Gibt es einen Gott?

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

Moderator: gabor

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Abinmorth

Gibt es einen Gott?

Beitrag von Abinmorth »

mit der Frage haben sich ja schon sehr viele Philosophen beschäftigt

Gehen wir mal ganz naturwissenschaftlich und losgelöst von irgendwelchen Religiösen Vorstellungen an die Frage ran
Wenn der Determinismus recht hat, gibt es für alles eine Ursache
Man kann die Ursachenkette immer zurückgehen und kommt irgendwann zu einer Sackgasse, einer ersten Ursache für alle folgenden
Diese erste Ursache kann ich rein naturwissenschaftlich als "Gott" definieren (der Begriff "Gott" ist zunächst nur ein Etikett, WAS Gott genau ist, ist dann Sache der unterschiedlichen Religionen)

Problem: Man kann nicht einen Schritt zurück gehen und fragen:
Wie ist Gott entstanden?

Dies ist nicht nur die Killerfrage für jede Religion, sondern für den gesamten Determinismus
Leider gibt es keine wirkliche Alternartive
Auch im Indeterminismus hat alles eine Ursache, der Unterschied ist nur dass im Determinismus eine Ursache immer zum selben Ergebnis führt und im Indeterminismus die selbe Ursache zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann (aber im Nachhinein kann man auch im Indeterminismus ein Ergebnis auf ne bestimmte Ursache zurückführen)
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Ich
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ich »

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Tyger
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Tyger »

Abinmorth hat geschrieben: Problem: Man kann nicht einen Schritt zurück gehen und fragen:
Wie ist Gott entstanden?

Dies ist nicht nur die Killerfrage für jede Religion, sondern für den gesamten Determinismus
Nicht zwingend. An der Stelle könnte man zum Beispiel mal unseren gesamten Zeitbegriff hinterfragen. Gibt es diese lineare Reihenfolge von Abläufen, so wie wir sie als Zeit wahrnehmen, wirklich in dieser Form? Oder sieht das von einer höheren Ebene aus gesehen ganz anders aus? Sind es eher parallele, in sich geschlossene, fraktale oder sonstwie geartete Muster, die wir uns gar nicht vorstellen können?
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flame
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von flame »

Tyger hat geschrieben: Nicht zwingend. An der Stelle könnte man zum Beispiel mal unseren gesamten Zeitbegriff hinterfragen. Gibt es diese lineare Reihenfolge von Abläufen, so wie wir sie als Zeit wahrnehmen, wirklich in dieser Form? Oder sieht das von einer höheren Ebene aus gesehen ganz anders aus? Sind es eher parallele, in sich geschlossene, fraktale oder sonstwie geartete Muster, die wir uns gar nicht vorstellen können?
Seh ich Ähnlich.

Um zu der Ursprünglichen Frage zurückzukommen:

Wenn man Gott als die Grund-Ursache definiert muss er logischerweise auch die Zeit "erschaffen" haben, wodurch sich die Frage nach einem davor erübrigt.
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Azazel
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Azazel »

interessante Gedankenspiele:-) vorallem der Zeitfaktor
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Ich
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ich »

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old fellow
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von old fellow »

ich glaube das gott eine clown maske trägt. ihr habt ihn alle verraten
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Moloch
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Moloch »

Alles, was wir kennen, hat einen Anfang und ein Ende...
Kann aus dem absoluten Nichts etwas entstehen? Schwer vorzustellen, oder?

Warum muß es überhaupt so etwas wie einen Anfang und ein Ende geben? Stellen wir uns doch einfach mal vor, dass es keinen Anfang und kein Ende gibt. "Gott" wird überflüssig. Alles ist ein ewiger Kreislauf von Werden und Vergehen. DAS halte ich für logisch.

Was war zuerst da - das Huhn oder das Ei?

Es war das Ei. Wurde vor kurzem wissenschaftlich erwiesen. ;)
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flame
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von flame »

Ich hat geschrieben:
flame hat geschrieben:Wenn man Gott als die Grund-Ursache definiert muss er logischerweise auch die Zeit "erschaffen" haben, wodurch sich die Frage nach einem davor erübrigt.
Wenn wir mal die These am Ende von Tygers letztem Satz oben als gegeben hinnehmen, dann wird auch diese Behauptung... etwas schwierig... ;)
Schwierig ja, aber es ist ja nicht ausgeschlossen das es andere "Zeiten" gibt, gab oder geben wird (von unserem Standpunkt aus betrachtet).
Da zwischen den Zeiten keine zeitliche Relation besteht ist die aktuelle Zeit gleichzeitig auch parallel zu allen anderen ;)
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Ich
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ich »

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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

old fellow hat geschrieben:ich glaube das gott eine clown maske trägt. ihr habt ihn alle verraten
So ist es auch man. Wer ihn verrät kennt nur das ERNSTl...die kommen nicht weit. Zu Ernst Sie sind.

Naja. :leier: Kennen ja sicher jetzt Alle.
Trotzdem widerhole ich mich gerne hehehe.
Ishtar66

Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ishtar66 »

Wenn es ihn geben sollte.Dan würde er mit einer Faust den Vatikan niederschmettern. :leier: :au:
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

Ishtar66 hat geschrieben:Wenn es ihn geben sollte.Dan würde er mit einer Faust den Vatikan niederschmettern. :leier: :au:
Würde er nicht... :|
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Moloch
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Moloch »

Warum hälst Du das für logisch und wie erklärst Du Dir dann eine Entstehung von irgendetwas? War das dann schon immer da?

Nun, zumindest die Grundlagen für das, was heute existiert, müssten schon IMMER da gewesen sein. Von Nichts kommt Nichts. Wenn man das Prinzip von ewigem Werden und Vergehen nimmt und darüber hinaus annimmt, dass schon IMMER IRGENDETWAS existiert hat, dann macht das durchaus Sinn, ist logisch und nicht soweit hergeholt wie ein göttlicher Urknall, bzw. überhaupt die Existenz von etwas göttlichem, weil unvergänglichem. Wenn überhaupt jemand so etwas für sich beanspruchen kann, dann ist das der WANDEL.
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ich »

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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von gabor »

...die menschliche Psyche!
Allerdings wurden mit wachsendem Intelekt die Vorstellungen immer abstruser...
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

Mäp...ohne WASSER kein Leben.

Prinzipiell stimmt es dass man auch Erde benötigt, Feuer vielleicht und Luft naja...ABER normalerweise ist das WASSER grundsubstanz des La(e)bens. Also sollten wir uns immer erst an Wasser laben und die anderen Elemente dann kommen danach. Der Durst ist immer das Erste wo der MEnsch so etwas wie Sehnsucht empfindet. Nach Wasser.
Der Rest ist nunmal Nebensache. Ob Blut, Schweinefleisch, selbst die Liebe ist dann Nebensache.
Wasser ist nunmal die No.1 im Leben.
Auch bestehen wir wohl deswegen zu einem Grossteil aus Wasser. Wasser ist eben was wir brauchen wonach wir heulen.
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

gabor hat geschrieben:...die menschliche Psyche!
Allerdings wurden mit wachsendem Intelekt die Vorstellungen immer abstruser...
Freundschaft!
Ja und so wurden auch die Hollywoodfilme geboren...besser als Sie zu leben finde ich. Hahaha! Und wie!
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Moloch »

Okay, aber woraus sind diese Grundlagen entstanden? Wer oder was hat diese erschaffen? Du schreibst ja selbst, daß von nichts... nichts kommt...

Das ist ja grade der Witz dabei. In einem ewigen Kreislauf gibt es weder Anfang noch Ende. Denn ein Kreis hat nunmal weder einen Anfangs- noch einen Endpunkt. Wenn man das akzeptiert, erübrigt sich das grübeln nach der Frage, was zuerst da war. Denn alles wiederholt sich auf ähnliche Weise für alle Ewigkeit. Energie ist nunmal unvergänglich.
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

Moloch hat geschrieben:
Okay, aber woraus sind diese Grundlagen entstanden? Wer oder was hat diese erschaffen? Du schreibst ja selbst, daß von nichts... nichts kommt...

Das ist ja grade der Witz dabei. In einem ewigen Kreislauf gibt es weder Anfang noch Ende. Denn ein Kreis hat nunmal weder einen Anfangs- noch einen Endpunkt. Wenn man das akzeptiert, erübrigt sich das grübeln nach der Frage, was zuerst da war. Denn alles wiederholt sich auf ähnliche Weise für alle Ewigkeit. Energie ist nunmal unvergänglich.
Waqs zuerst da war ist scheiss egal denn das WASSER bringt das Leben, brachte es und daraus bestehen wir zum Grossteil.
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Ich »

...
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Gast

Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Gast »

Einfache Erklärung von mir:

Es gibt nur alles was ist und in alles was ist erscheint alles.

Wir leben in einer Welt von Polaritäten und diese Polaritäten gelten auch für Gedanken und Handlungen.
Es kommt alles auf Euch zurück, denn ihr seit alles was ist.
Clown
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

Gast hat geschrieben:Einfache Erklärung von mir:

Es gibt nur alles was ist und in alles was ist erscheint alles.

Wir leben in einer Welt von Polaritäten und diese Polaritäten gelten auch für Gedanken und Handlungen.
Es kommt alles auf Euch zurück, denn ihr seit alles was ist.
Jo...wäre das nicht zu einfach? Vielleicht ist es das ja sogar und wir machen uns es selber lieber schwer...WEIL: Wir Alle wissen ja wie es ist. :lol:
Aras
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Aras »

Abinmorth, mit der Frage haben sich viele Philosophen beschäftigt, stimmt. Und ich würd sagen da hast du 2 wichtige vergessen:

Zunächst mal war hier häufig die Rede davon dass alles irgendwie entstanden ist. Das Gott alles geschaffen hat oder so ähnlich. Stimmt nicht! Wenn alles irgendwie 'geschaffen' wurde, muss es vorher 'nichts' gegeben haben. Aber aus 'Nichts' kann nicht 'Etwas' werden. Da ja aber schon 'etwas' da ist hat es schon immer existiert --> 'Es ist immer Alles' (Satz des Thrasymachos)
Das heisst, Gott(wenn es ihn gibt) ist genau so alt wie alles andere, aber er hat nichts geschaffen, man kann nicht sagen dass er irgendwelche schöpferischen Kräfte hat. In dem Zusammenhang würd ich noch kurz das Allmächtigkeitsparadoxon nennen: Wenn Gott allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen der so schwer ist, dass er ihn nicht mehr hochheben kann? :D

Als nächstes möcht ich kurz die Beweisführung des Englischen Empirikers Berkeley vorstellen. Er fragt, woher wir wissen dass etwas existiert. Aber egal ob wir etwas sehen, fühlen, etc. wissen wir nicht ob es deswegen 'da' ist. Wer sagt uns dass nicht alles eine Illusion ist? Wir können nicht einmal sagen ob unser eigenes Bewusstsein und unsere Gedanken 'existent' sind. Es ist unsicher, ob es überhaupt irgendetwas gibt. Die Tatsache (oder Ursache dafür), dass wir aber trotzdem uns selbst und alles andere wahrnehmen nennt er Gott.
Damit hat er sich bei seinen katholischen Bischofskollegen ziemlich unbeliebt gemacht. Die Kirche hat seine Gedanken schleunigst eingestampft, denn sie stehen ja in krassem Gegensatz zur Bibel.

Es gibt übrigens noch einen nicht widerlegbaren Gottesbeweis, aber den will ich nicht aus dem Gedächtnis aufschreiben, ist zu kompliziert. Ich versuch mal, mein Buch über Prädikatenlogik wieder zu finden...
Zuletzt geändert von Aras am 10. Sep 2011 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
Clown
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Re: Gibt es einen Gott?

Beitrag von Clown »

Hm...du glaubst also nicht an die 3-Faltigkeit Gott-Jesus-Satan? Daran glaube nämlich ich.

PS: Habe ich im Übrigen erfunden. Ich hoffe das gibt es schon :chaos: sonst muss ich echt ne verdammte Last mitschleppen.