Heiden

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Daimao_Koopa
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Re: Heiden

Beitrag von Daimao_Koopa »

Ich glaube, Zerb meinte "Glaube und Vernunft". ;)

Natürlich passt das eine nicht direkt zu dem anderen, weil Glaube wie Vernunft von anderen Vorraussetzungen des "Wahr-Seins" ausgehen.
Allerdings entstehen doch, durch die lockere Verbindung von diesen beiden Geisteshaltungen, Kulturen?
Der Glaube schafft die Basis und die Vernunft entwickelt diese Basis ökonomisch weiter, sodass daraus dann eine Kultur entsteht.
Oder etwa nicht?!
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Mi+

Re: Heiden

Beitrag von Mi+ »

Ah, da hat jemand Onkel Al nicht in Händen gehabt: Die Methode Wissenschaft, das Ziel Religion.

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gabor
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Re: Heiden

Beitrag von gabor »

Hmmm....bei Drogenabhänigen mag da ja ein Zusammenhang bestehen,und auch der Vatikan mag seinen Hokupokus gern mal als wissenschaftliche Arbeit werten...oder willst Du gar auf die Heimatkirche des Herrn Cruise hinaus.Passt ja....wenigstens vom Namen her.
Linke Hand zum Gruss!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
Mi++

Re: Heiden

Beitrag von Mi++ »

Ah, Gabor ist mal wieder erfüllt von historischem Bewußtsein.

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Ich
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Re: Heiden

Beitrag von Ich »

Mal eine kurze kritische Senfeinlage meinerseits bez. zuvor geschriebener Beiträge:

Der Satz "Die Germanen an sich gibt es nicht" ist zwar nicht falsch, aber wirkt so alleine stehend auf mich zunächst etwas mißverständlich (weiter unten wurde es dann aber ein wenig präzisiert), da dort ganz einfach der Hinweis fehlt, daß es sich hier lediglich um einen allgemein verwendeten Oberbegriff handelt.
Vergleichbar irreführend wäre z.B. der alleine für sich stehende Satz "Die Insekten an sich gibt es nicht" etc. - dies nur mal am Rande.

Daß sich die (historischen) Stämme allgemein damals selbst nicht z.B. als "Germanen" bezeichneten und teilweise Zweckbündnisse z.B. auch mit "den Römern" (genauer betrachtet auch wieder ein Oberbegriff ;) ) eingingen, ist korrekt und solcherlei fand und findet man auch überall in der Welt (heutzutage z.B. noch bei dem uralten Tutsi-Hutu-Konflikt in Afrika).
Man denke dabei z.B. auch nur mal an die vielen und ständig wechselnden Zweckbündnisse zwischen den drei historischen christlichen Kreuzfahrer-Staaten mit diversen muslimischen regionalen Machthabern am östlichen Mittelmeergebiet - auch da gab es viele Zweckbündnisse zwischen Christen und Muslimen, auch gegen jeweils andere Machthaber, die (offiziell zumindest) die gleiche Religion vertraten etc. (der Vatikan war ja für die damaligen Verhältnisse sehr weit weg und hat dabei z.T. auch mitgemischt).
Im Grunde also alles auch hier nur wieder eine Konkurrenz- und Machtfrage.
"Ich bin kein Bekenner, ich bin ein leidenschaftlich beteiligter Betrachter!" (E.v.S.)
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gabor
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Re: Heiden

Beitrag von gabor »

Wie weit nach unten möchtest Du denn die Geschichte aufgedröselt haben?
Linke Hand zum Gruss!
P.S.:Insekten als solche sind eine ziemlich genau definierte Gruppe.
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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triyann
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Re: Heiden

Beitrag von triyann »

Ich hat geschrieben:Der Satz "Die Germanen an sich gibt es nicht" ist zwar nicht falsch, aber wirkt so alleine stehend auf mich zunächst etwas mißverständlich (weiter unten wurde es dann aber ein wenig präzisiert), da dort ganz einfach der Hinweis fehlt, daß es sich hier lediglich um einen allgemein verwendeten Oberbegriff handelt.
Vergleichbar irreführend wäre z.B. der alleine für sich stehende Satz "Die Insekten an sich gibt es nicht" etc. - dies nur mal am Rande.

Daß sich die (historischen) Stämme allgemein damals selbst nicht z.B. als "Germanen" bezeichneten und teilweise Zweckbündnisse z.B. auch mit "den Römern" (genauer betrachtet auch wieder ein Oberbegriff ;) ) eingingen, ist korrekt und solcherlei fand und findet man auch überall in der Welt (heutzutage z.B. noch bei dem uralten Tutsi-Hutu-Konflikt in Afrika).
Richtig. Diese Feststellung mag etwas verwirren, gerade vor dem Hintergrund, dass alle Publikationen und was man so alles über die Stämme weiß, eben unter dem Schlagwort "Germanen" veröffentlicht wird und so im Bewusstsein eingebrannt ist.
Um aber ein wirkliches Verständnis erlangen zu können, warum die "Germanen" so oder so gehandelt oder gedacht haben, sollte man sich vergegenwärtigen, dass entgegen des allgemeinen Bildes es sich nicht um eine homogene Bevölkerungsgruppe gehandelt hat. Die "Germanen" hatten eben kein pangermanisches Bewusstsein, es herrschte ein rein Stammesbezogenes. Abgesehen von dem historischen Fehler der Bezeichnung, der relativ unkritisch in der heutigen Zeit weitergepflegt wird.

Das sind halt Tatsachen, die in weiten Teilen des germanischen Heidentums von heute gerne übersehen werden. Und das betrifft auch die Kelten. Die geheimnisvollen, naturrelligiösen, mit unendlich tiefen Geheimnissen beschlagenen und Baumhoroskop verehrenden Wunschvorstellungen.
...so ist weniger entscheidend, was der Lernende vom Lehrenden lernt, sondern der Lehrende vom Lernenden...
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Ich
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Re: Heiden

Beitrag von Ich »

gabox hat geschrieben:Wie weit nach unten möchtest Du denn die Geschichte aufgedröselt haben?
Irgendwie verstehe Ich Deine Frage im Kontext nicht so ganz. :|
gabox hat geschrieben:P.S.:Insekten als solche sind eine ziemlich genau definierte Gruppe.
Kannst das jeweilge Wörtchen oben von mir aus auch durch "die Indianer" oder was weiß Ich was ersetzen; ganz nach Belieben. :||
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