Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Moderator: Tyger
- nachtmahr
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Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Hallo zusammen,
ich habe gestern in einem Magazin zum Thema "Wikinger" geschmökert und bin dort auf Behauptungen gestoßen, die mich doch recht erstaunten. Vielleicht ist es ja jedem hier bekannt, mir war es auf jeden Fall bis dato nicht bekannt und na ja.
Laut diesem Magazin koexistierten der alte Glaube der Nordmänner zusammen mit dem Christentum über mehrere Jahrhunderte. Sprich: Das Heidentum wurde nicht auf einen Schlag vom Christentum verdrängt, sondern beide Glaubensansätze existierten friedlich nebeneinander, bis letztendlich nach einigem hin und her das Christentum die Oberhand gewann (mehr oder minder erzwungen).
In der Zeit, als das mit der Koexistenz so war, wurde die "Snorra"-Edda von Snorri Sturluson (1220) verfasst und gute 50 Jahre später die so genannte "Lieder"-Edda. So weit so gut und eventuell auch bekannt.
Nun behauptet dieses Magazin aber, dass die Lieder der Edda, welche die uralten Götter besingt (z.B. Völuspá), zu der Zeit schon längst vom Christentum beeinflusst waren und daher der eigentliche, wirklich urtümliche Glaube der alten Nordmänner unbekannt bzw. nur noch vermutbar sei.
Somit wäre doch der vermeintlich "reine" heidnische Glaube der heutigen Tage nichts als eine Lüge, oder? Denn die vermeintliche heidnische "Reinheit" wäre somit nicht existent, viele heidnische Vereinigungen würden sich somit auf eine vom Christentum infiltrierte Basis stützen.
Das sind übrigens Thesen, keine Meinungen meinerseits.
Was denkt ihr dazu?
Falls gewünscht kann ich das Magazin zitieren, wollt's bisher aber erst mal lassen.
ich habe gestern in einem Magazin zum Thema "Wikinger" geschmökert und bin dort auf Behauptungen gestoßen, die mich doch recht erstaunten. Vielleicht ist es ja jedem hier bekannt, mir war es auf jeden Fall bis dato nicht bekannt und na ja.
Laut diesem Magazin koexistierten der alte Glaube der Nordmänner zusammen mit dem Christentum über mehrere Jahrhunderte. Sprich: Das Heidentum wurde nicht auf einen Schlag vom Christentum verdrängt, sondern beide Glaubensansätze existierten friedlich nebeneinander, bis letztendlich nach einigem hin und her das Christentum die Oberhand gewann (mehr oder minder erzwungen).
In der Zeit, als das mit der Koexistenz so war, wurde die "Snorra"-Edda von Snorri Sturluson (1220) verfasst und gute 50 Jahre später die so genannte "Lieder"-Edda. So weit so gut und eventuell auch bekannt.
Nun behauptet dieses Magazin aber, dass die Lieder der Edda, welche die uralten Götter besingt (z.B. Völuspá), zu der Zeit schon längst vom Christentum beeinflusst waren und daher der eigentliche, wirklich urtümliche Glaube der alten Nordmänner unbekannt bzw. nur noch vermutbar sei.
Somit wäre doch der vermeintlich "reine" heidnische Glaube der heutigen Tage nichts als eine Lüge, oder? Denn die vermeintliche heidnische "Reinheit" wäre somit nicht existent, viele heidnische Vereinigungen würden sich somit auf eine vom Christentum infiltrierte Basis stützen.
Das sind übrigens Thesen, keine Meinungen meinerseits.
Was denkt ihr dazu?
Falls gewünscht kann ich das Magazin zitieren, wollt's bisher aber erst mal lassen.
Oel tamok tsengit a naril ke kame.
- gabor
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Was heisst unterwandert?Die irischen Mönche hatten sicher nicht das im Sinn,was irgendwelchen späteren Missionaren so als heiliges Ziel aufdiktiert wurde.Und vor allem haben die ihre Mission auch als solche verstanden,und waren auch bereit,ihr Leben dafür zu lassen!Hut ab!
Ich würde da eher von einer "Verschmelzung"Sprechen.
Freundschaft!
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
- Rall Schorrdas
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Was hast Du denn erwartet?
Die Eddas wurden von Christen geschrieben. (Snorri war wohl nciht der einzige Verfasser.) Punkt. Mag höchstens sein, daß einzelne Strophen aus den letzten Jahrzehnten des Heidentums stammen. Alles andere sind nationalromantische Vorstellungen des 19. Jahrhunderts.
Natürlich gab es die meisten der eddischen Götter auch im historischen Norden. Allerdings sind sie in der Darstellung extrem romanisiert. Ähnliches gilt für die Inhalte: Einige der Erzählungen sind im Kern vorchristlich, doch selbst bei diesen sind ausschließlich "modernisierte" Versionen überliefert.
Wenn Du in einer Edda etwas suchst, das originär der heidnischen Zeit entstammt, dann schau auf die Versmaße.
Rall
Die Eddas wurden von Christen geschrieben. (Snorri war wohl nciht der einzige Verfasser.) Punkt. Mag höchstens sein, daß einzelne Strophen aus den letzten Jahrzehnten des Heidentums stammen. Alles andere sind nationalromantische Vorstellungen des 19. Jahrhunderts.
Natürlich gab es die meisten der eddischen Götter auch im historischen Norden. Allerdings sind sie in der Darstellung extrem romanisiert. Ähnliches gilt für die Inhalte: Einige der Erzählungen sind im Kern vorchristlich, doch selbst bei diesen sind ausschließlich "modernisierte" Versionen überliefert.
Wenn Du in einer Edda etwas suchst, das originär der heidnischen Zeit entstammt, dann schau auf die Versmaße.

Rall
Savior Machine, creation of mine, we shall be unified, we ´re the titans of our time!
- Luzifer-0125
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Wieso?
Die Edda ist durch aus Heidnisch ich glaube nicht das die Edda von christlichen Vorstellungen unterwandert nicht einmal ein Gläubiger Christ könnte was mit den Texten und Liedern der Edda was anfangen!
Luzifer

Luzifer
Dunkelheit!
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
@nachtmahr. Natürlich ist dort christlicher Einfluss zu entdecken. Wie soll´s auch anders sein?
Das Heidentum an sich ist jedoch mehr Naturreligion, von dem her ist die Heidenreligion sowieso eine Lüge wenn man sich als Heide auf Schriften stützt. Ein Heide liest mehr aus Bäumen, Stürmen und der Natur. Das Heidentum ist demnach wohl eine kleine Lüge hält man sich fest an die Schriften... Aber wer macht das schon?

Und vor Allem. Die grossen Heiden von früher sitzen heute z.B. in Führungspositionen der Bundeswehr und orakeln ihre Runen über Onlineseiten hehehe! Es trägt einfach keine Früchte sich Menschen aus der Vergangenheit rauszupicken und zu behaupten "Schaut mal so seid ihr!"...völlig daneben und der Pfeil steckt doch im eigenem A*s*h.
Das Heidentum an sich ist jedoch mehr Naturreligion, von dem her ist die Heidenreligion sowieso eine Lüge wenn man sich als Heide auf Schriften stützt. Ein Heide liest mehr aus Bäumen, Stürmen und der Natur. Das Heidentum ist demnach wohl eine kleine Lüge hält man sich fest an die Schriften... Aber wer macht das schon?


Und vor Allem. Die grossen Heiden von früher sitzen heute z.B. in Führungspositionen der Bundeswehr und orakeln ihre Runen über Onlineseiten hehehe! Es trägt einfach keine Früchte sich Menschen aus der Vergangenheit rauszupicken und zu behaupten "Schaut mal so seid ihr!"...völlig daneben und der Pfeil steckt doch im eigenem A*s*h.
- gabor
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Interessante Neuigkeiten zum Thema Landesverteidigung!Bundeswehr und Runen....das dürfte politisch nicht ganz korrekt sein...
Was die Sache mit dem geschriebenen Wort angeht....da bin ich voll Deiner Meinung!Übrigens ein Grund,warum ich etliche"magische"Anleitungen für Blödsinn halte.ZUmal ja nun schon Namen aus Rollenspielen mit verwendet werden!
Könnte natürlich auch sein,dass unsere Epoche das nötig macht....glauben tu ich das aber nicht!
Freundschaft!
Was die Sache mit dem geschriebenen Wort angeht....da bin ich voll Deiner Meinung!Übrigens ein Grund,warum ich etliche"magische"Anleitungen für Blödsinn halte.ZUmal ja nun schon Namen aus Rollenspielen mit verwendet werden!
Könnte natürlich auch sein,dass unsere Epoche das nötig macht....glauben tu ich das aber nicht!
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
- Azazel
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
erstaunt mich nicht - die Feder ist mächtiger als das Schwert:-))
Natürlich sind geschriebene Sachen aus diesen Zeiten christlich beeinflusst, das reicht bis weit ins Mittelalter rein, da zumeist nur Pfaffen und Mönche schreiben konnten und die Dinge natürlich zu ihren Gunsten niedergeschrieben haben.
Natürlich sind geschriebene Sachen aus diesen Zeiten christlich beeinflusst, das reicht bis weit ins Mittelalter rein, da zumeist nur Pfaffen und Mönche schreiben konnten und die Dinge natürlich zu ihren Gunsten niedergeschrieben haben.
- Hexenblut
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Die Bibel wurde von Griechen geschrieben 100 JAhre nach Chr. Was kann da Reininterpretieren.Gnostiker halten Jesus für Attis.Attis wurde auch von einer "Jungfrau" geboren und starb an einem Baum(Holz).Attis ist Jesus.
-
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Die Story kannte ich noch gar nicht. Finde ich aber sehr interessant und werde da sicher noch ein paarmal dran denken...aber ich denke ändern wird das sowieso nichts, auch wenn es nachgewiesen werden kann...immerhin ist Jesus schon so etwas wie ein Held der Seele. Warum auch nicht?Hexenblut hat geschrieben:Die Bibel wurde von Griechen geschrieben 100 JAhre nach Chr. Was kann da Reininterpretieren.Gnostiker halten Jesus für Attis.Attis wurde auch von einer "Jungfrau" geboren und starb an einem Baum(Holz).Attis ist Jesus.
- gabor
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Re: Die Edda - unterwandert von christlichen Vorstellungen?
Bezüglich der Datierung hab ich andere Informationen,und ob das nun Griechen waren....."Wer hats erfunden?
Ansonsten schliesse ich mich dem Kollegen vom Zirkus an!
Freundschaft!
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?