Heiden
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Re: Heiden
Das Thema ist zwar schon länger nicht weitergeführt worden, aber ich will dann doch mal meine zwei, drei Penny loswerden.
1.) Zum Thema "Heidentum"
Der Begriff "Heide" bezeichnete bis vor Kurzem "Nicht-Christ". Daher wurden auch die Sarazenen, Osmanen, teilweise sogar Juden als Heiden bezeichnet, und dass die, zumindest per Definition, mindestens so monotheistisch sind, wie das Christentum steht wohl außer Diskussion.
Heide als "vorchristliche Religion" zu definieren macht jetzt auch nicht so arg viel Sinn. Das Judentum beispielsweise wird ja auch nicht zu dem gezählt, was heute als "Heide" bezeichnet wird.
Da nun aber Sprache eine Evolution unterliegt und Worte manchmal ihre Bedeutung verändern (ein gutes Beispiel dafür ist die Sache mit Dame - Frau - Weib), gilt für das Wort "Heidentum" etwas Ähnliches wie für viele andere Wörter: Er hat seine Bedeutung verändert.
Inzwischen bezeichnet "Heidentum" eben diese nicht näher definierte Mischung aus Naturreligionen, solchen, die es gerne wären und deren Hybriden. Ob das sinnvoll ist, in wiefern Heiden wirklich Heiden sind, etc. ist ein anderes Thema.
(WENN ihr Wikipedia zitiert, dann weist bitte darauf hin, dass die Position des Gegenredner im Artikel ebenso belegt wird, wie eure und reißt keine Zitate aus dem Zusammenhang.)
2.) Zum Thema "Germanen"
Zu ersteinmal: "Germanen" an sich gibt es nicht. Das ist eine Fremdbezeichnung, bezeichnete manchmal "alle nördliche der Donau", manchmal alle mit bestimmten Merkmalen, etc.
"Die Germanen" wie sie von vielen Neo-Heiden gesehen werden, existieren nicht. Es gab nie ein übergeordnetes Stammesbewusstsein der Germanen, alleine die Tatsache, dass sich einige Germanenstämme mit den Römern verbündeten, um nervige Nachbarn (auch "Germanen") loszuwerden, spricht für sich denke ich. Auch die Kelten und Germanen haben sich, vorsichtig formuliert, nicht so arg lieb gehabt. Die Keltenstämme sind schon von der Germanen versklavt gewesen, bevor die Römer da einmarschiert sind, für viele Kelten war es eine große Erleichterung, unter römischer Herrschaft zu stehen und nicht unter germanischer.
Die Skandinavier wurden schon sehr sehr früh nicht mehr zu den Germanen gezählt und auch davor werden sie nur von manchen Quellen zu diesen gerechnet.
Völkerkundlich gesehen ist der Begriff "Germane" aus oben genannten Gründen ohnehin unzureichend, meistens spricht man von Stämmen und Kulturen, die dann diverse Merkmale aufweisen oder eben nicht und teilt, wenn nötig, nach diesen Merkmalen grob in Kelten und Germanen, bzw deren Untergruppen auf, was, vor Allem in Mitteleuropa, gar nicht so einfach ist.
Ich zitiere mal den Wiki-Artikel über Germanen, mag die entsprechenden Absätze in den entsprechenden Büchern nicht abtippen.
"Der in dem einen wissenschaftlichen Bereich vorherrschende Germanenbegriff gilt nicht notwendig in einem anderen. Die Skandinavier sind nur im Bereich der Germanischen Philologie Germanen, die Vertreter der Jastorfkultur nur bei den Prähistorikern und die historischen Franken ihrem eigenen Verständnis nach gar keine Germanen. So wurde der Germanenbegriff auf Zeiträume übertragen, in denen es ein germanisches Identitätsbewusstsein nicht gab. In der Reaktion gegen den Gedanken einer Substanz des Germanentums, die in einer geschichtsbiologistischen Ideologie gipfelte, wurde nunmehr das ethnische Selbstbewusstsein zum Kern des Volks- oder Stammesbegriffs. Diese Sichtweise wird auch dem häufig zu beobachtenden Wechsel in der Zuordnung der Stämme, der geringen Beständigkeit der Stämme und Stammesgesellschaften sowie ihren Wanderungen eher gerecht."
3.) Zum Thema "Neo-Heiden"
Von mir aus soll jeder machen, was er will. Ob man jetzt Wiccaner ist, Christ, Asatru oder was weiß ist. tut, was euch gefällt.
Aber über eines sollte man sich klar sein:
Das, was heutige Heiden tun, hat NICHTS mit dem zu tun, was früher an religiösen Vorstellungen herrschte und praktiziert wurde.
Die Vorstellung davon, das Yggdrasil genau 9 Welten hat kam sehr spät auf, ebenso wie der "Göttervater" Odin. So ziemlich Alles, was heutzutage unter "Heidentum" gerechnet wird, sind Erfindungen der Neuzeit und Rezeptionen von früheren Vorstellungen.
Es soll sogar Leute geben, die die Lieder von Ossian als Grundlage für ihr Heidentum nehmen. Ist wie gesagt, durchaus legitim, hat nur mit den früheren Kulturen echt nicht viel zu tun.
WENN ihr das Bedürfnis habt, so viel von den ursprünglichen, frühchristlichen Religionen mitzunehmen, wie irgendwie möglich, empfehle ich, sich wissenschaftliche Literatur zuzulegen und nicht esoterische. Falls ihr eine Uni mit Fakultät für Alte Geschichte habt, schaut euch den Vorlesungskatalog an und setzt euch in was Entsprechendes, die meisten Professoren dürften da kein Problem mit haben.
1.) Zum Thema "Heidentum"
Der Begriff "Heide" bezeichnete bis vor Kurzem "Nicht-Christ". Daher wurden auch die Sarazenen, Osmanen, teilweise sogar Juden als Heiden bezeichnet, und dass die, zumindest per Definition, mindestens so monotheistisch sind, wie das Christentum steht wohl außer Diskussion.
Heide als "vorchristliche Religion" zu definieren macht jetzt auch nicht so arg viel Sinn. Das Judentum beispielsweise wird ja auch nicht zu dem gezählt, was heute als "Heide" bezeichnet wird.
Da nun aber Sprache eine Evolution unterliegt und Worte manchmal ihre Bedeutung verändern (ein gutes Beispiel dafür ist die Sache mit Dame - Frau - Weib), gilt für das Wort "Heidentum" etwas Ähnliches wie für viele andere Wörter: Er hat seine Bedeutung verändert.
Inzwischen bezeichnet "Heidentum" eben diese nicht näher definierte Mischung aus Naturreligionen, solchen, die es gerne wären und deren Hybriden. Ob das sinnvoll ist, in wiefern Heiden wirklich Heiden sind, etc. ist ein anderes Thema.
(WENN ihr Wikipedia zitiert, dann weist bitte darauf hin, dass die Position des Gegenredner im Artikel ebenso belegt wird, wie eure und reißt keine Zitate aus dem Zusammenhang.)
2.) Zum Thema "Germanen"
Zu ersteinmal: "Germanen" an sich gibt es nicht. Das ist eine Fremdbezeichnung, bezeichnete manchmal "alle nördliche der Donau", manchmal alle mit bestimmten Merkmalen, etc.
"Die Germanen" wie sie von vielen Neo-Heiden gesehen werden, existieren nicht. Es gab nie ein übergeordnetes Stammesbewusstsein der Germanen, alleine die Tatsache, dass sich einige Germanenstämme mit den Römern verbündeten, um nervige Nachbarn (auch "Germanen") loszuwerden, spricht für sich denke ich. Auch die Kelten und Germanen haben sich, vorsichtig formuliert, nicht so arg lieb gehabt. Die Keltenstämme sind schon von der Germanen versklavt gewesen, bevor die Römer da einmarschiert sind, für viele Kelten war es eine große Erleichterung, unter römischer Herrschaft zu stehen und nicht unter germanischer.
Die Skandinavier wurden schon sehr sehr früh nicht mehr zu den Germanen gezählt und auch davor werden sie nur von manchen Quellen zu diesen gerechnet.
Völkerkundlich gesehen ist der Begriff "Germane" aus oben genannten Gründen ohnehin unzureichend, meistens spricht man von Stämmen und Kulturen, die dann diverse Merkmale aufweisen oder eben nicht und teilt, wenn nötig, nach diesen Merkmalen grob in Kelten und Germanen, bzw deren Untergruppen auf, was, vor Allem in Mitteleuropa, gar nicht so einfach ist.
Ich zitiere mal den Wiki-Artikel über Germanen, mag die entsprechenden Absätze in den entsprechenden Büchern nicht abtippen.
"Der in dem einen wissenschaftlichen Bereich vorherrschende Germanenbegriff gilt nicht notwendig in einem anderen. Die Skandinavier sind nur im Bereich der Germanischen Philologie Germanen, die Vertreter der Jastorfkultur nur bei den Prähistorikern und die historischen Franken ihrem eigenen Verständnis nach gar keine Germanen. So wurde der Germanenbegriff auf Zeiträume übertragen, in denen es ein germanisches Identitätsbewusstsein nicht gab. In der Reaktion gegen den Gedanken einer Substanz des Germanentums, die in einer geschichtsbiologistischen Ideologie gipfelte, wurde nunmehr das ethnische Selbstbewusstsein zum Kern des Volks- oder Stammesbegriffs. Diese Sichtweise wird auch dem häufig zu beobachtenden Wechsel in der Zuordnung der Stämme, der geringen Beständigkeit der Stämme und Stammesgesellschaften sowie ihren Wanderungen eher gerecht."
3.) Zum Thema "Neo-Heiden"
Von mir aus soll jeder machen, was er will. Ob man jetzt Wiccaner ist, Christ, Asatru oder was weiß ist. tut, was euch gefällt.
Aber über eines sollte man sich klar sein:
Das, was heutige Heiden tun, hat NICHTS mit dem zu tun, was früher an religiösen Vorstellungen herrschte und praktiziert wurde.
Die Vorstellung davon, das Yggdrasil genau 9 Welten hat kam sehr spät auf, ebenso wie der "Göttervater" Odin. So ziemlich Alles, was heutzutage unter "Heidentum" gerechnet wird, sind Erfindungen der Neuzeit und Rezeptionen von früheren Vorstellungen.
Es soll sogar Leute geben, die die Lieder von Ossian als Grundlage für ihr Heidentum nehmen. Ist wie gesagt, durchaus legitim, hat nur mit den früheren Kulturen echt nicht viel zu tun.
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Re: Heiden
Ich habe für mich immer den Begriff "Häretiker" passender als den Begriff "Heide" gefunden.
Häretiker (von griechisch hairesis = Wahl) ist jemand, der seine eigene Wahl getroffen hat . Ich lehne für mich die vorgefertigen Lehren sowohl der großen monotheistischen Religionsgemeinschaften als auch jene der esoterisch-heidnischen Gemeinschaften ab. Mein Weg ist individuell.
Meine Ansichten zu "spirituellen" Fragen entwickeln sich aus meiner eigenen Erkenntnis (Gnosis).
Liebe Grüße
Eno
Häretiker (von griechisch hairesis = Wahl) ist jemand, der seine eigene Wahl getroffen hat . Ich lehne für mich die vorgefertigen Lehren sowohl der großen monotheistischen Religionsgemeinschaften als auch jene der esoterisch-heidnischen Gemeinschaften ab. Mein Weg ist individuell.
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- Azazel
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Re: Heiden
so soll es sein Eno - man sollte sich niemals indoktrinieren lassen, stets selbst denken und alles hinterfragen - das ist genau der Geist des Forums den wir zu vermitteln versuchen
- gabor
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Re: Heiden

Warum gönnen nur so wenige einem Troll seine eigene Gnosis?
Linke Hand zum Gruss!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
- Daimao_Koopa
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Re: Heiden
Genau aus diesem Grund meide ich sämtliche magische Schulen und "Lehrer". Die zwingen einem gerne mal solcheAzazel hat geschrieben:man sollte sich niemals indoktrinieren lassen, stets selbst denken und alles hinterfragen
geistigen Barrieren wie Heidentum als Sammelbegriff auf.
Schade nur, dass auch dieser Begriff negativ belegt ist. "Wahl" erinnert mich sofort an das böse Wort des Christentums: "Nein!"Eno hat geschrieben:Häretiker (von griechisch hairesis = Wahl) ist jemand, der seine eigene Wahl getroffen hat .

Jedenfalls konnte die Pauschalisierung des Heidentums gar nicht anders ausfallen. Indem die Christen alle präexistenten
Religionen in einen Topf warfen, so verschwammen mit der Zeit (in der allgemeinen Wahrnehmung) sämtliche individuelle
Merkmale dieser Kulturen. Im Vordergrund stand zwar die hegemonielle Stellung des Christentums, aber der Verlust von
gefählicher Kultur war bestimmt genau so gewollt.
Ich dachte immer, dass Heiden jenes Völker waren, die der Megalithkultur angehörten. Aber anscheinend sind es wesentlich mehr.
- Eno
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Re: Heiden
Wer "Heide" ist, ist immer eine Frage des Standpunktes.
In der Gründungszeit des Christentums unterschied man z.B. zwischen "Judenchristen" und "Heidenchristen" ......
Die Christen waren in ihrer Frühzeit gar nicht so einig und es haben sich mehr die verschiedenen christlichen Richtungen untereinander bekämpft, als dass sie sich der Missionierung und/oder Bekämpfung von Nichtchristen gewidmet hätten.
In der Gründungszeit des Christentums unterschied man z.B. zwischen "Judenchristen" und "Heidenchristen" ......
Die Christen waren in ihrer Frühzeit gar nicht so einig und es haben sich mehr die verschiedenen christlichen Richtungen untereinander bekämpft, als dass sie sich der Missionierung und/oder Bekämpfung von Nichtchristen gewidmet hätten.
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- Daimao_Koopa
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Re: Heiden
Ich weiß. Es soll ja über 100 verschiedene Evangelien gegeben haben. Die dafür zuständigen Konklaven waren dann schon ein paar Jahre mit Streiterein beschäftigt. Tja, viele Meinungen - viele Widersprüche. Außerdem gab es da ja noch Konstantinopel VS. RomEno hat geschrieben:Die Christen waren in ihrer Frühzeit gar nicht so einig und es haben sich mehr die verschiedenen christlichen Richtungen untereinander bekämpft, als dass sie sich der Missionierung und/oder Bekämpfung von Nichtchristen gewidmet hätten.

Also steht gar nicht fest, wer oder was Heide eigentlich ist?Eno hat geschrieben:Wer "Heide" ist, ist immer eine Frage des Standpunktes.
Zuletzt geändert von Daimao_Koopa am 6. Sep 2011 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Heiden
Bei den Asen und ihren Göttern, den Asgard, da gibt es übrigens Geschichten, wonach sich die Helden nach dem Tode bei den Göttern versammeln. Diese Kultur ist zeitlich schwer einzuschätzen, denn sie könnte wesentlich älter sein, als geglaubt wird. Einig dürfte man sich aber darüber sein, daß diese Kultur aber älter ist als das Christentum.
Das Leben nach dem Tode muß daher nicht unbedingt eine Erfindung des Christentums sein, sondern es könnte sogar sein, daß das Christentum sozusagen von den Heiden unterwandert wurde.
freundliche Grüße
Das Leben nach dem Tode muß daher nicht unbedingt eine Erfindung des Christentums sein, sondern es könnte sogar sein, daß das Christentum sozusagen von den Heiden unterwandert wurde.

freundliche Grüße
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Re: Heiden
"Heide" bedeutet "Nicht-Christ" in Monoreligionen oder "Nicht-Islam" wenn man das islamische Totenbuch gelesen hat...das bedeutet...sag ich hier nicht 

- Zerberus
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Re: Heiden
sei dir da mal nicht so sicher . aus dir spricht jemand der auch seinen eigenen glauben nicht hinterfragt und alle anderen an die wand stellt .Fakten sind bei uns gibt es wenigsten keine Vergewaltigungen an kleine Jungs. Wir sind auch nicht für den Tod von fast eine Milliarden Menschen verantwortlich.
das haben die heiden damals genauso betrieben . so wurde es schon immer betrieben . das ist die natur des menschen . die kirche ist nur ein weiteres kasperle theater wo sich solche leute versammeln ... würde das heidentum schlagartig größer als die römisch katholische kirche hättest du die gleichen leute in deinem glauben mit dabei .... fanatiker ... sadisten .usw.die ganze Verbrechen, Morde, Vergewaltigungen und Lügen an denen die Schuld sind
sprich lieber nicht von heilig .da ist der Satanissmus im gegensatz zu denen Heilig!
ich möchte gern wissen inwiefern du satanismus und katholizismus miteinander übelabwägend vergleichst . das eine hat mit dem anderen nicht allzu viel zu tun und der satanismus ist hier der wesentlich humanere glaube .
Und trozdem reiben wir es den anderen nicht unter die Nase
..................................................

ich frage mich warum es für die neo-heiden so wichtig ist ihre religion der alten nachzuempfinden . lasst euch doch mit den richtlinien des alten glaubens auf einen neuen ein . wenn ihr euch an alte dogmen bindet seid ihr nicht besser dran als in allen kirchen dieser welt . das ist auch der grund warum ich la vey´s grundsätze für nobel , seine COS allerdings für schwachsinnig halte . wer versucht den freien geist zu fördern und ihn dann in richtlinien einsperrt hat für mich den grundgedanken seiner eigenen worte nicht verstanden .
lasst das vergangene ruhen . die menschheit entfernt sich schritt für schritt immer weiter von den naturverbundenen weltbildern .
ich denke bei dem ganzen schwingt bei den meisten eine ganze menge stolz mit .... über die vorfahren .... die nordmänner .
"Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken."
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Re: Heiden
Was ich bei vielen Neuheiden etwas merkwürdig finde ist, dass sie einerseits sehr vehement fordern die Ahnen zu ehren, andrerseits dabei aber stets übersehen, dass nahezu ihre gesamte Ahnenreihe der letzten 1200 Jahre christlich gewesen seien wird.
Wie kann man denn seine (christlichen) Ahnen ehren, während man alles christliche und jeden Christen verachtet ?
Gruß
Eno
Wie kann man denn seine (christlichen) Ahnen ehren, während man alles christliche und jeden Christen verachtet ?
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Re: Heiden
Neuheiden und Ahnen sind dir ein Fehlbegriff...Eno hat geschrieben:Was ich bei vielen Neuheiden etwas merkwürdig finde ist, dass sie einerseits sehr vehement fordern die Ahnen zu ehren, andrerseits dabei aber stets übersehen, dass nahezu ihre gesamte Ahnenreihe der letzten 1200 Jahre christlich gewesen seien wird.
Wie kann man denn seine (christlichen) Ahnen ehren, während man alles christliche und jeden Christen verachtet ?
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Re: Heiden
Wenn Du - ach nein bei Dir muss es ja eher falls Du überhaupt jemals, wieder klar in der Birne bist, können wir uns gerne über Ahnenverherung im Neuheidentum unterhalten. In Deinem derzeitigen Zustand ist es jedoch zwecklos mit Dir ein Gespräch zu führen.Clown hat geschrieben:Neuheiden und Ahnen sind dir ein Fehlbegriff...Eno hat geschrieben:Was ich bei vielen Neuheiden etwas merkwürdig finde ist, dass sie einerseits sehr vehement fordern die Ahnen zu ehren, andrerseits dabei aber stets übersehen, dass nahezu ihre gesamte Ahnenreihe der letzten 1200 Jahre christlich gewesen seien wird.
Wie kann man denn seine (christlichen) Ahnen ehren, während man alles christliche und jeden Christen verachtet ?
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Eno
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Re: Heiden
Naja,warum soll ich den jemanden nicht ehren können,nur weil er ein anderes Weltbild hatte?Das setzt ja nun nicht vorraus,das ich ihn in SEINER Religion ehre....oder meinst Du,die Ehrung käme dann nicht an?
Linke Hand zum Gruss!
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Heiden
Stehst also unter Mi+ Fuchtel oder du nimmst Sie als Ausrede weil du NIX zu sagen hast...beides ist schade. Eine Antwort wäre doch was gewesen...hast du aber nicht...du kennst nur...Eno hat geschrieben:Wenn Du - ach nein bei Dir muss es ja eher falls Du überhaupt jemals, wieder klar in der Birne bist, können wir uns gerne über Ahnenverherung im Neuheidentum unterhalten. In Deinem derzeitigen Zustand ist es jedoch zwecklos mit Dir ein Gespräch zu führen.Clown hat geschrieben:Neuheiden und Ahnen sind dir ein Fehlbegriff...Eno hat geschrieben:Was ich bei vielen Neuheiden etwas merkwürdig finde ist, dass sie einerseits sehr vehement fordern die Ahnen zu ehren, andrerseits dabei aber stets übersehen, dass nahezu ihre gesamte Ahnenreihe der letzten 1200 Jahre christlich gewesen seien wird.
Wie kann man denn seine (christlichen) Ahnen ehren, während man alles christliche und jeden Christen verachtet ?
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Re: Heiden
Ich kann durchaus jemanden mit einem anderen Weltbild ehren ohne das Weltbild zu teilen, aber ich muß dann schon eine gewisse Achtung und Toleranz auch für dieses Weltbild aufbringen.gabor hat geschrieben:Naja,warum soll ich den jemanden nicht ehren können,nur weil er ein anderes Weltbild hatte?Das setzt ja nun nicht vorraus,das ich ihn in SEINER Religion ehre....oder meinst Du,die Ehrung käme dann nicht an?
Linke Hand zum Gruss!
Wenn ich von der Hypothese ausgehe, alle Christen sind entweder die Verkörperung sämtlicher Übel, Massenmörder an wehrlosen Hexen und Heiden oder strunzdumme Papst-Hörige ohne eigenes Denkvermögen, dann läßt sich das eher schlecht mit der Verehrung christlicher Ahnen in Einklang bringen...
Gruß
Eno
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Re: Heiden
Das ist nun aber eine recht einseitige Betrachtungsweise.Dann könnt ich ja auf das Grab von meinem Opa sch....,weil er in der Wehrmacht war,oder wie?
Linke Hand zum Gruss!
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Heiden
Ich vermute mal, Dein Opa hat außer seinem Beitrag zum mißglückten Endsieg, auch noch Dinge in seinem Leben vollbracht, für die Du ihn achten kannst. Seine Ahnen zu ehren bedeutet ja nicht man müße ausnahmslos alles gut finden, was die getan haben. Es bedeutet aber, man muß mit dem Gesamtbild irgendwie klar kommen. Falls Dein Opa nun Mengele war und Du aber kein Fascho bist, dürftest Du mit der Ahnenverehrung in dem Fall ein Problem bekommen...gabor hat geschrieben:Das ist nun aber eine recht einseitige Betrachtungsweise.Dann könnt ich ja auf das Grab von meinem Opa sch....,weil er in der Wehrmacht war,oder wie?
Linke Hand zum Gruss!
Gruß
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Re: Heiden
Nein,Mengele ist nicht mein Nachname....
Trotzdem hat der Alte,also meiner,ja doch im Glauben an eine aus heutiger Sicht falschen Sache Menschen getötet,und einige sicher nicht aus Notwehr.
Den Christen geht`s da ähnlich,denk ich mal.....
Linke Hand zum Gruss!

Trotzdem hat der Alte,also meiner,ja doch im Glauben an eine aus heutiger Sicht falschen Sache Menschen getötet,und einige sicher nicht aus Notwehr.
Den Christen geht`s da ähnlich,denk ich mal.....
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Heiden
Aus heutiger Sicht?gabor hat geschrieben: Trotzdem hat der Alte,also meiner,ja doch im Glauben an eine aus heutiger Sicht falschen Sache Menschen getötet,und einige sicher nicht aus Notwehr.
Die "Sache" war auch aus damaliger Sicht falsch.
Von jedem denkenden und halbwegs anständigen Menschen erwarte ich auch das erkannt zu haben.
Was ich akzeptieren kann ist, dass eben nicht jeder zum Held taugt und auch nicht unbedingt jeder Lust hat für das was richtig ist gleich einen unangenehmen Tod zu sterben.
Gruß
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Re: Heiden
Für den Grossteil der Bevölkerung war es eben nicht falsch,oder waren das alles Anti-Helden?Hitler mag ja viel gekonnt haben,aber ein ganzes Volk zu zwingen.....das stand nun nicht in seiner Macht.
Und genauso waren die Hexenverbrennungen eben damals "richtig",genau wie z.B. Gladiatorenkämpfe in Rom,Walfang im Nordmeer,oder die Anwendung von DDT.....
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Und genauso waren die Hexenverbrennungen eben damals "richtig",genau wie z.B. Gladiatorenkämpfe in Rom,Walfang im Nordmeer,oder die Anwendung von DDT.....
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- Daimao_Koopa
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Re: Heiden
Aye, Gabor. Die Leute kannten es einfach nicht anders. Als die Amerikaner hier einmarschiert sind, dachten die Leute,
dass die Amis herzlose Mörder wären - die Folgen jahrelanger Indoktrination. Alle die das nicht geglaubt haben sind dann in die
KZ-Lager gewandert, ganz nach dem Motto "was nicht passt, wird passend gemacht".
Menschen glauben, was für sie am einfachsten zu verstehen ist (und noch wichtiger: ihr Überleben sichert).
"Die Götter von heute sind die Dämonen von morgen."
dass die Amis herzlose Mörder wären - die Folgen jahrelanger Indoktrination. Alle die das nicht geglaubt haben sind dann in die
KZ-Lager gewandert, ganz nach dem Motto "was nicht passt, wird passend gemacht".
Menschen glauben, was für sie am einfachsten zu verstehen ist (und noch wichtiger: ihr Überleben sichert).
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- triyann
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Re: Heiden
Ein paar Anmerkungen zu Alveradis:
Historie
Ich stimme den meisten Ausführungen zu, beispielsweise die Einordnung der Kelten und Germanen. Es gab weder die Germanen und die Kelten, Es gab lediglich Stämme mit gerade bei den Kelten bemerkenswert übergreifenden kulturellen Eigenheiten.
Die Bezeichnung „Germanen“ stammt von Cäsar, der alle Stämme nördlich des Rheins pauschal der Einfachheit halber in einen Topf warf, die Germanen waren allerdings ursprünglich ein Stamm wie die Chatten oder Kimbern, also einer unter vielen.
Die Bezeichnung „Kelten“ stammt von den Griechen und heißt soviel wie „die Versteckten“, sie bezeichneten damit die vormals Cisalpinen und Mittelmeerstämme. Die einzigen Kelten, die sich selber als solche bezeichneten, waren die gallischen Stämme im Süden und Westen des heutigen Frankreichs, diese Eigenbezeichnung entstand höchstwarscheinlich unter dem Einfluss der Handelsbeziehungen und Geistesaustausch mit griechischen Händlern und Forschungsreisenden. (Marseille war lange vor den Römern ein griechischer Handelsstützpunkt).
Grundsätzlich waren alle Stämme autonom, von generellen Versklavungen zu sprechen, ist nicht exakt. Mal haben germanische Stämme Kelten gefangen und versklavt, im heutigen Manching war es genau andersherum, dort haben Kelten Germanen gefangen und an die Römer vertickt und so ihr Oppidum reich gemacht, als die Belger sich mit Cäsar gekloppt haben, haben sie sich mit den germanischen Nachbarstämmen verbündet, andersherum war die germanische Reiterei ein ausschlaggebender Faktor für den Fall Alesias und somit dem Sieg der Römer über Vercingetorix und seinen vereinigten Stämmen.
Neuheidentum
Das Neuheidentum in einen Topf zu werfen und ihnen pauschal zu unterstellen, dass sich ihre Vorstellungen komplett von den historischen Vorbildern entfernt haben, stimmt nur zum Teil.
Man muss hier wie schon angesprochen richtigerweise zwischen den esoterisch-romantischen „Neuheiden“ wie zum Beispiel dem Neodruidentum und den „Reconheiden“ unterscheiden, letztere orientieren sich schon stark an den wissenschaftlich bekannten Fakten, setzen diese allerdings in einen modernen Kontext und passen sie auf Grundlage des Historischen an.
Unbestreitbar ist allerdings die Tatsache, dass die Zahl der Menschen mit romantischen Vorstellungen überwiegt. Ist ja auch einfacher, sich aufgrund der eigenen heutigen Unzufriedenheit in rosarote Paralellwelten zu flüchten und Indianern, Kelten, Germanen und was weiß ich nicht alles die eigenen Wunschvorstellungen überzustülpen. Ist auch nicht besonders neu, man lese nur Karl May, dessen Träumereien das Bild des „edlen Wilden“ prägten.
Zu Eno und die Ahnenverehrung
Die Ahnenverehrung ist ein prägnantes Merkmal sämtlicher Stammesgesellschaften rund um den Globus, ob es Kelten und Germanen, oder die Ureinwohner Nord- und Südamerikas oder Afrikas sind. Für Ethnologen ist das eines der Merkmale zur Bestimmung und Einordnung einer Gesellschaft.
Aus der Ahnenverehrung zu schließen, man müsse jetzt alle seine persönliche Vorfahren gut leiden können und alles, was sie so veranstalteten, gut zu finden, ist falsch verstanden. Es geht um das Bewußtsein seiner eigenen Herkunft, die zu ehren und mit der sich auseinanderzusetzen ist. Ein Großvater in der Waffen-SS war und ist ein ehrloses Arschloch, ihn allerdings aus seiner persönlichen Herkunftsreihe auszuschließen, ist ein Belügen seiner selbst. Unsere Vorfahren haben nun einmal gemordet, auch damit muß man sich auseinandersetzen. Und was ganz richtig ist, auch die Vorfahren, die einen langen Zeitraum streng christlich wahren, sind ein Teil unserer Selbst. Und das prägt uns bis heute, dumm, dies zu verleugnen, klug sich damit auseinanderzusetzen, denn es erhellt die Sicht und das Verständnis unserer selbst.
(Wenn ich das etwas augenzwinkernd bemerken darf, ist das Dämonenforum ein gutes Beispiel. Ursprünglich ist ein Dämon einfach ein Geist, er kann sogar ein persönlicher Schutzgeist und eine Lichtgestalt sein, die Düsternis, mit der hier Dämonen und ihr Umfeld dargestellt werden, ist eine rein christliche Sichtweise, so sehr man sonst dem Christentum kritisch gegenübersteht)
Das Ahnen-„ehren“ ist sicher etwas mißverständlich und man sollte es nicht wortwörtlich nehmen. Aber spreche mal von einer „Herkunftsehrung“, das wird ebenfalls sofort falsch verstanden und man hat direkt Helden von der Antifa am Hals.
Grundsätzlich finde ich es sehr schön, was Eno gesagt hat, ein Glaube sollte einer persönlichen Gnosis entsprechen. Man sollte nur nicht grundsätzlich allen, die sich einer Religionsgemeinschaft welcher Art auch immer anschließen, diese absprechen. Sicher bestehen diese zu großen Anteilen aus Menschen, die eher dem einfacheren Nachplappern zugetan sind, allerdings gibt es da auch jede Menge, die tatsächlich aus innerer Überzeugung sich bewußt für diese Wege entschieden haben und auch ständig darüber reflektieren. Anders wären die ständigen Entwicklungen, Reformen und Streitigkeiten nicht zu erklären.
Wichtig ist meiner Meinung nach immer, dass alles was man tut, bewusst tut. Wenn man einen Glauben hat, sollte man ihn glauben, wenn man das Bedürfnis hat, einer Gemeinschaft anzugehören, sollte man seinen persönlichen Glauben beibehalten und sich auch nicht verbiegen lassen. Dazu ist Glaube an sich zu persönlich. Und wenn de entsprechende Gemeinschaft das nicht zuläßt und in seine persönlichen Vorstellungen eingreift statt sie aufgreift, dann bleibt man am besten einer solchen fern. Aber sich einer Gemeinschaft anzuschließen, um dazuzugehören, weil es gerade schick ist, um sich wichtig zu machen, ist eigentlich nur eines, nämlich äußerst dämlich. Aber in der Tat leider sehr verbreitet.
Mit Gruß und der Bitte um Entschuldigung für den langen Post, Triyann
Historie
Ich stimme den meisten Ausführungen zu, beispielsweise die Einordnung der Kelten und Germanen. Es gab weder die Germanen und die Kelten, Es gab lediglich Stämme mit gerade bei den Kelten bemerkenswert übergreifenden kulturellen Eigenheiten.
Die Bezeichnung „Germanen“ stammt von Cäsar, der alle Stämme nördlich des Rheins pauschal der Einfachheit halber in einen Topf warf, die Germanen waren allerdings ursprünglich ein Stamm wie die Chatten oder Kimbern, also einer unter vielen.
Die Bezeichnung „Kelten“ stammt von den Griechen und heißt soviel wie „die Versteckten“, sie bezeichneten damit die vormals Cisalpinen und Mittelmeerstämme. Die einzigen Kelten, die sich selber als solche bezeichneten, waren die gallischen Stämme im Süden und Westen des heutigen Frankreichs, diese Eigenbezeichnung entstand höchstwarscheinlich unter dem Einfluss der Handelsbeziehungen und Geistesaustausch mit griechischen Händlern und Forschungsreisenden. (Marseille war lange vor den Römern ein griechischer Handelsstützpunkt).
Grundsätzlich waren alle Stämme autonom, von generellen Versklavungen zu sprechen, ist nicht exakt. Mal haben germanische Stämme Kelten gefangen und versklavt, im heutigen Manching war es genau andersherum, dort haben Kelten Germanen gefangen und an die Römer vertickt und so ihr Oppidum reich gemacht, als die Belger sich mit Cäsar gekloppt haben, haben sie sich mit den germanischen Nachbarstämmen verbündet, andersherum war die germanische Reiterei ein ausschlaggebender Faktor für den Fall Alesias und somit dem Sieg der Römer über Vercingetorix und seinen vereinigten Stämmen.
Neuheidentum
Das Neuheidentum in einen Topf zu werfen und ihnen pauschal zu unterstellen, dass sich ihre Vorstellungen komplett von den historischen Vorbildern entfernt haben, stimmt nur zum Teil.
Man muss hier wie schon angesprochen richtigerweise zwischen den esoterisch-romantischen „Neuheiden“ wie zum Beispiel dem Neodruidentum und den „Reconheiden“ unterscheiden, letztere orientieren sich schon stark an den wissenschaftlich bekannten Fakten, setzen diese allerdings in einen modernen Kontext und passen sie auf Grundlage des Historischen an.
Unbestreitbar ist allerdings die Tatsache, dass die Zahl der Menschen mit romantischen Vorstellungen überwiegt. Ist ja auch einfacher, sich aufgrund der eigenen heutigen Unzufriedenheit in rosarote Paralellwelten zu flüchten und Indianern, Kelten, Germanen und was weiß ich nicht alles die eigenen Wunschvorstellungen überzustülpen. Ist auch nicht besonders neu, man lese nur Karl May, dessen Träumereien das Bild des „edlen Wilden“ prägten.
Zu Eno und die Ahnenverehrung
Die Ahnenverehrung ist ein prägnantes Merkmal sämtlicher Stammesgesellschaften rund um den Globus, ob es Kelten und Germanen, oder die Ureinwohner Nord- und Südamerikas oder Afrikas sind. Für Ethnologen ist das eines der Merkmale zur Bestimmung und Einordnung einer Gesellschaft.
Aus der Ahnenverehrung zu schließen, man müsse jetzt alle seine persönliche Vorfahren gut leiden können und alles, was sie so veranstalteten, gut zu finden, ist falsch verstanden. Es geht um das Bewußtsein seiner eigenen Herkunft, die zu ehren und mit der sich auseinanderzusetzen ist. Ein Großvater in der Waffen-SS war und ist ein ehrloses Arschloch, ihn allerdings aus seiner persönlichen Herkunftsreihe auszuschließen, ist ein Belügen seiner selbst. Unsere Vorfahren haben nun einmal gemordet, auch damit muß man sich auseinandersetzen. Und was ganz richtig ist, auch die Vorfahren, die einen langen Zeitraum streng christlich wahren, sind ein Teil unserer Selbst. Und das prägt uns bis heute, dumm, dies zu verleugnen, klug sich damit auseinanderzusetzen, denn es erhellt die Sicht und das Verständnis unserer selbst.
(Wenn ich das etwas augenzwinkernd bemerken darf, ist das Dämonenforum ein gutes Beispiel. Ursprünglich ist ein Dämon einfach ein Geist, er kann sogar ein persönlicher Schutzgeist und eine Lichtgestalt sein, die Düsternis, mit der hier Dämonen und ihr Umfeld dargestellt werden, ist eine rein christliche Sichtweise, so sehr man sonst dem Christentum kritisch gegenübersteht)
Das Ahnen-„ehren“ ist sicher etwas mißverständlich und man sollte es nicht wortwörtlich nehmen. Aber spreche mal von einer „Herkunftsehrung“, das wird ebenfalls sofort falsch verstanden und man hat direkt Helden von der Antifa am Hals.
Grundsätzlich finde ich es sehr schön, was Eno gesagt hat, ein Glaube sollte einer persönlichen Gnosis entsprechen. Man sollte nur nicht grundsätzlich allen, die sich einer Religionsgemeinschaft welcher Art auch immer anschließen, diese absprechen. Sicher bestehen diese zu großen Anteilen aus Menschen, die eher dem einfacheren Nachplappern zugetan sind, allerdings gibt es da auch jede Menge, die tatsächlich aus innerer Überzeugung sich bewußt für diese Wege entschieden haben und auch ständig darüber reflektieren. Anders wären die ständigen Entwicklungen, Reformen und Streitigkeiten nicht zu erklären.
Wichtig ist meiner Meinung nach immer, dass alles was man tut, bewusst tut. Wenn man einen Glauben hat, sollte man ihn glauben, wenn man das Bedürfnis hat, einer Gemeinschaft anzugehören, sollte man seinen persönlichen Glauben beibehalten und sich auch nicht verbiegen lassen. Dazu ist Glaube an sich zu persönlich. Und wenn de entsprechende Gemeinschaft das nicht zuläßt und in seine persönlichen Vorstellungen eingreift statt sie aufgreift, dann bleibt man am besten einer solchen fern. Aber sich einer Gemeinschaft anzuschließen, um dazuzugehören, weil es gerade schick ist, um sich wichtig zu machen, ist eigentlich nur eines, nämlich äußerst dämlich. Aber in der Tat leider sehr verbreitet.
Mit Gruß und der Bitte um Entschuldigung für den langen Post, Triyann
...so ist weniger entscheidend, was der Lernende vom Lehrenden lernt, sondern der Lehrende vom Lernenden...
- Zerberus
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Re: Heiden
und der Bitte um Entschuldigung für den langen Post,
warum ? es war ein genuss mal wieder eine so offene und vernünftige meinung zu lesen .
ich für meinen teil meide glaubensgruppen . auf kurz oder lang ist glaube etwas das man meines erachtens nicht einen kann ... und daher in einer gemeinschaft immer verbiegen wird .
persönlich kann ich nur nicht verstehen wie heutzutage immernoch jemand an den mjöllnirschwingenden thor glauben kann, der am firmament blitze erzeugt . andererseits frage ich mich ob es nicht schwachsinniger ist an einen bärtigen mann mit sandalen zu denken der im himmel wohnt und jeden menschen zu jeder zeit beobachtet .
und wie ich das so gerne zu sagen pflege : Religion und Intelligenz sind zwei Dinge die sich nur schwer vereinbaren lassen .
"Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken."
- gabor
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Re: Heiden
Der letzte Satz ist aber dann doch Ansichtssache....oder hält hier jemand Luther für blöde?
Linke Hand zum Gruss!
Linke Hand zum Gruss!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?