Intelligentia und Daemonium

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Kenaz
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Intelligentia und Daemonium

Beitrag von Kenaz »

Intelligentia und Daemonium

In der mittelalter.-neuplanton. Literatur ist oft von Intelligentia und Daemonium die Rede. Die Lehre von den Geistwesen, welche die Gestirne beseelen oder mit ihnen in innigem Zusammenhang stehen, geht auf den Neuplatonismus der Spätantike zurück. Sie wurde vor allem von Plotin, Syrianos und Proklos vertreten und von Origenes und Augustinus in etwas modifizierter Form übernommen. Die Intelligenzen, reine Geister, galten als die Beweger der himmlischen Sphären bzw. der Gestirne selbst. Avicenna sprach von 9 Sphärengeistern (für die 7 Planeten), die Fixsternsphäre sowie den äußersten unbestirnten Himmel; Die Scholastiker machten sich diese Lehre zueigen und ließen die Himmelskörper weder durch die Natur noch unmittelbar durch Gott als „primum mobile“, sondern durch die Intelligenzen bewegt werden. Über die Natur dieser Gestirnwesen herrschten in der Spätantike verschiedene Ansichten. Im Neuplantonismus heißen sie meist Dämonen, Prophyrius, Lamblichos und Syrianos zählten sie Engel zu diesen. Auch bei Albertus Magnus ist die Gleichsetzung der Begriffe Engel, Intelligenz und Dämon bekannt. Der Bedeutungswandel des Namens Dämonen, später fast durchwegs nur im Sinn von „Kakodämonen“ (Bösen Geistern) gebraucht, schuf eine Begriffsverwirrung; „Intelligentia“ wurde als philosophischer Begriff dem theologischen des Engels gleichgesetzt, diesen jedoch die Dämonen gegenübergestellt. Eine Ingelligentia wird durch Agrippa (De Occulta PHilosophia II, 16) charakterisiert als „ein geistiges Wesen, frei von jedem Anteil an der dichten und vergänglichen Körperlichkeit, unsterblich, den Sinnen unzugänglich, allem Beistand verleihend, in alles einfließend. Diese Natur besitzen alle Intelligenzen, Geister und Dämonen. Dämonen nenne ich aber hier nicht jede Wesen, die wir Teufel hießen, sondern Geister nach der eigentlichen Bedeutung des Wortes.

In der Alchimia vera (1604) wird die Beschwörung eines Planetengeistes durch den „Frater Albertus Beyer Ordinis Carmelitarum“ im Kloster Sancta Maria Magdalene della Stella nova“ 1560 beschrieben, wobei der Mönch erzählt, er haben den Spiritus Mercurii beschworen, „welcher mir in Gestalt eines schwarzen länglichen Scheins oder Schattens, ohn einig Form oder Gestalt Menschens oder Thier erschienen, und mit einer hohen Stimm frag und Antwort geben“. Dieses Geisterwesen sagte dann über sich selbst: „Ich bin weder guter noch böser Engel, sondern bin einer aus den sieben Planeten-Geistern, die da herrschen die mittel Natur, denen befohlen ist zu regieren die vier unterschiedlichen Theil der gantze Welt, nemblich das Firmamentische, Animalisch, Vegetabilische und Mineralische Theil und unser sind sieben, die wir durch unsere Geschicklichkeit, alle Siderische Virtutes und Influentias des obern Kreyses in die untersten Theil durch den Ascendenten und Descendenten führen und bringen und darinnen wircken...“

(Agrippa / Nowotny 1967, Baeumker 1902, Peuckert 1956 und 1967)
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Rall Schorrdas
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Beitrag von Rall Schorrdas »

Naja, da erzählst Du mir nichts Neues. ... Und?
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