Die Edda
Moderator: Tyger
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
33. Oddrunargratr
Oddruns Klage
Heidrek hieß ein König, seine Tochter hieß Borgny und Wilmund ihr Geliebter. Sie konnte nicht gebären bis Oddrun hinzu kam, Atlis Schwester. Die war Gunnars Geliebte gewesen, des Sohnes Giukis. Von dieser Sage ist hier die Rede.
Ich hörte sagen in alten Geschichten,
Daß eine Maid kam gen Morgenland.
Niemand wußte auf weiter Erde
Der Tochter Heidreks Hilfe zu leisten.
Das hörte Oddrun, Atlis Schwester,
In schweren Wehen winde die Jungfrau sich.
Sie zog aus dem Stalle den scharfgezäumten
Und schwang dem Schwarzgaul den Sattel auf.
Sie spornte den schnellen den ebnen Sandweg
Bis sie die hohe Halle stehn sah.
Von des Rosses Rücken riß sie den Sattel,
Trat ein und schritt den Saal entlang.
Dies war das erste Wort, das sie sprach:
"In diesen Gauen gibt es was neues?
Was hört man Gutes in Hunnenland?"
Eine Magd:
Borgny liegt hier überbürdet mit Schmerzen,
Deine Freundin, Oddrun: eil ihr zur Hilfe.
Oddrun:
Welcher der Fürsten fügte den Schimpf dir?
Warum ist so bitter Borgnys Qual?
Die Magd:
Wilmund heißt des Herrschers Vertrauter:
Er wand die Maid in warme Decken
Fünf volle Winter ohne des Vaters Wissen. -
Sie sprachen, dünkt mich, dies und nicht mehr.
Mildreich saß sie der Maid vor die Knie.
Kräftig sang Oddrun, mächtig sang Oddrun
Zauberlieder der Borgny zu.
Da konnte den Kiesweg Knab und Mädchen treten,
Holde Sprößlinge des Högnitöters.
Zu sprechen säumte nicht die sieche Maid;
Dies war das erste Wort, das sie sprach:
"So mögen milde Mächte dir helfen,
Frigg und Freyja und viel der Götter,
Wie du mich befreitest aus fährlicher Not."
Oddrun:
Nicht hüb ich mich her dir Hilfe zu bringen
Weil du es wert wärst gewesen irgend.
Ich gelobte, und leistete mein Gelübde jetzt,
Beistand zu leisten allen Leidenden,
Als die Edlinge das Erbe teilten.
Borgny:
Irr bist du, Oddrun, und ohne Besinnung,
Daß du im Eifer also sprichst.
Wir lebten doch lange im Lande zusammen
Zärtlich, wie zweier Brüder Erzeugte.
Oddrun:
Wohl noch weiß ich, wie du des Abends sprachst,
Als ich Gunnarn das Gastmahl bereitete:
So arge Unsitte, sprachst du eifernd,
Werde nach mir keine Maid mehr üben. -
Da setzte sich nieder die Sorgenmüde,
Ihr Leid zu künden aus des Kummers Fülle:
Oddrun:
Ich wuchs empor in prächtiger Halle,
Mich lobten viele und keinem mißfiel es;
Doch freut ich der Jugend und des Vaterguts
Mich der Winter fünf nur bei des Vaters Leben.
Da war es das letzte Wort, das er sprach
Bevor er starb der stolze König:
Mit rotem Golde begaben hieß er mich
Und südwärts senden dem Sohne Grimhilds.
Bründhilden hieß er den Helm zu tragen,
Weil sie Wunschmagd zu werden bestimmt sei.
Es mög unterm Monde so edle Maid
Nicht geben, wenn günstig der Gott mir bleibe.
Brünhild wirkte Borten am Rahmen;
Sie hätte Land und Leute vor sich.
Erde schlief noch und Überhimmel,
Als die Burg ersah der Besieger Fafnirs.
Kampf ward gekämpft mit welscher Klinge
Und gebrochen die Burg, da Brünhild saß.
Nicht lange währt es, nur wunderkurz,
So kannte sie alle die schlauen Künste.
Die Sachen suchte sie so schwer zu rächen,
Daß wir alle üble Arbeit gewannen.
Das weiß man soweit als Menschen wohnen
Wie sie bei Sigurd sich selber tötete.
Aber schon günstig dem Gunnar war ich,
Dem Burgverschenker, wie Brünhild gesollt.
Rote Ringe boten die Recken gleich
Meinem Bruder und Bußen viel.
Für mich bot Gunnar der Güter fünfzehn
Und Granis Rückenlast, wenn er es gerne nähme.
Das weigerte Atli: er wolle nicht,
Daß ihm Brautgabe gäben Giukis Söhne.
Doch wir mochten nicht mehr die Minne bezwingen,
Wenn ich des Ringbrechers Haupt nicht berührte.
Da murmelten manche meiner Verwandten,
Sie hätten uns beide auf Buhlschaft betroffen.
Aber Atli meinte, solch Unrecht würd ich
Schwerlich begehen, mir Schande zu machen.
Doch solches sollte, so sicher niemand
Von den andern leugnen, wo Liebe waltet.
Seine Späher sandte Atli,
Im tiefen Tann mein Tun zu belauschen.
Sie kamen, wohin sie nicht kommen sollten:
Wo wir selbander lagen unter einem Linnen.
Rote Ringe den Recken boten wir,
Daß sie dem Atli alles verschwiegen,
Aber alles dem Atli sagten sie;
Sie hatten Hast nach Haus zu kommen.
Aber der Gudrun gänzlich hehlten sie's,
Der es zu wissen doch doppelt geziemte.
Goldhufige Hengste hörte man traben,
Da die Söhne Giukis in den Schloßhof ritten.
Man hieb dem Högni das Herz aus dem Leibe
Und senkte den Gunnar in den Schlangenturm.
Nun war ich einst wie öfter geschah
Zu Geirmund gegangen das Gastmahl zu rüsten.
Der hohe Herrscher begann zu harfen:
Hoffnung hegte der hochgeborne
König, ich könnt ihm zu Hilfe kommen.
Da hört ich, und lauschte von Hlesey her,
Wie harmvoll schollen die Saitenstränge.
Ich mahnte die Mägde mit mir zu eilen:
Fristen wollt ich dem Fürsten das Leben.
Wir führten das Fahrzeug dem Forst vorbei
Bis wir Atlis Wohnungen alle gewährten.
Da hinkte her die heillose
Mutter Atlis: möchte sie faulen!
Und grub sich ganz in Gunnars Herz,
Daß ich den ruhmreichen nicht retten mochte.
Oft verwundert mich, Wurmbettgeschmückte!
Wie ich nun länger noch leben möge,
Die den Gewaltigen wähnte zu lieben,
Den Schwertverschenker, mir selber gleich.
Du saßest und lauschtest, dieweil ich dir sagte
Unermeßliches Leid, meines und ihres.
Wir alle leben nach eignem Geschick:
Hier ist Oddruns Klage zu Ende.
Oddruns Klage
Heidrek hieß ein König, seine Tochter hieß Borgny und Wilmund ihr Geliebter. Sie konnte nicht gebären bis Oddrun hinzu kam, Atlis Schwester. Die war Gunnars Geliebte gewesen, des Sohnes Giukis. Von dieser Sage ist hier die Rede.
Ich hörte sagen in alten Geschichten,
Daß eine Maid kam gen Morgenland.
Niemand wußte auf weiter Erde
Der Tochter Heidreks Hilfe zu leisten.
Das hörte Oddrun, Atlis Schwester,
In schweren Wehen winde die Jungfrau sich.
Sie zog aus dem Stalle den scharfgezäumten
Und schwang dem Schwarzgaul den Sattel auf.
Sie spornte den schnellen den ebnen Sandweg
Bis sie die hohe Halle stehn sah.
Von des Rosses Rücken riß sie den Sattel,
Trat ein und schritt den Saal entlang.
Dies war das erste Wort, das sie sprach:
"In diesen Gauen gibt es was neues?
Was hört man Gutes in Hunnenland?"
Eine Magd:
Borgny liegt hier überbürdet mit Schmerzen,
Deine Freundin, Oddrun: eil ihr zur Hilfe.
Oddrun:
Welcher der Fürsten fügte den Schimpf dir?
Warum ist so bitter Borgnys Qual?
Die Magd:
Wilmund heißt des Herrschers Vertrauter:
Er wand die Maid in warme Decken
Fünf volle Winter ohne des Vaters Wissen. -
Sie sprachen, dünkt mich, dies und nicht mehr.
Mildreich saß sie der Maid vor die Knie.
Kräftig sang Oddrun, mächtig sang Oddrun
Zauberlieder der Borgny zu.
Da konnte den Kiesweg Knab und Mädchen treten,
Holde Sprößlinge des Högnitöters.
Zu sprechen säumte nicht die sieche Maid;
Dies war das erste Wort, das sie sprach:
"So mögen milde Mächte dir helfen,
Frigg und Freyja und viel der Götter,
Wie du mich befreitest aus fährlicher Not."
Oddrun:
Nicht hüb ich mich her dir Hilfe zu bringen
Weil du es wert wärst gewesen irgend.
Ich gelobte, und leistete mein Gelübde jetzt,
Beistand zu leisten allen Leidenden,
Als die Edlinge das Erbe teilten.
Borgny:
Irr bist du, Oddrun, und ohne Besinnung,
Daß du im Eifer also sprichst.
Wir lebten doch lange im Lande zusammen
Zärtlich, wie zweier Brüder Erzeugte.
Oddrun:
Wohl noch weiß ich, wie du des Abends sprachst,
Als ich Gunnarn das Gastmahl bereitete:
So arge Unsitte, sprachst du eifernd,
Werde nach mir keine Maid mehr üben. -
Da setzte sich nieder die Sorgenmüde,
Ihr Leid zu künden aus des Kummers Fülle:
Oddrun:
Ich wuchs empor in prächtiger Halle,
Mich lobten viele und keinem mißfiel es;
Doch freut ich der Jugend und des Vaterguts
Mich der Winter fünf nur bei des Vaters Leben.
Da war es das letzte Wort, das er sprach
Bevor er starb der stolze König:
Mit rotem Golde begaben hieß er mich
Und südwärts senden dem Sohne Grimhilds.
Bründhilden hieß er den Helm zu tragen,
Weil sie Wunschmagd zu werden bestimmt sei.
Es mög unterm Monde so edle Maid
Nicht geben, wenn günstig der Gott mir bleibe.
Brünhild wirkte Borten am Rahmen;
Sie hätte Land und Leute vor sich.
Erde schlief noch und Überhimmel,
Als die Burg ersah der Besieger Fafnirs.
Kampf ward gekämpft mit welscher Klinge
Und gebrochen die Burg, da Brünhild saß.
Nicht lange währt es, nur wunderkurz,
So kannte sie alle die schlauen Künste.
Die Sachen suchte sie so schwer zu rächen,
Daß wir alle üble Arbeit gewannen.
Das weiß man soweit als Menschen wohnen
Wie sie bei Sigurd sich selber tötete.
Aber schon günstig dem Gunnar war ich,
Dem Burgverschenker, wie Brünhild gesollt.
Rote Ringe boten die Recken gleich
Meinem Bruder und Bußen viel.
Für mich bot Gunnar der Güter fünfzehn
Und Granis Rückenlast, wenn er es gerne nähme.
Das weigerte Atli: er wolle nicht,
Daß ihm Brautgabe gäben Giukis Söhne.
Doch wir mochten nicht mehr die Minne bezwingen,
Wenn ich des Ringbrechers Haupt nicht berührte.
Da murmelten manche meiner Verwandten,
Sie hätten uns beide auf Buhlschaft betroffen.
Aber Atli meinte, solch Unrecht würd ich
Schwerlich begehen, mir Schande zu machen.
Doch solches sollte, so sicher niemand
Von den andern leugnen, wo Liebe waltet.
Seine Späher sandte Atli,
Im tiefen Tann mein Tun zu belauschen.
Sie kamen, wohin sie nicht kommen sollten:
Wo wir selbander lagen unter einem Linnen.
Rote Ringe den Recken boten wir,
Daß sie dem Atli alles verschwiegen,
Aber alles dem Atli sagten sie;
Sie hatten Hast nach Haus zu kommen.
Aber der Gudrun gänzlich hehlten sie's,
Der es zu wissen doch doppelt geziemte.
Goldhufige Hengste hörte man traben,
Da die Söhne Giukis in den Schloßhof ritten.
Man hieb dem Högni das Herz aus dem Leibe
Und senkte den Gunnar in den Schlangenturm.
Nun war ich einst wie öfter geschah
Zu Geirmund gegangen das Gastmahl zu rüsten.
Der hohe Herrscher begann zu harfen:
Hoffnung hegte der hochgeborne
König, ich könnt ihm zu Hilfe kommen.
Da hört ich, und lauschte von Hlesey her,
Wie harmvoll schollen die Saitenstränge.
Ich mahnte die Mägde mit mir zu eilen:
Fristen wollt ich dem Fürsten das Leben.
Wir führten das Fahrzeug dem Forst vorbei
Bis wir Atlis Wohnungen alle gewährten.
Da hinkte her die heillose
Mutter Atlis: möchte sie faulen!
Und grub sich ganz in Gunnars Herz,
Daß ich den ruhmreichen nicht retten mochte.
Oft verwundert mich, Wurmbettgeschmückte!
Wie ich nun länger noch leben möge,
Die den Gewaltigen wähnte zu lieben,
Den Schwertverschenker, mir selber gleich.
Du saßest und lauschtest, dieweil ich dir sagte
Unermeßliches Leid, meines und ihres.
Wir alle leben nach eignem Geschick:
Hier ist Oddruns Klage zu Ende.
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
34. Atlakvida
Die Sage von Atli
Gudrun, Giukis Tochter, rächte den Tod ihrer Brüder, wie das weltberühmt ist. Sie tötete zuerst Atlis Söhne, darauf tötete sie den Atli selbst und verbrannte die Halle mit allem Gesinde. Davon ist diese Sage gedichtet:
Atli sandte einst zu Gunnar
Einen klugen Boten, Knefröd genannt.
Er kam zu Giukis Hof und Gunnars Halle,
An der Bank des Herdes zu süßem Gebräude.
Das Gesinde trank - noch schwiegen die Listigen -
In der Halle den Wein in Furcht vor den Hunnen.
Da kündete Knefröd mit kalter Stimme,
Der südliche Gesandte; er saß auf der Hochbank:
"Sein Geschäft zu bestellen, sandte mich Atli
Auf knirschendem Roß durch den unkunden Dunkelwald,
Auf seine Bänke euch zu bitten, Gunnar:
In häuslichen Hüllen suchet Atli heim.
Da mögt ihr Schilde wählen und geschabte Eschen,
Hellgoldne Helme und hunnische Schwerter,
Schabracken goldsilbern, schlachtrote Panzer,
Geschoß krümmende, und knirschende Rosse.
Er gibt euch auch gerne die weite Gnitaheide,
Gellenden Ger nebst goldnem Steven,
Herrliche Schätze und Städte Danps,
Und das schöne Gesträuch, Schwarzwald genannt."
Das Haupt wandte Gunnar, zu Högni sprach er:
"Was rätst du uns, Rascher, auf solche Rede?"
"Gold wußt ich nie auf Gnitaheide,
Daß wir nicht sollten so gutes besitzen.
Sieben Säle haben wir der Schwerter voll,
Gold glänzen die Griffe jedem.
Mein Schwert ist das schärfste, der schnellste mein Hengst,
Die Bank zieren Bogen und Brünnen von Gold,
Hell glänzen Helm und Schild aus Kjars Halle gebracht.
Ich achte meine für besser als alle hunnischen.
Was riet uns die Schwester, die den Ring uns sandte,
In Wolfskleid gewickelt? Sie warnt uns, dünkt mich.
Mit Wolfshaar umwunden gewahrt ich den roten Ring:
Gefährlich ist die Fahrt, die wir fahren sollen." -
Nicht rieten's die Neffen, noch die nächsten Verwandten,
Nicht Rauner und Rater noch reiche Fürsten.
Gunnar gebot da, so gebührt es dem König,
Munter beim Mahl aus mutiger Seele:
"Steh nun auf, Fiörnir, laß um die Sitze kreisen
Der Helden Goldhörner durch die Hände der Knechte.
Der Wolf wird des Erbes der Niflungen walten
Mit grauen Granen, wenn Gunnar erliegt;
Braunzottge Bären das Bauland zerwühlen
Zur Ergötzung der Hunde, kehrt Gunnar nicht heim."
Den Landherrn geleiteten herrliche Leute,
Den Schlachtordner, seufzend aus den Sälen Giukis.
Da sprach der junge Hüter des högnischen Erbes:
"Fahrt nun froh und heil, wohin euch der Geist führt."
Über Felsen fliegen freudig ließen sie
Die knirschenden Pferde durch den unkunden Dunkelwald.
Die Hunnenmark hallte, wo die Hartmutgen fuhren,
Durch tiefgrüne Täler, trabten, baumhassende.
Himmelhoch in Atlis Land hoben die Warten sich.
Sie sahn Verräter stehn auf der steilen Felsburg,
Den Saal des Südervolks mit Sitzen umgeben,
Gebundenen Rändern und blanken Schilden,
Lanzen betäubenden: da trank König Atli
Den Wein im Waffensaal; Wächter saßen draußen
Gunnars Kriegern zu wehren, wenn sie geritten kämen
Mit hallenden Spießen, dem Herrscher Streit zu wecken.
Ihre Schwester sah dem Saale sich nahen
Die Brüder beide, wohl war sie bei sich.
"Verraten bist du, Gunnar! Reicher, wie wehrst du
Hunnischer Hinterlist? Aus dem Hofe eile bald.
Besser die Brünne, Bruder, trügst du
Als in häuslichen Hüllen Atli heimzusuchen.
Säßest besser im Sattel den sonnenhellen Tag
Und ließest bleiche Leichen leide Nornen klagen,
Hunnische Schildmägde Harm erdulden,
Senktest Atli selber in den Schlangenturm.
Nun werdet den Wurmsaal bewohnen ihr beiden." -
"Zu spät ist's, Schwester, nun, die Niflungen zu sammeln,
Zu lang dem Geleite in dies Land ist der Weg
Durch rauhes Rheingebirg untadligen Recken."
Da fingen sie Gunnarn und fesselten ihn
Mit schweren Banden, der Burgunden Schwäger.
Sieben schlug Högni mit scharfer Waffe;
Den achten warf er in heiße Ofenglut:
So soll sich der Wackre wahren vor Feinden.
Högni wehrte Gewalt von Gunnar.
Sie fragten den Fürsten, ob Freiheit und Leben
Der Gotenkönig mit Gold wolle kaufen.
"Mir soll Högnis Herz in Händen liegen:
Blutig aus der Brust des besten Reiters
Schneid es das Schwert aus dem Königssohn."
Sie hieben das Herz da aus Hiallis Brust:
Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.
Da sagte Gunnar, der Goten Fürst:
"Hier hab ich Hiallis Herz des blöden,
Ungleich dem Herzen Högnis des kühnen.
Es schüttert sehr hier auf der Schüssel noch;
Da die Brust es barg bebt es noch mehr."
Hell lachte Högni, da sie das Herz ihm schnitten.
Keiner Klage gedachte der kühne Helmschmied.
Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.
Froh sprach Gunnar, der fromme Niflung:
"Hier hab ich das Herz Högnis des kühnen,
Ungleich dem Herzen Hiallis des blöden.
Man sieht es nicht schüttern auf der Schüssel hier;
Da die Brust es barg bebt es noch minder.
Bleib, Atli, nun aller Augen so fern,
Wie du stets den Schätzen sollst verbleiben.
Allein weiß ich nun um den verborgnen
Hort der Niflungen, da Högni tot ist.
Zweifel hegt ich zwar, da wir zweie waren;
Nun ich nur übrig bin, ängst ich mich nicht mehr.
Nur der Rhein soll schalten mit dem verderblichen Schatz,
Er kennt das asenverwandte Erbe der Niflungen.
In der Woge gewälzt glühn die Waldringe mehr
Denn hier in den Händen der Hunnensöhne." -
"Herbei nun mit dem Wagen! In Banden ist der Held."
Auf mutger Mähre fuhr der mächtige Atli,
Von Schwertern bewacht sein Schwager daher.
Mit Harm sah Gudrun der Helden Leid:
Den Tränen wehrend trat sie in die tosende Menge:
"So ergeh es dir, Atli, wie du Gunnarn hältst
Oft geschworen Eide, die ihr einst gelobt
Bei der südlichen Sonne, bei des Sieggotts Burg,
Bei des Ehbetts Frieden, bei Ullers Ring."
Doch führte zum Tode den Führer der Kampfschar,
Den Hüter des Hortes ein knirschender Hengst.
Den lebenden Fürsten legte der Wächter Schar
In den tiefen Kerker: da krochen wimmelnd
Scheußliche Schlangen. Es schlug Gunnar
Da einsam zürnend mit den Zehen die Harfe.
Hell schollen die Saiten: so soll das Erz
Ein gabmilder König den gierigen wehren.
Heimlaufen ließ da Atli
Die knirschenden Rosse, kehrend vom Mord.
Es rauschte rings von der Rosse Drängen
Und der Krieger Waffenklang, da sie kamen von der Heide.
Da ging entgegen Gudrun dem Atli
Mit goldenem Kelch den König zu ehren:
"Heil König! Nun hast du in der Halle bei dir
Als Gudruns Gabe die Gere der Toten!"
Atlis Aelbecher ächzten gefüllt,
Da hier in der Halle die Hunnen sich scharten,
Rauhbärtge Recken gereiht je zwei.
Heiter schauend schritt sie ihnen Schalen zu reichen,
Die hehre Frau, den Fürsten, und Bissen vorzulegen;
Doch Atli erbleichte, da sie ihn anfuhr:
"Du hast deiner Söhne, Schwerterverteiler,
Blutige Herzen mit Honig gegessen.
Ich meinte. Mutiger, Menschenbraten
Liebtest du zu essen und zum Ehrensitz zu senden.
Nicht ziehst du künftig an die Knie dir
Erp noch Eitil, die Aelfrohen beiden;
Nie siehst du wieder vom hohen Sitze
Die Goldspender Gere schatten,
Mähnen schlichten und Mähren tummeln."
Da erscholl auf den Sitzen lautes Schrein der Männer,
Der Weiber ängstlicher Wehruf: sie weinten die Hunnensöhne.
Gudrun ganz allein nicht: die grimme weinte nie!
Nicht die bärkühnen Brüder noch die süßen Gebornen,
Die zarten, unmündgen, die sie mit Atli gezeugt.
Da säte Gold aus die Schwanenweiße,
Mit roten Ringen bereifte sie die Knechte.
Den Vorsatz zu vollführen ließ sie fließen das Erz;
Die Spenderin schonte der Schatzhäuser nicht.
Unklug hatte Atli sich übertrunken;
Unbewehrt war er, ungewarnt vor Gudrun.
Oft schien besser der Scherz, wenn sanft die beiden
Sich öfters umarmten vor den Edelingen.
Mit dem Dolch gab sie Blut den Decken zu trinken
Mit mordlustger Hand; sie löste die Hunde;
Vor die Saaltür warf sie, das Gesinde weckend,
Die brennende Brandfackel die Brüder zu rächen.
Alles Volk in der Veste dem Feuer gab sie,
Die Högnis Schlächter und Gunnars aus dem Schwarzwald kehrten.
Die alten Säle sanken, die Schatzkammern rauchten,
Der Budlungen Bau; da brannten die Schildmägde
Um die Jugend betrogen jäh in heißer Glut.
Nicht ferner verfolg ich's; keine Frau wird nun
Die Brünne mehr tragen und die Brüder rächen.
Volkskönge drei hat die edle Frau
In den Tod gesandt eh sie selber erlag.
Die Sage von Atli
Gudrun, Giukis Tochter, rächte den Tod ihrer Brüder, wie das weltberühmt ist. Sie tötete zuerst Atlis Söhne, darauf tötete sie den Atli selbst und verbrannte die Halle mit allem Gesinde. Davon ist diese Sage gedichtet:
Atli sandte einst zu Gunnar
Einen klugen Boten, Knefröd genannt.
Er kam zu Giukis Hof und Gunnars Halle,
An der Bank des Herdes zu süßem Gebräude.
Das Gesinde trank - noch schwiegen die Listigen -
In der Halle den Wein in Furcht vor den Hunnen.
Da kündete Knefröd mit kalter Stimme,
Der südliche Gesandte; er saß auf der Hochbank:
"Sein Geschäft zu bestellen, sandte mich Atli
Auf knirschendem Roß durch den unkunden Dunkelwald,
Auf seine Bänke euch zu bitten, Gunnar:
In häuslichen Hüllen suchet Atli heim.
Da mögt ihr Schilde wählen und geschabte Eschen,
Hellgoldne Helme und hunnische Schwerter,
Schabracken goldsilbern, schlachtrote Panzer,
Geschoß krümmende, und knirschende Rosse.
Er gibt euch auch gerne die weite Gnitaheide,
Gellenden Ger nebst goldnem Steven,
Herrliche Schätze und Städte Danps,
Und das schöne Gesträuch, Schwarzwald genannt."
Das Haupt wandte Gunnar, zu Högni sprach er:
"Was rätst du uns, Rascher, auf solche Rede?"
"Gold wußt ich nie auf Gnitaheide,
Daß wir nicht sollten so gutes besitzen.
Sieben Säle haben wir der Schwerter voll,
Gold glänzen die Griffe jedem.
Mein Schwert ist das schärfste, der schnellste mein Hengst,
Die Bank zieren Bogen und Brünnen von Gold,
Hell glänzen Helm und Schild aus Kjars Halle gebracht.
Ich achte meine für besser als alle hunnischen.
Was riet uns die Schwester, die den Ring uns sandte,
In Wolfskleid gewickelt? Sie warnt uns, dünkt mich.
Mit Wolfshaar umwunden gewahrt ich den roten Ring:
Gefährlich ist die Fahrt, die wir fahren sollen." -
Nicht rieten's die Neffen, noch die nächsten Verwandten,
Nicht Rauner und Rater noch reiche Fürsten.
Gunnar gebot da, so gebührt es dem König,
Munter beim Mahl aus mutiger Seele:
"Steh nun auf, Fiörnir, laß um die Sitze kreisen
Der Helden Goldhörner durch die Hände der Knechte.
Der Wolf wird des Erbes der Niflungen walten
Mit grauen Granen, wenn Gunnar erliegt;
Braunzottge Bären das Bauland zerwühlen
Zur Ergötzung der Hunde, kehrt Gunnar nicht heim."
Den Landherrn geleiteten herrliche Leute,
Den Schlachtordner, seufzend aus den Sälen Giukis.
Da sprach der junge Hüter des högnischen Erbes:
"Fahrt nun froh und heil, wohin euch der Geist führt."
Über Felsen fliegen freudig ließen sie
Die knirschenden Pferde durch den unkunden Dunkelwald.
Die Hunnenmark hallte, wo die Hartmutgen fuhren,
Durch tiefgrüne Täler, trabten, baumhassende.
Himmelhoch in Atlis Land hoben die Warten sich.
Sie sahn Verräter stehn auf der steilen Felsburg,
Den Saal des Südervolks mit Sitzen umgeben,
Gebundenen Rändern und blanken Schilden,
Lanzen betäubenden: da trank König Atli
Den Wein im Waffensaal; Wächter saßen draußen
Gunnars Kriegern zu wehren, wenn sie geritten kämen
Mit hallenden Spießen, dem Herrscher Streit zu wecken.
Ihre Schwester sah dem Saale sich nahen
Die Brüder beide, wohl war sie bei sich.
"Verraten bist du, Gunnar! Reicher, wie wehrst du
Hunnischer Hinterlist? Aus dem Hofe eile bald.
Besser die Brünne, Bruder, trügst du
Als in häuslichen Hüllen Atli heimzusuchen.
Säßest besser im Sattel den sonnenhellen Tag
Und ließest bleiche Leichen leide Nornen klagen,
Hunnische Schildmägde Harm erdulden,
Senktest Atli selber in den Schlangenturm.
Nun werdet den Wurmsaal bewohnen ihr beiden." -
"Zu spät ist's, Schwester, nun, die Niflungen zu sammeln,
Zu lang dem Geleite in dies Land ist der Weg
Durch rauhes Rheingebirg untadligen Recken."
Da fingen sie Gunnarn und fesselten ihn
Mit schweren Banden, der Burgunden Schwäger.
Sieben schlug Högni mit scharfer Waffe;
Den achten warf er in heiße Ofenglut:
So soll sich der Wackre wahren vor Feinden.
Högni wehrte Gewalt von Gunnar.
Sie fragten den Fürsten, ob Freiheit und Leben
Der Gotenkönig mit Gold wolle kaufen.
"Mir soll Högnis Herz in Händen liegen:
Blutig aus der Brust des besten Reiters
Schneid es das Schwert aus dem Königssohn."
Sie hieben das Herz da aus Hiallis Brust:
Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.
Da sagte Gunnar, der Goten Fürst:
"Hier hab ich Hiallis Herz des blöden,
Ungleich dem Herzen Högnis des kühnen.
Es schüttert sehr hier auf der Schüssel noch;
Da die Brust es barg bebt es noch mehr."
Hell lachte Högni, da sie das Herz ihm schnitten.
Keiner Klage gedachte der kühne Helmschmied.
Blutig auf der Schüssel brachten sie's Gunnarn.
Froh sprach Gunnar, der fromme Niflung:
"Hier hab ich das Herz Högnis des kühnen,
Ungleich dem Herzen Hiallis des blöden.
Man sieht es nicht schüttern auf der Schüssel hier;
Da die Brust es barg bebt es noch minder.
Bleib, Atli, nun aller Augen so fern,
Wie du stets den Schätzen sollst verbleiben.
Allein weiß ich nun um den verborgnen
Hort der Niflungen, da Högni tot ist.
Zweifel hegt ich zwar, da wir zweie waren;
Nun ich nur übrig bin, ängst ich mich nicht mehr.
Nur der Rhein soll schalten mit dem verderblichen Schatz,
Er kennt das asenverwandte Erbe der Niflungen.
In der Woge gewälzt glühn die Waldringe mehr
Denn hier in den Händen der Hunnensöhne." -
"Herbei nun mit dem Wagen! In Banden ist der Held."
Auf mutger Mähre fuhr der mächtige Atli,
Von Schwertern bewacht sein Schwager daher.
Mit Harm sah Gudrun der Helden Leid:
Den Tränen wehrend trat sie in die tosende Menge:
"So ergeh es dir, Atli, wie du Gunnarn hältst
Oft geschworen Eide, die ihr einst gelobt
Bei der südlichen Sonne, bei des Sieggotts Burg,
Bei des Ehbetts Frieden, bei Ullers Ring."
Doch führte zum Tode den Führer der Kampfschar,
Den Hüter des Hortes ein knirschender Hengst.
Den lebenden Fürsten legte der Wächter Schar
In den tiefen Kerker: da krochen wimmelnd
Scheußliche Schlangen. Es schlug Gunnar
Da einsam zürnend mit den Zehen die Harfe.
Hell schollen die Saiten: so soll das Erz
Ein gabmilder König den gierigen wehren.
Heimlaufen ließ da Atli
Die knirschenden Rosse, kehrend vom Mord.
Es rauschte rings von der Rosse Drängen
Und der Krieger Waffenklang, da sie kamen von der Heide.
Da ging entgegen Gudrun dem Atli
Mit goldenem Kelch den König zu ehren:
"Heil König! Nun hast du in der Halle bei dir
Als Gudruns Gabe die Gere der Toten!"
Atlis Aelbecher ächzten gefüllt,
Da hier in der Halle die Hunnen sich scharten,
Rauhbärtge Recken gereiht je zwei.
Heiter schauend schritt sie ihnen Schalen zu reichen,
Die hehre Frau, den Fürsten, und Bissen vorzulegen;
Doch Atli erbleichte, da sie ihn anfuhr:
"Du hast deiner Söhne, Schwerterverteiler,
Blutige Herzen mit Honig gegessen.
Ich meinte. Mutiger, Menschenbraten
Liebtest du zu essen und zum Ehrensitz zu senden.
Nicht ziehst du künftig an die Knie dir
Erp noch Eitil, die Aelfrohen beiden;
Nie siehst du wieder vom hohen Sitze
Die Goldspender Gere schatten,
Mähnen schlichten und Mähren tummeln."
Da erscholl auf den Sitzen lautes Schrein der Männer,
Der Weiber ängstlicher Wehruf: sie weinten die Hunnensöhne.
Gudrun ganz allein nicht: die grimme weinte nie!
Nicht die bärkühnen Brüder noch die süßen Gebornen,
Die zarten, unmündgen, die sie mit Atli gezeugt.
Da säte Gold aus die Schwanenweiße,
Mit roten Ringen bereifte sie die Knechte.
Den Vorsatz zu vollführen ließ sie fließen das Erz;
Die Spenderin schonte der Schatzhäuser nicht.
Unklug hatte Atli sich übertrunken;
Unbewehrt war er, ungewarnt vor Gudrun.
Oft schien besser der Scherz, wenn sanft die beiden
Sich öfters umarmten vor den Edelingen.
Mit dem Dolch gab sie Blut den Decken zu trinken
Mit mordlustger Hand; sie löste die Hunde;
Vor die Saaltür warf sie, das Gesinde weckend,
Die brennende Brandfackel die Brüder zu rächen.
Alles Volk in der Veste dem Feuer gab sie,
Die Högnis Schlächter und Gunnars aus dem Schwarzwald kehrten.
Die alten Säle sanken, die Schatzkammern rauchten,
Der Budlungen Bau; da brannten die Schildmägde
Um die Jugend betrogen jäh in heißer Glut.
Nicht ferner verfolg ich's; keine Frau wird nun
Die Brünne mehr tragen und die Brüder rächen.
Volkskönge drei hat die edle Frau
In den Tod gesandt eh sie selber erlag.
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
35. Atlamal in Groenlenzku
Das Lied von Atli
Die Welt weiß die Untat, wie weiland Männer
Huben Rat zu halten, und den heimlichen Vorsatz
Mit Schwüren bestärkten. Sie selber büßten es
Und die Erben Giukis, die arg betrognen.
Die Fürsten erfaßte ihr feindlich Geschick.
Übel beriet sich Atli bei aller Klugheit:
Die Stütze stürzt er sich im Streit mit sich selbst.
Er sandte schnelle Boten daß seine Schwäger kämen.
Die schlaue Hausfrau sann auf Mannesklugheit;
Sie wußte die Worte, die heimlich gewechselten.
In Not war die Weise, die sie retten wollte:
Die Gesandten sollten segeln, sie selbst daheim sein.
Da ritzte sie Runen: die verritzte Wingi
Eh er sie abgab, der Unheilstifter.
Die Schiffe steuerten die Gesandten Atlis
Durch den armreichen Sund, wo die Schnellen wohnten.
Bei festlicher Freude ward Feuer gezündet;
Ob ihrer Ankunft nicht ahnten sie Trug.
Die der Schwager geschickt, die Geschenke nahmen sie
Und hingen sie arglos auf an der Säule.
Högnis Hausfrau hört es, Kostbera.
Da ging die kluge und grüßte die Boten.
Auch Glaumwör, Gunnars Gattin freute sich;
Sie gedachte der Pflicht und pflegte die Gäste.
Sie luden auch Högni, ob er dann lieber käme:
Offen war die Arglist, beachteten sie's.
Da verhieß es Gunnar, wenn Högni wolle;
Doch Högni bestritt was der Herrscher dafür sprach.
Met brachten die Maide, es mangelte nichts;
Die Füllhörner kreisten bis es völlig genug schien.
Gebettet ward den Boten aufs allerbeste.
Klug war Kostbera und kundig der Runen.
Sie besah die Lautstäbe bei des Lichtes Schein,
Und zwang die Zunge zu zwiefachem Anschlag:
Denn sie schienen umgeschnitzt und schwer zu erraten.
Zu Bette ging sie mit dem Gatten darauf.
Die Leutselge träumte; auch leugnet es nicht
Die weise dem Gemahl, als er morgens erwachte.
"Von Haus willst du, Högni: hüte dich wohl.
Nicht viele sind vollklug: fahr ein andermal.
Ich erriet die Runen, die dir ritzte die Schwester:
Nicht hat dich die lichte geladen zu Haus.
Eins fiel mir auf: ich ahne noch nicht
Was der weisen begegnete, so verworren zu schneiden.
Denn so war es angelegt, als lauschte darunter
Euch tückisch der Tod, trautet ihr der Ladung;
Doch ein Stab fiel aus, oder andre fälschten es."
Högni:
Mißtrauisch seid ihr; mir mangelt die Kunde,
Und laß es bewenden bis wir's zu lohnen haben.
Mit glutrotem Golde begabt uns der König.
Sah ich auch Schreckliches, ich scheue vor nichts.
Kostbera:
Übler Ausgang droht, wenn ihr dahin eilt,
Nicht freundlichen Empfang findet ihr diesmal.
Mir träumte heut, Högni, ich hehl es nicht:
Die Fahrt gefährdet euch, wenn mich Furcht nicht trügt.
Lichte Lohe sah ich dein Laken verzehren:
Hoch hob sich die Flamme meine Halle durchglühend.
Högni:
Hier liegt Leinwand, die ihr längst nicht mehr achtet:
Wie bald verbrennt sie! Bettzeug schien dir das.
Kostbera:
Ein Bär brach hier ein, der uns die Bänke verschob
Mit kratzenden Krammen: wir kreischten laut auf.
In den Rachen riß er uns; wir rührten uns nicht mehr.
Traun, das Getöse tobte nicht schlecht.
Högni:
Ein Ungewitter kommt über uns:
Ein Weißbär schien dir der Wintersturm.
Kostbera:
Einen Adler sah ich schweben all den Saal uns entlang.
Das büßen wir bald: mit Blut beträuft er uns;
Sein ängstendes Antlitz schien mir Atlis Hülle.
Högni:
Wir schlachten bald: da muß Blut wohl fließen;
Ochsen bedeutet's oft, wenn man von Adlern träumt.
Treue trägt uns Atli was dir auch träumen mag. -
Sie ließen es beruhn; alle Rede hat ein Ende.
Das Königspaar erwachte: da kam es auch so.
Glaumwör gedachte bedeutender Träume,
Die Gunnarn hin und her hinderten zu fahren.
Glaumwör:
Einen Galgen glaubt ich dir, Gunnar, gebaut.
Nattern nagten dich und noch lebtest du.
Die Welt ward mir wüst: was bedeutet das?
Aus der Brünne blinkte ein blutig Eisen;
Hart ist, solch Gesicht dem Geliebten sagen.
Der Ger ging dir ganz durch den Leib
Und Wölfe heulen hört ich zu beiden Seiten.
Gunnar:
Lose Hunde laufen mit lautem Gebell:
Kötergekläff verkündet der Lanzentraum.
Glaumwör:
Einen Strom sah ich schäumen den Saal hier entlang:
Er stieg und schwoll und überschwemmte die Bänke.
Euch Brüdern beiden zerbrach er die Füße;
Nichts dämmte die Flut: das bedeutet was.
Weiber sah ich, verstorbne, im Saal hier nachten,
Kampflich gekleidet, dich zu kiesen bedacht.
Alsbald auf ihre Bänke entboten sie dich:
Von dir schieden, besorg ich, die Schutzgöttinnen.
Gunnar:
Das sagst du zu spät, da es beschlossen ist:
Wir entfliehn der Fahrt nicht, die wir zu fahren gelobten.
Vieles läßt glauben, daß unser Leben kurz ist. -
Mit leuchtendem Lichte die reiselustigen
Eilten zum Aufbruch; andere ließen's.
Nur fünfe fuhren, und doppelt so viel nur
Des Gesindes noch, denn schlecht war's bedacht.
Snäwar und Solar waren Högnis Söhne;
Der fünfte fuhr Orkning in der Fürsten Zahl,
Der schnelle Schildträger, der Schwager Högnis.
Ihnen folgten die Frauen bis die Furt sie schied.
Stets hemmten die Holden; man hörte sie nicht.
Da begann Glaumwör, Gunnars Gemahl,
Zu Wingi gewandt wie ihr würdig schien:
"Ich weiß nicht, wie ihr guten Willen uns lohnt:
Hier warst du ein arger Gast, wenn Übels dort geschieht.'
Da verschwur sich Wingi und schonte sich wenig:
"Führe mich der Jote hin wofern ich euch log:
Am Galgen will ich hängen, heuchelt ich Frieden."
Da hub Bera an aus biederm Herzen:
"Segelt denn selig und Sieg geleit euch!
Werd es wie ich wünsche und wehre dem nichts."
Da hüb Högni an Freunden Heil erwünschend:
"Seid weis und wohlgemut, wie es ergehe!"
So sprechen viele, doch unterschiedlich ist's,
Denn manchem liegt wenig an dem Geleiter.
Sie sahen sich noch nach bis sie sich entschwanden;
Da teilten sich die Schicksale, schieden sich die Wege.
Sie ruderten kräftig, der Kiel schier zerbarst,
Schwenkten sich stark zurück mit eifrigen Schlägen:
Die Rührpflöcke rissen, die Ruder zerbrachen.
Unbefestigt blieb das Fahrzeug, da sie zu Lande fuhren.
Unlange wahrt es nun, laßt es mich kürzen,
So sahn sie die Burg stehn, die Budli besessen.
Laut klirrten die Riegel, da Högni klopfte.
Ein Wort sprach da Wingi, würd es verschwiegen!
"Fährt fern vom Hause; Gefahr bringt der Eintritt.
Leicht gingt ihr ins Garn, und gleich erschlägt man euch.
Ich trieb euch traulich, doch Trug stak darunter.
Oder bleibt auch hier, so bau ich euch den Galgen."
Dawider sprach Högni, nicht zu weichen bedacht;
Ihn ängstete gar nichts, wo es galt sich versuchen:
"Du sollst uns nicht schrecken, sieh, es gerät nicht:
Wagst du ein Wort noch, wird dir langes Übel."
Da hieben sie Wingi zu Hel ihn zu senden,
Gebrauchten der Äxte, bis der Atem ihm schwand.
Atli mit dem Volk fuhr in die Panzer.
Gerüstet rannten sie der Ringmauer zu.
Gewechselt wurden viel Worte des Zorns:
"Lange gelobt war's, euch das Leben zu rauben." -
"Wenig gewahrt man noch was ihr wider uns vorhabt.
Euch sehn wir unbereit; wir aber schlugen
Und erlahmten einen von euerm Geleit."
Wutgrimm wurden die das Wort vernahmen.
Sie reckten die Finger, faßten die Schnüre
Und schossen scharf, mit den Schilden sich deckend.
Nun ward es innen kund was außen geschah.
Sie hörten der Knechte Gespräch vor der Halle.
Der Grimm trieb Gudrunen, da sie das Graun vernahm:
Im Zorn zerrte sie die Zierde der Halsketten,
Schleuderte das Silber, daß die Ringe schlissen.
Aus ging sie, unsanft die Angeln schlagend,
Furchtlos trat sie vor und empfing die Gäste,
Liebkoste den Niflungen - der letzte Gruß war's -
Mit Herzen und Halsen; dann hub sie an und sprach noch:
"Ich sandt ein Sinnbild euch zu schrecken damit;
Dem Schicksal widersteht man nicht: ihr solltet nun kommen."
Noch vermitteln möchte sie's mit manchem klugen Wort;
Niemand riet dazu, nein, riefen alle.
Da sah die Seliggeborne den bittern Kampf begonnen.
Erkeckt zu kühner Tat warf sie das Kleid hin,
Schwang das bloße Schwert und schützte der Freunde Leben.
Behaglich war sie nicht im Kampf wohin sie kam.
Giukis Tochter traf tödlich zwei Männer.
Den Bruder Atlis schlug sie, daß man ihn bahren mußte:
Bis ein Fuß ihm fehlte focht sie mit ihm.
Den andern hieb sie also, daß er Aufstehns vergaß:
Den hatte sie zu Hel gesandt; ihre Hände bebten nicht.
So ward die Wehr hier, daß es weltkund ist;
Doch ging über alles gar was die Giukungen wirkten.
So lange sie lebten ließen die Niflungen
Die Schwerter schwirren, schwinden die Brünnen;
Helme zerhieben sie nach Herzensgelüsten.
Sie stritten den Morgen über Mittag hinaus,
Von erster Frühe zu voller Tageshöh.
Vom Blute floß das Feld, erfüllt war der Kampf.
Ihrer achtzehn fielen - die Feinde siegten -
Beiden Söhnen Beras und ihrem Bruder Orkning.
Atli begann grimmig das Wort:
"Üble Schau ist hier und Euer die Schuld.
Hier standen dreißig streitbare Degen;
Nur elfe sind übrig: zu arg ist die Lücke!
Fünf Brüder waren wir, als Budli starb:
Nun hat Hel die Hälfte, verhauen liegen zweie!
Herrliche Schwäger hätt ich, ich leugne es nicht;
Unweibliches Weib! Wenig genieß ich's.
Wir stimmten selten seit ich dich nahm.
Ihr habt mich des Reichtums beraubt und der Freunde,
Meine Schwester erschlagen: am schwersten härmt mich das!"
Gudrun:
Gedenkst du des, Atli! Du tatest zuerst so.
Du hast mir die Mutter ermordet um Schätze:
In der Höhle zu verhungern war der Hehren Los.
Lächerlich läßt es dir deines Leids zu gedenken:
Durch Gnade der Götter ergeht es dir übel.
Atli:
Nun mahn ich euch. Mannen, mehrt den Harm
Dem stolzen Weibe: das sah ich gern!
Erkämpft aus Kräften, daß Gudrun klagen müsse.
Das lüstet mich zu schaun, daß ihr Los sie schmerze.
Bemeistert euch Högnis, daß ein Messer ihn teile,
Reißt ihm das Herz aus, seid rasch zur Tat;
Den grimmen Gunnar, an den Galgen hängt ihn,
Knüpft scharf den Strang, ladet Schlangen dazu.
Högni:
Tu nach Gefallen, getrost erwart ich's:
Doch hart bewähr ich mich, der wohl Herberes litt.
Wir hielten euch Stand, da wir heil waren:
Nun sind wir so wund, du hast volle Gewalt. -
Da redete Beiti, der Burgwart Atlis:
"Laßt uns Hialli fangen und Högni schonen.
Uns hilft das halbe Werk, und ihm gehört sich das:
Wie lang er leben mag, ein Lump doch bleibt er."
Der Hafenhüter erschrak und hielt nicht Stand;
Er krisch und klagte und kroch in alle Winkel:
Ihr Streit bekam ihm schlecht, den er schuldlos büße;
Unselig sei der Tag, da er von der Schweinmast käme
Und der feisten Kost, der er lang sich erfreut.
Budlis Schergen zogen und schliffen das Messer;
Der arme Schalk schrie eh er die Schärfe fühlte:
Nicht zu alt noch war er die Äcker zu düngen;
Gern schaff er das Schmählichste, wenn er Schonung fände,
Und lache dazu, behielt er das Leben nur.
Högni beriet sich, so rasch tat es keiner,
Für den Gimpel zu bitten, daß er entginge.
"Dies Spiel besteh ich viel leichter selber:
Wer wollte weiter solch Gewinsel hören!"
Sie ergriffen den Guten: es gab keine Wahl mehr
Des raschen Recken Gericht zu verschieben.
Hell lachte Högni, es hörten die Männer
Wie kampflich er konnte die Qual erdulden.
Die Zither nahm Gunnar, mit den Zweigen der Füße
Könnt er sie schlagen, daß die Schönen klagten,
Die Helden sich härmten, die ihn hörten spielen.
Rat sagt er den Reichen, daß entzwei rissen Balken.
Die Teuern waren tot bei Tagesanbruch;
Ihnen überlebte allein die Tugend.
Stolz war Atli, stieg über beide,
Sagte Harm der Hehren und höhnte sie noch:
"Morgen ist's, Gudrun: du missest deine Holden.
Du selber hast Schuld, daß es so erging."
Gudrun:
Nun freust du dich, Atli, ihren Fall zu berichten.
Doch übel gereut's dich, wenn du alles weißt.
Was sie dir vermachten, ich meld es dir jetzt:
Stete Besorgnis; ich sterbe denn auch.
Atli:
Dem werd ich wehren, ich weiß andern Rat,
Noch halbmal hilfreichern; unser Heil verschmähn wir oft.
Mit Mägden tröst ich dich und manchem Kleinod,
Schneeweißem Silber wie du selbst es wählst.
Gudrun:
"Das wähne nimmer: ich sage nein dazu.
Sühne verschmäht ich eh solches erging.
Galt ich für grimmig, nun bin ich es gar;
Den Harm verhehlt ich dieweil Högni lebte.
Uns zogen sie auf in einem Hause,
Viel Spiele zusammen spielten wir im Walde.
Grimhild gab uns Gold und Halsschmuck.
Du magst mir nicht büßen meiner Brüder Mord:
Was du tust und lassest, leid ist mir alles.
Doch der Frauen Willen wandelt der Männer Gewalt.
Die Krone verdirbt, wenn die Zweige dorren;
Wenn der Bast gebricht, geht der Baum zu Grunde:
Du allein magst, Atli, aller Dinge nun walten."
Aus argem Unverstand schenkt ihr Atli Vertrauen;
Offen war die Arglist, hätt er geachtet drauf.
Schlau hehlte Gudrun des Herzens Meinung;
Leichtsinnig schien sie auf zwei Schultern zu tragen.
Ein Gelage ließ sie rüsten zum Leichenschmaus der Brüder;
Atli wollte auch seine Toten ehren.
Sie ließen die Rede, das Gelage zu beschicken,
Daß Füll und Überfluß bei der Feier war.
Streng war die Stolze den Entstammten Budlis:
Gegen den Gatten sann sie grause Rache.
Atli:
Zum Mord riß dich Wut, zum widernatürlichen.
Falsch ist's, den Freund täuschen, der fest vertraut.
Erbeten fuhr ich dich zu freien von Haus,
Die verwaiste Witwe, die wildherzig hieß:
Keine Lüge war es, das ließest du schauen.
Wir holten dich ein mit großem Heergeleit.
Alles war auserwählt bei unsrer Fahrt.
Aller Pracht war genug durch preiswerte Gäste,
Rinder in Vorrat, die uns reichlich nährten.
Fülle war und Überfluß, viele genossen es.
Zum Mahlschatz vermacht ich dir Menge des Schatzes,
Knechte zehnmal drei, und zierer Mägde sieben,
Ein schön Geschenk; des Silbers war viel mehr.
Das nahmst du alles hin als war es nichts,
Nach dem Lande verlangend, das Budli mir ließ.
Fallstricke flochtst du mir, ich empfing nichts andres.
Die Schwieger ließest du oft sitzen in Tränen;
Heiter hielten wir niemals Haus.
Gudrun:
Nun lügst du, Atli! Doch laß ich's bewenden.
Selten war ich sanft; doch sätest du Zwist.
Unbändig strittet ihr jungen Brüder,
Daß zu Hel die Hälfte deines Hauses fuhr:
Zu, Grunde ging alles, was Glück bringen sollte.
Wir drei Geschwister dauchten unbezwinglich;
Wir fuhren von Lande in Sigurds Gefolge,
Schweiften und steuerten, sein Schiff ein jeder,
Auf unsichern Ausgang ins östliche Land.
Einen Fürsten fällten wir; uns fiel sein Land zu.
Die Hersen huldigten: wir waren die Herrn.
Nach Willkür riefen wir aus dem Wald Verbannte,
Gaben dem die Macht, der keinen Deut besaß.
Jener Hunnische starb, mein Stand ward geniedert;
Herb war der Jungen Harm verwitwet zu heißen:
Doch härtere Qual war's, in Atlis Haus zu kommen
Der Vermählten des Mannes, den zu missen schwer war.
Nie kamst du vom Kampf, daß uns Kunde ward,
Du habest Streit gesucht und Sieg dir erfochten.
Stets wolltest du weichen, nicht Widerstand tun,
Dich heimlich halten, was Hohn schuf dem Fürsten.
Atli:
Nun lügst du, Gudrun! So linderst du nicht
Unser herbes Geschick, das hart ist beiden.
Gönne nun, Gudrun, durch deine Güte
Uns die letzte Ehre beim Leichenbegängnis.
Gudrun:Einen Kiel will ich kaufen und gemalte Kiste,
Das Leintuch wachsen, das den Leib verhülle,
Auf alle Notdurft achten als ob wir uns liebten. -
Tot war nun Atli, die Freunde trauerten.
Da hielt die Hohe alle Verheißung.
Nun sann sich Gudrun selber zu töten;
Doch gelängt war ihr Leben, andrer Tod ihr verliehn.
Selig heißt seitdem dem solch eine kühne
Tochter gegönnt ist, wie Giuki zeugte.
In allen Landen überleben wird
Der Vermählten Feindschaft, wo sie Menschen hören.
Das Lied von Atli
Die Welt weiß die Untat, wie weiland Männer
Huben Rat zu halten, und den heimlichen Vorsatz
Mit Schwüren bestärkten. Sie selber büßten es
Und die Erben Giukis, die arg betrognen.
Die Fürsten erfaßte ihr feindlich Geschick.
Übel beriet sich Atli bei aller Klugheit:
Die Stütze stürzt er sich im Streit mit sich selbst.
Er sandte schnelle Boten daß seine Schwäger kämen.
Die schlaue Hausfrau sann auf Mannesklugheit;
Sie wußte die Worte, die heimlich gewechselten.
In Not war die Weise, die sie retten wollte:
Die Gesandten sollten segeln, sie selbst daheim sein.
Da ritzte sie Runen: die verritzte Wingi
Eh er sie abgab, der Unheilstifter.
Die Schiffe steuerten die Gesandten Atlis
Durch den armreichen Sund, wo die Schnellen wohnten.
Bei festlicher Freude ward Feuer gezündet;
Ob ihrer Ankunft nicht ahnten sie Trug.
Die der Schwager geschickt, die Geschenke nahmen sie
Und hingen sie arglos auf an der Säule.
Högnis Hausfrau hört es, Kostbera.
Da ging die kluge und grüßte die Boten.
Auch Glaumwör, Gunnars Gattin freute sich;
Sie gedachte der Pflicht und pflegte die Gäste.
Sie luden auch Högni, ob er dann lieber käme:
Offen war die Arglist, beachteten sie's.
Da verhieß es Gunnar, wenn Högni wolle;
Doch Högni bestritt was der Herrscher dafür sprach.
Met brachten die Maide, es mangelte nichts;
Die Füllhörner kreisten bis es völlig genug schien.
Gebettet ward den Boten aufs allerbeste.
Klug war Kostbera und kundig der Runen.
Sie besah die Lautstäbe bei des Lichtes Schein,
Und zwang die Zunge zu zwiefachem Anschlag:
Denn sie schienen umgeschnitzt und schwer zu erraten.
Zu Bette ging sie mit dem Gatten darauf.
Die Leutselge träumte; auch leugnet es nicht
Die weise dem Gemahl, als er morgens erwachte.
"Von Haus willst du, Högni: hüte dich wohl.
Nicht viele sind vollklug: fahr ein andermal.
Ich erriet die Runen, die dir ritzte die Schwester:
Nicht hat dich die lichte geladen zu Haus.
Eins fiel mir auf: ich ahne noch nicht
Was der weisen begegnete, so verworren zu schneiden.
Denn so war es angelegt, als lauschte darunter
Euch tückisch der Tod, trautet ihr der Ladung;
Doch ein Stab fiel aus, oder andre fälschten es."
Högni:
Mißtrauisch seid ihr; mir mangelt die Kunde,
Und laß es bewenden bis wir's zu lohnen haben.
Mit glutrotem Golde begabt uns der König.
Sah ich auch Schreckliches, ich scheue vor nichts.
Kostbera:
Übler Ausgang droht, wenn ihr dahin eilt,
Nicht freundlichen Empfang findet ihr diesmal.
Mir träumte heut, Högni, ich hehl es nicht:
Die Fahrt gefährdet euch, wenn mich Furcht nicht trügt.
Lichte Lohe sah ich dein Laken verzehren:
Hoch hob sich die Flamme meine Halle durchglühend.
Högni:
Hier liegt Leinwand, die ihr längst nicht mehr achtet:
Wie bald verbrennt sie! Bettzeug schien dir das.
Kostbera:
Ein Bär brach hier ein, der uns die Bänke verschob
Mit kratzenden Krammen: wir kreischten laut auf.
In den Rachen riß er uns; wir rührten uns nicht mehr.
Traun, das Getöse tobte nicht schlecht.
Högni:
Ein Ungewitter kommt über uns:
Ein Weißbär schien dir der Wintersturm.
Kostbera:
Einen Adler sah ich schweben all den Saal uns entlang.
Das büßen wir bald: mit Blut beträuft er uns;
Sein ängstendes Antlitz schien mir Atlis Hülle.
Högni:
Wir schlachten bald: da muß Blut wohl fließen;
Ochsen bedeutet's oft, wenn man von Adlern träumt.
Treue trägt uns Atli was dir auch träumen mag. -
Sie ließen es beruhn; alle Rede hat ein Ende.
Das Königspaar erwachte: da kam es auch so.
Glaumwör gedachte bedeutender Träume,
Die Gunnarn hin und her hinderten zu fahren.
Glaumwör:
Einen Galgen glaubt ich dir, Gunnar, gebaut.
Nattern nagten dich und noch lebtest du.
Die Welt ward mir wüst: was bedeutet das?
Aus der Brünne blinkte ein blutig Eisen;
Hart ist, solch Gesicht dem Geliebten sagen.
Der Ger ging dir ganz durch den Leib
Und Wölfe heulen hört ich zu beiden Seiten.
Gunnar:
Lose Hunde laufen mit lautem Gebell:
Kötergekläff verkündet der Lanzentraum.
Glaumwör:
Einen Strom sah ich schäumen den Saal hier entlang:
Er stieg und schwoll und überschwemmte die Bänke.
Euch Brüdern beiden zerbrach er die Füße;
Nichts dämmte die Flut: das bedeutet was.
Weiber sah ich, verstorbne, im Saal hier nachten,
Kampflich gekleidet, dich zu kiesen bedacht.
Alsbald auf ihre Bänke entboten sie dich:
Von dir schieden, besorg ich, die Schutzgöttinnen.
Gunnar:
Das sagst du zu spät, da es beschlossen ist:
Wir entfliehn der Fahrt nicht, die wir zu fahren gelobten.
Vieles läßt glauben, daß unser Leben kurz ist. -
Mit leuchtendem Lichte die reiselustigen
Eilten zum Aufbruch; andere ließen's.
Nur fünfe fuhren, und doppelt so viel nur
Des Gesindes noch, denn schlecht war's bedacht.
Snäwar und Solar waren Högnis Söhne;
Der fünfte fuhr Orkning in der Fürsten Zahl,
Der schnelle Schildträger, der Schwager Högnis.
Ihnen folgten die Frauen bis die Furt sie schied.
Stets hemmten die Holden; man hörte sie nicht.
Da begann Glaumwör, Gunnars Gemahl,
Zu Wingi gewandt wie ihr würdig schien:
"Ich weiß nicht, wie ihr guten Willen uns lohnt:
Hier warst du ein arger Gast, wenn Übels dort geschieht.'
Da verschwur sich Wingi und schonte sich wenig:
"Führe mich der Jote hin wofern ich euch log:
Am Galgen will ich hängen, heuchelt ich Frieden."
Da hub Bera an aus biederm Herzen:
"Segelt denn selig und Sieg geleit euch!
Werd es wie ich wünsche und wehre dem nichts."
Da hüb Högni an Freunden Heil erwünschend:
"Seid weis und wohlgemut, wie es ergehe!"
So sprechen viele, doch unterschiedlich ist's,
Denn manchem liegt wenig an dem Geleiter.
Sie sahen sich noch nach bis sie sich entschwanden;
Da teilten sich die Schicksale, schieden sich die Wege.
Sie ruderten kräftig, der Kiel schier zerbarst,
Schwenkten sich stark zurück mit eifrigen Schlägen:
Die Rührpflöcke rissen, die Ruder zerbrachen.
Unbefestigt blieb das Fahrzeug, da sie zu Lande fuhren.
Unlange wahrt es nun, laßt es mich kürzen,
So sahn sie die Burg stehn, die Budli besessen.
Laut klirrten die Riegel, da Högni klopfte.
Ein Wort sprach da Wingi, würd es verschwiegen!
"Fährt fern vom Hause; Gefahr bringt der Eintritt.
Leicht gingt ihr ins Garn, und gleich erschlägt man euch.
Ich trieb euch traulich, doch Trug stak darunter.
Oder bleibt auch hier, so bau ich euch den Galgen."
Dawider sprach Högni, nicht zu weichen bedacht;
Ihn ängstete gar nichts, wo es galt sich versuchen:
"Du sollst uns nicht schrecken, sieh, es gerät nicht:
Wagst du ein Wort noch, wird dir langes Übel."
Da hieben sie Wingi zu Hel ihn zu senden,
Gebrauchten der Äxte, bis der Atem ihm schwand.
Atli mit dem Volk fuhr in die Panzer.
Gerüstet rannten sie der Ringmauer zu.
Gewechselt wurden viel Worte des Zorns:
"Lange gelobt war's, euch das Leben zu rauben." -
"Wenig gewahrt man noch was ihr wider uns vorhabt.
Euch sehn wir unbereit; wir aber schlugen
Und erlahmten einen von euerm Geleit."
Wutgrimm wurden die das Wort vernahmen.
Sie reckten die Finger, faßten die Schnüre
Und schossen scharf, mit den Schilden sich deckend.
Nun ward es innen kund was außen geschah.
Sie hörten der Knechte Gespräch vor der Halle.
Der Grimm trieb Gudrunen, da sie das Graun vernahm:
Im Zorn zerrte sie die Zierde der Halsketten,
Schleuderte das Silber, daß die Ringe schlissen.
Aus ging sie, unsanft die Angeln schlagend,
Furchtlos trat sie vor und empfing die Gäste,
Liebkoste den Niflungen - der letzte Gruß war's -
Mit Herzen und Halsen; dann hub sie an und sprach noch:
"Ich sandt ein Sinnbild euch zu schrecken damit;
Dem Schicksal widersteht man nicht: ihr solltet nun kommen."
Noch vermitteln möchte sie's mit manchem klugen Wort;
Niemand riet dazu, nein, riefen alle.
Da sah die Seliggeborne den bittern Kampf begonnen.
Erkeckt zu kühner Tat warf sie das Kleid hin,
Schwang das bloße Schwert und schützte der Freunde Leben.
Behaglich war sie nicht im Kampf wohin sie kam.
Giukis Tochter traf tödlich zwei Männer.
Den Bruder Atlis schlug sie, daß man ihn bahren mußte:
Bis ein Fuß ihm fehlte focht sie mit ihm.
Den andern hieb sie also, daß er Aufstehns vergaß:
Den hatte sie zu Hel gesandt; ihre Hände bebten nicht.
So ward die Wehr hier, daß es weltkund ist;
Doch ging über alles gar was die Giukungen wirkten.
So lange sie lebten ließen die Niflungen
Die Schwerter schwirren, schwinden die Brünnen;
Helme zerhieben sie nach Herzensgelüsten.
Sie stritten den Morgen über Mittag hinaus,
Von erster Frühe zu voller Tageshöh.
Vom Blute floß das Feld, erfüllt war der Kampf.
Ihrer achtzehn fielen - die Feinde siegten -
Beiden Söhnen Beras und ihrem Bruder Orkning.
Atli begann grimmig das Wort:
"Üble Schau ist hier und Euer die Schuld.
Hier standen dreißig streitbare Degen;
Nur elfe sind übrig: zu arg ist die Lücke!
Fünf Brüder waren wir, als Budli starb:
Nun hat Hel die Hälfte, verhauen liegen zweie!
Herrliche Schwäger hätt ich, ich leugne es nicht;
Unweibliches Weib! Wenig genieß ich's.
Wir stimmten selten seit ich dich nahm.
Ihr habt mich des Reichtums beraubt und der Freunde,
Meine Schwester erschlagen: am schwersten härmt mich das!"
Gudrun:
Gedenkst du des, Atli! Du tatest zuerst so.
Du hast mir die Mutter ermordet um Schätze:
In der Höhle zu verhungern war der Hehren Los.
Lächerlich läßt es dir deines Leids zu gedenken:
Durch Gnade der Götter ergeht es dir übel.
Atli:
Nun mahn ich euch. Mannen, mehrt den Harm
Dem stolzen Weibe: das sah ich gern!
Erkämpft aus Kräften, daß Gudrun klagen müsse.
Das lüstet mich zu schaun, daß ihr Los sie schmerze.
Bemeistert euch Högnis, daß ein Messer ihn teile,
Reißt ihm das Herz aus, seid rasch zur Tat;
Den grimmen Gunnar, an den Galgen hängt ihn,
Knüpft scharf den Strang, ladet Schlangen dazu.
Högni:
Tu nach Gefallen, getrost erwart ich's:
Doch hart bewähr ich mich, der wohl Herberes litt.
Wir hielten euch Stand, da wir heil waren:
Nun sind wir so wund, du hast volle Gewalt. -
Da redete Beiti, der Burgwart Atlis:
"Laßt uns Hialli fangen und Högni schonen.
Uns hilft das halbe Werk, und ihm gehört sich das:
Wie lang er leben mag, ein Lump doch bleibt er."
Der Hafenhüter erschrak und hielt nicht Stand;
Er krisch und klagte und kroch in alle Winkel:
Ihr Streit bekam ihm schlecht, den er schuldlos büße;
Unselig sei der Tag, da er von der Schweinmast käme
Und der feisten Kost, der er lang sich erfreut.
Budlis Schergen zogen und schliffen das Messer;
Der arme Schalk schrie eh er die Schärfe fühlte:
Nicht zu alt noch war er die Äcker zu düngen;
Gern schaff er das Schmählichste, wenn er Schonung fände,
Und lache dazu, behielt er das Leben nur.
Högni beriet sich, so rasch tat es keiner,
Für den Gimpel zu bitten, daß er entginge.
"Dies Spiel besteh ich viel leichter selber:
Wer wollte weiter solch Gewinsel hören!"
Sie ergriffen den Guten: es gab keine Wahl mehr
Des raschen Recken Gericht zu verschieben.
Hell lachte Högni, es hörten die Männer
Wie kampflich er konnte die Qual erdulden.
Die Zither nahm Gunnar, mit den Zweigen der Füße
Könnt er sie schlagen, daß die Schönen klagten,
Die Helden sich härmten, die ihn hörten spielen.
Rat sagt er den Reichen, daß entzwei rissen Balken.
Die Teuern waren tot bei Tagesanbruch;
Ihnen überlebte allein die Tugend.
Stolz war Atli, stieg über beide,
Sagte Harm der Hehren und höhnte sie noch:
"Morgen ist's, Gudrun: du missest deine Holden.
Du selber hast Schuld, daß es so erging."
Gudrun:
Nun freust du dich, Atli, ihren Fall zu berichten.
Doch übel gereut's dich, wenn du alles weißt.
Was sie dir vermachten, ich meld es dir jetzt:
Stete Besorgnis; ich sterbe denn auch.
Atli:
Dem werd ich wehren, ich weiß andern Rat,
Noch halbmal hilfreichern; unser Heil verschmähn wir oft.
Mit Mägden tröst ich dich und manchem Kleinod,
Schneeweißem Silber wie du selbst es wählst.
Gudrun:
"Das wähne nimmer: ich sage nein dazu.
Sühne verschmäht ich eh solches erging.
Galt ich für grimmig, nun bin ich es gar;
Den Harm verhehlt ich dieweil Högni lebte.
Uns zogen sie auf in einem Hause,
Viel Spiele zusammen spielten wir im Walde.
Grimhild gab uns Gold und Halsschmuck.
Du magst mir nicht büßen meiner Brüder Mord:
Was du tust und lassest, leid ist mir alles.
Doch der Frauen Willen wandelt der Männer Gewalt.
Die Krone verdirbt, wenn die Zweige dorren;
Wenn der Bast gebricht, geht der Baum zu Grunde:
Du allein magst, Atli, aller Dinge nun walten."
Aus argem Unverstand schenkt ihr Atli Vertrauen;
Offen war die Arglist, hätt er geachtet drauf.
Schlau hehlte Gudrun des Herzens Meinung;
Leichtsinnig schien sie auf zwei Schultern zu tragen.
Ein Gelage ließ sie rüsten zum Leichenschmaus der Brüder;
Atli wollte auch seine Toten ehren.
Sie ließen die Rede, das Gelage zu beschicken,
Daß Füll und Überfluß bei der Feier war.
Streng war die Stolze den Entstammten Budlis:
Gegen den Gatten sann sie grause Rache.
Atli:
Zum Mord riß dich Wut, zum widernatürlichen.
Falsch ist's, den Freund täuschen, der fest vertraut.
Erbeten fuhr ich dich zu freien von Haus,
Die verwaiste Witwe, die wildherzig hieß:
Keine Lüge war es, das ließest du schauen.
Wir holten dich ein mit großem Heergeleit.
Alles war auserwählt bei unsrer Fahrt.
Aller Pracht war genug durch preiswerte Gäste,
Rinder in Vorrat, die uns reichlich nährten.
Fülle war und Überfluß, viele genossen es.
Zum Mahlschatz vermacht ich dir Menge des Schatzes,
Knechte zehnmal drei, und zierer Mägde sieben,
Ein schön Geschenk; des Silbers war viel mehr.
Das nahmst du alles hin als war es nichts,
Nach dem Lande verlangend, das Budli mir ließ.
Fallstricke flochtst du mir, ich empfing nichts andres.
Die Schwieger ließest du oft sitzen in Tränen;
Heiter hielten wir niemals Haus.
Gudrun:
Nun lügst du, Atli! Doch laß ich's bewenden.
Selten war ich sanft; doch sätest du Zwist.
Unbändig strittet ihr jungen Brüder,
Daß zu Hel die Hälfte deines Hauses fuhr:
Zu, Grunde ging alles, was Glück bringen sollte.
Wir drei Geschwister dauchten unbezwinglich;
Wir fuhren von Lande in Sigurds Gefolge,
Schweiften und steuerten, sein Schiff ein jeder,
Auf unsichern Ausgang ins östliche Land.
Einen Fürsten fällten wir; uns fiel sein Land zu.
Die Hersen huldigten: wir waren die Herrn.
Nach Willkür riefen wir aus dem Wald Verbannte,
Gaben dem die Macht, der keinen Deut besaß.
Jener Hunnische starb, mein Stand ward geniedert;
Herb war der Jungen Harm verwitwet zu heißen:
Doch härtere Qual war's, in Atlis Haus zu kommen
Der Vermählten des Mannes, den zu missen schwer war.
Nie kamst du vom Kampf, daß uns Kunde ward,
Du habest Streit gesucht und Sieg dir erfochten.
Stets wolltest du weichen, nicht Widerstand tun,
Dich heimlich halten, was Hohn schuf dem Fürsten.
Atli:
Nun lügst du, Gudrun! So linderst du nicht
Unser herbes Geschick, das hart ist beiden.
Gönne nun, Gudrun, durch deine Güte
Uns die letzte Ehre beim Leichenbegängnis.
Gudrun:Einen Kiel will ich kaufen und gemalte Kiste,
Das Leintuch wachsen, das den Leib verhülle,
Auf alle Notdurft achten als ob wir uns liebten. -
Tot war nun Atli, die Freunde trauerten.
Da hielt die Hohe alle Verheißung.
Nun sann sich Gudrun selber zu töten;
Doch gelängt war ihr Leben, andrer Tod ihr verliehn.
Selig heißt seitdem dem solch eine kühne
Tochter gegönnt ist, wie Giuki zeugte.
In allen Landen überleben wird
Der Vermählten Feindschaft, wo sie Menschen hören.
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
36. Gudrunarhvot
Gudruns Aufreizung
Da ging Gudrun ans Meer, nachdem sie Atli getötet hatte. Sie ging in die See, sich umzubringen, mochte aber nicht versinken. Da wurde sie von den Fluten über den Sund getragen an das Land König Jonakurs. Der nahm sie zur Ehe. Ihre Söhne waren Sörli, Erp und Hamdir. Dort wurde Swanhild, Sigurds Tochter, erzogen und Jörmunrek, dem reichen, zur Ehe gegeben. Bei dem war Bicki: der gab den Rat, daß Randwer, des Königs Sohn, sie zur Ehe nähme. Das verriet Bicki dem König. Da ließ der König Randwern henken und Swanhilden von Pferden zertreten. Als Gudrun dies hörte, sprach sie den Söhnen zu.
Nie hört ich Worte so herzzerschneidend,
Aus tödlicher Trauer emporgetragen,
Als da die grimme Gudrun die Söhne
Zur Rache reizte mit der Rede Schärfe:
"Was sitzt ihr säumig, verschlaft das Leben?
Wie freut euch fürder noch frohes Gespräch,
Da Jörmunrek die blühend junge
Von Pferden zerstampfen ließ, eure Schwester,
Auf offenem Wege von weißen und schwarzen,
Grauen, gangzähmen gotischen Rossen.
Sehr ungleich seht ihr Gunnars Geschlechte,
Nicht hohes Herzens wie Högni war.
Ihr würdet ihr, wähn ich, nicht weigern die Rache,
Hättet ihr Mut wie meine Brüder
Und hunnischer Herrscher herben Sinn."
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
"Lässiger warst du wohl Högni zu loben,
Als er Sigurden vom Schlaf erweckte.
Deine Bettdecken waren, das blauweiße Stickwerk,
Rot von des Gatten Blut, ganz von dem Schwall bedeckt.
Zu rasch warst du mit der Rache der Brüder,
Die Söhne zu schlachten mit grausamem Sinn.
Wir könnten die junge nun an Jörmunrek
Atlis Söhnen gesellt, die Schwester, rächen.
Doch hole das Heergerät der Hunnenkönige,
Weil zum Waffenspiel du uns erwecktest."
Wie gerne ging da Gudrun zum Rüstsaal,
Nahm aus den Kisten königlichen Helmschmuck
Und breite Brünnen, brachte sie den Söhnen.
Die Mutigen luden den Mähren sich auf.
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
"Dir kehren nicht mehr die Mutter zu schauen
Die Fechter, gefällt im Volk der Goten,
Bis uns du allen das Erbmal rüstest,
Swanhilden gesamt und deinen Söhnen."
Ging da Gudrun, Giukis Tochter,
Bei Seite sitzen mit Leid beschwert.
Sie zählte der Freunde Unfälle sich auf,
Hin und her, die Harmbeschwerte:
"Drei Häuser hätt ich, drei Herdgluten,
Drei Gatten ward ich ins Haus begleitet.
Sigurd allein war mir werter als alle;
Meine Brüder haben ihn umgebracht.
So bittern Leides ward mir nicht Buße.
Noch mehr gedachten sie mich zu betrüben,
Als mich die Edlinge dem Atli gaben.
Die kühnen Knaben kost ich herbei:
Ich sollte nicht Sühne der Schmerzen gewinnen
Bis ich vom Halse hieb der Niflungen Haupt.
Den Nornen gram ging ich an den Strand,
Der Falschen Verfolgung wollt ich entfliehn.
Mich hoben, nicht schlangen die hohen Wellen:
Zu längerm Leben stieg ich ans Land.
Im neuen Ehebett hofft ich Verbesserung,
Zum dritten Mal vermählt einem König.
Kinder gewann ich zu Wächtern des Erbes,
Zu Schützern des Erbes die Söhne Jonakurs.
Mägde saßen um Swanhilden;
Der Erzeugten liebt ich zärtlicher keinen.
So schien Swanhild in meinen Sälen
Wie ein Sonnenstrahl die Sinne labte.
Ich gab ihr Gold und gutes Gewebe
Eh sie gegiftet ward ins Gotenreich.
Da hab ich den härmsten Harm empfunden,
Als die leuchtenden Locken Swanhildens
In den Staub stießen stampfende Rosse.
Das war mir das schwerste, als den Sigurd sie,
Den siegberaubten, mir erschlugen im Bett,
Und das am grimmsten, da Gunnarn dort
Das Leben fraßen die falschen Schlangen;
Aber am schärfsten schnitt mir ins Herz,
Da sie lebend zerteilten den tadellosen.
Viel Leides gedenkt mir, viel langen Kummers.
Säume nicht, Sigurd! Dein schimmernd Roß,
Das laufgeschwinde, lenk es hierher.
Nun sitzt hier weder Schnur noch Tochter,
Der Gudrun gäbe goldene Zierden.
Gedenke, Sigrud, was wir sprachen,
Da wir beide im Bette saßen:
Daß du kommen wollest. Kühner, zu mir
Aus der Halle der Hel, mich heimzuholen.
Schichtet nun, Jarle, die Eichenscheite,
Daß sie hoch sich heben unter dem Himmel,
Die leidvolle Brust mir das Feuer verbrenne,
Vor Hitze der Harm im Herzen schmelze.
Allen Männern werde sanfter zu Mut,
Allen Schönen lindre es die Schmerzen,
Wenn sie mein Harmlied zu Ende hören."
Gudruns Aufreizung
Da ging Gudrun ans Meer, nachdem sie Atli getötet hatte. Sie ging in die See, sich umzubringen, mochte aber nicht versinken. Da wurde sie von den Fluten über den Sund getragen an das Land König Jonakurs. Der nahm sie zur Ehe. Ihre Söhne waren Sörli, Erp und Hamdir. Dort wurde Swanhild, Sigurds Tochter, erzogen und Jörmunrek, dem reichen, zur Ehe gegeben. Bei dem war Bicki: der gab den Rat, daß Randwer, des Königs Sohn, sie zur Ehe nähme. Das verriet Bicki dem König. Da ließ der König Randwern henken und Swanhilden von Pferden zertreten. Als Gudrun dies hörte, sprach sie den Söhnen zu.
Nie hört ich Worte so herzzerschneidend,
Aus tödlicher Trauer emporgetragen,
Als da die grimme Gudrun die Söhne
Zur Rache reizte mit der Rede Schärfe:
"Was sitzt ihr säumig, verschlaft das Leben?
Wie freut euch fürder noch frohes Gespräch,
Da Jörmunrek die blühend junge
Von Pferden zerstampfen ließ, eure Schwester,
Auf offenem Wege von weißen und schwarzen,
Grauen, gangzähmen gotischen Rossen.
Sehr ungleich seht ihr Gunnars Geschlechte,
Nicht hohes Herzens wie Högni war.
Ihr würdet ihr, wähn ich, nicht weigern die Rache,
Hättet ihr Mut wie meine Brüder
Und hunnischer Herrscher herben Sinn."
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
"Lässiger warst du wohl Högni zu loben,
Als er Sigurden vom Schlaf erweckte.
Deine Bettdecken waren, das blauweiße Stickwerk,
Rot von des Gatten Blut, ganz von dem Schwall bedeckt.
Zu rasch warst du mit der Rache der Brüder,
Die Söhne zu schlachten mit grausamem Sinn.
Wir könnten die junge nun an Jörmunrek
Atlis Söhnen gesellt, die Schwester, rächen.
Doch hole das Heergerät der Hunnenkönige,
Weil zum Waffenspiel du uns erwecktest."
Wie gerne ging da Gudrun zum Rüstsaal,
Nahm aus den Kisten königlichen Helmschmuck
Und breite Brünnen, brachte sie den Söhnen.
Die Mutigen luden den Mähren sich auf.
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
"Dir kehren nicht mehr die Mutter zu schauen
Die Fechter, gefällt im Volk der Goten,
Bis uns du allen das Erbmal rüstest,
Swanhilden gesamt und deinen Söhnen."
Ging da Gudrun, Giukis Tochter,
Bei Seite sitzen mit Leid beschwert.
Sie zählte der Freunde Unfälle sich auf,
Hin und her, die Harmbeschwerte:
"Drei Häuser hätt ich, drei Herdgluten,
Drei Gatten ward ich ins Haus begleitet.
Sigurd allein war mir werter als alle;
Meine Brüder haben ihn umgebracht.
So bittern Leides ward mir nicht Buße.
Noch mehr gedachten sie mich zu betrüben,
Als mich die Edlinge dem Atli gaben.
Die kühnen Knaben kost ich herbei:
Ich sollte nicht Sühne der Schmerzen gewinnen
Bis ich vom Halse hieb der Niflungen Haupt.
Den Nornen gram ging ich an den Strand,
Der Falschen Verfolgung wollt ich entfliehn.
Mich hoben, nicht schlangen die hohen Wellen:
Zu längerm Leben stieg ich ans Land.
Im neuen Ehebett hofft ich Verbesserung,
Zum dritten Mal vermählt einem König.
Kinder gewann ich zu Wächtern des Erbes,
Zu Schützern des Erbes die Söhne Jonakurs.
Mägde saßen um Swanhilden;
Der Erzeugten liebt ich zärtlicher keinen.
So schien Swanhild in meinen Sälen
Wie ein Sonnenstrahl die Sinne labte.
Ich gab ihr Gold und gutes Gewebe
Eh sie gegiftet ward ins Gotenreich.
Da hab ich den härmsten Harm empfunden,
Als die leuchtenden Locken Swanhildens
In den Staub stießen stampfende Rosse.
Das war mir das schwerste, als den Sigurd sie,
Den siegberaubten, mir erschlugen im Bett,
Und das am grimmsten, da Gunnarn dort
Das Leben fraßen die falschen Schlangen;
Aber am schärfsten schnitt mir ins Herz,
Da sie lebend zerteilten den tadellosen.
Viel Leides gedenkt mir, viel langen Kummers.
Säume nicht, Sigurd! Dein schimmernd Roß,
Das laufgeschwinde, lenk es hierher.
Nun sitzt hier weder Schnur noch Tochter,
Der Gudrun gäbe goldene Zierden.
Gedenke, Sigrud, was wir sprachen,
Da wir beide im Bette saßen:
Daß du kommen wollest. Kühner, zu mir
Aus der Halle der Hel, mich heimzuholen.
Schichtet nun, Jarle, die Eichenscheite,
Daß sie hoch sich heben unter dem Himmel,
Die leidvolle Brust mir das Feuer verbrenne,
Vor Hitze der Harm im Herzen schmelze.
Allen Männern werde sanfter zu Mut,
Allen Schönen lindre es die Schmerzen,
Wenn sie mein Harmlied zu Ende hören."
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
37. Hamdismal
Das Lied von Hamdir
Zeitig huben sich harmvolle Taten,
Als Alfe trauerten um des Tages Anbruch.
Zur Morgenstunde erwachen den Menschen
Die Sorgen alle, die Herzen beschweren.
Nicht heute war es, noch war es gestern,
Lange Zeit verlief seitdem,
Daß Gudrun trieb, die Tochter Giukis,
Die jungen Söhne Swanhilden zu rächen:
"Eure Schwester war es, Swanhild geheißen,
Die der stolze Jörmunrek von Gäulen zerstampfen ließ
Auf offnem Wege, weißen und schwarzen,
Grauen, gangzahmen, gotischen Rossen.
Verlassen lebt ihr, Lenker der Völker;
Ihr allein seid übrig von all meiner Sippe.
Ich auch bin einsam wie die Espe des Waldes:
Meine Freunde fielen wie der Föhre die Zweige,
Aller Lust bin ich ledig wie des Laubs ein Baum,
Wenn ihm ein Sommersturm die Zweige beschädigte.
Sehr ungleich seht ihr Gunnars Geschlechte
Nicht hohes Herzens wie Högni war.
Ihr würdet ihr, wähn ich, nicht weigern die Rache,
Hättet ihr Mut wie meine Brüder
Und hunnischer Herrscher herben Sinn."
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
Da hast du träger traun Högnis Tat gelobt,
Als sie den Sigurd vom Schlaf erweckten:
Du saßest im Bette und die Schacher lachten.
Deine Bettdecken flossen, die blauweißen,
Das künstliche Stickwerk, von des Kühnen Blut.
Sigurd erstarb; du saßest bei dem Toten
Dem Lachen gram, so lohnte dir Gunnar.
Den Atli zu strafen erschlugst du den Erp
Und Eitil dazu; aber am meisten
Schmerzt es dich selber. So sollte doch
Ein jeder gebrauchen des durchbohrenden Schwertes
Andern zu schaden, sich selber nicht."
Sörli sprach da aus weisem Sinn:
"Nicht will ich Worte wechseln mit der Mutter;
Doch eins gebricht an euern Reden:
Was verlangst du, Gudrun, das du vor Leid nicht sagst?
Du beklagst die Brüder und die holden Kinder
Und spornst zu Streit die Spätgebornen.
Du wirst dich, Gudrun, um uns auch grämen,
Wenn wir fern im Gefecht von den Rossen fielen." -
Unwirsch ritten sie aus dem Hofe.
Die tauigen Täler durchtrabten die Jünglinge
Auf hunnischen Mähren den Mord zu rächen.
Sie fanden Erp auf ihrem Wege,
Der kühn auf dem Rücken des Rosses spielte.
"Was hilft es, dem Blöden die Bahnen zu weisen?"
Sie schalten den Edeln unehlich geboren.
Sie fragten den Tapfern, da sie ihn trafen:
"Was würdest du fuchsiger Zwerg uns frommen?"
Erp gab zur Antwort, andrer Mutter Sohn:
"So will ich Beistand euch beiden leisten
Wie eine Hand der andern hilft,
Wie Fuß dem Fuß den Freunden helfen."
"Was frommt der Fuß dem Fuße wohl?
Mag eine Hand der andern helfen?"
Aus der Scheide rissen sie die scharfe Klinge,
Mit dem harten Eisen Hel zu erfreun.
Sie schwächten die Stärke sich selbst um ein Drittel,
Da ihr junger Bruder zu Boden stürzte.
Sie schüttelten die Hüllen, die Schneide bargen sie,
Kleideten, die Kämpen, sich in kampflich Gewand.
Sie fuhren weiter unheimliche Wege,
Sahn der Schwester Stiefsohn versehrt am Baum,
Am windkalten Wolfsbaum westlich der Burg,
Als rief er den Raben: da war übel rasten.
Laut in der Halle war's von lustigen Zechern:
Sie hörten der Hengste Hufschall nicht
Bis der sorgende Wächter das Horn erschallen ließ.
Sie eilten und sagten dem Jörmunrek,
Unter Helmen würden Helden erschaut:
"Gebt weislichen Rat, die Gewaltigen nahn:
Starken Männern zum Schaden zerstampft ward die Maid."
Jörmunrek schmunzelte und strich sich den Bart;
Nicht wollt er sein Streitgewand: er stritt mit dem Wein.
Das Schwarzhaupt schüttelt er, sah nach dem weißen Schild
Und kehrte keck den Kelch in der Hand:
"Selig schien ich mir, schaut ich hier
Hamdir und Sörli in meiner Halle.
Ich bände sie beide mit Bogensehnen,
An den Galgen hängt ich Giukis gute Kinder."
Da rief der Erhabne von hohen Stufen,
Der Waltende warnte seine Verwandten:
"Dürfen diese so Dreistes wagen,
Zwei Männer allein zehn hundert Goten
Binden und bändigen in der hohen Burg?"
Hall ward im Hofe, die Humpen stürzten
Und Männer ins Blut aus Menschenbrüsten.
Da hob Hamdir an aus hohem Mut:
"Ersehnst du, Jörmunrek, unser Erscheinen,
Der Vollbrüder beide in deiner Burg?
Nun siehst du die Füße, siehst deine Hände,
Jörmunrek, liegen und lodern in Glut."
Dawider hob sich der hohe Berater,
Den die Brünne barg, wie ein Bär hob er sich:
"Schleudert Steine, wenn Geschosse nicht haften
Noch scharfe Schwerter, auf die Söhne Jonakurs."
Da hob Hamdir an aus hohem Mut:
"Übel tatest du, Bruder, den Mund zu öffnen:
Oft aus dem Munde kommt übler Rat."
Sörli:
"Mut hast du, Hamdir, hättest du auch Weisheit!
Viel mangelt dem Mann, dem Mutterwitz fehlt.
Nun läge das Haupt, war Erp am Leben,
Unser tapfrer Bruder, den wir herwärts töteten,
Den raschen Recken; üble Disen reizten mich:
Den wir heilig sollten halten, den haben wir gefällt.
Nicht ziemt uns beiden, nach der Wölfe Beispiel
Uns selbst grimm zu sein wie der Nornen Grauhunde,
Die gefräßig sich fristen im öden Forst.
Schön stritten wir: wir sitzen auf Leichen,
Von uns gefällten, wie Adler auf Zweigen.
Hohen Ruhm erstritten wir, wir sterben heut oder morgen:
Den Abend sieht niemand wider der Nornen Spruch."
Da sank Sörli an des Saales Ende,
Hinter dem Hause fand Hamdir den Tod.
Dies ist das alte Hamdismal.
Das Lied von Hamdir
Zeitig huben sich harmvolle Taten,
Als Alfe trauerten um des Tages Anbruch.
Zur Morgenstunde erwachen den Menschen
Die Sorgen alle, die Herzen beschweren.
Nicht heute war es, noch war es gestern,
Lange Zeit verlief seitdem,
Daß Gudrun trieb, die Tochter Giukis,
Die jungen Söhne Swanhilden zu rächen:
"Eure Schwester war es, Swanhild geheißen,
Die der stolze Jörmunrek von Gäulen zerstampfen ließ
Auf offnem Wege, weißen und schwarzen,
Grauen, gangzahmen, gotischen Rossen.
Verlassen lebt ihr, Lenker der Völker;
Ihr allein seid übrig von all meiner Sippe.
Ich auch bin einsam wie die Espe des Waldes:
Meine Freunde fielen wie der Föhre die Zweige,
Aller Lust bin ich ledig wie des Laubs ein Baum,
Wenn ihm ein Sommersturm die Zweige beschädigte.
Sehr ungleich seht ihr Gunnars Geschlechte
Nicht hohes Herzens wie Högni war.
Ihr würdet ihr, wähn ich, nicht weigern die Rache,
Hättet ihr Mut wie meine Brüder
Und hunnischer Herrscher herben Sinn."
Da hub Hamdir an aus hohem Mut:
Da hast du träger traun Högnis Tat gelobt,
Als sie den Sigurd vom Schlaf erweckten:
Du saßest im Bette und die Schacher lachten.
Deine Bettdecken flossen, die blauweißen,
Das künstliche Stickwerk, von des Kühnen Blut.
Sigurd erstarb; du saßest bei dem Toten
Dem Lachen gram, so lohnte dir Gunnar.
Den Atli zu strafen erschlugst du den Erp
Und Eitil dazu; aber am meisten
Schmerzt es dich selber. So sollte doch
Ein jeder gebrauchen des durchbohrenden Schwertes
Andern zu schaden, sich selber nicht."
Sörli sprach da aus weisem Sinn:
"Nicht will ich Worte wechseln mit der Mutter;
Doch eins gebricht an euern Reden:
Was verlangst du, Gudrun, das du vor Leid nicht sagst?
Du beklagst die Brüder und die holden Kinder
Und spornst zu Streit die Spätgebornen.
Du wirst dich, Gudrun, um uns auch grämen,
Wenn wir fern im Gefecht von den Rossen fielen." -
Unwirsch ritten sie aus dem Hofe.
Die tauigen Täler durchtrabten die Jünglinge
Auf hunnischen Mähren den Mord zu rächen.
Sie fanden Erp auf ihrem Wege,
Der kühn auf dem Rücken des Rosses spielte.
"Was hilft es, dem Blöden die Bahnen zu weisen?"
Sie schalten den Edeln unehlich geboren.
Sie fragten den Tapfern, da sie ihn trafen:
"Was würdest du fuchsiger Zwerg uns frommen?"
Erp gab zur Antwort, andrer Mutter Sohn:
"So will ich Beistand euch beiden leisten
Wie eine Hand der andern hilft,
Wie Fuß dem Fuß den Freunden helfen."
"Was frommt der Fuß dem Fuße wohl?
Mag eine Hand der andern helfen?"
Aus der Scheide rissen sie die scharfe Klinge,
Mit dem harten Eisen Hel zu erfreun.
Sie schwächten die Stärke sich selbst um ein Drittel,
Da ihr junger Bruder zu Boden stürzte.
Sie schüttelten die Hüllen, die Schneide bargen sie,
Kleideten, die Kämpen, sich in kampflich Gewand.
Sie fuhren weiter unheimliche Wege,
Sahn der Schwester Stiefsohn versehrt am Baum,
Am windkalten Wolfsbaum westlich der Burg,
Als rief er den Raben: da war übel rasten.
Laut in der Halle war's von lustigen Zechern:
Sie hörten der Hengste Hufschall nicht
Bis der sorgende Wächter das Horn erschallen ließ.
Sie eilten und sagten dem Jörmunrek,
Unter Helmen würden Helden erschaut:
"Gebt weislichen Rat, die Gewaltigen nahn:
Starken Männern zum Schaden zerstampft ward die Maid."
Jörmunrek schmunzelte und strich sich den Bart;
Nicht wollt er sein Streitgewand: er stritt mit dem Wein.
Das Schwarzhaupt schüttelt er, sah nach dem weißen Schild
Und kehrte keck den Kelch in der Hand:
"Selig schien ich mir, schaut ich hier
Hamdir und Sörli in meiner Halle.
Ich bände sie beide mit Bogensehnen,
An den Galgen hängt ich Giukis gute Kinder."
Da rief der Erhabne von hohen Stufen,
Der Waltende warnte seine Verwandten:
"Dürfen diese so Dreistes wagen,
Zwei Männer allein zehn hundert Goten
Binden und bändigen in der hohen Burg?"
Hall ward im Hofe, die Humpen stürzten
Und Männer ins Blut aus Menschenbrüsten.
Da hob Hamdir an aus hohem Mut:
"Ersehnst du, Jörmunrek, unser Erscheinen,
Der Vollbrüder beide in deiner Burg?
Nun siehst du die Füße, siehst deine Hände,
Jörmunrek, liegen und lodern in Glut."
Dawider hob sich der hohe Berater,
Den die Brünne barg, wie ein Bär hob er sich:
"Schleudert Steine, wenn Geschosse nicht haften
Noch scharfe Schwerter, auf die Söhne Jonakurs."
Da hob Hamdir an aus hohem Mut:
"Übel tatest du, Bruder, den Mund zu öffnen:
Oft aus dem Munde kommt übler Rat."
Sörli:
"Mut hast du, Hamdir, hättest du auch Weisheit!
Viel mangelt dem Mann, dem Mutterwitz fehlt.
Nun läge das Haupt, war Erp am Leben,
Unser tapfrer Bruder, den wir herwärts töteten,
Den raschen Recken; üble Disen reizten mich:
Den wir heilig sollten halten, den haben wir gefällt.
Nicht ziemt uns beiden, nach der Wölfe Beispiel
Uns selbst grimm zu sein wie der Nornen Grauhunde,
Die gefräßig sich fristen im öden Forst.
Schön stritten wir: wir sitzen auf Leichen,
Von uns gefällten, wie Adler auf Zweigen.
Hohen Ruhm erstritten wir, wir sterben heut oder morgen:
Den Abend sieht niemand wider der Nornen Spruch."
Da sank Sörli an des Saales Ende,
Hinter dem Hause fand Hamdir den Tod.
Dies ist das alte Hamdismal.
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
38. Grotta songr
Das Mühlenlied
Nun kamen wir her zu des Königs Haus
Vorwissende Frauen, Fenja und Menja.
Bei Frodi werden, Fridleifs Sohne,
Die mächtigen Maide als Mägde gehalten.
Man führte zur Mühle die Frauen alsbald,
Die Schrotsteine sollten sie rühren.
Er ließ ihnen länger nicht Ruhe lassen
Als solang er hörte die Mägde singen.
Da ließen sie knattern die knarrende Mühle:
"Umschwingen wir Starken den leichten Stein."
Nur mehr zu mahlen bat er die Mägde.
Sie sangen und schwangen den schnaubenden Stein
Bis Frodis Volk in Schlaf verfiel.
Da sang Menja, die mahlen sollte:
"Wir mahlen dem Frodi Macht und Reichtum
Und goldenes Gut auf des Glückes Mühle.
Er sitz' ihm im Schoß und schlaf auf Daunen
Nach Wunsch erwachend: das ist wohl gemahlen.
Nie soll hier einer dem andern schaden,
Hinterhalt legen, Unheil ersinnen,
Mit scharfem Schwerte nicht Wunden schlagen,
Und fand er gebunden des Bruders Mörder."
Da war es das erste Wort, das er sprach:
Haltet nicht länger ein als der Hauskuckuck schläft,
Oder nur während eine Weis ich singe.
"Nicht warst du, Frodi, vorsichtig genug,
Den Mannen holdselig, als du Mägde kauftest:
Auf Stärke sahst du und schönes Antlitz;
Achtetest ihrer Abkunft nicht.
"Hart war Hrungnir und hart sein Vater,
Doch stärker als sie scheint mir Thiassi.
Idi und Örnir sind unsere Väter,
Der Bergriesen Brüder, die uns beide zeugten.
Nicht war Grotti gekommen aus grauem Felsen,
Nicht der schwere Schrotstein aus dem Schoß der Erde,
Nicht rührte den Mandel des Bergriesen Tochter,
Wäre das wem der Menschen bewußt.
Wir waren Gespielen neun Winter lang,
Da unter der Erde man uns erzog:
Da übten wir Mägde schon manche Großtat,
Faßten Felsen sie fort zu rücken.
Wir wälzten die Steine zu den Riesenwohnungen:
Die Erd im Grunde begann zu zittern.
Wir stießen und stürzten den Stein, daß er ächzte,
Die ragende Felswand ward Menschen erreichbar.
Seitdem geschah's, daß in Schweden wir
Vorwissende Frauen die Heerschar führten,
Bären pirschten, Schilde brachen,
Entgegen gingen grau geschientem Heer.
Wir stürzten Stammfürsten, stürzten andre:
Gutthorm dem guten gaben wir Beistand,
Feierten nicht früher bis Knui fiel.
Solcherlei schufen wir Sommer und Winter
Bis wir als Kämpen wurden bekannt.
Mit scharfen Speeren schlugen wir Wunden
In Fleisch und Gebein und färbten die Klingen.
Nun sind wir gekommen zu des Königs Haus
Und werden unmenschlich als Mägde behandelt:
Grus frißt die Sohlen und Kälte die Glieder;
Wir mahlen dem Feinde: schlimm ist's bei Prodi.
Ruhet nun, Hände, raste nun, Stein,
Genug von mir gemahlen ist nun.
Doch haben die Hände hier nicht Ruhe
Bis Frodi meint genug sei gemahlen.
So greifet nun, Helden, zu harten Geren,
Zu triefenden Waffen. Erwache, Frodi!
Erwache, Frodi! Willst du lauschen
Unserm Singen und alten Sagen.
Feuer seh ich brennen östlich der Burg,
Kriegsbotschaft kommt, das verkündet die Glut.
Ein Heer ist im Anzug, eindringt es hier,
Und verbrennt alsbald die Burg dem Fürsten.
Nicht magst du mehr halten den Stuhl in Hieidra
Mit roten Spangen und spähem Gestein.
Mächtiger mahlen wir Mägde noch.
Noch weilst du. Walmaid, dem Walfeld fern.
Tapfer mahlt meines Vaters Tochter,
Denn vieler Fürsten Fall sieht sie nahn.
Schwere Stücke springen von der Mühle,
Eisen beschlagene: doch immer gemahlen!
Nur immer gemahlen! Yrsas Sohn,
Halfdans Enkel wird Frodi rächen.
Er wird von ihr geheißen werden
Sohn und Bruder; wir beide wissen's!"
Die Mägde mahlten aus aller Macht:
Die jungen waren im Jotenzorn.
Die Mahlstange brach, die Mühle riß,
Der mächtige Mühlstein fuhr mitten entzwei.
Die Bergriesenbräute sprachen:
"Nun finden wir, Frodi, wohl Feierabend:
Genug gemahlen haben wir Mägde."
Das Mühlenlied
Nun kamen wir her zu des Königs Haus
Vorwissende Frauen, Fenja und Menja.
Bei Frodi werden, Fridleifs Sohne,
Die mächtigen Maide als Mägde gehalten.
Man führte zur Mühle die Frauen alsbald,
Die Schrotsteine sollten sie rühren.
Er ließ ihnen länger nicht Ruhe lassen
Als solang er hörte die Mägde singen.
Da ließen sie knattern die knarrende Mühle:
"Umschwingen wir Starken den leichten Stein."
Nur mehr zu mahlen bat er die Mägde.
Sie sangen und schwangen den schnaubenden Stein
Bis Frodis Volk in Schlaf verfiel.
Da sang Menja, die mahlen sollte:
"Wir mahlen dem Frodi Macht und Reichtum
Und goldenes Gut auf des Glückes Mühle.
Er sitz' ihm im Schoß und schlaf auf Daunen
Nach Wunsch erwachend: das ist wohl gemahlen.
Nie soll hier einer dem andern schaden,
Hinterhalt legen, Unheil ersinnen,
Mit scharfem Schwerte nicht Wunden schlagen,
Und fand er gebunden des Bruders Mörder."
Da war es das erste Wort, das er sprach:
Haltet nicht länger ein als der Hauskuckuck schläft,
Oder nur während eine Weis ich singe.
"Nicht warst du, Frodi, vorsichtig genug,
Den Mannen holdselig, als du Mägde kauftest:
Auf Stärke sahst du und schönes Antlitz;
Achtetest ihrer Abkunft nicht.
"Hart war Hrungnir und hart sein Vater,
Doch stärker als sie scheint mir Thiassi.
Idi und Örnir sind unsere Väter,
Der Bergriesen Brüder, die uns beide zeugten.
Nicht war Grotti gekommen aus grauem Felsen,
Nicht der schwere Schrotstein aus dem Schoß der Erde,
Nicht rührte den Mandel des Bergriesen Tochter,
Wäre das wem der Menschen bewußt.
Wir waren Gespielen neun Winter lang,
Da unter der Erde man uns erzog:
Da übten wir Mägde schon manche Großtat,
Faßten Felsen sie fort zu rücken.
Wir wälzten die Steine zu den Riesenwohnungen:
Die Erd im Grunde begann zu zittern.
Wir stießen und stürzten den Stein, daß er ächzte,
Die ragende Felswand ward Menschen erreichbar.
Seitdem geschah's, daß in Schweden wir
Vorwissende Frauen die Heerschar führten,
Bären pirschten, Schilde brachen,
Entgegen gingen grau geschientem Heer.
Wir stürzten Stammfürsten, stürzten andre:
Gutthorm dem guten gaben wir Beistand,
Feierten nicht früher bis Knui fiel.
Solcherlei schufen wir Sommer und Winter
Bis wir als Kämpen wurden bekannt.
Mit scharfen Speeren schlugen wir Wunden
In Fleisch und Gebein und färbten die Klingen.
Nun sind wir gekommen zu des Königs Haus
Und werden unmenschlich als Mägde behandelt:
Grus frißt die Sohlen und Kälte die Glieder;
Wir mahlen dem Feinde: schlimm ist's bei Prodi.
Ruhet nun, Hände, raste nun, Stein,
Genug von mir gemahlen ist nun.
Doch haben die Hände hier nicht Ruhe
Bis Frodi meint genug sei gemahlen.
So greifet nun, Helden, zu harten Geren,
Zu triefenden Waffen. Erwache, Frodi!
Erwache, Frodi! Willst du lauschen
Unserm Singen und alten Sagen.
Feuer seh ich brennen östlich der Burg,
Kriegsbotschaft kommt, das verkündet die Glut.
Ein Heer ist im Anzug, eindringt es hier,
Und verbrennt alsbald die Burg dem Fürsten.
Nicht magst du mehr halten den Stuhl in Hieidra
Mit roten Spangen und spähem Gestein.
Mächtiger mahlen wir Mägde noch.
Noch weilst du. Walmaid, dem Walfeld fern.
Tapfer mahlt meines Vaters Tochter,
Denn vieler Fürsten Fall sieht sie nahn.
Schwere Stücke springen von der Mühle,
Eisen beschlagene: doch immer gemahlen!
Nur immer gemahlen! Yrsas Sohn,
Halfdans Enkel wird Frodi rächen.
Er wird von ihr geheißen werden
Sohn und Bruder; wir beide wissen's!"
Die Mägde mahlten aus aller Macht:
Die jungen waren im Jotenzorn.
Die Mahlstange brach, die Mühle riß,
Der mächtige Mühlstein fuhr mitten entzwei.
Die Bergriesenbräute sprachen:
"Nun finden wir, Frodi, wohl Feierabend:
Genug gemahlen haben wir Mägde."
-
- Beiträge: 1650
- Registriert: 1. Aug 2005 15:10
39. Solarliod
Das Sonnenlied
Gut und Leben raubte lang allen Lebenden
Jener grimme Greis:
Über die Wegscheide, die er bewachte,
Konnte keiner lebend kommen.
Einsam immer saß er und aß,
Lud nie den Mann zum Mahl,
Bis müd und matt und unvermögend
Jetzt ein Gast die Gasse gegangen kam.
Des Tranks bedürftig beteuerte sich der Fremdling
Und heißen Hunger zu haben;
Mit verzagtem Herzen zeigt er Vertrauen
Zu dem übel gearteten.
Trank und Speise spendet er dem Müden
Gern aus ganzem Herzen,
Gedachte Gottes und gab dem Bedürftigen,
Weil er sich verworfen wußte.
Auf stand jener mit üblem Vorsatz;
Nicht bedurfte der Wandrer der Wohltat.
Die Sünde schwoll: im Schlaf ermordet er,
Wie weis er war, den Reuigen.
Den Gott im Himmel um Hilfe flehte der
Als er verwundet erwachte;
Aber der andere nahm seine Sünden auf sich,
Der ihn schuldlos erschlug.
Heilige Engel schwebten vom Himmel hernieder
Und bargen seine Seele:
Ein lauteres Leben lebt sie ewig
Bei Gott dem Allgütigen.
Besitz und Gesundheit sind keinem sicher,
Wie gut es ihm ergehe.
Oft verderbt uns, woran wir am wenigsten dachten;
Niemand setzt sich selbst sein Schicksal.
Nicht versahen sich's Säwaldi und Unnar,
Daß ihr Glück so bald zerbräche;
Doch mußten sie nackt, da nichts ihnen blieb,
Wie Wölfe fliehen zum Walde.
Zum Fall hat viele die Liebe geführt;
Viel Schmerzen schufen die Frauen:
Mein befleckte manche, die der mächtige Gott
Doch so schön geschaffen.
Schwertbrüder waren Swafudr und Swarthedin,
Mochten nicht ohn einander sein.
Eines Weibes wegen wurden sie sich feind:
Die stand ihnen zum Sturz bestimmt.
Alles vergaßen sie über dem Glanz der Schönen,
Scherz und schöne Tage,
Sie schlugen alles sich aus dem Sinn
Bis auf der Lieben lichten Leib.
Da wurden ihnen düster die dunkeln Nächte,
Sie schliefen den süßen Schlaf nicht mehr.
Aus diesem Harme erwuchs der Haß
Zwischen Bundesbrüdern.
Allzuoft wird Unenthaltsamkeit
Grimmig vergolten,
Den Holmgang gingen sie um das holde Weib
Und lagen beid im Blute.
Übermutes soll sich keiner vermessen:
Des ward ich wohl gewahr,
Denn abgefallen sind allermeist
Von Gott, die sich ihm ergaben.
Reich und mächtig waren Rädey und Webogi,
Lustig zu leben allein bedacht;
Von Feuer zu Feuer nun sieht man sie fahren,
Die schnöden Geschwüre zu bähen.
Sie hofften nur auf sich und dauchten sich hoch
Über alle Sterblichen;
Aber den Lauf wies ihrem Lose
Anders der Allmächtige.
Sie lebten nach Lust und Laune dahin
Und sparten im Spiele das Gold nicht:
Das büßen nun beide, da sie bettelnd wechseln
Zwischen Frost und Feuer.
Dem Abgünstigen traue nicht allzuviel
Wie süß er redt und raune.
Heuchl ihm Freundschaft: fremden Trug
Lassen wir weislich uns warnen.
So erging es Sörli dem guten,
Als er sich in Wigolfs Gewalt gab:
Er traut ihm treulich; doch jener trog ihn,
Der seinen Bruder erschlagen.
Er gewährt ihnen Frieden als war es von Herzen;
Man verhieß ihm Gold dagegen.
Sie schienen versöhnt beim süßen Met;
Noch kam der Falsch nicht zum Vorschein.
Aber darauf am andern Tag
Als sie Rygiartal erritten,
Mit Schwertern erschlugen sie den Schuldlosen
Und ließen sein Leben schwinden.
Die Hülle trugen sie auf heimlichen Wegen
Und bargen im Brunnen die Stücken.
Sie wollten es hehlen: der Herr aber sah's,
Der heilige, himmelhernieder.
Die Seele lud er, der süße Gott,
In seine Freuden zu fahren;
Doch mag er wohl säumig die Mordgesellen
Ihres langen Leids erledigen.
Die Disen bitte, die Bräute des Himmels,
Dir holdes Herz zu hegen:
Deinen Wünschen werden sie in kommenden Wochen
Alles zu Liebe lenken.
Das Werk des Unmuts, das auf dir lastet,
Büße nicht Böses häufend,
Liebestat versöhne den Schwerverletzten:
Das, sagt man, frommt der Seele.
Um Gnadengaben flehe zu Gott,
Dem mächtigen, der uns Menschen schuf
Übels viel befährt der Mann,
Der seinen Vater versäumt.
Mit brünstigem Flehn erbitte dir
Wes du dich bedürftig dünkst.
Wer nichts erbittet dem bietet man nichts:
Wer ersinnt des Schweigenden Schäden?
Spät komme ich gefahren, frühe beschieden
Vor des Fürsten Türe.
Da erhoff ich, was mir verheißen ist:
Kost erlangt wer verlangt.
Die Sünden sind schuld, daß wir trauernd scheiden
Aus dieser Welt des Wehs.
Niemand fürchte sich, der nichts verbrach:
Ein reines Herz errettet.
Wolfsgestalt gewinnen alle,
Die wandelbaren Sinnes sind.
Das erfährt wohl jeder, der fahren soll
Über feuriger Flammen Glut.
Freundlichen Rat und weise geflochtnen
Sagt ich dir siebenfach:
Vernimm ihn wohl und vergiß ihn nie,
Er ist wohl wert zu wissen.
Erst will ich dir sagen wie selig ich war
In dieser Welt des Wehs.
Das ist das andre: daß alle Menschen
Wider Willen Leichen werden.
Wollust und Stolz betrügt die Sterblichen,
Daß sie nach Schätzen schielen.
Zu langem Leide wird das lichte Gold;
Manchen betören Taler.
Munter meist erschien ich den Menschen,
Denn wenig wußt ich voraus:
Die zeitliche Welt hat wollustreich
Der Schöpfer geschaffen.
Mit Neigen saß ich und nickte lange;
Doch groß war die Lust zu leben.
Aber des Waltenden Willen entschied,
Zum Tode führen Wege viel.
Die Tage der Krankheit fühlt ich unsanft
Mir um die Hüfte geheftet;
Zerreißen wollt ich sie; aber sie waren stärker:
Leichter geht sich's lose.
Allein wußt ich, wie überall
Mir die Schmerzen schwollen.
Heim luden mich der Hölle Töchter
Graunvoll alle Abend.
Die Sonne sah ich, das schöne Tagsgestirn,
Sinken in die Welt des Schreiens,
Und der Hölle Gitter hört ich mir zur Linken
Schaurig erschallen.
Die Sonne sah ich blutrot scheinen,
Wie ich von der Welt mich wandte;
Doch heller schien sie mir und herrlicher
Als ich sie noch je gesehen.
Die Sonne sah ich, sie war so schön,
Als sah ich Gott den Schöpfer selbst.
Ich neigte der herrlichen heut zum letzten Mal
In dieser Welt des Wehs.
Die Sonne sah ich, so war ihr Glanz,
Daß sonst mir nichts bewußt mehr war.
Die Höllenflüsse hallten zur Linken mir
Gemischt mit manches Menschen Blut.
Die Sonne sah ich bebenden Angesichts,
Der Schrecken voll und Schmerzen,
Denn mein Herz, das hart bedrängte,
Zerging in Angst und Ohnmacht.
Die Sonne sah ich noch selten verzagter;
Ich war der Welt schier halb entwandt;
Die Zunge stand mir starr im Munde,
So fühlt ich sie von Frost erfaßt.
Die Sonne sollt ich nicht wiedersehn
Nach jenem trüben Tage;
Der blaue Himmel verbarg sich mir,
In Schmerzen entschwand die Besinnung.
Der Stern der Hoffnung (die Seele) in der Stunde der Neugeburt
Entflog der bangen Brust.
Er schwang sich hoch empor und setzte sich nirgends,
Daß er zur Ruhe kommen konnte.
Aber am ängstlichsten war mir die eine Nacht,
Wo ich starr lag auf dem Stroh:
Da verstand ich erst ganz das göttliche Wort:
Vom Staube stammen die Sterblichen.
Das wiss' und erwäge der waltende Gott,
Der die Welt und den Himmel wirkte,
Wie einsam wir beim Abschied bleiben,
Zählten wir gleich der Freunde viel.
Seiner Taten Frucht empfängt ein jeder:
Selig wer da wohl gewirkt!
Ich schatzentblößter kam auf ein Bett
Von schierem Sande zu liegen.
Der Haut zu pflegen vergißt man der Pflicht:
Dies dünkt das erste Bedürfnis;
Doch mir verleidete sich die Lauge solchen Bads
Über alle Maßen.
Auf der Nornen Stuhl saß ich neun Tage,
Ward dann auf den Hengst gehoben.
Schauerlich schien die Sonne der Riesin
Aus Nacht und Nebel nieder.
Innen und außen wähnt ich alle sieben
Unterwelten zu durchwandern:
Auf und nieder sucht ich ängstlich den Weg,
Der leidlicher zu wandern wäre.
Nun ist zu sagen, was ich zuerst ersah,
Als ich zu den Qualorten kam:
Versengte Vögel, die Seelen waren,
Flogen wie Fliegen umher.
Von Westen drangen die Drachen des Wahns
Und bedeckten die glühenden Gassen.
Sie schlugen die Schwingen als sollte der Himmel
Bersten und die Erde.
Den Sonnenhirsch sah ich von Süden kommen
Von zwein am Zaum geleitet;
Auf dem Felde standen seine Füße,
Die Hörner hob er zum Himmel.
Von Norden ritten der Nüchternheit Söhne;
Ihrer sieben sah ich.
Volle Hörner hoben sie des herrlichen Mets
Aus des guten Gottes Brunnen.
Der Wind schwieg, die Wasser stockten:
Da hört ich kläglichen Klang.
Aus allen Kräften eifrige Weiber
Mahlten den Müll zum Mahl.
Triefende Steine sah ich die traurigen Weiber
Übel handhaben;
Blutige Herzen hingen von ihren Brüsten
Zu langem Leide nieder.
Viel Männer sah ich matt von Wunden
Auf den glühenden Gassen.
Ihr Angesicht dauchte mich immerdar
Rot von rauchendem Blut.
Viele sah ich der Erde befohlen
Ohne das letzte Geleit;
Heidnische Sterne umstanden ihr Haupt
Von Todesstäben getroffen.
Manche sah ich da, die der Mißgunst sich
Um anderer Glück ergeben,
Blutge Runen standen auf ihrer Brust
Vermerkt des meinethalb.
Manchen sah ich da, der weglos mußte
In der Öde traurig irren.
Der Lohn wird dem, der dieser Welt
Eitelkeit sich äffen läßt.
Männer sah ich da, die manches Stück
Von andrer Gut sich angeeignet;
In Scharen gingen sie zu Schatzliebs Burg
Und schleppten Bürden von Blei.
Männer sah ich da, die manchen hatten
Entleibt dem Gut zuliebe;
Die Brust durchbohrten den Bösewichtern
Grimme Giftdrachen.
Männer sah ich da, die es missen wollten,
Die heiligen Tage zu halten;
Ihre Hände waren an heiße Steine
Notfest genagelt.
Männer sah ich da, die mehr als billig
Der Hochmut höhnte.
Ihr Gewand war wunderbar
Übergossen mit Blut.
Männer sah ich da, die manch Wort hatten
Auf andre Leute gelogen:
Ihren Häuptern hackten die Höllenraben
Eifrig die Augen aus.
Alle Schrecken mag einer nicht wissen,
Die die Höllenkinder quälen.
Süße Sünden werden schwer gebüßt;
Hochmut kommt vor dem Fall.
Männer sah ich da, die manchen Schatz
Gott zuliebe gegeben:
Himmlische Kerzen über ihren Häuptern
Brannten lichterloh.
Männer sah ich da, die großmütig
Den Armen geholfen hatten:
Heilige Bücher lasen die Himmlischen
Über ihren Häuptern.
Männer sah ich da, die sich gemartert
Hatten viel mit Fasten.
Ihnen neigten die Engel Gottes:
Das ist süße Seligkeit.
Männer sah ich da, die ihrer Mutter
Das Mahl zum Mund geführt.
In Himmelsstrahlen standen ihnen
Die Betten gebreitet.
Himmlische Mädchen wuschen ihnen
Die Seele rein von Sünden,
Die freiwillig mit keuschem Fasten
Sich manchen Tag gemartert.
Himmlische Wagen sah ich zum Himmel fahren
Empor die göttlichen Gassen.
Männer lenkten sie, die unter Mörderhand
Ledig sanken aller Schuld.
Allmächtiger Vater, gleichmächtiger Sohn,
Heiliger Geist des Himmels,
Dich bitt ich, nimm die du erschaffen hast
Uns aus dem Elend alle.
Beugwör und Listwör sitzen vor des Hirten Tor
Auf dem Orgelstuhl,
Flüssiges Eisen entfließt ihren Nasen;
So weckten sie Haß und Wut.
Frigg, Odins Frau, fährt auf der Erde Schiff
Zu der Wollust Wonne,
Ihre Segel senkt sie spät,
Die an harten Tauen hangen.
Erbe, dein Vater allein verhalf dir
Mit Solkatlis Söhnen
Zu des Hirschen Horn, das aus dem Hügel nahm
Der weise Wigdwalin.
Das sind die Runen, die da ritzten
Niörds Töchter neun,
Radwör die älteste und Kreppwör die jüngste,
Mit ihrer Schwestern sieben.
Welche Gewalttaten wirkten nicht
Swafund Swaflogi!
Blut weckten sie, Wunden sogen sie
Tödliche, bitterböse.
Dieses Lied, das ich dich lehrte,
Sollst du vor dem Volke singen:
Das Sonnenlied wird selten wohl
Den Leuten zu lügen scheinen.
Hier laß uns scheiden; am schönen Tag
Finden wir uns wieder.
Gebe Gott den Begrabnen Ruhe
Und verleihe den Lebenden Frieden.
Tröstliche Lehre ward dir im Traum gesungen
Und Wahrheit ward dir enthüllt.
Von allen Lebenden war niemand so gelehrt,
Daß er das Sonnenlied singen hörte.
[img]undefined://www.gifart.de/gif234/linien/00004955.gif[/img]
Simrock-Übersetzung
--------------------------------------------------------------------------------------
Yggdrasil,
der Weltenbaum der germanischen Mythologie ist eine der schönsten Schilderungen der verschiedenen Sphären der Existenz.
Die Zweige der Esche breiten sich über die ganze Welt und reichen hinauf bis über den Himmel. Drei Wurzeln halten ihn aufrecht, eine reicht zu der Unterwelt der Asen an den Fluss Äsir, die andere zu den Hrimthursen, wo einstmals Ginnungagap war; die dritte steht über Niflheim. Unter dieser Wurzel ist Hwergelmir und Nidhögg nagt von unten an ihr.
Bei der anderen Wurzel, die sich zu den Hrimthursen erstreckt, ist Mimirs Brunnen, worin Weisheit und Verstand verborgen sind. Der Eigner des Brunnens heißt Mimir, und ist voller Weisheit, weil er jedem Tag aus dem Giallarhorn trinkt. Unter der dritten Wurzel der Esche, die zum unteren Himmel der Asen geht, ist ein Brunnen, der sehr heilig ist, Urds Brunnen genannt: der Götter Gerichtsstätte, wohin täglich die Asen über Bifröst reiten.
Es steht ein schönes Gebäude unter der Esche bei dem Brunnen: aus dem kommen die drei Mädchen, die Urd, Skuld und Werdani, Bestimmerinnen aller Menschen Lebenszeit, die Nornen. Täglich begießen sie mit dem Wasser aus dem Brunnen und es zugleich mit Dünger, der um den Brunnen liegt, die Zweige, damit sie nicht dörren oder faulen. Dieses Wasser ist so heilig, dass alles, was mit ihm in Berührung kommt, so weiß wird wie die Haut, die inwendig in der Eierschale liegt.
"Ein Adler sitzt in den Zweigen der Esche, der viele Dinge weiß, und zwischen seinen Augen sitzt ein Habicht, Wedfölnir genannt. Ein Eichhörnchen, das Ratarösk heißt, springt auf und nieder an der Esche und trägt Zankworte hin und her zwischen dem Adler und Nidhögg.
Eine Ziege, Heidrun, lebt im Geäst der Esche, ihre Milch ernährt Odins Krieger. Vier Hirsche laufen umher an den Zweigen der Esche, und beißen die Knospen ab. Sie heißen Dwain, Dwalin, Dunneir, Durathror. Und so viele Schlangen sind in Hwergelmir bei Nidhögg, dass es keine Zunge zählen mag." (Edda, Gylfaginning)
Tau, der von Yggdrasil kommt, nennt man Honigtau: davon ernähren sich die Bienen.
Auch zwei Schwäne nähren sich von dem Urdbrunnen und von ihnen kommt das Vogelgeschlecht. Diese Schwäne als Symbol der Unschuld, werden oft mit der psychologischen Entsprechung des innersten menschlichen Selbst in Zusammenhang gebracht.
Neben all dem befinden sich auch viele Wohnungen und Hallen der Götter und Alfen im Himmel von Yggdrasil.
Die einzelnen Sphären und deren Deutung.
Asgardhr
Edred Thorsson beschreibt dies als Reich des Bewusstseins, welches selbst und aus sich selbst heraus komplex ist. Es ist die oberste Welt, hier wohnen die Asengötter, welche von den kurganischen Eroberer mitgebracht wurden, und aufgrund ihrer eigenen Überlegenheit an die Spitze der Hierarchie.
In Asgardh gibt es etliche Hallen in denen die verschiedenen Götter wohnen, auch die in der Schlacht gefallenen Helden reisen nach ihrem Tod hierher.
Der oberste Punkt nennt sich Hlidskjalf , dies ist der Thron Odins, von wo aus er die gesamten Welten zu überblicken vermag.
Asgardh ist der Wohnort des Fetsch/Fylgia (persönliche Schutzgottheit) und das Haus des Önd (-Lebensatem).
Ljossalfheimr
dies ist die Heimat der Lichtelfen, eine lichtdurchflutete Region und weil das Licht zur Erkenntnis führt, wird dieser Welt der nach Verständnis und Harmonie strebende Geist zugeordnet.
Elfen sind leuchtende Wesen, die sich gerne in lichten Hainen, an Quellen, in der Nähe von Blumen und Bäumen, auf Hügeln, Felsen und an Wasserfällen aufhalten. Ihr entsprechendes Pendant findet sich in fast jeder Religion, wie es zum Beispiel die indischen Devas sind, die griechischen Musen oder die christlichen Engel.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass sie eine wohltuende Energie verbreiten, inspirieren und heilen mit einer herrlichen Musik und wunderschönen zarten Farben. Sie kümmern sich zwar wenig um die Angelegenheiten der Menschen, dennoch kann man davon ausgehen, dass ein Kontakt mit ihnen möglich ist.
Sie können dem nach höheren Ebenen Strebenden helfen und begleiten, doch wird auch davon berichtet, dass sie Kinder stehlen, und Menschen in ihr Reich locken, aus dem sie nicht mehr zurück finden können, ein Zustand, der sich im Diesseits als Wahnsinn äußert.
Midhgard
ist die eigentliche Heimat der Menschen. Es ist die Ebene der materiell manifestierten Dinge und Ereignisse. Im Menschen selbst ist es der Körper, aber auch das Allpotential des Selbst. Von hier aus beginnt der Suchende seine Reise in die Anderswelt, hier treffen alle Welten aufeinander. Umschlungen wird Midhgard von der Weltenschlange, die den Zyklus des Leben darstellt, welches sich regeneriert, in dem sich selbst verschlingt.
Um eine Reise in die anderen Welten zu unternehmen, muß man die Vorstellung aufgeben, dies sei die einzig erfahrbare Wirklichkeit. Da sich unsere Aufmerksamkeit naturgegebener maßen jedoch auf diese Realität bezieht, bedarf es der Fähigkeit, Kraft und Motivation, um hiervon loszulassen. Schmerzliche Erfahrungen verhelfen dazu, dass man “das Bewusstsein verliert”, psychedelische Drogen, diverse Ekstase - bzw. Trancetechniken, Rituale, Meditationen aber auch künstlerische oder wissenschaftliche Tätigkeiten.
Muspelsheim
das Reich des reinen Feuers, der Funken, der Elektrizität. Hier finden wir die Expansion, die Kraft reiner Energie, die sich ständig ausdehnt.
In der altnordischen Kosmologie entstand die Welt aus der dynamischen Wechselwirkung zwischen Feuer und Eis über und innerhalb eines leeren Abgrundes, des magischen geladenen Nichts, Ginnungagap. Hitze und Feuerfunken schmelzen die tödlichen Eisströme und der Urriese Ymir entsteht, aus dem Odin und seine beiden Brüder die Welt erschaffen.
Sowohl Muspelsheim als auch Niflheim sind keine Orte, die man auf schamanischen Reisen besuchen würde, es sind Reiche polarer Extreme, die Urquellen der Energie, die Grenzen der Struktur.
Muspelsheim liegt in südlicher Richtung, hier liegt auch auf dem Rad der westlichen Astrologie das Element Feuer.
Der Vergleich mit dem Medizinrad offenbart zwar wieder die Verschiebung der Elemente, was bedeutet das an dieser Stelle Wasser statt Feuer erscheint, dennoch kommt es wieder zur Übereinstimmung in der Richtungsmacht des Südens, dem die Hauptfunktion “Geben” zugeteilt wird.
Jötunheimr/ Totunheimr
Das Reich in dem die Riesen heimisch sind, von denen man annimmt, dass sie Personifizierungen mächtiger Naturgewalten sind. Diese sind für den Menschen so manches mal bedrohlich und gefährlich, aber generell ein Bestandteil des natürlichen Zyklus und damit lebenswichtig. Nur das sich eben diese gewaltigen Kräfte außerhalb der menschlichen Moral bewegen, sondern einfach ihren eigene Regeln und Gesetzen folgen. Mitunter liegt der Vergleich mit den griechischen Titanen nahe, die man zu den archaischen evolutionären Urkräften und Ereignissen zählt.
Es ist ein Ort der ständigen Bewegung, der elementaren Kräfte und Energien des Universums, das Reich, das allem, was ihm begegnet Opposition und Widerstand entgegensetzen will, die Kraft der Auflösung und Täuschung, reaktive Kraft der Zerstörung, die für die Evolution erforderlich ist. So beschreibt es Edred Thorsson.
Die Edda berichtet über keine Verbindungen zwischen Menschen und Riesen, wohingegen die Asengötter reichlich mit ihnen zu tun haben. Nicht nur das Thor ständig in den Kampf gegen sie zieht, Odin von einer Riesin den heiligen Met stiehlt und Freyr sich eine Riesentochter als Frau auserwählt, auch die Götterburg wurde von den Riesen errichtet, was den Schluss nahe legt, dass das Verhältnis zwischen Göttern und Riesen recht vielschichtig ist. Auch werden hier ( in der Edda) die Riesen keineswegs als unbewusste Kräfte dargestellt, immerhin ist es ein Riese der den Brunnen an den Wurzeln des Weltenbaumes bewacht, dessen Name , Mimir, “Erinnerung” bedeutet, und dem das Wissen über den Ursprung der Dinge zugeschrieben wird. Er wird zu einem der wichtigsten Lehrer und Führer Odins. Das Vafthrudnismal besteht aus einem Dialog zwischen Odin und dem Riesen Vafthrudnir in dem sie den Ursprung der Welt und ihre Zerstörung , sowie die Geschicke von Riesen und Göttern erörtern.
Aus Jötunheimr stammen auch die drei mächtigen Riesinnen, die bei den Asen auftauchen, und ihren heiteren Spiel, ihrer Sorglosigkeit ein Ende zu setzen und ihnen Schwierigkeiten machen, was bedeutet, dass sie die Macht und Möglichkeit besitzen, sich den hohen Göttern entgegenzustellen.
Aus einem Riesen erschufen die Asen einst die Welt und in den späteren Geschichten der Edda wird davon gesprochen, wie sich Riesen und Asen aussöhnen.
Dennoch werden sie einen entscheidenden Anteil an der Vernichtung der Welt und am Untergang der Götter haben.
Im Medizinrad ist die Hauptfunktion des Ostens die Macht der Bestimmung, aus der östlichen Richtung kommt die Lebenskraft/ Lebensgeist, die uns befähigt Entscheidungen zu treffen, Absichten zu verfolgen; die Kraft, die der Energie in eine bestimmte Richtung drängt.
Die Lebenskraft ist die Kundalinienergie des tantrischen Buddhismus.
Sie durchströmt die Nadis, die auch als Kanäle der inneren Winde bezeichnet werden und zirkuliert in den Chakras , die quasi Zentren dieser Energie sind. Diese Lebenskraft wird mit dem Element Luft in Verbindung gebracht. Luft wird als Vermittler und nach Ausgleich strebende Element zwischen oben und unten, Yin und Yang betrachtet.
Gleichermaßen gilt der Osten auch als Ort der Spiritualität, der Reinheit und des Neuanfangs.
Der wiedererwachte zurückkehrende Lebensgeist der Natur drückt sich auch in den drei Tierkreiszeichen und ihren beherrschenden Planeten aus. Die Energie wird im Widder zur Kraft des Körpers (Vitalität) gedrängt, im Stier zur Zeugungsfähigkeit und im Zwilling zum intellektuellen Vermögen. In gleicher Weise könnte man die Einflüsse der Planeten Mars, Erde und Merkur beschreiben.
Es sind zunächst einmal ziemlich ungezähmte, ursprüngliche und ungeformte Kräfte, die beim Aufeinandertreffen mit den ihnen gegenüberliegenden Zeichen gewissermaßen ihre Struktur und ihren Sinn erhalten.
Vanaheimr
Hier im westlichen Teil der horizontalen Ebene liegt die Welt der Wanen. Es ist das Reich der Grundmuster des Organischen und der Verschmelzung, ein Ort der in fruchtbarer und statischer Balance befindlichen Kräfte. Wasser ist das Element dieser Welt.
Die Wanen werden als die alten Erdgottheiten, des Friedens, der Harmonie und Reichtums betrachtet. Anthropologische Deutungen lassen die Schlussfolgerung zu, dass damit die Göttinnen und Götter der bereits in Alteuropa lebenden Völker gemeint sind.
In der Edda wird davon berichtet, wie die Asen auf die Wanen stoßen, aber nicht in ihr Reich vordringen können, weil sie ihnen Widerstand entgegensetzen. Nach längeren Auseinandersetzungen kommt es zu einem Friedensabkommen, für das beide Seiten mit Geiseln bürgen. Durch den Geiselaustausch, gelangten einzelne Wanengötter nach Asgardh, zum Beispiel Freya, ihr Bruder und Njördr.
Die Wanen sind wie die Asen für die Menschen zu wichtigen Göttern und Göttinnen geworden, sie galten als Bringer von Reichtum, Fruchtbarkeit, Frieden Harmonie und Freude. Vor allem die Bauern brachten den Wetter- und Naturgottheiten ihre Opfer, um reiche Ernten, Sonne und Regen zu erhalten. Von den Wanen besteht aber eine enge Verbindung zu den Landgeistern, Elfen und manchmal wurden sie auch mit diesen gleichgestellt.
Ebenso sind ihre Geschicke mit den Riesen verknüpft; Freyr herrscht über Alfheim, die Frau, die er heiratete, war die Riesentochter Gerdr, die auch “Erdgöttin” oder “Beschützerin des kultivierten Landes” genannt wurde.
Niflheimr
In Urzeiten das Reich des reinen Eises, des Nebels und der tiefsten Finsternis. Seine vorherrschenden Bedingungen erinnern an die saturnalen Kräfte aus der Astrologie: starke Konzentration, Begrenzung, Kontraktion, Magnetismus und dadurch Strukturgebung. Aus Niflheimr fließt Isa das Welteneis, welches sich mit den Funken aus Muspelsheim, in der Entstehung von Ymir und Audumla vereint.
Später wurde Niflheimr in das Totenreich von Hel verlegt.
Svartalfheimr
sozusagen der dunkle Gegenpart zum Lichtelfenheim. Hier leben die Schwarzelfen, die Zwerge. Der deutsche und englische Name Zwerg/dwarf ist in seinem Ursprung noch ungeklärt, es besteht die Möglichkeit es mit dem Sanskritwort dhvaras in Verbindung zu bringen. Dies würde diese Welt zum Reich der Dämonen machen, was aber nur zum Teil zur Beschreibung der hier lebenden Wesen passt, die auch hamr genannt werden, und eine plastische formverleihende Substanz bezeichnet, die jedes Individuum umgibt und physische Macht aufbaut. Es ist im Weltenbaum gesehen eine unterirdische dunkle Welt., in der die Gestalt geformt, “geschmiedet” wird.
Die Märchen und Sagen von Zwergen stellen diese durchweg als geschickte Handwerker dar, viele von ihnen betreiben vor allem Bergbau, Schmiedekunst und Glasbläserei, zahlreiche magische Gegenstände stammen von hier, wie z. Bsp. Thors Hammer. Sie mischen sich selten in das Leben der Menschen ein, da es dennoch eine Vielzahl von Berichten gibt, die von den Begegnungen erzählen, ist der Kontakt zu ihnen möglich, soweit wir uns von unseren Vorurteilen lösen können, und imstande sind, die Bedingungen der dortigen Welt zu ertragen.
Es gibt sehr viel ungewöhnliches Wissen und Weisheit, selbst die Zwerge in den Märchen stellen zwar bodenständige, aber keineswegs dumme Wesen dar. Sie verfügen über Scharfsicht und Schläue, in der älteren Edda gibt es einen Abschnitt, indem sich Thor mit dem Zwerg Alviss im Frage und Antwort-Wettstreit misst. Er verliert diesen Wettstreit zwar, aber nicht weil er aus Unwissenheit passen muß, sondern vom Licht der aufgehenden Sonne berührt wird und daraufhin zu Stein erstarrt. (Was für ein herrliches Bild!)
Hel
In den tiefsten Regionen des Weltenbaums ist das Totenreich von Hel angesiedelt. Einst war dies einfach der Ort, wo alle, die nicht im Kampf gestorben sind, nach ihrem Tod hinkommen..
In der späteren Prosa Edda schildert Snorri das Gehege der Hel als riesengroß, außerordentlich hoch und von Gittern umgeben. Ihr Saal heißt Elend, Hunger ihre Schüssel, Gier ihr Messer, Träg ihr Knecht, Langsam ihre Magd, Einsturz ihre Schwelle, ihr Bett Kümmernis und ihr Vorhang dräuendes Unheil. Hel selbst ist halb schwarz und halb menschenfarbig, grimmig und furchtbar vom Aussehen.
Hier finden sich nicht nur die Einflüsse des christlichen Glaubens an die Hölle wieder, deutlich ist in Hel jene dunkle Seite der dreifachen großen Göttin wiederzuerkennen, die als Herrscherin über das Leben eben auch dessen Ende bestimmt. (siehe Kali...) So fließt aus eben jenen dunklen Gefilden, genauer aus dem Brunnen Hwergelmir (da Niflheimr nach Hel verlagert wurde) auch der Strom allen Lebens.
[img]undefined://img463.imageshack.us/img463/1181/yggdrasilrq7.gif[/img]
Der germanische Pantheon im Krypto demnächst im Aufbau...
Quellen:
Die Edda, Gylfaginning
Edred Thorsson " Runenkunde",
Ralph Metzner " Brunnen der Erinnerung"
Das Sonnenlied
Gut und Leben raubte lang allen Lebenden
Jener grimme Greis:
Über die Wegscheide, die er bewachte,
Konnte keiner lebend kommen.
Einsam immer saß er und aß,
Lud nie den Mann zum Mahl,
Bis müd und matt und unvermögend
Jetzt ein Gast die Gasse gegangen kam.
Des Tranks bedürftig beteuerte sich der Fremdling
Und heißen Hunger zu haben;
Mit verzagtem Herzen zeigt er Vertrauen
Zu dem übel gearteten.
Trank und Speise spendet er dem Müden
Gern aus ganzem Herzen,
Gedachte Gottes und gab dem Bedürftigen,
Weil er sich verworfen wußte.
Auf stand jener mit üblem Vorsatz;
Nicht bedurfte der Wandrer der Wohltat.
Die Sünde schwoll: im Schlaf ermordet er,
Wie weis er war, den Reuigen.
Den Gott im Himmel um Hilfe flehte der
Als er verwundet erwachte;
Aber der andere nahm seine Sünden auf sich,
Der ihn schuldlos erschlug.
Heilige Engel schwebten vom Himmel hernieder
Und bargen seine Seele:
Ein lauteres Leben lebt sie ewig
Bei Gott dem Allgütigen.
Besitz und Gesundheit sind keinem sicher,
Wie gut es ihm ergehe.
Oft verderbt uns, woran wir am wenigsten dachten;
Niemand setzt sich selbst sein Schicksal.
Nicht versahen sich's Säwaldi und Unnar,
Daß ihr Glück so bald zerbräche;
Doch mußten sie nackt, da nichts ihnen blieb,
Wie Wölfe fliehen zum Walde.
Zum Fall hat viele die Liebe geführt;
Viel Schmerzen schufen die Frauen:
Mein befleckte manche, die der mächtige Gott
Doch so schön geschaffen.
Schwertbrüder waren Swafudr und Swarthedin,
Mochten nicht ohn einander sein.
Eines Weibes wegen wurden sie sich feind:
Die stand ihnen zum Sturz bestimmt.
Alles vergaßen sie über dem Glanz der Schönen,
Scherz und schöne Tage,
Sie schlugen alles sich aus dem Sinn
Bis auf der Lieben lichten Leib.
Da wurden ihnen düster die dunkeln Nächte,
Sie schliefen den süßen Schlaf nicht mehr.
Aus diesem Harme erwuchs der Haß
Zwischen Bundesbrüdern.
Allzuoft wird Unenthaltsamkeit
Grimmig vergolten,
Den Holmgang gingen sie um das holde Weib
Und lagen beid im Blute.
Übermutes soll sich keiner vermessen:
Des ward ich wohl gewahr,
Denn abgefallen sind allermeist
Von Gott, die sich ihm ergaben.
Reich und mächtig waren Rädey und Webogi,
Lustig zu leben allein bedacht;
Von Feuer zu Feuer nun sieht man sie fahren,
Die schnöden Geschwüre zu bähen.
Sie hofften nur auf sich und dauchten sich hoch
Über alle Sterblichen;
Aber den Lauf wies ihrem Lose
Anders der Allmächtige.
Sie lebten nach Lust und Laune dahin
Und sparten im Spiele das Gold nicht:
Das büßen nun beide, da sie bettelnd wechseln
Zwischen Frost und Feuer.
Dem Abgünstigen traue nicht allzuviel
Wie süß er redt und raune.
Heuchl ihm Freundschaft: fremden Trug
Lassen wir weislich uns warnen.
So erging es Sörli dem guten,
Als er sich in Wigolfs Gewalt gab:
Er traut ihm treulich; doch jener trog ihn,
Der seinen Bruder erschlagen.
Er gewährt ihnen Frieden als war es von Herzen;
Man verhieß ihm Gold dagegen.
Sie schienen versöhnt beim süßen Met;
Noch kam der Falsch nicht zum Vorschein.
Aber darauf am andern Tag
Als sie Rygiartal erritten,
Mit Schwertern erschlugen sie den Schuldlosen
Und ließen sein Leben schwinden.
Die Hülle trugen sie auf heimlichen Wegen
Und bargen im Brunnen die Stücken.
Sie wollten es hehlen: der Herr aber sah's,
Der heilige, himmelhernieder.
Die Seele lud er, der süße Gott,
In seine Freuden zu fahren;
Doch mag er wohl säumig die Mordgesellen
Ihres langen Leids erledigen.
Die Disen bitte, die Bräute des Himmels,
Dir holdes Herz zu hegen:
Deinen Wünschen werden sie in kommenden Wochen
Alles zu Liebe lenken.
Das Werk des Unmuts, das auf dir lastet,
Büße nicht Böses häufend,
Liebestat versöhne den Schwerverletzten:
Das, sagt man, frommt der Seele.
Um Gnadengaben flehe zu Gott,
Dem mächtigen, der uns Menschen schuf
Übels viel befährt der Mann,
Der seinen Vater versäumt.
Mit brünstigem Flehn erbitte dir
Wes du dich bedürftig dünkst.
Wer nichts erbittet dem bietet man nichts:
Wer ersinnt des Schweigenden Schäden?
Spät komme ich gefahren, frühe beschieden
Vor des Fürsten Türe.
Da erhoff ich, was mir verheißen ist:
Kost erlangt wer verlangt.
Die Sünden sind schuld, daß wir trauernd scheiden
Aus dieser Welt des Wehs.
Niemand fürchte sich, der nichts verbrach:
Ein reines Herz errettet.
Wolfsgestalt gewinnen alle,
Die wandelbaren Sinnes sind.
Das erfährt wohl jeder, der fahren soll
Über feuriger Flammen Glut.
Freundlichen Rat und weise geflochtnen
Sagt ich dir siebenfach:
Vernimm ihn wohl und vergiß ihn nie,
Er ist wohl wert zu wissen.
Erst will ich dir sagen wie selig ich war
In dieser Welt des Wehs.
Das ist das andre: daß alle Menschen
Wider Willen Leichen werden.
Wollust und Stolz betrügt die Sterblichen,
Daß sie nach Schätzen schielen.
Zu langem Leide wird das lichte Gold;
Manchen betören Taler.
Munter meist erschien ich den Menschen,
Denn wenig wußt ich voraus:
Die zeitliche Welt hat wollustreich
Der Schöpfer geschaffen.
Mit Neigen saß ich und nickte lange;
Doch groß war die Lust zu leben.
Aber des Waltenden Willen entschied,
Zum Tode führen Wege viel.
Die Tage der Krankheit fühlt ich unsanft
Mir um die Hüfte geheftet;
Zerreißen wollt ich sie; aber sie waren stärker:
Leichter geht sich's lose.
Allein wußt ich, wie überall
Mir die Schmerzen schwollen.
Heim luden mich der Hölle Töchter
Graunvoll alle Abend.
Die Sonne sah ich, das schöne Tagsgestirn,
Sinken in die Welt des Schreiens,
Und der Hölle Gitter hört ich mir zur Linken
Schaurig erschallen.
Die Sonne sah ich blutrot scheinen,
Wie ich von der Welt mich wandte;
Doch heller schien sie mir und herrlicher
Als ich sie noch je gesehen.
Die Sonne sah ich, sie war so schön,
Als sah ich Gott den Schöpfer selbst.
Ich neigte der herrlichen heut zum letzten Mal
In dieser Welt des Wehs.
Die Sonne sah ich, so war ihr Glanz,
Daß sonst mir nichts bewußt mehr war.
Die Höllenflüsse hallten zur Linken mir
Gemischt mit manches Menschen Blut.
Die Sonne sah ich bebenden Angesichts,
Der Schrecken voll und Schmerzen,
Denn mein Herz, das hart bedrängte,
Zerging in Angst und Ohnmacht.
Die Sonne sah ich noch selten verzagter;
Ich war der Welt schier halb entwandt;
Die Zunge stand mir starr im Munde,
So fühlt ich sie von Frost erfaßt.
Die Sonne sollt ich nicht wiedersehn
Nach jenem trüben Tage;
Der blaue Himmel verbarg sich mir,
In Schmerzen entschwand die Besinnung.
Der Stern der Hoffnung (die Seele) in der Stunde der Neugeburt
Entflog der bangen Brust.
Er schwang sich hoch empor und setzte sich nirgends,
Daß er zur Ruhe kommen konnte.
Aber am ängstlichsten war mir die eine Nacht,
Wo ich starr lag auf dem Stroh:
Da verstand ich erst ganz das göttliche Wort:
Vom Staube stammen die Sterblichen.
Das wiss' und erwäge der waltende Gott,
Der die Welt und den Himmel wirkte,
Wie einsam wir beim Abschied bleiben,
Zählten wir gleich der Freunde viel.
Seiner Taten Frucht empfängt ein jeder:
Selig wer da wohl gewirkt!
Ich schatzentblößter kam auf ein Bett
Von schierem Sande zu liegen.
Der Haut zu pflegen vergißt man der Pflicht:
Dies dünkt das erste Bedürfnis;
Doch mir verleidete sich die Lauge solchen Bads
Über alle Maßen.
Auf der Nornen Stuhl saß ich neun Tage,
Ward dann auf den Hengst gehoben.
Schauerlich schien die Sonne der Riesin
Aus Nacht und Nebel nieder.
Innen und außen wähnt ich alle sieben
Unterwelten zu durchwandern:
Auf und nieder sucht ich ängstlich den Weg,
Der leidlicher zu wandern wäre.
Nun ist zu sagen, was ich zuerst ersah,
Als ich zu den Qualorten kam:
Versengte Vögel, die Seelen waren,
Flogen wie Fliegen umher.
Von Westen drangen die Drachen des Wahns
Und bedeckten die glühenden Gassen.
Sie schlugen die Schwingen als sollte der Himmel
Bersten und die Erde.
Den Sonnenhirsch sah ich von Süden kommen
Von zwein am Zaum geleitet;
Auf dem Felde standen seine Füße,
Die Hörner hob er zum Himmel.
Von Norden ritten der Nüchternheit Söhne;
Ihrer sieben sah ich.
Volle Hörner hoben sie des herrlichen Mets
Aus des guten Gottes Brunnen.
Der Wind schwieg, die Wasser stockten:
Da hört ich kläglichen Klang.
Aus allen Kräften eifrige Weiber
Mahlten den Müll zum Mahl.
Triefende Steine sah ich die traurigen Weiber
Übel handhaben;
Blutige Herzen hingen von ihren Brüsten
Zu langem Leide nieder.
Viel Männer sah ich matt von Wunden
Auf den glühenden Gassen.
Ihr Angesicht dauchte mich immerdar
Rot von rauchendem Blut.
Viele sah ich der Erde befohlen
Ohne das letzte Geleit;
Heidnische Sterne umstanden ihr Haupt
Von Todesstäben getroffen.
Manche sah ich da, die der Mißgunst sich
Um anderer Glück ergeben,
Blutge Runen standen auf ihrer Brust
Vermerkt des meinethalb.
Manchen sah ich da, der weglos mußte
In der Öde traurig irren.
Der Lohn wird dem, der dieser Welt
Eitelkeit sich äffen läßt.
Männer sah ich da, die manches Stück
Von andrer Gut sich angeeignet;
In Scharen gingen sie zu Schatzliebs Burg
Und schleppten Bürden von Blei.
Männer sah ich da, die manchen hatten
Entleibt dem Gut zuliebe;
Die Brust durchbohrten den Bösewichtern
Grimme Giftdrachen.
Männer sah ich da, die es missen wollten,
Die heiligen Tage zu halten;
Ihre Hände waren an heiße Steine
Notfest genagelt.
Männer sah ich da, die mehr als billig
Der Hochmut höhnte.
Ihr Gewand war wunderbar
Übergossen mit Blut.
Männer sah ich da, die manch Wort hatten
Auf andre Leute gelogen:
Ihren Häuptern hackten die Höllenraben
Eifrig die Augen aus.
Alle Schrecken mag einer nicht wissen,
Die die Höllenkinder quälen.
Süße Sünden werden schwer gebüßt;
Hochmut kommt vor dem Fall.
Männer sah ich da, die manchen Schatz
Gott zuliebe gegeben:
Himmlische Kerzen über ihren Häuptern
Brannten lichterloh.
Männer sah ich da, die großmütig
Den Armen geholfen hatten:
Heilige Bücher lasen die Himmlischen
Über ihren Häuptern.
Männer sah ich da, die sich gemartert
Hatten viel mit Fasten.
Ihnen neigten die Engel Gottes:
Das ist süße Seligkeit.
Männer sah ich da, die ihrer Mutter
Das Mahl zum Mund geführt.
In Himmelsstrahlen standen ihnen
Die Betten gebreitet.
Himmlische Mädchen wuschen ihnen
Die Seele rein von Sünden,
Die freiwillig mit keuschem Fasten
Sich manchen Tag gemartert.
Himmlische Wagen sah ich zum Himmel fahren
Empor die göttlichen Gassen.
Männer lenkten sie, die unter Mörderhand
Ledig sanken aller Schuld.
Allmächtiger Vater, gleichmächtiger Sohn,
Heiliger Geist des Himmels,
Dich bitt ich, nimm die du erschaffen hast
Uns aus dem Elend alle.
Beugwör und Listwör sitzen vor des Hirten Tor
Auf dem Orgelstuhl,
Flüssiges Eisen entfließt ihren Nasen;
So weckten sie Haß und Wut.
Frigg, Odins Frau, fährt auf der Erde Schiff
Zu der Wollust Wonne,
Ihre Segel senkt sie spät,
Die an harten Tauen hangen.
Erbe, dein Vater allein verhalf dir
Mit Solkatlis Söhnen
Zu des Hirschen Horn, das aus dem Hügel nahm
Der weise Wigdwalin.
Das sind die Runen, die da ritzten
Niörds Töchter neun,
Radwör die älteste und Kreppwör die jüngste,
Mit ihrer Schwestern sieben.
Welche Gewalttaten wirkten nicht
Swafund Swaflogi!
Blut weckten sie, Wunden sogen sie
Tödliche, bitterböse.
Dieses Lied, das ich dich lehrte,
Sollst du vor dem Volke singen:
Das Sonnenlied wird selten wohl
Den Leuten zu lügen scheinen.
Hier laß uns scheiden; am schönen Tag
Finden wir uns wieder.
Gebe Gott den Begrabnen Ruhe
Und verleihe den Lebenden Frieden.
Tröstliche Lehre ward dir im Traum gesungen
Und Wahrheit ward dir enthüllt.
Von allen Lebenden war niemand so gelehrt,
Daß er das Sonnenlied singen hörte.
[img]undefined://www.gifart.de/gif234/linien/00004955.gif[/img]
Simrock-Übersetzung
--------------------------------------------------------------------------------------
Yggdrasil,
der Weltenbaum der germanischen Mythologie ist eine der schönsten Schilderungen der verschiedenen Sphären der Existenz.
Die Zweige der Esche breiten sich über die ganze Welt und reichen hinauf bis über den Himmel. Drei Wurzeln halten ihn aufrecht, eine reicht zu der Unterwelt der Asen an den Fluss Äsir, die andere zu den Hrimthursen, wo einstmals Ginnungagap war; die dritte steht über Niflheim. Unter dieser Wurzel ist Hwergelmir und Nidhögg nagt von unten an ihr.
Bei der anderen Wurzel, die sich zu den Hrimthursen erstreckt, ist Mimirs Brunnen, worin Weisheit und Verstand verborgen sind. Der Eigner des Brunnens heißt Mimir, und ist voller Weisheit, weil er jedem Tag aus dem Giallarhorn trinkt. Unter der dritten Wurzel der Esche, die zum unteren Himmel der Asen geht, ist ein Brunnen, der sehr heilig ist, Urds Brunnen genannt: der Götter Gerichtsstätte, wohin täglich die Asen über Bifröst reiten.
Es steht ein schönes Gebäude unter der Esche bei dem Brunnen: aus dem kommen die drei Mädchen, die Urd, Skuld und Werdani, Bestimmerinnen aller Menschen Lebenszeit, die Nornen. Täglich begießen sie mit dem Wasser aus dem Brunnen und es zugleich mit Dünger, der um den Brunnen liegt, die Zweige, damit sie nicht dörren oder faulen. Dieses Wasser ist so heilig, dass alles, was mit ihm in Berührung kommt, so weiß wird wie die Haut, die inwendig in der Eierschale liegt.
"Ein Adler sitzt in den Zweigen der Esche, der viele Dinge weiß, und zwischen seinen Augen sitzt ein Habicht, Wedfölnir genannt. Ein Eichhörnchen, das Ratarösk heißt, springt auf und nieder an der Esche und trägt Zankworte hin und her zwischen dem Adler und Nidhögg.
Eine Ziege, Heidrun, lebt im Geäst der Esche, ihre Milch ernährt Odins Krieger. Vier Hirsche laufen umher an den Zweigen der Esche, und beißen die Knospen ab. Sie heißen Dwain, Dwalin, Dunneir, Durathror. Und so viele Schlangen sind in Hwergelmir bei Nidhögg, dass es keine Zunge zählen mag." (Edda, Gylfaginning)
Tau, der von Yggdrasil kommt, nennt man Honigtau: davon ernähren sich die Bienen.
Auch zwei Schwäne nähren sich von dem Urdbrunnen und von ihnen kommt das Vogelgeschlecht. Diese Schwäne als Symbol der Unschuld, werden oft mit der psychologischen Entsprechung des innersten menschlichen Selbst in Zusammenhang gebracht.
Neben all dem befinden sich auch viele Wohnungen und Hallen der Götter und Alfen im Himmel von Yggdrasil.
Die einzelnen Sphären und deren Deutung.
Asgardhr
Edred Thorsson beschreibt dies als Reich des Bewusstseins, welches selbst und aus sich selbst heraus komplex ist. Es ist die oberste Welt, hier wohnen die Asengötter, welche von den kurganischen Eroberer mitgebracht wurden, und aufgrund ihrer eigenen Überlegenheit an die Spitze der Hierarchie.
In Asgardh gibt es etliche Hallen in denen die verschiedenen Götter wohnen, auch die in der Schlacht gefallenen Helden reisen nach ihrem Tod hierher.
Der oberste Punkt nennt sich Hlidskjalf , dies ist der Thron Odins, von wo aus er die gesamten Welten zu überblicken vermag.
Asgardh ist der Wohnort des Fetsch/Fylgia (persönliche Schutzgottheit) und das Haus des Önd (-Lebensatem).
Ljossalfheimr
dies ist die Heimat der Lichtelfen, eine lichtdurchflutete Region und weil das Licht zur Erkenntnis führt, wird dieser Welt der nach Verständnis und Harmonie strebende Geist zugeordnet.
Elfen sind leuchtende Wesen, die sich gerne in lichten Hainen, an Quellen, in der Nähe von Blumen und Bäumen, auf Hügeln, Felsen und an Wasserfällen aufhalten. Ihr entsprechendes Pendant findet sich in fast jeder Religion, wie es zum Beispiel die indischen Devas sind, die griechischen Musen oder die christlichen Engel.
Im allgemeinen geht man davon aus, dass sie eine wohltuende Energie verbreiten, inspirieren und heilen mit einer herrlichen Musik und wunderschönen zarten Farben. Sie kümmern sich zwar wenig um die Angelegenheiten der Menschen, dennoch kann man davon ausgehen, dass ein Kontakt mit ihnen möglich ist.
Sie können dem nach höheren Ebenen Strebenden helfen und begleiten, doch wird auch davon berichtet, dass sie Kinder stehlen, und Menschen in ihr Reich locken, aus dem sie nicht mehr zurück finden können, ein Zustand, der sich im Diesseits als Wahnsinn äußert.
Midhgard
ist die eigentliche Heimat der Menschen. Es ist die Ebene der materiell manifestierten Dinge und Ereignisse. Im Menschen selbst ist es der Körper, aber auch das Allpotential des Selbst. Von hier aus beginnt der Suchende seine Reise in die Anderswelt, hier treffen alle Welten aufeinander. Umschlungen wird Midhgard von der Weltenschlange, die den Zyklus des Leben darstellt, welches sich regeneriert, in dem sich selbst verschlingt.
Um eine Reise in die anderen Welten zu unternehmen, muß man die Vorstellung aufgeben, dies sei die einzig erfahrbare Wirklichkeit. Da sich unsere Aufmerksamkeit naturgegebener maßen jedoch auf diese Realität bezieht, bedarf es der Fähigkeit, Kraft und Motivation, um hiervon loszulassen. Schmerzliche Erfahrungen verhelfen dazu, dass man “das Bewusstsein verliert”, psychedelische Drogen, diverse Ekstase - bzw. Trancetechniken, Rituale, Meditationen aber auch künstlerische oder wissenschaftliche Tätigkeiten.
Muspelsheim
das Reich des reinen Feuers, der Funken, der Elektrizität. Hier finden wir die Expansion, die Kraft reiner Energie, die sich ständig ausdehnt.
In der altnordischen Kosmologie entstand die Welt aus der dynamischen Wechselwirkung zwischen Feuer und Eis über und innerhalb eines leeren Abgrundes, des magischen geladenen Nichts, Ginnungagap. Hitze und Feuerfunken schmelzen die tödlichen Eisströme und der Urriese Ymir entsteht, aus dem Odin und seine beiden Brüder die Welt erschaffen.
Sowohl Muspelsheim als auch Niflheim sind keine Orte, die man auf schamanischen Reisen besuchen würde, es sind Reiche polarer Extreme, die Urquellen der Energie, die Grenzen der Struktur.
Muspelsheim liegt in südlicher Richtung, hier liegt auch auf dem Rad der westlichen Astrologie das Element Feuer.
Der Vergleich mit dem Medizinrad offenbart zwar wieder die Verschiebung der Elemente, was bedeutet das an dieser Stelle Wasser statt Feuer erscheint, dennoch kommt es wieder zur Übereinstimmung in der Richtungsmacht des Südens, dem die Hauptfunktion “Geben” zugeteilt wird.
Jötunheimr/ Totunheimr
Das Reich in dem die Riesen heimisch sind, von denen man annimmt, dass sie Personifizierungen mächtiger Naturgewalten sind. Diese sind für den Menschen so manches mal bedrohlich und gefährlich, aber generell ein Bestandteil des natürlichen Zyklus und damit lebenswichtig. Nur das sich eben diese gewaltigen Kräfte außerhalb der menschlichen Moral bewegen, sondern einfach ihren eigene Regeln und Gesetzen folgen. Mitunter liegt der Vergleich mit den griechischen Titanen nahe, die man zu den archaischen evolutionären Urkräften und Ereignissen zählt.
Es ist ein Ort der ständigen Bewegung, der elementaren Kräfte und Energien des Universums, das Reich, das allem, was ihm begegnet Opposition und Widerstand entgegensetzen will, die Kraft der Auflösung und Täuschung, reaktive Kraft der Zerstörung, die für die Evolution erforderlich ist. So beschreibt es Edred Thorsson.
Die Edda berichtet über keine Verbindungen zwischen Menschen und Riesen, wohingegen die Asengötter reichlich mit ihnen zu tun haben. Nicht nur das Thor ständig in den Kampf gegen sie zieht, Odin von einer Riesin den heiligen Met stiehlt und Freyr sich eine Riesentochter als Frau auserwählt, auch die Götterburg wurde von den Riesen errichtet, was den Schluss nahe legt, dass das Verhältnis zwischen Göttern und Riesen recht vielschichtig ist. Auch werden hier ( in der Edda) die Riesen keineswegs als unbewusste Kräfte dargestellt, immerhin ist es ein Riese der den Brunnen an den Wurzeln des Weltenbaumes bewacht, dessen Name , Mimir, “Erinnerung” bedeutet, und dem das Wissen über den Ursprung der Dinge zugeschrieben wird. Er wird zu einem der wichtigsten Lehrer und Führer Odins. Das Vafthrudnismal besteht aus einem Dialog zwischen Odin und dem Riesen Vafthrudnir in dem sie den Ursprung der Welt und ihre Zerstörung , sowie die Geschicke von Riesen und Göttern erörtern.
Aus Jötunheimr stammen auch die drei mächtigen Riesinnen, die bei den Asen auftauchen, und ihren heiteren Spiel, ihrer Sorglosigkeit ein Ende zu setzen und ihnen Schwierigkeiten machen, was bedeutet, dass sie die Macht und Möglichkeit besitzen, sich den hohen Göttern entgegenzustellen.
Aus einem Riesen erschufen die Asen einst die Welt und in den späteren Geschichten der Edda wird davon gesprochen, wie sich Riesen und Asen aussöhnen.
Dennoch werden sie einen entscheidenden Anteil an der Vernichtung der Welt und am Untergang der Götter haben.
Im Medizinrad ist die Hauptfunktion des Ostens die Macht der Bestimmung, aus der östlichen Richtung kommt die Lebenskraft/ Lebensgeist, die uns befähigt Entscheidungen zu treffen, Absichten zu verfolgen; die Kraft, die der Energie in eine bestimmte Richtung drängt.
Die Lebenskraft ist die Kundalinienergie des tantrischen Buddhismus.
Sie durchströmt die Nadis, die auch als Kanäle der inneren Winde bezeichnet werden und zirkuliert in den Chakras , die quasi Zentren dieser Energie sind. Diese Lebenskraft wird mit dem Element Luft in Verbindung gebracht. Luft wird als Vermittler und nach Ausgleich strebende Element zwischen oben und unten, Yin und Yang betrachtet.
Gleichermaßen gilt der Osten auch als Ort der Spiritualität, der Reinheit und des Neuanfangs.
Der wiedererwachte zurückkehrende Lebensgeist der Natur drückt sich auch in den drei Tierkreiszeichen und ihren beherrschenden Planeten aus. Die Energie wird im Widder zur Kraft des Körpers (Vitalität) gedrängt, im Stier zur Zeugungsfähigkeit und im Zwilling zum intellektuellen Vermögen. In gleicher Weise könnte man die Einflüsse der Planeten Mars, Erde und Merkur beschreiben.
Es sind zunächst einmal ziemlich ungezähmte, ursprüngliche und ungeformte Kräfte, die beim Aufeinandertreffen mit den ihnen gegenüberliegenden Zeichen gewissermaßen ihre Struktur und ihren Sinn erhalten.
Vanaheimr
Hier im westlichen Teil der horizontalen Ebene liegt die Welt der Wanen. Es ist das Reich der Grundmuster des Organischen und der Verschmelzung, ein Ort der in fruchtbarer und statischer Balance befindlichen Kräfte. Wasser ist das Element dieser Welt.
Die Wanen werden als die alten Erdgottheiten, des Friedens, der Harmonie und Reichtums betrachtet. Anthropologische Deutungen lassen die Schlussfolgerung zu, dass damit die Göttinnen und Götter der bereits in Alteuropa lebenden Völker gemeint sind.
In der Edda wird davon berichtet, wie die Asen auf die Wanen stoßen, aber nicht in ihr Reich vordringen können, weil sie ihnen Widerstand entgegensetzen. Nach längeren Auseinandersetzungen kommt es zu einem Friedensabkommen, für das beide Seiten mit Geiseln bürgen. Durch den Geiselaustausch, gelangten einzelne Wanengötter nach Asgardh, zum Beispiel Freya, ihr Bruder und Njördr.
Die Wanen sind wie die Asen für die Menschen zu wichtigen Göttern und Göttinnen geworden, sie galten als Bringer von Reichtum, Fruchtbarkeit, Frieden Harmonie und Freude. Vor allem die Bauern brachten den Wetter- und Naturgottheiten ihre Opfer, um reiche Ernten, Sonne und Regen zu erhalten. Von den Wanen besteht aber eine enge Verbindung zu den Landgeistern, Elfen und manchmal wurden sie auch mit diesen gleichgestellt.
Ebenso sind ihre Geschicke mit den Riesen verknüpft; Freyr herrscht über Alfheim, die Frau, die er heiratete, war die Riesentochter Gerdr, die auch “Erdgöttin” oder “Beschützerin des kultivierten Landes” genannt wurde.
Niflheimr
In Urzeiten das Reich des reinen Eises, des Nebels und der tiefsten Finsternis. Seine vorherrschenden Bedingungen erinnern an die saturnalen Kräfte aus der Astrologie: starke Konzentration, Begrenzung, Kontraktion, Magnetismus und dadurch Strukturgebung. Aus Niflheimr fließt Isa das Welteneis, welches sich mit den Funken aus Muspelsheim, in der Entstehung von Ymir und Audumla vereint.
Später wurde Niflheimr in das Totenreich von Hel verlegt.
Svartalfheimr
sozusagen der dunkle Gegenpart zum Lichtelfenheim. Hier leben die Schwarzelfen, die Zwerge. Der deutsche und englische Name Zwerg/dwarf ist in seinem Ursprung noch ungeklärt, es besteht die Möglichkeit es mit dem Sanskritwort dhvaras in Verbindung zu bringen. Dies würde diese Welt zum Reich der Dämonen machen, was aber nur zum Teil zur Beschreibung der hier lebenden Wesen passt, die auch hamr genannt werden, und eine plastische formverleihende Substanz bezeichnet, die jedes Individuum umgibt und physische Macht aufbaut. Es ist im Weltenbaum gesehen eine unterirdische dunkle Welt., in der die Gestalt geformt, “geschmiedet” wird.
Die Märchen und Sagen von Zwergen stellen diese durchweg als geschickte Handwerker dar, viele von ihnen betreiben vor allem Bergbau, Schmiedekunst und Glasbläserei, zahlreiche magische Gegenstände stammen von hier, wie z. Bsp. Thors Hammer. Sie mischen sich selten in das Leben der Menschen ein, da es dennoch eine Vielzahl von Berichten gibt, die von den Begegnungen erzählen, ist der Kontakt zu ihnen möglich, soweit wir uns von unseren Vorurteilen lösen können, und imstande sind, die Bedingungen der dortigen Welt zu ertragen.
Es gibt sehr viel ungewöhnliches Wissen und Weisheit, selbst die Zwerge in den Märchen stellen zwar bodenständige, aber keineswegs dumme Wesen dar. Sie verfügen über Scharfsicht und Schläue, in der älteren Edda gibt es einen Abschnitt, indem sich Thor mit dem Zwerg Alviss im Frage und Antwort-Wettstreit misst. Er verliert diesen Wettstreit zwar, aber nicht weil er aus Unwissenheit passen muß, sondern vom Licht der aufgehenden Sonne berührt wird und daraufhin zu Stein erstarrt. (Was für ein herrliches Bild!)
Hel
In den tiefsten Regionen des Weltenbaums ist das Totenreich von Hel angesiedelt. Einst war dies einfach der Ort, wo alle, die nicht im Kampf gestorben sind, nach ihrem Tod hinkommen..
In der späteren Prosa Edda schildert Snorri das Gehege der Hel als riesengroß, außerordentlich hoch und von Gittern umgeben. Ihr Saal heißt Elend, Hunger ihre Schüssel, Gier ihr Messer, Träg ihr Knecht, Langsam ihre Magd, Einsturz ihre Schwelle, ihr Bett Kümmernis und ihr Vorhang dräuendes Unheil. Hel selbst ist halb schwarz und halb menschenfarbig, grimmig und furchtbar vom Aussehen.
Hier finden sich nicht nur die Einflüsse des christlichen Glaubens an die Hölle wieder, deutlich ist in Hel jene dunkle Seite der dreifachen großen Göttin wiederzuerkennen, die als Herrscherin über das Leben eben auch dessen Ende bestimmt. (siehe Kali...) So fließt aus eben jenen dunklen Gefilden, genauer aus dem Brunnen Hwergelmir (da Niflheimr nach Hel verlagert wurde) auch der Strom allen Lebens.
[img]undefined://img463.imageshack.us/img463/1181/yggdrasilrq7.gif[/img]
Der germanische Pantheon im Krypto demnächst im Aufbau...
Quellen:
Die Edda, Gylfaginning
Edred Thorsson " Runenkunde",
Ralph Metzner " Brunnen der Erinnerung"
- Onime
- Beiträge: 577
- Registriert: 13. Feb 2008 19:35
- Religionszugehörigkeit: Ich bin Gott.
- Wohnort: 0=2
- Kontaktdaten:
So hier is dann auch noch mal die (komplette?) onlineversion undefined://www.thomasnesges.de/edda/
mfg Onime
mfg Onime
- Rall Schorrdas
- Beiträge: 919
- Registriert: 16. Aug 2006 15:11
- Wohnort: Bunt ist das Dasein, und granatenstark.
Die Übersetzung ist schlecht und komplett veraltet. Und dieses Chakren-gekrakel von Lestat ist Blödsinn hoch 93.
Wenn Du Dich für die Edda interessierst, dann hole Dir doch einfach die Reklam-Ausgabe. Die genügt halbwegs modernen Ansprüchen für Studien und kostet außerdem auch nicht die Welt.
Rall
Wenn Du Dich für die Edda interessierst, dann hole Dir doch einfach die Reklam-Ausgabe. Die genügt halbwegs modernen Ansprüchen für Studien und kostet außerdem auch nicht die Welt.

Rall
Savior Machine, creation of mine, we shall be unified, we ´re the titans of our time!
- Apokalypse
- Beiträge: 266
- Registriert: 25. Aug 2007 15:29
- Wohnort: Wer suchet der findet, wer net suchet, der findet auch!
- Kontaktdaten:
Moin,
Hier is die edda bei undefined://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2659&kapitel=3&cHash=9c7a018a90edda101#gb_found
eine andere übersetzung
jetzt brauchen wir einen fachmann - welche die bessere ist
mgf Apo
Hier is die edda bei undefined://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=2659&kapitel=3&cHash=9c7a018a90edda101#gb_found
eine andere übersetzung
jetzt brauchen wir einen fachmann - welche die bessere ist
mgf Apo
The Chaos
by G. Nolst Trenite' a.k.a. "Charivarius" 1870-1946
"Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmass menschlicher Dummheit betrachten."
-Voltaire
by G. Nolst Trenite' a.k.a. "Charivarius" 1870-1946
"Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmass menschlicher Dummheit betrachten."
-Voltaire
- Rall Schorrdas
- Beiträge: 919
- Registriert: 16. Aug 2006 15:11
- Wohnort: Bunt ist das Dasein, und granatenstark.
- Apokalypse
- Beiträge: 266
- Registriert: 25. Aug 2007 15:29
- Wohnort: Wer suchet der findet, wer net suchet, der findet auch!
- Kontaktdaten:
- Rall Schorrdas
- Beiträge: 919
- Registriert: 16. Aug 2006 15:11
- Wohnort: Bunt ist das Dasein, und granatenstark.
Jaja.
Es gibt da eben diese 2 Übersetzungen aus dem 19. Jh., auf denen schon ewig kein Copyright mehr ist. Und aus eben diesem Grunde werden sie immer wieder neu aufgelegt. Nur der Einband und gelegendlich die Vorwörter wechseln...
Rall
Es gibt da eben diese 2 Übersetzungen aus dem 19. Jh., auf denen schon ewig kein Copyright mehr ist. Und aus eben diesem Grunde werden sie immer wieder neu aufgelegt. Nur der Einband und gelegendlich die Vorwörter wechseln...

Rall
Savior Machine, creation of mine, we shall be unified, we ´re the titans of our time!
hörn wir wieder nebulöse Tinitus-Stimmen, Ralli ?
unterhalten wir uns schon mit virtuellen Karteileichen ?
Mal wieder Single ?
schlägt das Borderliner Syndrom wieder zu Tage ?
Oder hat selbst der Bastei-Groschenverlag Deine geistigen Ergüsse abgelehnt...würds mal bei der Pilcher versuchen, dort stehen sie auf Schmalzkringel...
Licht und Liebe und einen ganzen Sack voll Glück nach NRW
PS: Nen Nebenjob von Dir, Menne ?
undefined://de.youtube.com/watch?v=LARl1HnLxVM
Les Tat
unterhalten wir uns schon mit virtuellen Karteileichen ?
Mal wieder Single ?
schlägt das Borderliner Syndrom wieder zu Tage ?
Oder hat selbst der Bastei-Groschenverlag Deine geistigen Ergüsse abgelehnt...würds mal bei der Pilcher versuchen, dort stehen sie auf Schmalzkringel...

Licht und Liebe und einen ganzen Sack voll Glück nach NRW
PS: Nen Nebenjob von Dir, Menne ?
undefined://de.youtube.com/watch?v=LARl1HnLxVM
Les Tat

HEL ,
Oh Man was is das für ein Zickenverhalten hier im Forum ???
Tipp an die Administration :
Gastschreiberfunktion DEAKTIVIEREN
Ihr habt echt ne schlechte Stimmung hier im Board
Vor allem finde ich es sehr feige, das einige immer ihre Namen ändern, doch ich weiß wer sich hier rumtreibt ... hehehe
Würde das Forum geschützter sein, hätte es vielleicht eine bessere Stimmung und vernünftigere Beiträge, denn ansich ist es ja nicht schlecht.
Grüße
Oh Man was is das für ein Zickenverhalten hier im Forum ???
Tipp an die Administration :
Gastschreiberfunktion DEAKTIVIEREN
Ihr habt echt ne schlechte Stimmung hier im Board
Vor allem finde ich es sehr feige, das einige immer ihre Namen ändern, doch ich weiß wer sich hier rumtreibt ... hehehe
Würde das Forum geschützter sein, hätte es vielleicht eine bessere Stimmung und vernünftigere Beiträge, denn ansich ist es ja nicht schlecht.
Grüße
- Rall Schorrdas
- Beiträge: 919
- Registriert: 16. Aug 2006 15:11
- Wohnort: Bunt ist das Dasein, und granatenstark.
Nein, nein.
Der Kerl ist einfach nur ein Spinner, der meint, er wäre der größte Suppenmaggier des Planeten Pluto oder dergleichen. Ist vor ein paar Monaten gewissermaßen gegangen worden, weil er sich als Moderator doch etwas arg selbstherrlich benommen hat. Ist mit hoch erhobener Nase davonstolziert und hat einige recht verdutzte Leute zurückgelassen. Von Selbsteinsicht oder gar logischen Argumenten zum Thema keine Spur bei ihm (s.o.).
...
Naja, solche Leute gibts eben leider. Einfach ignorieren. Aber deshalb Andere ausschließen, die mit dem Ganzen nichts zu tun haben... Näääääääääää. Ich kenne on mir selber doch den Hang, in einem Forum nicht zu texten, wenn ich mich dafür erst anmelden muß...
Rall
Der Kerl ist einfach nur ein Spinner, der meint, er wäre der größte Suppenmaggier des Planeten Pluto oder dergleichen. Ist vor ein paar Monaten gewissermaßen gegangen worden, weil er sich als Moderator doch etwas arg selbstherrlich benommen hat. Ist mit hoch erhobener Nase davonstolziert und hat einige recht verdutzte Leute zurückgelassen. Von Selbsteinsicht oder gar logischen Argumenten zum Thema keine Spur bei ihm (s.o.).
...
Naja, solche Leute gibts eben leider. Einfach ignorieren. Aber deshalb Andere ausschließen, die mit dem Ganzen nichts zu tun haben... Näääääääääää. Ich kenne on mir selber doch den Hang, in einem Forum nicht zu texten, wenn ich mich dafür erst anmelden muß...

Rall
Savior Machine, creation of mine, we shall be unified, we ´re the titans of our time!
Hail Dir Rall Schorrdas,
Nun der Bericht wie er am Anfang angedeutet wurde ist ansich nicht schlecht, beschäftige mich mit gleicher und ähnlicher Thematik, auch im allgemeinen habt Ihr hier ganz gute Beiträge, wenn nur nicht immer diese Störenfriede wären...
Ich tendiere mehr in die alte Art der Hexenkunst und überwiegen in die klassische Mythologie.
Ach ja das Wort Suppenmagier find ich echt gut hehe...
Na ich werd mich hier im Forum mal noch ein wenig durchlesen, denn bestimmt gibt es auch noch einige unter Euch die nicht nur im Suppentopf herumrühren
Grüße vom Fährmann
Nun der Bericht wie er am Anfang angedeutet wurde ist ansich nicht schlecht, beschäftige mich mit gleicher und ähnlicher Thematik, auch im allgemeinen habt Ihr hier ganz gute Beiträge, wenn nur nicht immer diese Störenfriede wären...
Ich tendiere mehr in die alte Art der Hexenkunst und überwiegen in die klassische Mythologie.
Ach ja das Wort Suppenmagier find ich echt gut hehe...
Na ich werd mich hier im Forum mal noch ein wenig durchlesen, denn bestimmt gibt es auch noch einige unter Euch die nicht nur im Suppentopf herumrühren
Grüße vom Fährmann
- Mimeo
- Gesperrt
- Beiträge: 109
- Registriert: 8. Feb 2008 14:55
Im Grunde genommen sind Lestat und Ralliger beide die Edda-Liebhaber schlechthin, eins von vielen unzertrennlichen (Kräuter)Päärchen wie zwei Fliegen auf nem Klecks süßem Sirup. Ich harre ja im Übrigen immer noch der Dinge, die da kommen mögen, dem Gorbi-Breschnjew-Bruderkuss. Aber momentan heißts halt noch: "Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein." Hach, ein einziges Trauerspiel.
Gruss,
Mimeo
Gruss,
Mimeo
enjoy!
- Azazel
- Site Admin
- Beiträge: 11545
- Registriert: 20. Mär 2005 15:54
- Religionszugehörigkeit: keine
- Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
- Kontaktdaten:
-
- Beiträge: 231
- Registriert: 22. Feb 2008 14:04
Hail
Nun ja,...sicher gib ich Dir AZAZEL recht was die Anteilnahme und Äußerungen der einzelnen Meinungen angeht.
Ich hatte das anfangs auch so gehalten, (Gäste durften Beiträge schreiben) doch wie Du selbst siehst hat man ständig nur Ärger mit so einigen die meinen sie müssten nur quatsch verzapfen und die Boardstimmung stören.
Und ich finde ein kleiner vernünftiger Kreis von Mitgliedern hat mehr Niveau als viele Schreiber und massig Beiträge die ständig vom Thema abweichen, so wie es nun mal gerade hier im Moment erscheint (sorry aber Du hast ja gefragt *grins*)
Was bitte hat das mit Inzuchtgesellschaft zu tun... ???
Ok is ja Dein Forum, jedoch sag ma ganz ehrlich... nervt es Dich nicht wenn sich ständig die Leute aneinander reiben und die Threads als persönlichen Chat missbrauchen ?
Habe hier heute so einiges gelesen und dachte mir größtenteils meinen Teil .... hmmm
MhG Charon
Nun ja,...sicher gib ich Dir AZAZEL recht was die Anteilnahme und Äußerungen der einzelnen Meinungen angeht.
Ich hatte das anfangs auch so gehalten, (Gäste durften Beiträge schreiben) doch wie Du selbst siehst hat man ständig nur Ärger mit so einigen die meinen sie müssten nur quatsch verzapfen und die Boardstimmung stören.
Und ich finde ein kleiner vernünftiger Kreis von Mitgliedern hat mehr Niveau als viele Schreiber und massig Beiträge die ständig vom Thema abweichen, so wie es nun mal gerade hier im Moment erscheint (sorry aber Du hast ja gefragt *grins*)
Was bitte hat das mit Inzuchtgesellschaft zu tun... ???
Ok is ja Dein Forum, jedoch sag ma ganz ehrlich... nervt es Dich nicht wenn sich ständig die Leute aneinander reiben und die Threads als persönlichen Chat missbrauchen ?
Habe hier heute so einiges gelesen und dachte mir größtenteils meinen Teil .... hmmm
MhG Charon
- Mimeo
- Gesperrt
- Beiträge: 109
- Registriert: 8. Feb 2008 14:55
Das mit der Inzuchtgesellschaft war entweder auf die alten Ägypter gemünzt oder darauf, dass wir alle Azas Familie sind. Azas Familienkreis. Ach was red i: Wir alle sind er. Azazel! Und so trägt es sich zu, dass auch hier nicht nur Freundschaften geschlossen, sondern so manch eine/r die Liebe fürs Leben fand bzw. findet. 
Btw. find ich Smalltalk ziemlich wichtig. Das ist wie beim Fußball. Da gibts auch oft nen wie soll ich mich ob der Mehrdeutigkeit ausdrücken, ja Vorspiel, ein Aufwärmen und wenn man Glück hat, hat das Ganze kein NACHSPIEL! *bedrohlich guckt* Man kann natürlich auch gleich mit der Tür ins Haus fallen und fürchterlich vernünftige, unsexistische Gespräche führen.
Btw. glaub ich nicht, dass es irgendjemanden stört, wenn sich User aneinander reiben, auch mal streiten. So ein bissel Reibungswärme hat noch niemandem geschadet. Stell Dir nur mal vor, hier würde nur kühle, niveauvolle Freundlichkeit herrschen, wie sich Geschäftsleute an mit Spagetthi geschmückten Bistrotischen unterhalten und nicht zu nahe kommen. Dann hieße es schnell
Fahr doch zur Hölle! Und Azas Foren wären menschenleer, er selber der Erste und Letzte. Ders eröffnet hat und ders schließen wird. Selbst wenn die Admins hier manchmal den Heinz machen und von Machtbefugnissen berauscht die Keule schwingen.
Aber wenn der Streit eskaliert ists schon nich schön. Das stimmt wohl wahr. Da loben wir uns doch alle sprachgepflegte Kommunikation.
*verlegenst an ihre Kreole am Ohr zuppelt*
Nun ja, verabschiede mich jetzt in mein wohlverdientes Wochenende.
Liebe Grüße,
Mimeo

Btw. find ich Smalltalk ziemlich wichtig. Das ist wie beim Fußball. Da gibts auch oft nen wie soll ich mich ob der Mehrdeutigkeit ausdrücken, ja Vorspiel, ein Aufwärmen und wenn man Glück hat, hat das Ganze kein NACHSPIEL! *bedrohlich guckt* Man kann natürlich auch gleich mit der Tür ins Haus fallen und fürchterlich vernünftige, unsexistische Gespräche führen.
Btw. glaub ich nicht, dass es irgendjemanden stört, wenn sich User aneinander reiben, auch mal streiten. So ein bissel Reibungswärme hat noch niemandem geschadet. Stell Dir nur mal vor, hier würde nur kühle, niveauvolle Freundlichkeit herrschen, wie sich Geschäftsleute an mit Spagetthi geschmückten Bistrotischen unterhalten und nicht zu nahe kommen. Dann hieße es schnell
Fahr doch zur Hölle! Und Azas Foren wären menschenleer, er selber der Erste und Letzte. Ders eröffnet hat und ders schließen wird. Selbst wenn die Admins hier manchmal den Heinz machen und von Machtbefugnissen berauscht die Keule schwingen.
Aber wenn der Streit eskaliert ists schon nich schön. Das stimmt wohl wahr. Da loben wir uns doch alle sprachgepflegte Kommunikation.
*verlegenst an ihre Kreole am Ohr zuppelt*
Nun ja, verabschiede mich jetzt in mein wohlverdientes Wochenende.
Liebe Grüße,
Mimeo
enjoy!
-
- Beiträge: 231
- Registriert: 22. Feb 2008 14:04
ja, das is schon klar denn in meinem Board krachts auch hin und wieder und es gehört nun mal dazu, außerdem mische ich oft fleißig mit, denn ich kanns nunmal nicht lassen...hehe
Was ich aber meinte sind solche Typen die in einem Forum als Gast nur pupertären Quark von sich zu geben und somit die Boardstimmung versauen wollen.
Mit Sicherheit kann man diese Art von Tastaturvergewaltigern ignorieren, jedoch senkt es mit der Zeit die Stimmung, vor allem wenn Neulinge wie ich sich ahnungslos durchs Forum lesen und dabei immer wieder auf solche Störenfriedbeiträge stoßen.
Egal,... ich wollts nur mal antippen, werde schon mit der Zeit rausfinden wer hier was für nen Archetyp verkörpert.
bis bald
Was ich aber meinte sind solche Typen die in einem Forum als Gast nur pupertären Quark von sich zu geben und somit die Boardstimmung versauen wollen.
Mit Sicherheit kann man diese Art von Tastaturvergewaltigern ignorieren, jedoch senkt es mit der Zeit die Stimmung, vor allem wenn Neulinge wie ich sich ahnungslos durchs Forum lesen und dabei immer wieder auf solche Störenfriedbeiträge stoßen.
Egal,... ich wollts nur mal antippen, werde schon mit der Zeit rausfinden wer hier was für nen Archetyp verkörpert.
bis bald