... ein kleines Gedicht

Antwort erstellen

Bestätigungscode
Gib den Code genau so ein, wie du ihn siehst; Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden.

BBCode ist ausgeschaltet
Smilies sind ausgeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: ... ein kleines Gedicht

Re: ... ein kleines Gedicht

von Ischade » 19. Aug 2013 23:10

Ich danke Dir

Re: ... ein kleines Gedicht

von citgirl alias whitemoon » 19. Aug 2013 23:04

Mir gefallen hier besonders "Ebbe und Flut" und "Auf Ewig", sie sind schön geschrieben..

c.a.w

Re: ... ein kleines Gedicht

von Alveradis » 19. Aug 2013 16:01

Daimao_Koopa hat geschrieben:Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig. Dass ich Goethe nicht leiden kann, soll
deiner Dichtkunst aber nichts abtragen - inhaltlich enthalte ich mich daher einer Wertung. Formell sind sie, wie man
schon an meinem Vergleich vermuten kann, durchaus gelungen!
Wann hast du das letzte Mal Goethe gelesen... Nichts für ungut ;)

Re: ... ein kleines Gedicht

von Ischade » 5. Aug 2013 12:12

Daimao_Koopa hat geschrieben:Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig.
Wow... ich sehe das einfach mal uneingeschrenkt als Kompliment.

Re: ... ein kleines Gedicht

von Daimao_Koopa » 4. Aug 2013 23:52

Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig. Dass ich Goethe nicht leiden kann, soll
deiner Dichtkunst aber nichts abtragen - inhaltlich enthalte ich mich daher einer Wertung. Formell sind sie, wie man
schon an meinem Vergleich vermuten kann, durchaus gelungen!

Re: ... ein kleines Gedicht

von Ischade » 2. Aug 2013 23:03

Aber ich denke, wenn ich schonmal dabei bin, noch ein paar Gedankenbilder. (Gedichte sind es ja nicht wirklich)



Die Rose

Einsam wuchs in einem Garten eine Rose
Niemand kam sie zu betrachten
Niemand sich an ihrem Duft zu berauschen
Strahlend weiß und in zarter Unschuld wartend

Ein Vogel flog über den Garten
Setzte sich auf einen Zweig über der Rose
Er sang für sie und sie lauschte
Und verliebte sich in seine Lieder
In die Sterne auf seinen Federn

Und immer wieder bad sie ihn, näher zu kommen
Ihren süßen Duft zu atmen
Jede Nacht ein Stückchen näher
Sang er einen Ast tiefer bei ihr

Sie strahlte im Mondlicht
Und roch so verlockend im Nachtwind
Und als er nah zu ihr kam, umarmte sie ihn
Mit Armen aus roten Dornen, die ihn festhielten

Sie wollte ihn nicht mehr gehen lassen
Wollte, dass er nur noch für sie singt
Verliebt in die glänzenden Federn
Nass vom Blut, in dem die Sterne sich spiegelten

Aber er sang nicht mehr für sie
In einem Käfig aus Dornen verlor sie all ihre Schönheit




Ebbe und Flut

Bei Nacht und Sturm treibt mich der Mond zu Dir
Sehnsucht lässt meine Wellen höher schlagen.
Ich weiß, dass Du mich willst und nichts hält mich auf
Mit jeder Welle komme ich Dir näher und näher

Und ich bin die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir

Die Morgensonne öffnet mir blendend die Augen
Lässt mich wehmütig zurück gleiten
Freigeben, was immer ich nahm um bei Dir zu sein
Bernsteintränen am Strand zurück lassen
Leise schluchzend akzeptieren und gehen

Und ich bin die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir

In der Hitze des Tages glühen vor Verlangen
Getrieben von meinen Träumen von Dir
Von Deiner Stimme im Wind, die mich ruft
Bereit alles auf meinem Weg niederzureißen

Und wieder bin ich die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir

Wenn der Tag in roten Fluten vergeht
Und der schlaftrunkene Mond mich küsst
Falle ich zurück in seine Umarmung
Und entschlafe tief weit weg von Dir

Und wieder bin ich die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir

Wann wird der Vollmond mich wieder verzaubern?
Du mich glauben lassen, dass Du mich willst?
Mein dunkles Herz aufpeitschen?
Um mich dann wieder in meinen Tränen ertrinken zu lassen?

Bin ich das Meer
Wie Ebbe und Flut in Deinen Augen
Und Du spielst mit mir?

Re: ... ein kleines Gedicht

von Ischade » 2. Aug 2013 20:15

Ich muss Dich leider enttäuschen. Meist lese ich eher Sachbücher. Ich habe meist zu viele eigene Träume, um mich noch in die anderer zu vertiefen. Das heißt ich schreibe lieber.

Re: ... ein kleines Gedicht

von Sündenmädchen » 2. Aug 2013 18:56

Ischade, du bleibst deiner Gabe treu. Sehr schoen (:

Sag, kann es sein, dass du die Buecher von Victoria Frances liest? (: Erinnert mich so daran, was du immer schreibst.

Re: ... ein kleines Gedicht

von Ischade » 2. Aug 2013 12:37

Ok... dann gibts noch eines...

Die Statue

Staub auf meiner Haut seit so langer Zeit
Die kleine Spinne zieht seit Jahren ihre Netzte wie Schleier um mich
Der Efeu, den ich wachsen sah, seit er das Licht der Welt erblickte
Ist nun mein Liebster in dessen Umarmung ich träume
Längst vergessen die Göttin, deren Gesicht ich trage
Meine Augen verschlossen vor der Welt warte ich
Sommer um Sommer ziehen ins Land
Rosen erblühen und vergehen in einem Augenblick
Die Vögel kommen, um ihr Lied zu singen und mich wieder zu verlassen
Winter folgt auf Winter und hüllt mich in Schnee.
Ein weicher Mantel weiß wie mein Körper
Wie im Tanz versteinert würde ich gern erwachen
Über die Lichtung gleiten wie die Vögel
Meinen Efeu küssen auf das Seine Zweige zu Armen werden
Sein Stamm zu einem Leib wird mich zu lieben.
Ich träume. Spüre den Wind mich streicheln
Und wenn es regnet rinnen die Tropfen über meine Wangen
Nur dann ist mir das Gefühl vergönnt zu weinen
Und ich bin einen Moment glücklich.

Re: ... ein kleines Gedicht

von Azazel » 2. Aug 2013 10:35

gefällt mir auch gut!

Re: ... ein kleines Gedicht

von Sündenmädchen » 2. Aug 2013 09:08

... das ist wunderschön

... mir kommen wirklich die Tränen...

Du bist sehr begabt...

... ein kleines Gedicht

von Ischade » 22. Jul 2013 00:08

Auf Ewig

Gebettet in tausend weiße Blüten
Ein Schleier verhüllt ihr Gesicht
Die Züge von so unschuldiger Schönheit
Nur eine Träne an ihren Wimpern
Wie der Tau auf einer Blüte
Neben ihrem Sarg kniet ein Mann
Verzweifelt hält er ihre Hand
Der Ring an ihrem Finger
Funkelnd wie das Gold der Sonne
Das Kleid aus weißer Seide
Der Glanz des Todes liegt darauf
Doch er begreift es nicht
Und jede Nacht geht er hinab
In das dunkle Zimmer
Wo sein Engel schläft
Im Schein der Kerze starrt er sie an
Und langsam welken die Blüten
Wie auch sie langsam verwest
Modernder Geruch durchzieht das Gemach
Doch er riecht nur die Blüten
Die einst ihren Körper bedeckten
Spürt den lauen Wind
Der mit ihren Haaren spielte
In der Nacht, da er sie verlor
Jahre vergehen
Ein alter Mann kniet am schneeweißen Sarg
Krampfhaft hält er ihre knöcherne Hand
Noch immer glaubt er, ihre Haut zu spüren
Noch immer sieht er ihr liebliches Gesicht
Zart unter dem Schleier
Glaubt ihren warmen Leib zu spüren
So er über das vergilbte Kleid streicht
Und jede Nacht schwört er ihr aufs Neue
Bis er eines morgens bei ihr bleibt

Auf ewig

Nach oben