Eine kleine Geschichte

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

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Ambra

Eine kleine Geschichte

Beitrag von Ambra »

Vor längerer Zeit habe ich mal eine Geschichte gelesen, ich glaube sie stand in dem "Tibetischen Buch vom Leben und Sterben" aber sicher bin ich mir da nicht mehr.

Einst lebte ein Meister mit seinem Schüler. Der Schüler war sehr neugierig und klug war er auch. Er lernte die Dinge sehr schnell und wusste das der Meister ihn bald aus seiner Lehre entlassen würde. Dann würde er ihn in die Stadt der Weisheit, Athen, schicken damit er dort weiterlernen konnte

Eines Tage rief der Meister seinen Schüler zu sich und sagte "Ich habe ein letzte Aufgabe für dich bevor ich dich nach Athen gehen lasse. Ich möchte das du ab heute für ein ganzes Jahr jeden Menschen bezahlst der dich beleidigt". Der Schüler verstand nicht worauf der Meister hinaus wollte, doch er vertraute ihm und so bezahlte er ein Jahr jeden Menschen der ihn beleidigte.

Das Jahr verging und nach diesem Jahr schickte der Meister seinen Schüler in die Stadt Athen.
Vor den Toren der Stadt stand ein alter Mann in schäbigen Kleider der jeden aus übelste Beleidigte der sich den Toren näherte. Kaum jemand lies sich das gefallen und kehrte der Stadt wieder den Rücken zu.
Auch den Schüler beleidigte der alte Mann. Doch anstatt sich aufzuregen brach der Schüler in schallendes Gelächter aus. "Warum lachst du?!" frage der alte Mann zornig. "Nun, ein Jahr habe ich jeden bezahlt der mich beleidigte, und nun bekomme ich es umsonst".
Daraufhin lächelte der alte Mann und sagte "Betritt nun die Stadt Athen, ihr wissen gehört nun dir"
Clown
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Clown »

Ambra hat geschrieben: "Nun, ein Jahr habe ich jeden bezahlt der mich beleidigte, und nun bekomme ich es umsonst".
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. :au: Ich finde daran erkennt man wirklich gut die Freuden eines genügsamen Lebens.
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gabor
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von gabor »

Gelassenheit zu praktizieren...dazu gehört schon Übung!Antiagressionstrainig war also schon in der Antike ein Thema!
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Clown »

gabor hat geschrieben:Gelassenheit zu praktizieren...dazu gehört schon Übung!Antiagressionstrainig war also schon in der Antike ein Thema!
Freundschaft!
Ja da kenne ich auch so eine Geschichte...

Kommt ein Samurai zu so einem christlichem Missionar und fragt ihn: "Ey kannst du mir sagen was Himmel und was Hölle ist?"
Da sagt der Missionar: "Du kommst hier her in deiner verwansten Blechrüstung, deinem impotenten Samuraischwert, und deiner im Helm versteckten hässlichen Pickel-Visage und willst von mir Antworten auf deine Frage?!"

Da zieht der Samurai sein Schwert und will den Missionar töten woraufhin der aber schnell sagt: "Siehst du meine vollgepischerten Hosen? Das ist die Hölle!"

Da nickt der Samurai und sagt "Achso"

Woraufhin der Priester sagt "Aber du hast mich nicht umgebracht und das ist der Himmel"

Da lacht der Samurai und trinkt erst mal nen ordentlichen Sake.

PS: Eigentlich geht die Geschichte ganz Anders :lol: :cool:
Ambra

Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Ambra »

Komische Geschichte Clown.
Was hat die mit Aggressionsbewältigung zu tun?

Im übrigen denke ich das es in meiner Geschichte auch darum ging seinen Standpunkt zu wechseln.
Wenn man den letzten Satz betrachtet fällt einem das auf.
Jemand der seinen Standpunkt nicht ändern kann wird niemals wahre Weisheit erlangen.
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Clown »

Ambra hat geschrieben:Komische Geschichte Clown.
Was hat die mit Aggressionsbewältigung zu tun?
Naja. Der Samurai hat eine Eingebung bekommen und will den Priester deswegen nicht mehr töten. Ich finde das ist bei Aggressionen genauso. Wenn man irgendwie zu einem geistigem Ergebniss kommt, verschwinden diese Agressionen. Das führt leider auch dazu dass die Menschen manchmal am letzten geistigem Müll festhalten, Hauptsache ihre Gefühle wühlen sich nicht auf. :evil:
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gabor
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von gabor »

Nur hat man leider in brenzligen Situationen wenig Zeit....
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Geextah
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Geextah »

Clown hat geschrieben:[...]
PS: Eigentlich geht die Geschichte ganz Anders :lol: :cool:
Da hast du wohl wahr. Dabei handelt es sich um eine Geschichte über den Zen-Meister Ikkyu.

Zur Einweihung einer Unterkunft bzw. einer Mönchshütte kamen die Dorfbewohner zu Ikkyu um mit ihm zu feiern.
Bei dieser Feier wurde auch Reiswein getrunken und Gonza (einer der Dorfbewohner) fragte Ikkyu: "Sag mal, Ikkyu, gibt es die Hölle und das Paradies wirklich?"
Dieser antwortete:"Natürlich gibt es die Hölle und das Paradies."
Ein anderer Bauer sprach: "Dann gibt es sie also..."
Ikkyu sagte:"Nein, es gibt sie nicht."
Eine Frau fragte:"Es gibt sie nicht?"
Ikkyu erwiderte:"Doch, es gibt sie."
Gonza war, nun nicht nur betrunken, sondern auch verwirrt und meinte:"Mal sagst du, es gibt sie, dann wieder nicht. Wer soll das verstehen? Gibt es sie nun oder nicht?"
Ikkyu grinste nur und schlug Gonza mit einem Holzlöffel auf den Kopf.
Dieser lallte:"Was fällt dir ein? Selbst als Mönch hast du nicht das Recht mich zu schlagen. Das wirst du büssen!"
Darauf legte Gonza die Hand an seinen Schwertgriff und wollte es ziehen.
Ikkyu aber sprach:"Gonza! Erkennst du jetzt wo die Hölle ist?"
Gonza:"Hä?"
Ikkyu sprach weiter:"Du bist eben so zornig geworden, dass du mich erschlagen wolltest. In diesem Moment ist die Hölle entstanden."
Gonza dachte darüber nach und verstand was Ikkyu ihm sagte. Daraufhin fing Gonza an zu lachen.
"Und jetzt das Paradies!" sagte Ikkyu,"Wer einen Menschen erschlägt, ist selbst übel dran. Aber du hast deinen Zorn überwunden, und so ist keinem von uns etwas passiert. Wenn Menschen so zusammen leben und lachen können, dann nenne ich das Paradies. Das Paradies, Gonza, liegt nicht im Westen, Osten, Süden oder Norden, sondern in uns selbst!"

Nur um das mal zu vervollständigen.
gabor hat geschrieben:Nur hat man leider in brenzligen Situationen wenig Zeit....
Daher ist ein klarer Geist etwas sehr nützliches.
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Katzenlady
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Katzenlady »

Schöne Geschichten! Mehr davon bitte! :)
Clown
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von Clown »

Katzenlady hat geschrieben:Schöne Geschichten! Mehr davon bitte! :)
Also okay...da sind 2 Männer die wollen aus dem Schlamassel ausbrechen. Das Schlamassel umgibt 100 Mauern aber die Männer wissen das nicht.
Also fangen Sie an zu klettern: Bei Mauer 30 trieft ihnen der Schweiss vom Körper aber Sie ziehen´s weiter durch.
Nach Mauer 60 haben Sie sogar aufgeschürfte Körperstellen und die Arme schmerzen, aber Sie beissen sich weiter über die Mauern...nach Mauer 99 dann sagt der Eine zum Anderen: "Ey ich hab echt keinen Bock mehr, lass uns umkehren"...was Sie dann auch getan haben...

Und die Moral von der Geschichte: Denkt euch Eine aus. Ich habe keinen Bock hier was Falsches reinzuschreiben :chaos:
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gabor
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Re: Eine kleine Geschichte

Beitrag von gabor »

Bah!Immer diese Gleichnisse!Das hat noch keinen satt gemacht,und weise auch nicht!
Freundschaft!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?

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