wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

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Bella Aurora
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Bella Aurora »

Ein Grundproblem ist, dass in anderen Ländern mit den alten mythologischen Ansichten anders umgegangen wird. Wenn dort ein Kind sagt" Guck mal Mama, eine Fee", lächelt diese und erfreut sich an der Sensibilität des Kindes ( Kinder sind nunmal sensibler als Erwachsene, weil nicht so zugemüllt, mit gesellschaftlichen Normen etc) und hier würde sich die Mutter überlegen das Kind in eine psychiatrische Einrichtung zu bringen. Sie würde dem Kind solange einreden, dass es nichts reales sieht, bis dieses es nicht mehr sehen kann.
Mit der Zeit bauen sich dann Barrieren auf, die man dann als Erwachsener erneut durchbrechen darf, um die Feinwahrnehmung neu zu erlernen.

Es gehört zB in Irland dazu, dass es Naturgeister gibt, obwohl dort die christliche Religion sehr wehement betrieben und verteidigt wird ( auf die ganzen Bürgerkriege deswegen gehe ich jetzt nicht weiter ein ).

The fairy faith in celtic countries ist dafür ein schönes Buch, es wird alles auf religiöse, wissenschaftliche, mythologische und Augenzeugen Berichten erläutert...Ist aber nur auf Englisch und enthält auch einiges an Philosophie ;)

Rational war das deutsche Volk schon immer, es versteift sich regelrecht darauf ( wissenschaftliches Ranking etc.). Es muss alles bis ins letzte bewiesen werden, der Blick über den Tellerrand wird oft abgelehnt, weil es die generellen Sicherheiten innerhalb des Rationalen in Gefahr bringen würde usw.

Grüße
Bella
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Darkangel81
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Darkangel81 »

@Gabor , wenn Du es so genau nimmst könntest du sogar mit Insekten kommunizieren ja korrekt. Ich mach wenn ich mal Zeit finde ein Thema dazu wo ihr euch bei Interesse gern mal durchlesen könnt
LG Darkangel
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Daimao_Koopa
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Daimao_Koopa »

Gabor hat geschrieben:ab welcher Evolutionsstufe wäre denn eine mentale Kommunikation möglich?
Ich vermute mal ab dem Punkt, ab dem ein (simples) Bewusstsein vorhanden ist... ohne bewusstes Wahrnehmen ist
Kommunikation (im sozialen Sinn) nicht möglich. Einfache Reiz-Reaktionsschemata setzen kein Bewusstsein voraus.
Also keine Insekten. ;)

@Ich:
Denk mal hierüber nach: Wenn das Land, in dem ich lebe, zwei mal an einem Weltkrieg schuld hatte, dann
konzentriere ich mein kulturelles Bewusstsein auf die Dinge, die von Schuld und Scham unberührt bleiben: die deutschen Tugenden.
Und diese wurden dann, als einzig legaler Stolz auf Vergangenes, zur kulturellen Identität erhoben.

Bella Aurora hat geschrieben:Ein Grundproblem ist, dass in anderen Ländern mit den alten mythologischen Ansichten anders umgegangen wird. Wenn dort ein Kind sagt" Guck mal Mama, eine Fee", lächelt diese und erfreut sich an der Sensibilität des Kindes ( Kinder sind nunmal sensibler als Erwachsene, weil nicht so zugemüllt, mit gesellschaftlichen Normen etc) und hier würde sich die Mutter überlegen das Kind in eine psychiatrische Einrichtung zu bringen. Sie würde dem Kind solange einreden, dass es nichts reales sieht, bis dieses es nicht mehr sehen kann.
Mit der Zeit bauen sich dann Barrieren auf, die man dann als Erwachsener erneut durchbrechen darf, um die Feinwahrnehmung neu zu erlernen.
Ich würde sagen, dass diese Angst deutscher Eltern vor abweichendem Verhalten daher rührt, da der Glaube an eine Geisterwelt oder ähnlichem in der
deutschen Kultur nie wirklich üblich gewesen ist. Zum Teil is daran auch das Wirken des Christentums schuld, zum anderen aber auch die langjährige
Organisation der germanischen Völker in viele, kleine Stämme. Es fehlt demnach schon aus historischer Sicht ein einheitlicher Glauben.
Diese Abwesenheit eines einheitlichen, kulturbasierenden Glaubens und die wiederholte Zerstörung des deutschen Kulturbewusstseins sind meiner
Meinung nach die zwei wichtigsten Gründe für die Offenheit der Deutschen gegenüber dem Rationalismus.

Die sakularisierten Erwachsenen lassen diese "Kinderwelten" auch nur deswegen bestehen, weil sie wissen (oder hoffen) dass diese Welten durch die zunehmende Integrierung der Kinder in das rationale System von alleine zerfallen. Andernfalls würde kein rationaler Erwachsener seinen
Kindern von der Zahnfee oder dem Christkind erzählen (letzteres könnte man noch als Vorbereitung auf ein Leben als Christ gelten lassen).
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Ich
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Ich »

Tut mir leid, Daimao, aber Deine an mich gerichteten Sätze hier sind in meinen Augen im Kontext nur oberflächliches Gesülze. Aber das hat mit dem hiesigen Thema an sich auch nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Ich am 23. Sep 2011 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Bella Aurora
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Bella Aurora »

@Daimao
Naja eigentlich waren ja am ersten Weltkrieg die Österreicher die Hauptagierenden und wir Verbündete...(Der Kronprinz von Österreich wurde in Sarajevo umgebracht usw.)

Und in diesen Ländern besteht ein fester Glaube an Naturgeister, neben dem christlichen...Wie gesagt guck dir Irland an oder die diversen anderen, schon genannten Beispiele...

Liebe Grüße
Bella
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Eno
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Eno »

Daimao_Koopa hat geschrieben: daher rührt, da der Glaube an eine Geisterwelt oder ähnlichem in der
deutschen Kultur nie wirklich üblich gewesen ist. Zum Teil is daran auch das Wirken des Christentums schuld, zum anderen aber auch die langjährige
Organisation der germanischen Völker in viele, kleine Stämme.
Es mag in Deutschland heutzutage niemanden geben, der wie in Irland drüber nachdenkt eine Autobahn zu verlegen, weil sie die Feen stört, aber "der Glaube an eine Geisterwelt" ist in der Vergangenheit hier ebenso vorhanden gewesen, wie in anderen Ländern.

Oder sollte Dir entgangen sein, dass Trithemius, Paracelsus, Agrippa usw. der "deutschen Kultur" zuzurechnen sind?
Die gennanten drei waren übrigens allesamt Christen, Trithemius sogar Geistlicher, was sie nicht daran hinderte an "eine Geisterwelt" zu glauben....

Gruß
Eno
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triyann
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von triyann »

Ich denke auch - den angesprochenen Rationalismus auf Deutschland zu beschränken und sich der "typisch" deutschen Selbstzerfleischung hinzugeben, ist etwas dürftig. Dieses Staatskonstrukt inc der enthaltenen Länder ist nicht schlechter oder besser als andere. Ich sprach allgemein die "modernen" westlichen Gesellschaften an.
...so ist weniger entscheidend, was der Lernende vom Lehrenden lernt, sondern der Lehrende vom Lernenden...
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gabor
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von gabor »

Ich würd das eigentlich nur auf die Städter beschränken.....und selbst bei denen folgt dem Rationalismus ein (übertriebener)Drang nach Spiritualität.Denen wird doch jeder Schrott verkauft,der nur ansatzweise dazu geeignet scheint,das Vakuum zu füllen...
Linke Hand zum Gruss!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Seth Atum »

Falls du denkst das Menschen die in einer Stadt wohnen schlechter oder unwichtiger sind wie die vom Land, dann ist das sehr bedauerlich. Du kannst nicht einfach so über alle menschen urteilen!
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von gabor »

Das tue ich nicht...ich stelle lediglich fest,das die Leute auf dem Land(vornehmlich ältere Semester)etwas besser geerdet sind.
Linke Hand zum Gruss!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Zerberus »

(kleine Stichwörter dazu: "über 300 kleine Einzelstaaten" und "Preußen").

lasset ruhen , was bei den toten liegt ...... :har:
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Ich
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Ich »

...
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Zerberus
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Zerberus »

sachmal hastes ? ich frage mich langsam ob ihr noch merk was ihr selbst für einen kindergarten veranstaltet . ihr flamt das ganze forum voll , indem ihr euch gegenseitig eure zitate um die ohren knallt und posts fabriziert die anderthalb seiten lang sind . ich denke da schwingt bei alles objektivität die ihr vorgaukelt so ein bischen eitelkeit mit



nicht jeder der deine posts zitiert will dir vor den karren pissen , gruß zerberus
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Ich »

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Zuletzt geändert von Ich am 22. Jan 2012 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Daimao_Koopa
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Re: wenn Geister und Gespenster Normalität sind:-)

Beitrag von Daimao_Koopa »

Eno hat geschrieben:Oder sollte Dir entgangen sein, dass Trithemius, Paracelsus, Agrippa usw. der "deutschen Kultur" zuzurechnen sind?
Die gennanten drei waren übrigens allesamt Christen, Trithemius sogar Geistlicher, was sie nicht daran hinderte an "eine Geisterwelt" zu glauben....
Ist ja gut, ich glaube es dir. Ich bin zwar kein Experte für die mittelalterliche Geschichte, aber ich glaube, dass der Glaube an eine "Geisterwelt" spätestens nach dem Ende des heiligen römischen Reiches erloschen ist. Dieser wurde dann durch die bloßen Glaubensinhalte des Christentums ersetzt
(ich weiß - auch eine "Geisterwelt", aber nicht wandelbar), nicht wahr? Auf mehr wollte ich gar nicht hinaus. Trotzdem Danke für die kleine Völkerkunde!
Gabor hat geschrieben:Ich würd das eigentlich nur auf die Städter beschränken.....und selbst bei denen folgt dem Rationalismus ein (übertriebener)Drang nach Spiritualität.Denen wird doch jeder Schrott verkauft,der nur ansatzweise dazu geeignet scheint,das Vakuum zu füllen...
Linke Hand zum Gruss!
Ich glaube du hast die Ursache für die ganze Anti-Religiosität entdeckt. Die (Groß-)Stadt als Symbol für das Leben im Rationalismus...
Das erinnert mich an die relativ neu entstandene Form des Zusammenlebens in der Großstadt. Laut dieser Theorie fördert die hoch individualisierte
Lebensweise der Stadtmenschen den Rationalismus und soziale Konstrukte, wie Glaube, wird durch den Individualismus immer mehr verdrängt.
Vermutlich ist diese anti-religiöse Haltung noch gar nicht so alt...
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