Heilpflanzenbeet A - F

Die Magie der Pflanzen und Steine
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RoSa

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Ackergauchheil ( Anagallis arvensis )


Familie: Myrsinengewächse ~ Myrsinaceae


arvensis: leuchtend rot bis mennigerote Blüten
carnea : fleischfarbene Blüten
lilacina: lilafarbene Blüten
pallida: weiße Blüten
azurea: blaue Blüten



Die Form ' azurea ' kann leicht mit ' Blauem Gauchheil (A. foemina) 'verwechselt werden. blütenbiologische Unterschiede der Kronzipfel. Blauer Gauchheil zeigt unregelmäßig gesägte Kronblätter die wiederum nur etwa 5 bis 10, maximal 15 Drüsenhaare tragen. Bei A. arvensis f. azurea sind dies etwa 50 bis 70 Stück; welche nicht an oder nur an wenig gesägten Kronzipfeln sitzen.


Blutstropfen, Faules Lieschen, Feldgauchheil, Gauchblume, Geckenheil, Kollmannskraut, Kolmarkraut, Roter Meier, Rote Miere, Nebelpflanze, Neuneblümle, Sperlingskraut, Vernunftkraut, Weinbergstern, Wetterkraut,
Roter Gauchheil, Acker-Gauchheil, Nebelpflanze



Achtung! Leicht giftig!


Ackergauchheil bildet 4-kantige, meist niederliegende. kriechende, verästelte Stengel, die etwa 8 - 25 cm lang werden. Die länglich-eiförmigen Blätter stehen gekreuzt gegenständig oder auch zu dritt in einem im Quirl sind von sattem grün und unterseits schwarz-punktiert. Die Blüten sitzen auf langen lange Stielen, sind einzeln blattachselständig, Beim Ackergauhheil sind die Blüten dicht drüsig gewimpert, zinnober- bis mennigerot, am Grund blutrot gefärbt und erscheinen von Mai bis Oktober. Im nichtblühenden Zustand kann die Pflanze leicht mit der Vogelmiere verwechselt werden. Die Frucht ist eine Deckelkapsel, deren Reife von August bis Oktober stattfindet. Anspruchslos gedeiht Ackergauchheil auf Äckern, in Gärten, Weinbergen und Ruderalstandorten, wie Schuttplätzen.Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mediterranen Raum.


Ackergauchheil als Heilpflanze:
Ackergauchheil wird in verschiedenen homöopathischen Erzeugnissen eingesetzt ( Anagallis Arvensis Herba ), zur Behandlung diverser Ausschläge. vieler Geschwüre sowie Nervenleiden.


Vergiftungen durch Ackehrgauchheil
Inhaltsstoffe der Pflanze sind: Glycoside (Saponine), Bitter- und Gerbstoffe, sowie ätherisches Öl ( erkennbar durch den beissend-stechenden Geruch ). Bei einer Vergiftung zeigen sich Symtome wie starke Harnausscheidung, wässriger Stuhlgang, Zittern und Entzündungen innerhalb des Verdauungstrakts. Die Inhaltsstoffe wirken ebenso schwach bis leicht narkotisierend. Durch die Blätter können allergische Reaktionen von Haut und Schleimhäuten hervorgerufen werden.



Ackergauchheil als Räucherkraut
Das Kraut des Ackergauchheils geräuchert unterstützt die energetische Klärung der Atmosphäre und eignet sich zu Reinigungsriten. Es lässt sich zum Räuchern harmonisch mit beispielsweise Tausendgüldenkraut, Klatschmohn und Hamaelis mischen.


Bräuche
Ackergauchheil war dem Landvolk ein Wetteranzeiger, der bei bevorstehendem Gewitter/Regen seine Blüten nicht öffnet; bei einer Verschlechterung der Wetterumstände schließt die Pflanze dieselben frühzeitig ( Nebelpflanze, Gewitterblume, Wetterkraut ). Durch seine reinigende Kraft wurde er im Mittelalter vielerorts zum Räuchern von Haus und Hof eingesetzt, sowie als "Kräuterbündel" aufgehängt, denn er solle Gespenster vertreiben und die "Gauche"( Wahnsinnige ) fernhalten, sowie -der Name der Pflanze deutet dies bereits an: Gauch - Heil - dieseben heilen. Ackergauchheil helfe ebenso, als Kräutersäckchen getragen, gegen das Bluten der Nase.


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Andorn, gemeiner ~ Marrubium vulgare

Familie : Lippenblütler (Lamiaceae)


Weißer Andorn, Antonitee, Weißer Dorant, Mauer-Andorn, Berghopfen, Helfkraut, Gottvergessen, Weißleuchtkraut, Horussamen, Sternsamen


Der Gemeine Andorn ist eine ausdauernde bis halbstrauchige krautige Pflanze und erreicht Höhen von 30 bis 80 cm. Andorn trägt aufrechte, vorrangig im unteren Teil weißfilzig behaarte Stengel. Seine Blätter sind breit eiförmig bis kreisförmig; deren Rand tief und unregelmäßig gezahnt. Sie sind sind mit Sternhaaren bedeckt und unterseits dicht-filzig behaart , wohingegen die Oberseite verkahlt. Von Mai bis August zeigt Andorn seine weißkronigen Blüten. Ursprünglich aus dem Mediterranen Raum stammen wurde Andorn im Zuge des Heilpflanzenanbaus importioert und verwilderte. Andorn schätzt Ruderalstandorte und Weiden auf trockenen Ton- und Lehmböden.


Andorn als Heilpflanze
Bitterstoffe (Prämarrubiin, Marrubiin), Gerbstoffe, Flavonoide und Kalium sind die Inhaltsstoffe des Andorns. Die Pflanze wird eingesetzt zur Behandlung von Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden ( Völlegefühl, Blähungen ), sowie als schwach schleimlösendes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege. Sowie bei trockenen Katharren, Keuchhusten, Bronchitis und Altershusten. Die magen- und gallensaftanregende Wirkung erscheinen aufgrund der Bitterstoffe plausibel. Andorn ist Bestandteil einiger Galle-Leber-Aufgüsse und in einigen Arzneimitteln der Magen-Darm-Mittel und Hustenmittel enthalten.


Warnungen: * Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden!

* Nicht über längere Zeit oder in höherer Dosierung anwenden!

Bei Herzerkrankungen nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden! Einige Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass Andornkraut in höherer Dosierung Herzrhythmusstörungen auslösen könnte.
Zuletzt geändert von RoSa am 10. Apr 2010 07:52, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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A
ugentrost, gemeiner (Euphrasia rostkoviana)



Familie: Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae)


Augendank, Augustinuskraut, Grummetblume, Milchdieb, Herbstblümle, Heuschelm, Milchschelen ,Wegleuchte, Gibnix, Wiesenwolf


Die Bezeichnung Wiesenwolf verdankt die Pflanzen ihren Saugwurzeln; sie ist ein Schmarotzer, die benachbarten Gräsern Mineralien und Nährstoffe direkt aus deren Wurzeln entzieht, was deren Wachstum und Gedeihen mindert. Milchdieb resultiert ebenfalls aus dieser Eigenschaft, denn das Gedeihen der Futterpflanzen des Weideviehs beeinflusst deren Produkte.


Augentrost ist eine einjährige und krautige Pflanze, die maximal 25 cm hoch wird.. Die Blüten sind weiß, oft violett geadert und auf den unteren Blütenblättern gelb befleckt.. Blütezeit : Mai bis Oktober. Die Blätter sind ca. einen Zentimeter lang, ohne Stiel, kreuzweise gegenständig, eiförmig-länglich , gezähnt und wie der Stengel mit Drüsenhaaren besetzt. Augentrost liebt frische (Mager-)wiesen und Weiden bis in die Höhenlagen von Mittel-, West- und Südeuropa.


Augentrost als Heilpflanze
Die Inhaltsstoffe des Augentrostes sind: Das Glykosid Aucubin, ätherisches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoff, Harz und Flavonoide. Und wie der Name des Krautes sagt, wirkt ein Aufguss durch Umschläge bei verschiedenen Augenentzündungen, wie Bindehautentzündung und Lidrandentzündung. Bei der Behandlung von Gersternkörnern wird ein Aufguss aus Augentrost und Kamille zu gleichen Teilen gemischt, als warmer Umschlag empfohlen. Ebenso verschafft Augentrost Linderung bei Tränenfluß, Brennen im Auge und Empfindlichkeit gegen Licht. Innerlich angewendet hilft ein Aufguss bei Störungen des Verdauungstraktes, Blutarmut und steigert allgemein die Abwehrkräfte. In früheren Zeiten galt Augentrost auch als vielgelobtes Mittel gegen Gelbsucht.


VORSICHT: Der Aufguss aus Augentrost ist stets extrem sorgfältig zu filtern, da kleine Restpartikel das zu behandelnde Auge reizen und vorhandene Symptome verstärken können.
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:37, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Baldrian, echter ~ Valeriana officinalis


Familie: Baldriangewächse (Valerianaceae)


Katzenkraut, Stinkwurz, Hexenkraut, Augenwurzel, Mondwurz, Bullerjan, Tolljan, Katzenwargel, Baldurkraut


Echter Baldrian ist eine horstbildende Rhizomstaude. Die Pflanze trägt kleine. weiß- bis rosafarbene Blüten in rundlichen Trugdolden, die auf den Stengelspitzen stehen und im Mai/ Juni erscheinen. Baldrian zeigt sattgrüne, gefiederte und lanzettförmige Blättchen. Die Pflanze ist in ganz Europa heimisch, ostwärts bis nach Russland und Westasien. Baldrian ist sehr frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Als Feuchtbodenpflanze ist Baldrian häufig entlang von Gewässerläufen zu finden.


Baldrian als Heilpflanze
Baldrian enthält u.a. ätherisches Öl (neben Valerensäure u.a. auch die Isovaleriansäure ), Valepotriate und Alkaloide. Verwendung findet das gesamte Wurzelwerk mit seinen Verzweigungen; zwischen August und Oktober ausgegraben, getrocknet und zerkleinert.

..............."Baldrian, Dost und Dill, so kann die Hex nit wie sie will."

Als nicht-suchtauslösender Tranquilizer beruht die - seit dem 17. Jahrhundert bekannte - bedeutendste Wirkung der Pflanze bei Behandlungen von Rast- und Schlaflosigkeit, leichten nervösen Störungen, Menopausensymptomen und Angstzuständen bei prämenstruellem Syndrom. Ebenso unterstützend wirkt Baldrian bei der Behandlung von Magendarm-schmerzen und spastischer Kolitis. Die in Baldrian enthaltenen Alkaloide reduzieren auch Sodbrennen und Aufstoßen, da sie überschüssige Magensäure binden. Erfolgreich eingesetzt bei Erkrankungen des Zentralnervensystems, des Herzens, und des Magen-Darm-Traktes.


Kleine Ergänzung zu Baldrian von USER ICH: Dieser wird im Handel oft (sinnvollerweise) mit dem ebenfalls beruhigend wirkenden Hopfen kombiniert angeboten (gibt es als Tropfen, Dragees, Tabletten, Kapseln, Tee etc.).



................. „Eßt Bibernell' und Baldrian
.............. so gehet euch die Pest nicht an“
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:40, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Beinwell ~ Symphytum officinale


Familie: Boretschgewächse (Boraginaceae)


Arznei-Beinwell, Schwarzwurz, Comfrey


Die mehrjährige Rhizomstaude wird 30-100 cm hoch. Die Stengel sind aufrecht, ästig und sind steif hehaart. Die Blüten nickend, rosa-violett oder gelblich-weiß. Die Krone wird etwa 15 mm lang mit sehr langen Schlundschuppen. Die Blätter sind borstig behaart, ei- bis lanzettförmig und werden ca 25 cm lang. Beinwell schätzt feuchte Wiesen, Ufer, Auenwälder und Moorwiesen. Beinwell ist in Mitteleuropa und Asien verbreitet.


Beinwell als Heilpflanze
Zu den Inhaltsstoffen zählen Schleim- und Gerbstoffe, Asparagin, Allantoin, Alkaloide, ätherisches Öl, Harz und Kieselsäure. Die wundheilende, adstringierende Eigenschaft beruht z.T. auf den Gehalt an Allantoin; dies regt die Zellteilung an und unterstützt so innerlich als auch äußerlich die Wundheilung. Allantoin bewirket eine Verflüssigung der Wundsekrete und dadurch kann es zu einer besseren Neubildung von Gewebe kommen. Als Kompresse wirkt Beinwell auch schmerzstillend. Beinwell darf nicht auf tiefe Wunden aufgebracht werden, da es sonst passieren kann, dass die oberen Gewebsschichten vor den unteren heilen und dieses kann zu Abszessen führen. Beim kauen der Wurzel der Pflanze, werden die Geschmacksnerven anästhesiert und es tritt eine deutliche Verminderung der Geschmacksempfindens ein.


VORSICHT: Beinwell enthält Pyrrolizidinalkaloide, die mutagene bzw. kanzerogene Effekte haben. Aus diesem Grund soll Beinwell längere Zeit nicht innerlich angewendet werden; die käuflich erhältlichen Beinwellextrakte sollen äußerlich nicht länger als vier bis sechs Wochen angewendet werden.
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:40, insgesamt 3-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Brennessel ~ Urtica dioica


Familie: Brennesselgewächse (Urticaceae)


Große Brennessel (U. dioica)
Kleine Brennessel (U. urens)
Pillenbrennessel (U. pilulifera)
Sumpfbrennessel (U. kioviénsis)
Geschwänzte Brennessel (U. dubia)
Sibirische Hanfnessel (U. cannabina)



Brennesseln werden je nach Art, Standort und Nährstoffsituation 10 bis 250 Zentimeter hoch. Ihre Stengel sind zumeist unverzweigt und mit Brenn- oder Borstenhaaren besetzt.
Die Brennesseln sind nahezu weltweit verbreitet. Einzelne Arten sind nicht überall zu finden. Die Große Brennessel kommt schwerpunktmäßig in Stauden- und ausdauernden Wildkrautfluren vor, aber auch in Bruch- und Auenwäldern. Sie ist eine Zeigerpflanze für hohe Stickstoff-Vorkommen im Boden und besiedelt als Pionierpflanze sehr schnell Flächen. Viele Arten leben als Bodenpflanzen, vornehmlich in tropischen und subtropischen Wäldern.



Quaddelbildung ~ Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Methansäure und Natriumformiat ergiessen sich als Cocktail in die Haut. Der Hauptwirkstoff, der für die Quaddelbildung verantwortlich ist, ist bislang nicht bekannt. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Flüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen.


Brennessel als Heilpflanze

Die ( Große ) Brennessel ist eine der ältesten Heilpflanzen mit einem breiten Wirkungsspektrum.
Brennessel enthält als wirksame Bestandteile viel Vitamin C und Provitamin A, Caffeoyl-Chinasäuren, beispielsweise Caffeoyl-Apfelsäure, Mineralsalze, besonders Kalzium- und Kaliumsalze, Gerbstoffe wie Kiesel- und Ameisensäure, Magnesium, Eisen, Chlorophyll, Schleim, Acetylcholin, Wachs und ätherische Öle u.a.


Aufgüsse aus den Blättern und dem Kraut der Brennessel wirken leicht wassertreibend -bedingt durch den hohen Gehalt an Mineralstoffen, vorrangig Kalium-. Diese Aufgüsse erleichtern als Diuretikum ( wasserausscheidendes Mittel / Mittel zur Durchspülung ) die Behandlung entzündlicher Erkrankungen der ableitenden Harnwege und unterstützende Wirkung bei Nierengrießbildung.

Warnung: Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit sollte eine Durchspülungstherapie nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen!

Die Brennessel zeigt heilende Wirkung bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, wie etwa Rheuma. Der hohe Gehalt an Caffeoyläpfelsäure und ungesättigten Fettsäuren, die antientzündliche Eigenschaften besitzen, trägt hierzu bei. Hier ist zu Fertigpräparaten aus der Drogerie zu raten, da diese meist effizienter als die lose Aufgussdroge sind, in derselben sind oft Stengelteile mitenthalten, welche über geringere Inhaltsstoffe als das Laub verfügen. Brennnesselextrakte sind allgemein gut verträglich und können -in Absprache mit den behandelnden Ärtzen- meist auch langfristig eingenommen werden, um die antirheumatische Therapie zu unterstützen.

Für die Herren hält Brennessel eine spezielle Fähigkeit bereit: Ihre Wurzelneignen sich hervorragend sich zur Behandlung von Beschwerden bei beginnender gutartiger Prostatavergrößerung. Nicht genau analysierbar ist hierbei der Wirkstoff, bzw. die Wirkstoffe, in der Wurzel, welche(r) dafür verantwortlich ist/sind. Phytosterone oder Lekine? Jedenfalls ist die Wirkung selbst nachgewiesen; wobei diese nur die Beschwerden lindert, nicht aber die Vergrößerung der Prostata. Immer den zuständigen Arzt aufsuchen !

Anmerkung: Eine Geheimwaffe gegen Probleme mit Prostata und selbst eine vorbeugende Therapie gegen Prostatakrebs, stellt lt. Mediterranem Volkswissen GRANATAPFELSAFT ( 100 % ) dar. Auf diese Pflanze, Punica granatum, wird noch speziell eingegangen. ~ Auch hier gilt wieder: Granatapfel im Hause erspart den Arztbesuch nicht !!!!!
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:42, insgesamt 3-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Bruchkraut, kahles ~ Herniaria glabra


Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)


Harnkraut, Kuckucksseife, Christenschweiß, Dürrkraut, Harnkraut, Jungfernkraut, Nierenkraut, Glattes Tausendkraut, Herbe du Turc, Turquette glabre


Die Pflanze zeigt vollkomen kahle, bzw. nur kurz bewimperte Blätter und Stengel. Bruchkraut bildet rasenartige Flächen und Nebenblätter von ca. 0.5mm Länge und leicht dreickiger Form. Der Stengel des Bruchkrautes ist etwa 5-15cm lang; auch bis ca 30cm Länge sind möglich. Die Pflanze ist frischgrün bis gelblich-grün und die Blüten erscheinen in Knäuel; wobei die Kelchblätter von grünlicher Farbe und die weißen Kronblätter deutlich kleiner als die Kelchblätter sind; oft fehlen die Kronblätter gänzlich.
Kahles Bruchkraut schätzt die gemäßigte Breiten Europas und Westasiens. Es wächst auf Sandtrockenrasen und in Heiden, sowie sandigen Ruderalstellen.



Kahles Bruchkraut als Heilpflanze
Inhaltstoffe der Pflanze sind u.a.: Glucuronsäurehaltige Saponine, Flavonoide und Cumarine. Aufgrund dieser Stoffe soll ein Aufguss aus der Pflanze -innerlich angewendet- gegen Blasensteine, sowie Nierensteine und bei Nierenkoliken heilsam wirken. Kahles Bruchkraut galt als Diuretikum zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Nieren ( wie: Nierengries ) und ableitenden Harnwege. Ebenso kam Kahles Bruchkraut zum Einsatz bei Erkrankungen der Atemwege.


Kahles Bruchkraut im Brauchtum

* So fest wie Kahles Bruchkraut sich mittels seiner Würzelchen im Boden verankert halte; so könne selbst eine eine Hexe aus einem Haus, in welchem das Kräutelein aufbewahret, nichts wegnehmen. ( Oberösterreichische Bezeichnung der Pflanze: "Nimm ma nix" )
Zuletzt geändert von RoSa am 30. Mär 2010 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Eisenkraut ~ Verbena officinalis

Familie: Eisenkrautgewächse (Verbenaceae)


Taubenkraut, Venusader, Katzenblutkraut, Sagenkraut, Wunschkraut, Altarfegerkraut, Drachenzähnegras, Eisenbart, Isenkraut, Sagenkraut, Teufelsbann, Träne der Isis


Echtes Eisenkraut hat vierkantige, verzweigte und bis zu 75 cm hohe Stengel. Von Mai bis zum ersten Frost trägt es winzige, rot- oder hellviolette Blüten in schlanken Ähren. Eisenkraut liebt sonnige, geschützte Lagen mit mäßig nährstoffreichen und schwach sauren, sandigen Lehm- und Ton-Böden und hat im Sommer einen hohen Wasserbedarf. Die ausdauernde Pflanze wächst gerne an Wegen, Hecken und Schuttplätzen.


Eisenkraut als Heilpflanze
Inhaltsstoffe sind u.a.: Verbenalin und Verbenin, ätherisches Öl mit dem Hauptbestandteil Citral, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleim.
Verbena war bereits keltischen Druiden als Heilpflanze bekannt und galt von der Antike bis zum Mittelalter als Universalheilpflanze. Man sagte ihr nach die verstopfte Leber, Milz, Niere und Uterus zu heilen; ebenso bei Asthma, Kopfschmerzen, Trübsichtigkeit, u.a. zu helfen. Verbena wirkt stoffwechselfördernd und nervenstärkend. Sie wird bei Migräne und Verdauungsstörungen ( Durchfall ), leichten Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit, Schwächezuständen, Müdigkeit und Depressionen angewendet. Ebenso ist ihre hustenlösende Wirkung bekannt, denn sie wirkt schleimlösend und schleimfördernd bei Bronchitis, sowie Nebenhöhlenentzündungen.
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:43, insgesamt 5-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Enzian, gelber ~ Gentiana lutea


Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)


Bergfieberwurzel, Bitterwurzel, Gelber Enzian, Jänzene, Jäuse, Sauwurz, Zergang, Madelger ( Moodlger ), Zinzalwurz, Blitznagele


Der Gelbe Enzian ist eine 50 - 140 hohe, graugrüne und kräftige Staude. Die Blätter sind kreuzweise gegenständig und mit 5-7 bogenförmigen Nerven versehen. Goldgelbe, gestielte Blüten stehen in einer 3-10blütigen Trugdolde, welche in den Achseln der Hochblätter wachsen. Gelber Enzian wächst sehr langsam und blüht erst mit zehn Jahren, kann aber 40–60 Jahre alt werden. Die Blüten sind im Vergleich zu anderen Enzian-Arten sehr einfach gebaut. Bei den meisten Arten schließen sich die Blüten bei bewölktem Himmel und kühler Luft, auch bei Erschütterungen durch Hagel, Regen und starken Wind. Die bis zu 1m lange und oft mehrere Kilo schwere Speicherwurzel ist fleischig verdickt und reich an Zuckern (z.B. Gentiobiose) und wertvollen Bitterstoffen (Gentianopicrin und Amarogentin). Diese Art ist in den Alpen und anderen Gebirgen in Mittel- und Südeuropa verbreitet. Der Gelbe Enzian ist kalkliebend und wächst von der Tallage bis in eine Höhe von 2.500 m.


Alle Enzianarten stehen unter Naturschutz, das heißt sie dürfen weder gepflückt noch ausgegraben werden !


Enzian als Heilpflanze
Arzneilich wird die Wurzel als Bittermittel, z.B. als appetitanregender Magenbitter und für Schnaps verwendet. Zur Herstellung des Enzianschnapses wird vor allem Gentiana lutea, der Gelbe Enzian, verwendet und gezielt angebaut, da sie von allen Enzian-Arten den stärksten Gehalt an Bitterstoffen hat. Doch nicht nur als Alkohol, auch als Aufguss steht Enzian in gutem Ruf: In der Volksmedizin wird die Pflanze gegen Fieber, Gicht, Malaria und Darmparasiten, bei Magen- und Leberleiden eingesetzt. Wegen den in der Enzianwurzel enthaltenen Bitterstoffen werden Zubereitungen zur Anregung der Verdauung bei Völlegefühl, Blähungen und bei Appetitlosigkeit eingesetzt. Durch Reizung der Geschmacksnerven kommt es reflektorisch zu einer Zunahme der Speichel- und Magensaftsekretion.

VORSICHT: Da bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren die Anregung der Magensäureproduktion das Krankheitsbild verschlechtert, ist die Anwendung von Enzianwurzelzubereitungen kontraindiziert.
Bei einzelnen entsprechend veranlagten Personen können gelegentlich Kopfschmerzen auftreten.



....................... Madelger ist aller Wurzel ein Ehr!'
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:44, insgesamt 2-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

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Fieberklee ~ Menyanthes trifoliata

Familie: Fieberkleegewächse (Menyanthaceae)



Fieberklee ist eine ausdauernde, halbsubterrestische oder terrestisch wachsende Sumpfpflanze mit kriechendem Wurzelstock. Die Blätter dieser Pflanzen sind in drei sattgrüne Teilblättchen (Kleeähnlichkeit) unterteilt, die an dunklen Stengeln sitzen. Aus rosa Knopsen entstehen kleine, weiße, gefranste Blüten, die in aufrechten Trauben sitzen. Fieberklee kennzeichnet sich durch Anpassung an den sumpfigen Standort. Die Stengel und Blattstiele sind hohl ( Durchlüftung) und die Pflanze enthält einen Gerbstoffgehalt bis 7 % (Fäulnishemmung).


Fieberklee als Heilpflanze
Fieberklee beinhaltet Bitterglykoside wie Menyanthin und Gentianin, Harze, Gerbstoffe, Saponine, Öle und Cholesterin. Fieberklee wirkt blutreinigend, entzündungshemmend, krampflösend, schweißtreibend und verdauungsfördernd. Die Pflanze wird eingesetzt bei Gallen- und Leberleiden, zur Blutreinigung, bei Ekzemen, Magenproblematiken, Migräne, Nervosität. Früher wurde der Fieberklee – wie man schon aus dem Namen schließen kann – gegen Fieber verwendet. Sein Wirkungsspektrum ist jedoch hierbei relativ gering.


Fieberklee im Brauchtum
Zuletzt geändert von RoSa am 30. Mär 2010 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - UNTER KONSTRUKTION

Beitrag von RoSa »


Frauenmantel ~ Alchemilla vulgaris


Familie: Rosengewächse (Rosaceae)


Sinau, Tränenschön, Taubecherl, Liebfrauenmantel, Gewittergras, Taumantel, Taurosenkraut


Die Blätter des Frauenmantels sind rundlich und behaart, kelchartig-gelappt; morgens sammelt sich der Tau in ihnen. Frauenmantelblüten sind zartgelbe, doldige Rispen. Der Wurzelstock ist verholzt, kräftig, mit vielen Köpfen und dunkel gefärbt. Die Pflanzen erreichen Größen von 10 bis 50 cm Höhe und sind in ganz Europa, Asien und Amerika verbreitet. Die rund 300 Arten dieser Gattung sind taxonomisch äußerst schwierig zu unterscheiden. Alchemilla vulgaris wird oft als Sammelname für die insgesamt 21 Unterarten verwendet. Allen werden Heilkräfte zugeschrieben.


Frauenmantel als Heilpflanze
Frauenmantel wurde bei allen Frauenleiden als Heilmittel hochgeschätzt. Unterleibskrämpfe, Unregelmäßigkeiten im Zyklus oder zu starke Monatsblutungen - der Frauenmantel soll ein wahres Allheilmittel sein, was „Frauenleiden“ betrifft.
Ob der Frauenmantel hält, was ihm an Wirkung bei Menstruationsbeschwerden nachgesagt wird? Die dem Frauenmantel zugesprochenen positiven Wirkungen in der Frauenheilkunde konnten durch Untersuchungen bis jetzt NOCH nicht bestätigt werden. Die Blätter haben einen hohen Gerbstoffgehalt und finden daher in Aufgüssen gegen Durchfallerkrankungen und bei Darmstörungen Einsatz. Frauenmantel wirkt zusammenziehend (adstringierend), reinigend und blutstillend auf Schleimhäute und Wunden: Bei Mund- u. Rachenentzündungen, Zahnfleischentzündungen, sowie Kehlkopfentzündungen


In der Antike wird der Frauenmantel nicht als Heilpflanze erwähnt. Die ersten schriftlichen Überlieferungen stammen aus dem frühen Mittelalter.


Warnung: Frauenmantel darf nicht in der Schwangerschaft verwendet werden ~ dies kommt der Bedeutung FRAUENKRAUT wohl am nächsten.
Zuletzt geändert von RoSa am 1. Apr 2010 04:45, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Heilpflanzenbeet A - F

Beitrag von Ich »

...
Zuletzt geändert von Ich am 18. Mär 2012 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
"Ich bin kein Bekenner, ich bin ein leidenschaftlich beteiligter Betrachter!" (E.v.S.)
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Re: Heilpflanzenbeet A - F

Beitrag von Lord_Diabolus »

Quaddelbildung ~ Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Methansäure und Natriumformiat ergiessen sich als Cocktail in die Haut. Der Hauptwirkstoff, der für die Quaddelbildung verantwortlich ist, ist bislang nicht bekannt. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Flüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen.
Stimmt es, dass dieser Cocktail der Brennessel auch volkstümlich mit dem Trivialnamen "Ameisensäure" bezeichnet wird, da sich das Sekret der Flüssigkeit der Ameisen ähnelt oder sogar das gleiche ist?

Sehr informative Beiträge, das Gebiet der Botanik ist doch nicht so trocken, wie es den Anschein hat *zwinker*

Xeper!
Diabolus
RoSa

Re: Heilpflanzenbeet A - F

Beitrag von RoSa »


Du liegst bzw. das volkstümliche Wissen liegt richtig! Im Nesselgift der Brennessel ist u.a. Acidum formicum ( Ameisensäure ) enthalten.

Ameisensäure - HCOOH - zählt zu den gesättigten Carbonsäuren; die strukturierte Summenformel weist sie als eine der einfachsten Carbonsäuren aus. Einfach ~ jedoch effektiv.

Botanik und trocken ?!? Geh' mal mit mir in eine Gärtnerei ...... *zwinker*


:evil:

XEPER !

ANUBISOTH !
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Re: Heilpflanzenbeet A - F

Beitrag von Alveradis »

Wenn du mich mal besuchen kommst, wirst du in den Botanischen Garten mitgeschleift. Ich liebe dieses Teil ;)
- Harmony, like a following breeze // at sea, is the exception." (Harvey Oxenhorn, Turning the rig)
- Der beste Ort, das Kriegsbeil zu begraben ist in deinem Gegner!"

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Re: Heilpflanzenbeet A - F

Beitrag von gabor »

Aber nix klauen!!! :( (eine frühere Schwäche von mir...)
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?

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