da der ursprüngliche Thread geschlossen ist, öffne ich mal unverschämterweise einen neuen, weil das Ritual der Mittleren Säule mich doch ungeheuer interessiert - bin eben ein kleiner Kabbalafreak.
Als alte Ekklektizistin habe ich allerdings einen etwas *räusper* eigenwilligen Ritualstil, der Elemente aus unterschiedlichen Kulturen und Richtungen. Was dewn Grundaufbau eines Rituals angeht, bin ich streng und pingelig. Die einzelnen Elemente sind jedoch in meinen Augen austauschbar. Das sieht konkret so aus: Zunächst probiere ich - logischerweise - das Ritual in seiner ursprünglichen Form aus. Dabei stelle ich fest, für welche Komponenten ich ein Händchen habe und für welche absolut gar nicht. Ich streiche hier etwas, ersetze da etwas, manchmal stelle ich beim nächsten Versuch fest, das dann doch etwas fehlt - so werkel ich munter und fröhlich vor mich her, lande dabei gelegentlich in der Patsche oder einen echten Volltreffer, bis ich irgendwann eine endgültige Ritualform habe, die ich so beibehalten kann.
Ok, einigen sehr traditionalistischen Zeremonialmagiern (anbei: ist das nicht doppelt gemoppelt?) würden anfangen zu schreien, wenn sie wüßten was ich aus ihrem heiligen Generalritus gemacht habe, aber was wirkt, das wirkt nunmal und selbst ist eben die Magierin.
Stichwort: Bannendes Pentagrammritual.
Ich habe mich eine Weile damit beschäftigt und experimentiert - bis zu jenem Tag, an dem ich mit der Swastika kollidierte, die meinen Draht zum Pentagramm und den ihm innewohnenden Energien mit einem Schlag völlig ihres Sinnes entleerte.
Nun frage ich mich, neugierig wie ich bin (ja, ich weiß, Neugier hat schon viele Katzen umgebracht, aber wozu hat man mehrere Leben?), doch gerade tatsächlich, ob man das PR nicht einfach etwas modifizieren könnte. Nicht mit einer Swastika in Reinform, das würde wohl ein wenig über das Ziel hinausschießen.
Mal überlegen, was ist sinnvoll, was kann man ersetzen, was sollte man tunlichst beibehalten?
Das kabbalistische Kreuz ist sinnvoll, sowas wie die "Ortsvorwahl". Aber für die Elemente hätte ich statt der Pentagramme eine andere Idee. Das indianische Medizinrad ist perfekt dafür. Es hat große Ähnlichkeit mit Atu X. Im Visions Quest (das Thoth-Deck auf american native *g*) zeigt diese Karte das kleine Medizinrad - ein großer Kreis mit einem Kreuz. An jedem Endpunkt stehen ein Totem und ein Wächter, der ein Element verkörpert. Die Wächter der Himmelsrichtungen im nordamerikanischen Schamanismus unterscheien sich ein wenig von der europäischen Tradition, da sie keine "dienstbaren" Geister eines Elements sind, sondern das Element in seiner höchsten Form. Sie sind Wächter, Lehrer, Führer, Freund, Bruder,/Schwester, Vater/Mutter in einem. Der Mittelpunkt des Rades ist nicht die Kreuzung der zwei Geraden, sondern eine Radnabe, ein kleinerer Kreis, der das Selbst im Ich-Bewußtsein, oder auch einen heiligen Raum in einem heiligen Raum symbolisiert. Während der äußere Raum die Stadien repräsentiert, die wir in unserem Leben durchlaufen, wenn wir von Totem zu Totem schreiten, ist der innere Kreis die Essenz von all jenen. Ich finde, das läßt sich perfekt mit dem kabbalistischem Kreuz vereinen und erfüllt die Funktion eines Schutzraumes gleich doppelt durch die zwei konzentrischen Kreise.
Die Erzengel.. hm, mal sehen, könnte dazu passen, aber ich denke, da muß man mal schauen, nicht daß sich die Wächter und Engel am Ende streiten.

Ideen und Gedanken, Risiken und Nebenwirkungen bitte hier drunter setzen.

Liebe Grüße,
Jawar