Küchenkräuterbeet

Die Magie der Pflanzen und Steine
Antworten
RoSa

Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Bärlauch ~ Allium ursinum


Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)


Wilder Knoblauch, Waldlauch, Zigeunerlauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Wildlauch


Bärlauch wird etwa 20 bis 50 Zentimeter hoch und besitzt einen geraden, zwei- oder dreikantigem aufrechtem Stengel, dem grundständige, ei-lanzettförmige Blattspreiten ( 2-5 cm lang) entsprießen (Februar/März). Einem doldigen Blütenstand enstehen sternchenförmige Blüten (April bis Juni); mit der Blüte endet die Erntezeit. Der aromatische Geruch der Pfkanze ist knoblauchähnlich, aber weniger intensiv und milder, weniger stark ausgeprägt. Bärlauch beendet den Wachstumszyklus nach der Blüte und zieht sich in die Erde zurück.

Die Pflanze wächst wild in fast ganz Europa bis Nordasien. Sie schätzt schattige Auen und Auwäldern ebenso wie bewaldete, absonnige Stellen. Bärlauch liebt tiefgründige und humose, lockere, anhaltend feuchte Lehmböden und wächst gerne in Gemeinschaft von Ahorn-, Eschen-, Eichen- oder Ulmen-Mischwälder.


Bärlauch als Heilpflanze
Bärlauch war als alte Heilpflanze den Germanen und Kelten bekannt. Unter den Römern nannte man die Pflanze "Herba salutaris" ( = Heilkraut ) und schätzte seine magen- und blutreinigende Wirkung.
Die Volksmedizin schreibt Bärlauch positive Wirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Verdauungsstörungen zu, insbesondere bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Durchfall. Er wirkt angeblich auch schwach blutdrucksenkend und galt als gutes pflanzliches Antibiotikum.
Bärlauch enthält unter anderem ätherisches Öl mit dem Bestandteil Vinylsulfid, außerdem Mercaptan, Vinylpolysulfide sowie Mineralsalze.



Bärlauch als Küchenkraut
Bärlauch ist komplett essbar, benutzt werden überwiegend nur Blätter, frisch als Gewürz oder Gemüse in der Frühjahrsküche. Die Pflanze verliert durch Erhitzen wertvolle Geschmackstoffe und ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. Vor allem aber werden durch die Hitzeeinwirkung die schwefelhaltigen Stoffe verändert, welche maßgeblich für Geschmack und Heilwirkung sind.


Bärlauch im Brauchtum

* Die Waliser Kelten ehrten die Pflanze und aßen sie vor der Schlacht, um gestärkt in diese zu ziehen.

* Im Waliser Wappen war einst Bärlauch statt Lauch dargestellt.



W-A-R-N-U-N-G

Bärlauch wird beim Sammeln immer wieder mit Maiglöckchen und den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt. Beides sind hochtoxische Pflanzen und ein solcher Irrtum kann tödlich enden.


*Die Blüte des Bärlauches erinnert an ein Sternchen, wohingegen die des Maiglöckchens -wie der Name sagt- an kleine Glöckchen erinnert. Somit beugt ein Sammeln während der Blüte einer Verwechselung vor.

Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht ( Vorsicht, das ätherische Öl des Bärlauches kann an den Handen haften und bei einer weiteren Geruchsprobe täuschen)

*Die Blätter des Bärlauches sind langstielig und treiben einzeln, wenn auch dicht nebeneinander aus dem Boden. Das Maiglöckchen treibt meist 2 oder 3 Grundblätter an kurzen Stielen; die Herbstzeitlose bildet mehrere Blätter an einem Stengel aus.

*Der Stielansatz des Maiglöckens ist rötlich gefärbt, der des Bärlauchs nicht.
Bärlauchblätter knicken leicht ab; Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben sehr biegsame, flexibele Blätter.

*Die Blätter der Herbstzeitlosen haben auf der Rückseite nicht die deutlichen Rippen des Bärlauchs.

*Maiglöckchen stehen eher an trockenen Standorten; Bärlauch bevorzugt feuchtere Böden.

*Es besteht die Gefahr der Verunreinigung durch Eier des Fuchsbandwurms. Um eine Infektion sicher zu verhindern: die Blätter gut abgewaschen und für fünf Minuten über 70°C erhitzen, also pasteurisieren.




Liebe Sammler, von einzelnen Pflanzen nur wenige Blätter sauber mit einem Messer abschneiden, dann überlebt die Pflanze und kann im nächsten Jahr gesund wieder austreiben. Nicht ausgraben oder mit der Zwiebel ausreißen. Frühe Ernte schadet deutlich mehr als spätere Ernte, kurz vor der Blüte ist ein Abernten sinnvoll ( hilft auch durch bereits beginnende Blüte zur Unterscheidung Maiglöckchen/Herbstzeitlose) Blüh- und Erntezeit ist in Süddeutschland meist Ende März, in Norddeutschland oft erst Mitte April.
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:08, insgesamt 2-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Bärwurz ~ Meum athamanticum


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)


Bärwurz ist in West- und Mitteleuropa beheimatet. Die in Vergessenheit geratene Gewürzpflanze wird bis zu 60 cm hoch und bis zu 30 cm breit; eine horstbildende, krautige Staude mit attraktivem Blattwerk und weißen Blütendolden ( Sommer). Bärwurz ist unkompliziert und gedeiht auf jedem durchlässigen, aber feuchtem Boden. Wild wächst der Bärwurz ca. ab 350 Metern Höhelage.


Bärwurz als Küchenkraut
Zerriebenen Blättern des Bärwurz entströmt ein dezentes, etwas süßlichen Aroma nach Fenchel, Dill und Liebstöckel. Die frischen Blätter finden überall in der Küche vielfältige Verwendung, wo auch Fenchel, Dill oder Liebstöckel verwendet werden. Eierspeisen, in Suppen, in Soßen, zu Fisch, zu Kräuterbutter und Quark. Das mild-würzige Aroma harmonisiert ausgezeichnet mit Schnittlauch und Petersilie. Am geeignetsten sind die jungen Blätter. Die jungen Blütendolden sind essbare Zugaben für Salate usw. Bärwurz sollte vor der Blüte geerntet und erst kurz vor der Verwendung fein geschnitten zu den Speisen gegeben werden; so entfaltet sich das Aroma optimal. Bärwurz behält sein Aroma auch beim Trocknen, im Gegensatz zu anderen Kräutern.


Bärwurz als Heilkraut
Bärwurz soll den Darm von Darmpilzen, Krankheitserregern und Giftstoffen reinigen, laut Hildegard von Bingen.

Bärwurzbirnenhonig nach Hildegard von Bingen

"Nimm Birnen (8 Stück), schneide sie auseinander und wirf das Kerngehäuse weg. Dann koche sie stark in Wasser und zerstampfe sie zu Brei. Dann nimm Bärwurz, etwas weniger Galgant und Süßholz noch weniger als Galgant und Pfefferkraut noch weniger als Süßholz. Das mache zu Pulver, vermische diese Pulverarten und schütte sie in mäßig erhitzten Honig (8 Esslöffel). Dann gib die warmen Birnen dazu und rühre es kräftig zusammen (kochend). Dann fülle es in einen Becher ab. Davon iss täglich morgens nüchtern einen Teelöffel voll, nach dem Mittagessen zwei Löffel voll und zur Nacht drei Löffel voll"
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:14, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Gemeiner Beifuß ~ Artemisia vulgaris

Familie: Korbblütler (Asteraceae)


Das ursprüngliche Habitat der Pflanze ist nicht genau zu definieren; die Pflanze wurde durch den Menschen über die nördlichen Gebiete verbreitet.
Beifuß ist ein mehrjähriges Kraut und kann bis ca. 2 Meter hoch werden. Die Oberseite ihrer bis zu 10 cm langen und derben Blätter ist grün, unterseits weißlich- behaart. Die in einer rispe stehenden Blüten von weisslicher Farbe wirken unscheinbar. Beifuß schätzt nährstoffreiche Böden, wie etwa Ruderalflure.



Beifuß als Gewürz und Heilpflanze
Beifuß wird aufgrund seiner enthaltenen Bitterstoffe, die anregend auf den Verdauungstrakt ( Magensaft, Gallenflüssigkeit ) wirken, zu fettem und reichhaltigem Essen gereicht, bzw. das Essen damit gewürzt.
Im Altertum und Mittelalter war Beifuß als Heilpflanze für den Verdauungstrakt bereits bekannt. Man glaubte, in der Pflanze ein wirksames Mittel gegen Epilepsie gefunden zu haben und verwendtet sie ebenfalls in der Geburtskunde.
Der toxische Inhaltsstoff Thujon macht längere Anwendung und hohe Dosen bedenklich.Weitere Inhaltsstoffe sind Kampfer, Cineol, Psilostachin, Linalool.

Das Parfümöl "Essence d'Armoise" wird der Pflanze durch Destillation mit Wasserdampf entlockt.

Thujon (Absinthol) ist ein bicyclischer Monoterpen-Keton. Thujon ist eine farblose Flüssigkeit mit mentholartigem Geruch. Als farbloses ätherisches Öl ist Thujon unter anderem in Thuja, Thymian, Wermut, Rainfarn, Rosmarin und Heilsalbei enthalten.
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:23, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Bergbohnenkraut ~ Satureja montana

Familie : Lippenblütengewächse (Lamiaceae)


Bergbohnenkraut ist ein Halbstrauch und wird ca. 45 cm hoch. Die Pflanze treibt dunkelgrüne spitze Blätter und kleine weiße Blüten. DAS EINFACHE BOHNENKRAUT (Satureja hortensis) ist eng verwandt mit dem Bergbohnenkraut; eine Einjährige Pflanze, bei der ungewöhnlicherweise die bis zu dreißig Zentimeter hohen Stiele in den unteren Partien verholzen.
Beide benötigten lockeren, humosen Boden. Je mehr Sonne die Pflanze erhält, desto würziger ist sie. Auf dem Beet bilden Bohnen und Bohnenkraut eine sinnvolle Symbiose, da Blattläuse Bohnenkraut meiden.


Bergbohnenkraut als Küchenkraut
Bergbohnenkraut ist schärfer und pfeffriger als einfaches Bohnenkraut; man verwendet es als Pfefferersatz, sparsam dosiert zu Fleisch, Bohnen und anderen Hülsenfrüchten, Kartoffelsuppen, Eintöpfen und fettem Fleisch, Kohlgerichten, Kartoffelgerichten. Bohnenkraut kann in kleinen Mengen mitgekocht werden; aber Bohnenkraut sollte erst kurz vor dem Garende zu den Speisen gegeben werden, der Geschmack des Bohnenkrauts könnte alles leicht mit seinem intensiven Aroma überdecken.


Bergbohnenkraut als Heilpflanze
wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, verhindert Blähungen und wirkt heilend bei Durchfall und Magenverstimmung. Als Gewürz zu Hülsenfrüchten verhindert Bohnenkraut unangenehme Blähungen. Aufgrund des Gerbstoffgehalts hilft Bohnenkraut auch bei Durchfall. Frisch zerdrückte Blätter des Bohnenkrauts gelten als altbewährtes Hausmittel gegen Bienen- und Wespenstiche.
Inhaltsstoffe sind Ätherisches Öl (Carvacrol, Cymol, Phenole, Phenoläther) und Gerbstoffe.
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:28, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Bibernellen, Pimpernellen ~ Pimpinella saxifraga


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Kleine Bibernelle, Gemeine Bibernelle, Steinpetersilie , Steinbibernelle, Bockwurz


Die Bibernelle ist eine 40 bis 60cm hohe Staude und liebt kalkhaltige Böden. In ganz Europa auf feuchten Wiesen, trockenen Triften, an Wegen und in Obstgärten ist die Pflanze zu finden. Bibernelle ist durch ihre Blüten sehr auffällig.

Eng verwandt sind Schwarze Bibernelle (Pimpinella nigra) und Große Bibernelle (Pimpinella major).


Bibernelle als Küchenkraut
Die jungem Fiederblätter gelten als verdauungsanregender Salat; Krautbüschel können als Würze beim Bierbrauen beigemischt werden, wodurch das Bier einen angenehmen Geschmack erhält. Säuerliche Weine erhalten eine geschmackliche Aufbesserung durch Zugabe von Bibernellen.


Bibernelle als Heilpflanze
In der Volksmedizin galt die Wurzel als Heilmittel. Zwar enthält die ganze Pflanze die begehrten Wirkstoffe, diese sind aber in der Wurzel am stärksten konzentriert. Die Wurzel ist lang, weiß, fingerdick und von bocksartigem Geruch. Beim Kauen hinterlässt sie einen scharfes, gewürzhaftes Brennen im Mund, welches aber nicht anhält. Sie gilt als schleimauflösendes, schweißtreibendes und stärkendes Mittel. Bei Lähmungen der Zunge, Blutergüssen, Brustleiden, Heiserkeit soll die Pflanze helfen. Aus der getrockneten Wurzel lässt sich ein Gurgelwasser zubereiten, ebenso heilsam ist eine Tinktur. Ein Weinabsud der Wurzel getrunken soll Bluthochdruck und Kopfschmerzen entgegenwirken. Wunden und Eitergeschwüre mit dem gepresstem Bibernellensaft beträufelt soll die Heilung rasch voranschreiten lassen. Der Saft sei hilfreich bei Harnbeschwerden, Verstopfungen der Milz und Leber.
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:31, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Borretsch ~ Borago officinalis


Familie: Boretschgewächse (Boraginaceae)

Gurkenkraut, Blauhimmelstern


Das natürliche Habitat der Pflanze liegt wahrscheinlich im Mediterranen Raum, Osteuropa und evt. auch dem Nahen Osten. Borretsch ist eine mehrjährige Staude, die bis zu 1 m Höhe erreicht. Ihre Blätter sind dunkelgrünen und ca. 10-15 cm lang. Die Blüten erstrahlen in einem kräftigen Blau.


Borretsch als Küchenkraut
Die feingeschnittenen Blätter werden in Salaten gegessen, oder in Suppen gekocht. Die blauen Blüten lassen sich als essbare Dekoration verwenden. Am besten über den fertigen Salat streuen, Essig färbt die Blüten rot.
Boretsch enthält kleine Mengen (etwa 10 mg pro Kilogramm getrocknete Pflanze) einer Reihe von Pyrrolizidin-Alkaloiden (Amabilin, Intermedin, Lycopsamin, Supinin). Diese gelten als toxisch für die Leber; daher ist ein regelmäßiger Genuss von Boretsch nicht zu empfehlen. Gelegentlicher Verzehr gilt als unbedenklich, ebenso ein Verzehr der Blüten, da diese die erwähnten Alkaloide nicht enthalten. Borretsch enthält außerdem Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harz, Saponin, Kaliumnitrat, Kieselsäure, Gamma-Linolensäure, ätherisches Öl.



Borretsch in der Pflanzenheilkunde
lindert Fieber, trockenen Husten und Hautausschlag. Aufgrund des hohen Gehalts an Gamma-Linolensäure findet Borretsch auch Einsatz bei der Behandlung von Ekzemen wie Neurodermitis.


Borretsch im Brauchtum

* Borretsch symbolisiert Fröhlichkeit und Lauterkeit im Denken.

* Blätter des Boretsch, im Wein zu sich genommen vertreiben Trauer, Langeweile und Melancholie

* Sirup aus Boretschblüten ist gut für das Herz, lässt die Melancholie vergehen und beruhigt die Verrückten.
Zuletzt geändert von RoSa am 4. Apr 2010 07:37, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Dill ~ Anethum graveolens


Familie: Doldenblütler

Gurkenkraut, Kümmerlingskraut, Dillfenchel


Dill stammt ursprünglich aus Zentralasien und war in Ägypten und Rom bekannt. In Ägypten galt Dill bereits als heilkräftig und bei römischen Orgien wurde sich mit der Pflanze bekränzt. Ebenso kam Dill als Zutat in die Speisen der Gladiatoren, da man ihm stärkende Wirkung zuschrieb. In Griechenland schätze man ihn eher wegen seiner beruhigenden Heilwirkung.


Dill in der Küche
Dill ist beliebt in Salaten, Saucen und speziell bei Fischgerichten. Bei der Essgherstellung spielt Dill eine ebensolche Rolle wie beim Einwecken von Gurken.
Die Verwendung ist regional sehr unterschiedlich und fast ganz Europa benutzt diese Pflanze. In einigen Mediterranen Gefilden ist Dill nicht sonderlich beliebt.


Dill als Heilpflanze
Seine ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und nervenberuhigend. Dill beugt Infektionen vor, stärkt das Immunsystem und wirkt bei Verdauungsstörungen ( Magenverstimmungen, Koliken, Blähungen )
Ätherisches Öl, Spuren von Bergapten, den Cumarinen Scopoletin und Umbelliferon, weiterhin Aesculetin, Umbelliprenin, Kaffee-, Ferula- und Chlorogensäure, Vicenin.


Dill im Aberglaube

* Ein Bund Dill über der Tür schützt vor Menschen, die etwas Böses wollen.

* Dill als Badezusatz macht unwiderstehlich.

* Wenn die Braut sicherstellen wolle, daß sie als Frau nach der Hochzeit daheim das Sagen hat, solle sie etwas Dill und Senfkörner in die Brautschuhe legen und während der Trauung leise murmeln „Ich habe Senf und Dill, mein Mann muss tun, was ich will“.

* Dill als „Samen des Merkur“ sollte bösen Zauber zu verhindern und Dämonen abwehren.

* Neugeborene wurden mit Dill und Salz bestreut.

* Klostergärten kultivierten die Pflanze, da sie angeblich die Fleischeslust herabsetzte <-> Dill im Wein gilt als potenzsteigerndes Mittel.


* Um vor Gericht recht zu behalten, steckt man Haferstroh und Dill in die Schuhe "Vor Haberstroh und Dille, schweigen die Gerichtsherren stille!"

Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Eberraute / Cola-Strauch ~ Artemisia abrotanum

Eine Beschreibung dieses alten Küchen- und Heilkrautes existiert bereits unter:

INTENSIVE AROMEN IM KRÄUTERBEET
Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Kapuzinerkresse ~ Tropaeolum majus


Familie: Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae)

Tropaeolum ist abgeleitet aus der Lateinischen Sprache „tropaeum“, darunter verstand man einen mit Waffen behängten Baum, ein Siegeszeichen. Die Blätter der Pflanzen erinnern an kleine Schilde. Der Blütensporn ähnelt der Kapuze der Mönchskleidung, so könnte die deutsche Bezeichnung entstanden sein.


Die einjährige, weitkriechende und gelegentlich kletternde Pflanze mit ihren glatten, graugrün gefärbten Blätter ist eine beliebte Zierpflanze und findet sich in vielen Gärten, als unermüdliche blühende Sommerpflanze.

Kapuzinerkresse als Küchenkraut
Blüte, Blätter und Samen sind eßbar, der Geschmack ist pfeffrig-scharf und rettich- bis kresseartig; durchaus an Wasserkresse erinnernd. Kapuzinerkresse sollte nicht über einen längeren Zeitraum in größeren Mengen verzehrt werden.


Kapuzinerkresse als Heilpflanze
findet Verwendung , da sie u.a. Senfölglykosid enthält, das eine breite antibakterielle Wirkung hat. Kapuzinerkresse sagt man außerdem eine allgemein abwehrsteigernde Wirkung nach.


Besonderheiten

* An heißen Sommerabenden soll sich Kapuzinerkresse manchmal elektrisch entladen, was in der Dunkelheit sichtbar ist.

* Kapuzinerkresse hat Wurzel- und Blattausdünstungen, die Schädlinge fernhalten; so sollen beispielsweise Apfelbäume blattlausfrei bleiben, wird Kapuzinerkresse zu denselben pflanzt.

* Rettich soll besonders gut in der Nachbarschaft von Kapuzinerkresse gedeihen.

Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 16:06, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


K
erbel ~ Anthriscus cerefolium


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)


Die 20 bis 70 cm hohe Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus/Südrussland. Die Blätter der Pflanze sind unterseits leicht behaart; dieBlüte kommt in dezenten weißen Dolden zum Vorschein. Kerbel hat ein feines Aroma, das ein wenig an Anis erinnert und dieses ist vor der Blüte am intensivsten. Für den halbschattig gedeihenden Kerbel ist eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit von höchster Wichtigkeit, dabei stellt er jedoch keine besonderen Anforderungen an den Boden.


Kerbel als Küchenkraut
Kerbel harmoniert gut mit Fisch & Fruits de Mer; ebenso leistet die Pflanze in Soßen, Suppen, Gemüse, Eintopf, Fleisch, Geflügel, Salaten, Fisch, Kräuterbutter, Eierspeisen, Omeletts und Quarkspeisen hervorragenden Dienst.

* Beim Kochen den Kerbel erst in den letzten Minuten dazugeben, damit das Aroma nicht zerstört wird.

* Kerbel ist Bestandteil der Kräutermischungen Fines Herbes und Herbes De Provençe.


Kerbel als Heilpflanze
wirkt magenstärkend, blutreinigend und entwässernd. Zudem sagt man ihm auch eine Wirkung gegen Hautentzündungen und Hautgeschwülste nach.

Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 16:33, insgesamt 2-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Knoblauch ~ Allium sativum


Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)


Knoblauch gelangte aus den Steppengebieten Zentral- und Südasiens über das Mittelmeer nach Europa. Gewöhnlicher Knoblauch ist eine krautige, 30 bis 90 cm hoch wachsende Pflanze mit spitzen, bläulich-grünen Blättern. Die Knolle ist von einer dünnen, weißen oder rötlichen Hülle umgeben und besteht aus einer Hauptzehe, um die etwa fünf bis zwanzig Nebenzehen angeordnet sind. Aus der mittleren Hauptzehe treibt ein 60 bis 90 cm hoher, stielrunder Sproß aus.Der Blütenschaft ist rund und trägt eine Scheindolde mit wenigen weißen oder rosafarbenen Blüten. Neben den unfruchtbaren Blüten entwickeln sich in einem zylindrischen Hütchen etwa 10 bis 20 runde Brutzwiebeln.


* Gemeiner Knoblauch (A. sativum)
* Großer Schlangenknoblauch (A. sativum var. ophioscorodon)
* Chinesischer Knoblauch (A. sativum var. pekinense)




Knoblauch als Küchenkraut
Knoblauch ist in der kalten und warmen Küche verwendbar. Angerbraten werden darf er nicht zu stark, da sonst Bitterstoffe enstehen, deren Geschmack unangenehm ist. Im mediterranen Raum werden Gerichte ebenso mit Knoblauchkeimen gewürzt. Ansonsten ist er fast überall zu verwenden, bei Fleisch-, Fisch-, Gemüsegerichten, Salaten, Dips, Quark.


Knoblauch als Heilpflanze
Knoblauch ist eine wichtige Selenquelle. Er wirkt antibakteriell, antimikrobiell und soll Blutgerinnseln vorbeugen. Zur Verteibung von Spulwürmern wurde er genutzt, ebenso wie zur Behandlung von Geschwüren. Knoblauvch wirkt blähungstreibend, senkt angeblich Blutfettwerte und soll somit vorbeugend arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße entgegenwirken. Ebenso soll Knoblauch Auflösung zusammengelagerter Blutplättchen förden, wodurch das Blut in seiner Fließeigenschaft unterstützt wird. Hilfreich soll er zur Unterstützung von zu hohem Blutdruck sein.


Knoblauch soll bei Krebsarten wie Magen-, Darm-, Speiseröhrenkrebs vorbeugend wirken; ihm wird ein stimulierender Einfluss auf geschädigte DNA nachgesagt.


Knoblauch im Brauchtum

* Das Mittelalter kannte Knoblauch als Mittel gegen die Pest, Knoblauch war Bestandteil des Vierräuber- oder Pestessigs, Acetum aromaticum.

* Dem Volk war er als Theriaca rusticorum, Theriak der einfachen Leute, bekannt. Theriak bezeichnet magisch hergestellte Mixturen, die als Gegengifte und lebensverjüngend galten.

* Knoblauch verfärbt sich, wenn er länger Licht und Luft ausgesetzt ist, schwärzlich, man glaubte, er nehme das Böse in sich auf.

* Der allmächtigen Hekate legte man als nächtliche Wegzehrung einige Knoblauchzehen an einer Wegekreuzung nieder.

Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Knoblauchrauke ~ Alliaria petiolata


Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)

Knoblauchkraut, Lauchkraut, Knoblauchhederich


Knoblauchsrauke ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 cm erreicht und wild in fast ganz Europa und Westasien zu finden ist. Sie ist ein Kind des Laubwaldes, gedeiht aber besonders gut in Gebüschen und Hecken sowie an Mauern und Wegrainen, in Gärten und Ruderalstellen. Knoblauchrauke schätzt frische, stickstoffreiche Lehmböden. Der Stengel der Pflanze ist leicht kantig und im unterseits behaart. Die Blätter des unteren Stengels sind gestielt und nierenförmigen mit gekerbten Rand, im oberen Bereich kurzgestielt, dreieckig und unregelmäßig gezahnt. Von April bis Juli erscheinen in einem traubigen Blütenstand, der sich zu einer Schote (4-6 cm) nach erfolgter Bestäubung entwickeln kann. Durch die Reifeprozesse verfärbt sich die Schote ins Hellbraune.

Knoblauchrauke als Küchenkraut
Der Pfeffrige Knoblauchgeschmack ist auf ätherische Öle und das Glukosid Sinigrin zurückzuführen .Im Mittelalter war Knoblauchsrauke mit ihrem pfeffrig-knoblauchartigen Geschmack als günstiges Gewürz äußerst beliebt und wurde in Gärten angebaut. April bis Juni ist die beste Erntezeit für die Blätter, die vielfältigen Einsatz als Salat, in Dressings, Dips und Quark- oder Frischkäsemischungen finden. Beim Kochvorgang verflüchtigt sich das herrliche Aroma. Knoblauchrauke sollte dann kurz vor dem Servieren über die Speisen gstreut werden.Die aromatischen Blüten sind ebenfalls essbar und als Beigabe und Deko verwendbar.


Knoblauchsrauke als Heilpflanze
wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Wirkungen nach. Die Volksmedizin fabrizierte aus dem Blattwerk Breiumschläge gegen Insektenstichen und als Heilmittel gegen Wurmerkrankungen.


Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 16:45, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Knoblauch-Schnittlauch ~ Allium tuberosum

Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)

Chinesischer Schnittlauch, Knoblauch-Schnittlauch, Schnittknoblauch


Ursprüngliches Habitat der Pflanze ist der Südwesten Chinas, Provinz Shanxi. Die Pflanze wächst hier in Höhenlagen zwischen 1000 und 1200 m unter Sträuchern und Gebüschen. Knoblauch-Schnittlauch ist mehrjährig und krautig, erreicht Höhen bis ca 50 cm. Die Pflanze bildet zylindrische, ca10 mm große Knollen als Überdauerungsorgane aus, diese sind mit einer bräunlich-gelben Hüllhaut überzogen. Die schnittlauchähnlichen, langen und ca 2-8 mm breiten Blätter erinnern stark an Schnittlauch. Von Juli bis September bildet die Pflanze doldig-rundliche Blütenstände mit vielen weißen Einzelblüten.


Chinesischer Schnittlauch in der Küche
Die Pflanze ist ebenso zu nutzen wie Schnittlauch und Bärlauch. Der Geschmack ist eher knoblauch- denn schnittlauchartig, allerdings ohne den heftigen Nachgeruch, der beim Verzehr von Knoblauch unvermeidbar ist. Die Blätter sind frisch zu verwenden, können aber ebenso mitgekocht werden. Ebenso essbar sind die Blütenstände und Wurzeln.


Chinesischer Schnittlauch als Heilpflanze
Aufgrund der Inhaltstoffe soll die Pflanze antibakteriell in ihrer Wirkung sein; angeblich soll ihr starker Eigengeruch Insekten fernhalten.

Zuletzt geändert von RoSa am 5. Apr 2010 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Koriander ~ Coriandrum sativum

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Arabische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Gebauter Koriander, Gewürzkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner, Schwindelkorn, Schwindelkraut

Der Name leitet sich ab vom griechischen coris = Wanze und vom griechischen amon = Anis. Die Blätter riechen etwas nach Wanzen, die Beeren nach Anis. Vom Koriander werden sowohl die Früchte als auch die Blätter als Gewürz verwendet.


Koriander als Küchenkraut
Europa verwendet mehr den Koriandersamen, wohingegen Asien mehr das Kraut verwendet. Früchte und Blätter enthalten unterschiedliche Aromen. Das Kraut ist aufgrund seines scharfbitteren Geschmacks geschätzt. Ältere Blätter eignen sich hervorragend für salate, Dips und zu Käsegerichten.
Die Samen sollten angeröstet und immer frisch gemahlen werden; sonst überwiegen die schwerflüchtigen Bitterstoffe des Korianders und Speisen werden bitter statt aromatisch. Gemahlene Samen werden zum Würzen von Brotteig, Kleingebäck, Kohlgerichten, Hülsenfrüchten und Kürbis verwendet. Koriander ist Bestandteil von Gewürzmischungen wie Chilipulver, Currypulver, Currypaste, Lebkuchengewürz. Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst, Soße und Gemüse kann der Koriander auch zu Kompott, Marinaden und Gebäck verwendet werden.


Koriander als Heilpflanze
Seine ätherischen Öle wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und lindernd bei Magen- und Darmleiden. Gegen Migräne soll ein Absud aus den Samen helfen. Frischblatt des Korianders oder eine Essenz daraus soll Schwermetalle aus den Zellen lösen können, ebenso aus Nerven- und Gehirnzellen. Mit Hilfe geeigneter Mittel wie Chlorella oder Bärlauch sollen diese dann, hauptsächlich über den Darmtrakt, aus dem Körper geschieden werden können.
Koriander enthält Ätherisches Öl , fettes Öl (, Proteine, Stärke, Zucker, Pentosane, Gerbstoff, Vitamin C, Spuren organischer Säuren, Flavonoide, Furanoiso ( Coriandrin), Cumarine: Umbelliferon, Scopoletin, Coriandrindiol.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:05, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Kümmel ~ Carum carvi


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)


Kümmel als Küchenkraut
Kümmel gilt als Klassiker zu schweren Mahlzeiten, ebenso wie zu Käse, Brot und Kartoffeln und selbstverständlich für Alkoholika. Die Blätter der Pflanze haben einen milden Petersilien-Dill-Geschmack, der mit Suppen und Salaten harmoniert. Aus dem Wurzelwerk lässt sich Gemüse zubereiten.


Kümmel als Heilpflanze
wirkt appetitanrend, unterstützt die Verdauung speziell von fetten und schweren Speisen, wirkt krampflösend, auch bei Koliken der Verdauungsorgane. Als FAK ( Fenchel-Anis-Kümmel )- Aufguss gilt der Kümmel als sogenannter "Haustee" mit magenberuhigender und verdauungsfördernder Wirkung, die sich ebenso positiv bei Übersäurung zeigt.


Kümmel im Brauchtum

* Kümmel galt in Ägypten als nicht zu ersetzende Ritualpflanze bei Beschwörungsritualen.

* Kümmel gedeiht am besten, sät man ihn unter Flüchen und Verwünschungen aus; im antiken Griechenland galt er dem Hades geweiht, der ebenso unter Verwünschungen und Schlägen auf den Boden gerufen wurde.

Kümmel wurde Liebesgetränken beigemischt, es solle Abschiede verhindern

* Wer am Gründonnerstag Kümmelbrötchen isst, den beißt das ganze Jahr kein Floh.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:11, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Lauch / Porree (Allium porrum)

Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)

Breitlauch, Borree, Welschzwiebel, Gemeiner Lauch, Spanischer Lauch, Aschlauch, Winterlauch



Lauch ist eine zweijährige, krautige Pflanze und wird bis ca. 80 Zentimeter hoch. Linear bis lanzettlich zeigen sich die steifen, grünblauen Blätter. Sein Blütenstand weist einen glatten Schaft und eine vielblättrige Hülle, welche länger als der große, doldige, kugelige Blütenstand, der aus weißen bis hellpurpurnen Blütenhüllblätter besteht.


Lauch als Küchenkraut /-gemüse
Lauch ist ebenso ein Gemüse als auch ein beliebetes Gewürz ( hierzu wird meist Sommerlauch genutzt; dieser ist vor allem im orientalischen Raum sehr beliebt und um einiges delikater denn Winterlauch) in Gemüsegerichten, Salaten, in sowie als Suppe und/oder Eintopf, als Schmorbeigabe zu Fleischgerichten, zu Pasta, Kartoffeln, usw. Lauch ist beinahe universal einsetzbar.


Lauch als Heilpflanze/Heilgemüse
enthält Vitamin C, Vitamin K und Folsäure sowie die Spurenelemente Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan, wirkt antioxidativ und antibakteriell ( durch Allicin).


Lauch im Brauchtum

* Im alten Ägypten war Lauch angeblich die Nahrung der Pyramidenbarbeiter.

* Der römischen Kaiser Nero habe den Porree wegen dessen Senföls geschätzt; weshalb man Nero den Beinamen Porrophagus (Porreefresser) gab.

* Lauch war den Germanen sehr heilig; er gab einer Rune den Namen. Mir ist nur entfallen, welcher Rune ...



Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:18, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Lauchzwiebel ~ Allium fistulosum

Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)

Jungzwiebel, Frühlingszwiebel, Zwiebelröhrl, Röhrenlauch, Schlottenzwiebel, Schnittzwiebel, ewige Zwiebel, Winterheckenzwiebel, Grober Schnittlauch, Weiße Florentiner, Jakobslauch, Johannislauch



Die Pflanze stammt aus Sibirien ( Altai- und Baikalsee ) Lauchzwiebel gedeiht in gutem, wasserdurchlässigen Boden; sie ist ausdauernd und kann jederzeit, auch im Winter, geerntet werden.


Lauchzwiebel als Küchenkraut
Benutzt werden die röhrenförmigen Blätter dieser Pflanze, sie schmecken milder und zärter als die der gemeinen Zwiebel. Da Lauchzwiebeln rasch welken, sollten sie baldmöglichst verarbeitet werden. Auch die grünlich-weißen Blüten sind essbar und als Salatbeigabe oder in Milchprodukten geeignet. Sie wird verwendet wie die bekannte Zwiebel. löauchzwiebeln lassen sich kleingeschnitten hervorragend tiefgefrieren und büßen wenig ihres Geschmackes ein.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:25, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Liebstöckel ~ Levisticum officinale


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)


Wahrscheinlich stammt die Pflanze aus dem nahen oder mittleren Osten, evtl aus Persien. Von dort gelangte sie ins Mittelmeergebiet und trat dann ihren Siegeszug ins restliche Europa an. Liebstöckel ist eine mehrjährig und winterharte Staude, die über 2 m hoch wird. Die Blütendolden bestehen aus unscheinbaren Einzelblüten.


Liebstöckel als Küchenkraut
Die frischen Blätter des Liebstöckel finden Verwendung zum Würzen von Salaten und Eintöpfen, auch zu Kartoffelgerichten und Eierspeisen. Der Geschmack erinnert an den von Sellerie, ist aber schärfer und bitterer. Getrocknete oder eingefrorene Blätter verlieren einen Teil ihres Aromas. Die Wurzel und die Samen sind gleichfalls aromatisch, werden allerdings eher in der Pflanzenheilkunde verwendet. Alle Teile der Pflanze enthalten ätherische Öle, die das characteristische Aroma verbreiten.


Liebstöckel als Heilpflanze
gilt als Diuretikum; früher galt es als Geburtshilfsmittel und half bei Menstruationsbeschwerden, vor allem aber als Aphrodisiakum, worauf sich Name bezieht: Liebstöckel bedeutet Phallus.
Die Wurzel gilt als Mittel gegen Bronchitis, Mandelentzündung, Blasenleiden und Menstruationsbeschwerden. Absud aus Samen, Blättern und insbesondere der Wurzel fördert die Entwässerung. Die Volksmedizin verwendet die Pflanze als Mittel gegen Heiserkeit.
Liebstöckel enthält Ätherisches Öl, Cumarin, Gerbstoff, Harz, Vitamin C.



Liebstöckel im Brauchtum

* Die Germanen schätzten Liebstöckel als Mittel gegen Unwetter, Hexerei und bösen Zauber.

* Wer sich die Fußsohlen mit Liebstöckel bestrich, war vor Schlangenbisse geschützt.

* Asche aus den Liebstöckelblättern und einer grünen Eidechse soll alle Schlösser und Türen öffnen.

* Wer Liebstöckel immer bei sich trägt, macht sich beliebt bei allen Menschen und hält böse Geister fern.

* Junge Mädchen trugen die Wurzel bei sich, um den Geliebten an sich zu binden.

* Die aromatische Wurzel benutzte man zu Liebestränken.

* Kleinen Mädchen Liebstöckel ins Badewasser getan, damit gefallen sie später dem Mannsvolk.

Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:31, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Meerrettich / Kren ~ Armoracia rusticana


Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)


Die Bezeichnung Meerrettich stammt von dem Wort "Mähre" ab. Analog dazu heißt der Meerrettich in den angelsächsischen Ländern noch heute "horse-radish"


Die Meerrettichwurzel wird als Gemüse und Gewürz verwendet. Im rohen Zustand ist sie geruchlos. Jedoch geschnitten oder gerieben, verströmt sie einen beissend-stechenden und tränenreizenden Geruch. Allylisothiocyanat, das sich bei Zellverletzung enzymatisch aus Sinigrin bildet ist dafür verantwortlich.


Japanischer Meerrettich, auch Wasabi genannt, ist von grüner Farbe und im Aroma NOCH heftiger.



Meerrettich als Küchenkraut
Zu Räucherfisch, Frischfisch, Tafelspitz, Tellerfleisch, Salaten, Schinken, Würstchen, uva. Mit Meerrettich lässt sich Quark & Frischkäse würzen. Es gibt unzählige Varianten: Sahnemeerrettich, Meerrettichsenf, Preiselbeer-Sahnemeerrettich, Apfelkren, Semmelkren.


Meerrettich als Heilpflanze
Früher galt Meerrettich als heilsam bei Vergiftungen, Ohrenschmerzen und Dreitagefieber. Die Wurzel wirkt blutkreislaufanregend, hustenlösend und äußerlich als Breiumschlag bei Rheuma, Ischias und anderen Nervenschmerzen. Bei Blasen- und Nierenleiden soll kein Meerrettich verzehrt werden, da große Mengen Nierenbluten auslösen können. Die Pflanze ist ebenso bei Patienten mit Magengeschwüren oder Schilddrüsenfehlfunktionen ungeeignet.
Meerrettich enthält Vitamin C, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor, ätherische Öle wie das Senföl, das antibiotisch wirkt.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Petersilie ~ Petroselinum crispum

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Bittersilche, Grönte, Kräutel, Peterle, Peterling, Geilwurz, Bockskraut



Verwendung in der Küche
Als Gewürz finden die Blätter frisch gezupft, frisch zerhackt oder auch tiefgefroren bei einer Vielzahl von Gerichten Verwendung. Die Stengel haben ebensoviel Aroma wie die Blätter. In der Küche wird zwischen der Wurzelpetersilie, die vor allem ihrer Wurzel wegen angebaut wird, und der Blattpetersilie unterschieden. Blattpetersilie gibt es sowohl in glattblättriger als auch krausblättriger Form. Die glattblättrige Petersilie welkt schneller als die krause Petersilie, gilt aber als etwas wohlschmeckender.


Verwendung in der Heilkunde
Petersilie findet Verwendung aufgrund der harntreibenden Wirkung, die schon Dioskurides beschreibt. Frisch zerquetschte Petersilie legte man früher auf Mückenstiche und Geschwüre. Petersilie steht unter dem Ruf potenzfördernd zu sein und sie wurde früher auch als Abtreibungsmittel verwendet, was jedoch gelegentlich zum Tod der Frau führte ( Petersilie bringt den Mann auf's Pferd und das Weib ins Grab ) Überlieferte Erfahrungsheilkunde: Das Kauen frischer Petersilienblätter ist ein altes Hausmittel gegen Mundgeruch.
Petersilie enthält Ätherisches Öl mit dem giftigen Apiol, Vitamin C, Vitamin A sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Eisen.
Die Petersilienwurzeln enthalten etwa 0, 2%, die Früchte 2 bis 6 % ätherisches Öl mit Apiol und Myristicin als Hauptbestandteil.



Petersilie im Brauchtum

* Petersilie galt den Griechen als Symbol der Freude und Festlichkeit, daher trug man Petersilienkränze zu Gastmählern. Erfolgreiche Sportler wurden nicht mit Lorbeer bekränzt; ihnen druckte man Siegerkränze aus Petersilie aufs Haupt.

* Petersilie keimt sehr schwerfällig. Der Legende nach muß das Peterlein vor der Keimung zunächst nach Rom pilgern , um sich beim Hl. Petrus die Erlaubnis zum Aufgehen zu holen. Und es dauert dann sieben Wochen, bis es wieder zurückgekehrt ist.

* Wer einen Petersilienstrauß pflückt oder Petersilie verpflanzt und dabei den Namen einer verhaßten Person murmelt, soll damit diese Person schwer erkranken lassen und ins Grab bringen.

* Wegen der potenzfördernden und abortiven Wirkung der Petersilie nannte man im Mittelalter Straßen, in denen sich Freudenhäuser befanden, auch Peterlesgässchen.

* Wer jeden Tag Petersiliensamen isst, soll damit für Fruchtbarkeit und Zeugungskraft sorgen.

* Würtemberg'sche Petersilie gedeihet nur, wenn man beim Säen lacht; während man sie in Unterfranken im Zorn säen sollte.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 07:50, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Petersilienwurzel ~ Petroselinum crispum ssp. tuberosum


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)


Wurzelpetersilie ist eine zweijährige krautige Pflanze, deren Blattwerk wenig frostverträglich ist, wohingegen die Wurzel auch starke Fröste gut auszuhalten vermag. Das Blattwerk erinnert an "Glattblättrige Petersilie", ist jedoch deutlich größer. Die Wurzel ist weiß, bräunlich-quer-geringelt und weißem Fleisch. Diese wiederum erinnert an die Pastinakenwurzel, erreicht aber nicht das Volumen derselben.


Wurzelpetersilie als Küchenkraut
erinnert auch hier wieder an Pastinaken; ihr intensiver, süßlicher Geschmack ist jedoch um einiges kräftiger, auch an Sellerieknollen erinnernd. Verwendet wird Petersilienwurzel zum Würzen von Suppen und Eintöpfen, auch als Bestandteil des sogenannten "Suppengrünes". Eigenständig kann sie zu einer Cremesuppe verwendet werden und geraspelt oder auch in feine Stücke geschnitten oder gehackt als Rohkostsalat bereitet werden. Die französische Küche fritiert Scheibchen der Wurzelpetersilie als "Gemüse-Chips" leicht an und serviert glasierte Wurzelstücke als Gemüsebeilage.
Wird die geerntete Wurzel in feuchten Sand gelegt und kühl gehalten, kann sie sich mehrere Monate halten.
Zuletzt geändert von RoSa am 7. Apr 2010 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
RoSa

Re: Küchenkräuterbeet

Beitrag von RoSa »


Schnittlauch ~ Allium schoenoprasum

Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)

Schoenoprasum: gr. schoinos = 'Binse' und gr. prason = 'Lauch, also 'Binsen-Lauch', dies bezieht sich auf die Form der Blätter.



Die mehrjährige Pflanze treibt aus ihrem Wurzelwerk lange röhrenformige Blätter und wird ca 15 - 50 cm hoch. Im Sommer werden violette Blüten gebildet. Wahrscheinlich ursprünglich aus Zentralasien stammend, kam Schnittlauch durch Verwilderung überall in die gemäßigten Breiten. Schnittlauch ist in Tälern und bis zu einer Höhe von 2.500 m zu finden; die Pflanze bevorzugt Quellmoore, feuchte Wiesen und steinige Hänge.


Schnittlauch als Küchenkraut
Schnittlauch schmeckt zwiebelartig, aber erheblich dezenter nuanciert wie etwa Lauch oder Zwiebel; jedoch kann Schnittlauch von bveissender Schärfe sein. Man würzt mit den feingeschnittenen, oberirdischen Blätter ( die Blüten sind ebenso essbar ) Salate, Eierspeisen, Suppen, Frischkäse, Quark, Kräuterbutter und andere Milchprodukte.


Schnittlauch in der Pflanzenheilkunde
wirkt bakterienhemmend, appetit- und verdauungsanregend, sowie schleimlösend und kreislaufstärkend. Die Pflanze reguliert sanft erhöhten Blutdruck; soll Tumoren und Blutverklumpung vorbeugen und den Cholesterinspiegel senken. Schnittlauch soll Wasseransammlungen imGewebe und die Harnsäurebildung verhindern.
Schnittlauch enthält Lauchöle, viel Vitamin A, B und C.



Schnittlauch im Brauchtum

* Alles Unglück wird ferngehalten, hängt man einen Bund Schnittlauch ins Fenster.

* Wird Schnittlauch in der Gründonnerstagssuppe mitgegessen, erhält dies das ganze Jahr die Gesundheit.

* Schnittlauch im Garten hält Hexen und Böses Geistervolk fern.

Zurück zu „Der magische Garten“