Die jeweiligen Stellungen können beliebig aneinander gereiht werden, um eine Choreographie zu konstruieren, oder um etwa tanzend eine Binderune zu bilden oder in einem größeren rituellen Kontext eingesetzt zu werden. Oder um einfach seinen Namen zu hopsen.

Es lassen sich daraus übrigens auch Partnerstellungen konstruieren, wie etwa Thurisaz, Mannaz und Uruz schön zeigen. Einfach kreativ sein ;)


Viel Spaß und viel Vergnügen
Khezef
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Cpt Bucky Saia
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Erstmal großes Lob. Toller Beitrag und super Idee.

Ich erinnere mich da an einen Beitrag den ich vor einiger Zeit mal gelesen habe und nunja etwas zwiespältig und kontrovers sein kann.
Darin ging es um die verwendung von Runenkraft im Nationalsozialismus und es wurde eine Theorie vorgestellt nachder der NS Gruß eine Nachbildung der Rune Kenaz (im neueren Futhark) sei und somit eine beachtliche Menge dieser Energie bei den Massenkundgebungen erzeugt wurde.

Natürlich passt das nicht unbedingt zum Thema doch geistert diese Aussage nun schon seid einiger Zeit durch meinen Kopf und ich finde die Fragestellung ist durchaus auch berechtigt.

Unter der annahme, dass die den Runen innewohnende Energie durch nachstellung der Rune freigesetzt werden kann, besteht dann die Möglichkeit das tatsächlich imense Massen an Energie freigesetzt wurden auch wenn die Teilnehmer der Kundgebungen sich dieses Umstandes nicht bewusst waren? Und wenn ja was würde das unter Umständen bedeuten?

Ich bin mit Runen nicht sehr vertraut und sollte ich mich bezüglich des Namens der betreffenden Rune irren oder sollte sich aus irgendeinem Grund diese Theorie als absurd herrausstellen so bitte ich im vorfeld um verzeihung.
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izento
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von izento »

War das jetzt Satire oder ernst gemeint? :denk:

Da tanz ich doch lieber mit ein paar Junghexen skyclad ums Feuer oder im Wald >:->
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khezef
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von khezef »

@ Bucky:
Die Theorie mit der Nazisymbolik ist mir auch schon mehrmals untergekommen. Unter der Prämisse, dass ein Symbol durch die Nutzung von Menschenmassen an Macht gewinnt, nicht nur in psychologischer Hinsicht, dann trifft dies wohl auf die Runen zu, welche dazu ge/missbraucht wurden. Wobei ich wetten möchte, dass das Etikett "kontrovers" in dem Falle nur wegen der Nazis drangeheftet wird, bei Beispielen wie dem christlichen Kreuz, dem osmanischen Halbmond (der es zum Symbol des Islams schlechthin geschafft hat) oder dem bunten Bildchen von Obama als sein Wahlkampfmeme aber sicherlich wegfällt.
Wie gesagt, unter der oben genannten Prämisse ;)

Man muss dazu sagen, dass das bei den Nazis beliebte Runenset das Armanrunenalphabet war, welches im 19 Jh. von Guido von List für eine von ihm postulierte vereinten arisch-germanischen Hochpriesterschaft "rekonstruiert" wurde. Etwas zackiger als die meisten anderen Designs, die man im Laufe der Jahre so ausgegraben hat.
Bild

@ Izento
War das jetzt Satire oder ernst gemeint? :denk:

Da tanz ich doch lieber mit ein paar Junghexen skyclad ums Feuer oder im Wald >:->
Der Beitrag war durchaus ernst gemeint, auch wenn ich mich eines schelmischen Untertones bei der Formulierung für schuldig bekenne ;)
Eine entsprechende Choreographie lässt sich sicher auch mit Walküren und Wölvas in FKK Manier im Wald praktizieren, da muss Mann sich keinen Kopf machen und ihn lieber für andere Dinge benutzen.

Mein Beitrag sollte lediglich noch eine Zusatzinspiration darstellen. Die meisten Leute werden sehr schnell darauf kommen, dass man Runen wie auch Sigillen einfach irgendwo hin kritzeln kann. Wer etwas mehr Zeit investiert, wird auch auf Galdr und die entsprechende Dichtkunst stoßen. Ein bisschen körperliche Zusatzpraxis ist dazu aber vielleicht weniger offensichtlich, auch wenn sie manchmal irgendwie auf der Hand liegt.

Khezef
Remus Horizon
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von Remus Horizon »

Ich selbst mache Yoga: Meditation, Mudras, Pranayama und natürlich Asanas. Sie erhalten Körper, Energie und Geist in gutem Zustand.

Als ich Spiesenberger gelesen habe, stiess ich auf die «Runen-Asanas». Ich bin kein Experte dafür, da ich sie nicht verwende. Runen selbst baute ich schon in Siegel und andere Rituale ein, aber primär um zu experimentieren, ich bin kein Experte. Aber meiner Meinung nach funktionieren die «Runen-Asanas», womit ich davon ausgehe, dass auch ein Tanz, der auf ihnen basiert funktioniert. Bei rituellen Tänzen ist die Art der Bewegung schliesslich wichtig – die Form, damit die Kraft fliessen kann.

Zum Hitlergruss kann sich «der Gruss Caesars» gesellen. Er funktioniert ähnlich. Beine fest auf den Boden, mit der Erde verankert, Hand zum Herzen, Herzzentrum wird erreicht, Kraft aufgenommen – die sich durch den Stand, wie auch Ehrerbietung aufbaute –, Hand wegbewegt und die Kraft emittiert. Ist die Hand geschlossen, bleibt viel im Gefolgsmann, er stärkt sich selbst, geht die Hand auf werden starke Wellen abgegeben.

Meine Überzeugung: In der Brust ist Anahata-Chakra, dort das Selbst und die Individuelle Seele. Daher liegt in dieser Form des Grusses auch viel Kraft und beim Hitlergruss (offene) Hand gibt man über die Zeit auch einen Teil von sich ab. Schliesslich gehört zum ausgeführten Bewegungsablauf auch eine verbale Huldigung, die kräftig über den Bund ausgestossen wird. Der Mund ist ein Zugang zum zentralen Energiekanal und allen Chakren, Mund und Zunge selbst haben Reflexzonen, die Zunge kann als Kopf der Kundalini gesehen werden. Unabhängig vom Emittieren von Energie findet bei häufiger Wiederholung sicher eine Konditionierung statt.

Bei einer Variation dieses Grusses sind die Füsse zusammen und die rechte Faust wird auf die Brust gelegt, dabei senkt der Gefolgsmann den Blick, schliesst die Augen und atmet aus. Geht der Meister vorbei, gibt es einen feinen Energiestrom über Agya. Diese Variation konnte ich erleben. Daher glaube ich, dass im Hitlergruss eine gewisse Kraft liegen kann. Wie bewusst sie eingesetzt wurde, ist eine andere Frage.
Eine Theorie zu den Multiversen besagt, dass jeder Gedanke ein neues Universum erschafft. Kein wunder verirren wir uns so häufig.
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kuro sama
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von kuro sama »

stimmt es das runenyoga von national Sozialisten entwickelt wurde um den germanischen körper zu stählen ?
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khezef
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von khezef »

stimmt es das runenyoga von national Sozialisten entwickelt wurde um den germanischen körper zu stählen ?
Ja. Soweit ich das mitbekommen habe, haben sich da die üblichen Verdächtigen Liebenfels, List, etc. um die Mitte des letzten Jahrhunderts etwas Derartiges zusammengebastelt, was man Runengymnastik nennen könnte.
Ein Mix aus pseudohistorischen Behauptungen, Gymnastikübungen den Amanrunen nachempfunden und ein bisschen energetisches Gefasel drum herum.
Das Ganze hat aber wenig dem ursprünglichen indischen Yogalehren direkt oder mit dem klassischen Futhark zu tun und die beiden Systeme an sich haben auch nicht wirklich einen direkten Zusammenhang, was Ihren Inhalt und Ursprung betrifft.

Khezef
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Tyger
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von Tyger »

Diese ganze Sache mit den Runenstellungen ist aber, soviel ich weiß, durchweg nicht historisch, sondern eine neuzeitliche Erfindung.
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khezef
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von khezef »

Tyger hat geschrieben:Diese ganze Sache mit den Runenstellungen ist aber, soviel ich weiß, durchweg nicht historisch, sondern eine neuzeitliche Erfindung.
Bingo ;)
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kuro sama
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Re: Runenkunde für Waldorfschüler - Namentanz

Beitrag von kuro sama »

danke
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