... ein kleines Gedicht
Moderator: Cpt Bucky Saia
... ein kleines Gedicht
Auf Ewig
Gebettet in tausend weiße Blüten
Ein Schleier verhüllt ihr Gesicht
Die Züge von so unschuldiger Schönheit
Nur eine Träne an ihren Wimpern
Wie der Tau auf einer Blüte
Neben ihrem Sarg kniet ein Mann
Verzweifelt hält er ihre Hand
Der Ring an ihrem Finger
Funkelnd wie das Gold der Sonne
Das Kleid aus weißer Seide
Der Glanz des Todes liegt darauf
Doch er begreift es nicht
Und jede Nacht geht er hinab
In das dunkle Zimmer
Wo sein Engel schläft
Im Schein der Kerze starrt er sie an
Und langsam welken die Blüten
Wie auch sie langsam verwest
Modernder Geruch durchzieht das Gemach
Doch er riecht nur die Blüten
Die einst ihren Körper bedeckten
Spürt den lauen Wind
Der mit ihren Haaren spielte
In der Nacht, da er sie verlor
Jahre vergehen
Ein alter Mann kniet am schneeweißen Sarg
Krampfhaft hält er ihre knöcherne Hand
Noch immer glaubt er, ihre Haut zu spüren
Noch immer sieht er ihr liebliches Gesicht
Zart unter dem Schleier
Glaubt ihren warmen Leib zu spüren
So er über das vergilbte Kleid streicht
Und jede Nacht schwört er ihr aufs Neue
Bis er eines morgens bei ihr bleibt
Auf ewig
Gebettet in tausend weiße Blüten
Ein Schleier verhüllt ihr Gesicht
Die Züge von so unschuldiger Schönheit
Nur eine Träne an ihren Wimpern
Wie der Tau auf einer Blüte
Neben ihrem Sarg kniet ein Mann
Verzweifelt hält er ihre Hand
Der Ring an ihrem Finger
Funkelnd wie das Gold der Sonne
Das Kleid aus weißer Seide
Der Glanz des Todes liegt darauf
Doch er begreift es nicht
Und jede Nacht geht er hinab
In das dunkle Zimmer
Wo sein Engel schläft
Im Schein der Kerze starrt er sie an
Und langsam welken die Blüten
Wie auch sie langsam verwest
Modernder Geruch durchzieht das Gemach
Doch er riecht nur die Blüten
Die einst ihren Körper bedeckten
Spürt den lauen Wind
Der mit ihren Haaren spielte
In der Nacht, da er sie verlor
Jahre vergehen
Ein alter Mann kniet am schneeweißen Sarg
Krampfhaft hält er ihre knöcherne Hand
Noch immer glaubt er, ihre Haut zu spüren
Noch immer sieht er ihr liebliches Gesicht
Zart unter dem Schleier
Glaubt ihren warmen Leib zu spüren
So er über das vergilbte Kleid streicht
Und jede Nacht schwört er ihr aufs Neue
Bis er eines morgens bei ihr bleibt
Auf ewig
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Re: ... ein kleines Gedicht
... das ist wunderschön
... mir kommen wirklich die Tränen...
Du bist sehr begabt...
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Alles ist für die Ewigkeit
- Azazel
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Re: ... ein kleines Gedicht
Ok... dann gibts noch eines...
Die Statue
Staub auf meiner Haut seit so langer Zeit
Die kleine Spinne zieht seit Jahren ihre Netzte wie Schleier um mich
Der Efeu, den ich wachsen sah, seit er das Licht der Welt erblickte
Ist nun mein Liebster in dessen Umarmung ich träume
Längst vergessen die Göttin, deren Gesicht ich trage
Meine Augen verschlossen vor der Welt warte ich
Sommer um Sommer ziehen ins Land
Rosen erblühen und vergehen in einem Augenblick
Die Vögel kommen, um ihr Lied zu singen und mich wieder zu verlassen
Winter folgt auf Winter und hüllt mich in Schnee.
Ein weicher Mantel weiß wie mein Körper
Wie im Tanz versteinert würde ich gern erwachen
Über die Lichtung gleiten wie die Vögel
Meinen Efeu küssen auf das Seine Zweige zu Armen werden
Sein Stamm zu einem Leib wird mich zu lieben.
Ich träume. Spüre den Wind mich streicheln
Und wenn es regnet rinnen die Tropfen über meine Wangen
Nur dann ist mir das Gefühl vergönnt zu weinen
Und ich bin einen Moment glücklich.
Die Statue
Staub auf meiner Haut seit so langer Zeit
Die kleine Spinne zieht seit Jahren ihre Netzte wie Schleier um mich
Der Efeu, den ich wachsen sah, seit er das Licht der Welt erblickte
Ist nun mein Liebster in dessen Umarmung ich träume
Längst vergessen die Göttin, deren Gesicht ich trage
Meine Augen verschlossen vor der Welt warte ich
Sommer um Sommer ziehen ins Land
Rosen erblühen und vergehen in einem Augenblick
Die Vögel kommen, um ihr Lied zu singen und mich wieder zu verlassen
Winter folgt auf Winter und hüllt mich in Schnee.
Ein weicher Mantel weiß wie mein Körper
Wie im Tanz versteinert würde ich gern erwachen
Über die Lichtung gleiten wie die Vögel
Meinen Efeu küssen auf das Seine Zweige zu Armen werden
Sein Stamm zu einem Leib wird mich zu lieben.
Ich träume. Spüre den Wind mich streicheln
Und wenn es regnet rinnen die Tropfen über meine Wangen
Nur dann ist mir das Gefühl vergönnt zu weinen
Und ich bin einen Moment glücklich.
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)
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Re: ... ein kleines Gedicht
Ischade, du bleibst deiner Gabe treu. Sehr schoen (:
Sag, kann es sein, dass du die Buecher von Victoria Frances liest? (: Erinnert mich so daran, was du immer schreibst.
Sag, kann es sein, dass du die Buecher von Victoria Frances liest? (: Erinnert mich so daran, was du immer schreibst.
Alles ist für die Ewigkeit
- Ischade
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Re: ... ein kleines Gedicht
Ich muss Dich leider enttäuschen. Meist lese ich eher Sachbücher. Ich habe meist zu viele eigene Träume, um mich noch in die anderer zu vertiefen. Das heißt ich schreibe lieber.
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)
- Ischade
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Re: ... ein kleines Gedicht
Aber ich denke, wenn ich schonmal dabei bin, noch ein paar Gedankenbilder. (Gedichte sind es ja nicht wirklich)
Die Rose
Einsam wuchs in einem Garten eine Rose
Niemand kam sie zu betrachten
Niemand sich an ihrem Duft zu berauschen
Strahlend weiß und in zarter Unschuld wartend
Ein Vogel flog über den Garten
Setzte sich auf einen Zweig über der Rose
Er sang für sie und sie lauschte
Und verliebte sich in seine Lieder
In die Sterne auf seinen Federn
Und immer wieder bad sie ihn, näher zu kommen
Ihren süßen Duft zu atmen
Jede Nacht ein Stückchen näher
Sang er einen Ast tiefer bei ihr
Sie strahlte im Mondlicht
Und roch so verlockend im Nachtwind
Und als er nah zu ihr kam, umarmte sie ihn
Mit Armen aus roten Dornen, die ihn festhielten
Sie wollte ihn nicht mehr gehen lassen
Wollte, dass er nur noch für sie singt
Verliebt in die glänzenden Federn
Nass vom Blut, in dem die Sterne sich spiegelten
Aber er sang nicht mehr für sie
In einem Käfig aus Dornen verlor sie all ihre Schönheit
Ebbe und Flut
Bei Nacht und Sturm treibt mich der Mond zu Dir
Sehnsucht lässt meine Wellen höher schlagen.
Ich weiß, dass Du mich willst und nichts hält mich auf
Mit jeder Welle komme ich Dir näher und näher
Und ich bin die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir
Die Morgensonne öffnet mir blendend die Augen
Lässt mich wehmütig zurück gleiten
Freigeben, was immer ich nahm um bei Dir zu sein
Bernsteintränen am Strand zurück lassen
Leise schluchzend akzeptieren und gehen
Und ich bin die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir
In der Hitze des Tages glühen vor Verlangen
Getrieben von meinen Träumen von Dir
Von Deiner Stimme im Wind, die mich ruft
Bereit alles auf meinem Weg niederzureißen
Und wieder bin ich die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir
Wenn der Tag in roten Fluten vergeht
Und der schlaftrunkene Mond mich küsst
Falle ich zurück in seine Umarmung
Und entschlafe tief weit weg von Dir
Und wieder bin ich die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir
Wann wird der Vollmond mich wieder verzaubern?
Du mich glauben lassen, dass Du mich willst?
Mein dunkles Herz aufpeitschen?
Um mich dann wieder in meinen Tränen ertrinken zu lassen?
Bin ich das Meer
Wie Ebbe und Flut in Deinen Augen
Und Du spielst mit mir?
Die Rose
Einsam wuchs in einem Garten eine Rose
Niemand kam sie zu betrachten
Niemand sich an ihrem Duft zu berauschen
Strahlend weiß und in zarter Unschuld wartend
Ein Vogel flog über den Garten
Setzte sich auf einen Zweig über der Rose
Er sang für sie und sie lauschte
Und verliebte sich in seine Lieder
In die Sterne auf seinen Federn
Und immer wieder bad sie ihn, näher zu kommen
Ihren süßen Duft zu atmen
Jede Nacht ein Stückchen näher
Sang er einen Ast tiefer bei ihr
Sie strahlte im Mondlicht
Und roch so verlockend im Nachtwind
Und als er nah zu ihr kam, umarmte sie ihn
Mit Armen aus roten Dornen, die ihn festhielten
Sie wollte ihn nicht mehr gehen lassen
Wollte, dass er nur noch für sie singt
Verliebt in die glänzenden Federn
Nass vom Blut, in dem die Sterne sich spiegelten
Aber er sang nicht mehr für sie
In einem Käfig aus Dornen verlor sie all ihre Schönheit
Ebbe und Flut
Bei Nacht und Sturm treibt mich der Mond zu Dir
Sehnsucht lässt meine Wellen höher schlagen.
Ich weiß, dass Du mich willst und nichts hält mich auf
Mit jeder Welle komme ich Dir näher und näher
Und ich bin die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir
Die Morgensonne öffnet mir blendend die Augen
Lässt mich wehmütig zurück gleiten
Freigeben, was immer ich nahm um bei Dir zu sein
Bernsteintränen am Strand zurück lassen
Leise schluchzend akzeptieren und gehen
Und ich bin die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir
In der Hitze des Tages glühen vor Verlangen
Getrieben von meinen Träumen von Dir
Von Deiner Stimme im Wind, die mich ruft
Bereit alles auf meinem Weg niederzureißen
Und wieder bin ich die Flut
Wild tosend bin ich das Meer
So nah bei Dir
Wenn der Tag in roten Fluten vergeht
Und der schlaftrunkene Mond mich küsst
Falle ich zurück in seine Umarmung
Und entschlafe tief weit weg von Dir
Und wieder bin ich die Ebbe
Still schweigend bin ich das Meer
So fern von Dir
Wann wird der Vollmond mich wieder verzaubern?
Du mich glauben lassen, dass Du mich willst?
Mein dunkles Herz aufpeitschen?
Um mich dann wieder in meinen Tränen ertrinken zu lassen?
Bin ich das Meer
Wie Ebbe und Flut in Deinen Augen
Und Du spielst mit mir?
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)
- Daimao_Koopa
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- Registriert: 8. Aug 2011 21:34
- Religionszugehörigkeit: Was soll ich damit
- Wohnort: Blickt man in einen Abgrund, blickt der Abgrund irgendwann zurück.
Re: ... ein kleines Gedicht
Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig. Dass ich Goethe nicht leiden kann, soll
deiner Dichtkunst aber nichts abtragen - inhaltlich enthalte ich mich daher einer Wertung. Formell sind sie, wie man
schon an meinem Vergleich vermuten kann, durchaus gelungen!
deiner Dichtkunst aber nichts abtragen - inhaltlich enthalte ich mich daher einer Wertung. Formell sind sie, wie man
schon an meinem Vergleich vermuten kann, durchaus gelungen!
- Ischade
- Beiträge: 535
- Registriert: 23. Jul 2013 19:26
- Religionszugehörigkeit: Schamanistin
- Wohnort: Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
Re: ... ein kleines Gedicht
Wow... ich sehe das einfach mal uneingeschrenkt als Kompliment.Daimao_Koopa hat geschrieben:Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig.
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)
- Alveradis
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- Registriert: 16. Apr 2008 16:23
- Religionszugehörigkeit: alveradisch...
Re: ... ein kleines Gedicht
Wann hast du das letzte Mal Goethe gelesen... Nichts für ungutDaimao_Koopa hat geschrieben:Hm, für meinen Geschmack wirken deine Gedichte auf mich zu Goethe-artig. Dass ich Goethe nicht leiden kann, soll
deiner Dichtkunst aber nichts abtragen - inhaltlich enthalte ich mich daher einer Wertung. Formell sind sie, wie man
schon an meinem Vergleich vermuten kann, durchaus gelungen!

- Harmony, like a following breeze // at sea, is the exception." (Harvey Oxenhorn, Turning the rig)
- Der beste Ort, das Kriegsbeil zu begraben ist in deinem Gegner!"
PS: Suchfunktion!
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- citgirl alias whitemoon
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- Registriert: 12. Dez 2010 20:20
- Wohnort: Nichts ist unmöglich, denn alles liegt im Bereich des möglichen, wenn man nur will...
Re: ... ein kleines Gedicht
Mir gefallen hier besonders "Ebbe und Flut" und "Auf Ewig", sie sind schön geschrieben..
c.a.w
c.a.w
..Und der Wind drehte sich
- Ischade
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- Wohnort: Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
Re: ... ein kleines Gedicht
Ich danke Dir
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)