Von Großmütterlein's Fensterbank - Robuste Hawortien & Agave

Die Magie der Pflanzen und Steine
Antworten
RoSa

Von Großmütterlein's Fensterbank - Robuste Hawortien & Agave

Beitrag von RoSa »


HAWORTHIA ~ HAWORTHIE


Familie: Grasbaumgewächse - Xanthorrhoeaceae
Unterfamilie: Affodillgewächse - Asphodeloideae



Es existiert eine 'Botanische Untergliederung' in:
~ Subgenus Haworthia
~ Subgenus Hexangularis
~ Subgenus Robustipedunculares



-------------------------------------------------------------Bild
-------------------------HAWORTHIA LIMIFOLIA VAR. LIMIFOLIA (OG) & HAWORTHIA MINIMA VAR. MINIMA

Der Gattung Haworthia besteht aus ca. 160 verzeichneten Arten; durch gärtnerische Züchtung und Kreuzung, Kultivare usw., ist die Vielfalt nicht leicht überschaubar. Haworthien sind kleinbleibende Sukkulenten mit interessant geformten und gefärbten Blättern, welche durch Ausläuferbildung kleine Polster bilden, die besonders in Schalen wirken. Unter den Pflegeleichteren der Sukkulenten und Xerophyten gehören die Haworthien zu den anspruchslosesten und anpassungsfähigsten.


LICHT ~ In ihrer licht- und sonnendurchfluteten Heimat, dem südlichen Afrika, wachsen Haworthien meist etwas geschützt unter anderen Pflanzen; Haworthia schätzt lichten Halbschatten, toleriert aber ebenso problemlos ein Nordfenster. In voller Sonne verfärben sich die Pflanzen auf durchaus interessante Art, von bitterschokoladebraun bis hin zu einem orangerot; allerdings ist Haworthia etwas gegen Überhitzung und sich stauende Hitze empfindlich; das Blattwerk kann generell und bei unzureichender Eingewöhng an die volle Sonne verschrumpeln, daher ist Halbschatten vorzuziehen. Generell sind die Lichtansprüche bescheidener als die anderer Sukkulenten.


-------------------------------------------------------------Bild
-------------------------------------------------------------HAWORTHIA FASCIATA



TEMPERATUR ~ Ob ganzjährig an einem Zimmerfenster, oder sommerlicher Freilandaufenthalt ( Halbschatten/Schatten von Mai - Oktober ) und/oder kühler Überwinterung ( +5°C) ~ Haworthien bleiben gelassen. Die Pflanzen schätzen viel frische Luft, jedoch keine Zugluft.



WÄSSERUNG ~ Die Pflanze benötigt milde bis mäßige Feuchtigkeit. Trockenphasen überstehen Haworthien; Staunässe führt zu Fäulnis. Mit wenigen Ausnahmen liegt die Wachstumsperiode der Haworthien zwischen April - November. Diese wird GENERELL von einer 6 - 8 wöchigen Sommerpause ( Juli - Mitte August) unterbrochen, in welcher das oberirdische Wachstum eingestellt wird. Haworthien erneuern in dieser "Ruhepause" alljährlich ihre Wurzeln; wozu die Pflanze die Substanz der alten Wurzeln nutzt. Somit führte in dieser Zeit zu hohe Substratfeuchtigkeit zu Fäulnis. Für gelegentliches, zurückhaltendes Einnebeln in dieser Zeit ist Haworthia dankbar. Im Winter und bei niedrigen Temperaturen ist die Pflanze sehr sparsam und temperaturangepasst zu wässern.


-------------------------------------------------------------Bild
---------------------------------------------------HAWORTHIA VENOSA SUBSP. TESSELLATA


SUBSTRAT ~ Dieses sollte locker und durchlässig sein, Kakteenerde mit 50-70 % der bereits erwähnten mineralische Zusätze, wobei diese sehr feinkörnig sein sollten. Am besten gedeihen die Pflanzen in rein mineralischem Substrat. Ich pflanze sie in eine Mischung aus feinem Rheinkies, Quarzsand und Vulkangruss.



VERMEHRUNG ~ Haworthien lassen sich problemlos aus gut abgetrockneten Stecklingen, Samen, Blattstecklingen, Wurzeln (die Arten mit fleischigen Wurzeln), sowie Teilung von Haworthienpolstern vermehren.



BESONDERHEITEN ~ Haworthia lässt sich ebenso durch abgeschnittene Blütenstände vermehren. Frischen Blütenstände, mit erst einer oder zwei geöffneten Blüten werden auf ca. 10 cm herabgeschnitten; an der oberen Region des verbleibeneden Stengels bildet sich
meist eine neue Rosette, welche abgeschnitten und wie ein Steckling eingepflanzt und weiterkultiviert werden kann.

Zur Aussaat: Diese kann praktisch das ganze Jahr durchgeführt werden, aber die Temperatur sollte um 15 - maximal 20°C liegen und dieselbe nicht überschreiten.
Überhitzung hält den Keimungsprozess an. Bis zur vollständigen Keimung sollte diese Temperatur beibehalten werden. Danach wäre eine Abhärtung der Jungpflanzen an frischer Luft und mit höheren Temperaturunterschieden, bei schattigem Stand, sinnvoll.

Terrarien: Die genügsamen Haworthien sind für temperierte bis warme, trockene Terrarien geeignet. Die Pflanzen enthalten keinerlei Toxine oder andere deratige Substanzen, die Tieren und Menschen gefährlich werden können.


LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN !!!!!
Zuletzt geändert von RoSa am 26. Apr 2010 06:21, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
gabor
Moderator
Moderator
Beiträge: 10151
Registriert: 8. Apr 2009 16:18
Religionszugehörigkeit: Nihilist
Wohnort: Silencium est Aureum!

Re: Von Großmütterlein's Fensterbank - die robusten Hawortien

Beitrag von gabor »

Grasbaumpflanzen.... :lol: Das das Zeug jetzt auf Bäumen wächst...
Aber das mit den Terrarien kann ich bestätigen!Pflegeleicht,und hart im Nehmen.
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
RoSa

Re: Von Großmütterlein's Fensterbank - Robuste Hawortien & Agave

Beitrag von RoSa »

AGAVE

Familie: Spargelgewächse ~ Asparagaceae
Unterfamilie: Agavengewächse ~ Agavoideae


Die Agave wurde der Unterfamilie Agavoideae innerhalb der Familie Asparagaceae zugeordnet, gemeinsam mit Furcraea, Yucca und Hesperoaloe.



-------------------------------------------------------Bild
-------------------------------------------------------Agave Victoria-Reginae


Mit über 300 Arten und enormen Mengen an Varietäten und Sorten bilden die Agaven einen großen Genus, welcher ursprünglich aus Mittelamerika stammt. Viele Agaven werden sehr groß und sind nicht für die Zimmerkultur geeignet, aber harte und sehr bizarre Kübelpflanzen für Terasse, ungeheizte, lichtdurchflutete Foyers und kalte Wintergärten. Einige kleinbleibende Arten sind durchaus für die Kultur auf der Fensterbank geeignet ( Agave filifera var. compacta und Agave parviflora beispielsweise; die Rosetten überschreiten selten einen Durchmesser von 25 cm.)


LICHT ~ Sonnenanbeter - Volle Sonne. Hitze und Wind sind völlig unproblematisch. Nur Agave attenuata ist mir halbschattenliebend und mild-gleichmäßige Feuchtigkeit bevorzugend, bekannt. Auch die kleinbleibenden Arten, welche am Zimmerfenster gehalten werden, sollten unbedingt an der Südfront, bei zumindest ausreichender Belüftung stehen, wenn kein Platz zum Übersommern im Freien vorhanden ist.


TEMPERATUR ~ Übliche Freilandtemperaturen, große Hitze wird hervorragend vertragen. Im Winter: Hell um 10 °C (+/- 8). Einige Agaven vertragen zwar extrem tiefe Fröste, jedoch nur bei absolut knochentrockenem Boden. Winternässe ist meist tödlich, daher ist Kübelkultur anzuraten.


WÄSSERUNG ~ Im Sommer mäßige Feuchtigkeit, das Substrat sollte zwischen den Wässerungsabständen gut abtrocknen. Mäßig, aber durchdringend wässern, jedoch sollte sich kein Wasser im Untertopf/Übertopf sammeln. Im Winter fast trocken halten, bei kalter Überwinterung komplett trocken halten. Die Pflanzen sind sukkulent ( wasserspeichernd ) und vertragen Trockenheit besser als Bodenfeuchte.


SUBSTRAT ~ Das Substrat sollte durchlässig und grobkörnig sein; Kakteenerde mit Lavagrus, Quarzsand und/oder Kies durchmischt.


VERMEHRUNG ~ Die meisten Agaven bilden an der basis Ausläufer, welche bei einer Größe von 10-15 cm möglichst dicht an der Mutterpflanze, mit einem scharfen Messer, abgetrennt werden. Die Schnittstelle sollte einige Tage ( durchaus 5-7 Tage ) zum Abheilen an der Luft im Schatten abtrocknen; dann die Jungagave in ein sandiges Substrat pflanzen und warm, sowie hell ( keine direkte Sonne ) stellen. Eine Aussaat ist im Frühjahr ist möglich.


VORSICHT ~ An den Blattspitzen bildet Agave gigantische und sehr scharfe Enddornen aus, die zu heftigen Verletzungen führen können. Bewährte Methode, vor allem bei bei großen Exemplaren: Ein Stück Kork auf die Dornen gesteckt, schützt vor Verletzungen.



Agaven gehören zu den ' Hapaxanthen ' ( grie. hapax „einmal“ & anthos „Blüte“), dies sind Pflanzen, die nur einmal in ihrem Leben blühen und fruchten, womit der Lebenszyklus der Pflanze endet. Mit der Blüte der Agave und dem damit verbundenen Absterben der Agave hat es seine Dauer: Wann Agave zur Blüte gelangt, ist für niemanden vorhersehbar; üblicherweise benötigt eine adulte Pflanze Jahrzehnte, bis der spektakuläre Blütenstand sich bildet. Der Blattrosette entwächst ein gigantischer, bis zu zwölf Meter hoch werdender Schaft, an dessen Spitze riesige, gelbliche Blüten austreiben.



Zurück zu „Der magische Garten“