Normal Abnormal (37)

Die dämonische Kolumne
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Vamp
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Normal Abnormal (37)

Beitrag von Vamp »

Laut dem Fremdwörterbuch bedeutet das Wort „normal“: so geschaffen/ geartet wie es sich die allgemeine Meinung als das Übliche, Richtige vorstellt.
Wenn ich als Kind etwas haben wollte, wie zum Beispiel eine Taschengelderhöhung, erzählte ich meinen Eltern dass die anderen Kinder viel mehr bekommen würden und sie antworteten mir, dass es sie nicht interessiere was die anderen täten.
Als ich etwas älter wurde zogen die anderen Mädchen über mich her, weil ich lieber die alten T-Shirts meines älteren Bruders trug, der zu dieser Zeit mein größtes Vorbild war, als mich in der neuste H&M Mode zu kleiden. Wenn ich dann traurig nach Hause kam, sagten meine Eltern ich sollte doch gar nicht darauf achten was die anderen sagten, die Hauptsache wäre doch, dass ich mich wohl fühlte.
Ich wurde noch etwas älter, begann die Meinungen der anderen zu ignorieren, zog an was ich wollte und machte mein Ding und plötzlich wurde mir vorgeworfen ich würde mich absichtlich isolieren. Wenn ich mich etwas mehr anpassen würde, würde es mir leichter fallen Freunde zu finden und meine Noten würden auch wieder besser werden. Ich müsste mich doch nur etwas anstrengen um normal zu sein.
Da war es, dieses Wort, was in seinem Sinn einen völligen Widerspruch zu dem darstellte was sie mir bis dahin immer wieder gepredigt hatten.
Was Normal ist legt die Allgemeinheit fest. Diese besteht aus der Gruppe die aus irgendeinem Grund stärker ist, ob durch zahlenmäßige Überlegenheit oder aggressives Vorgehen, sie setzt sich durch und bestimmt die Normen, bis eine andere Gruppe sie irgendwann ablöst. Wer diesen Normen nicht entspricht wird im besten Fall als leicht sonderbar belächelt, in schlimmeren Fällen angefeindet, psychisch angegriffen, systematisch verfolgt oder sogar getötet.
Klar ist, wer sich nicht anpasst, egal ob er nicht will, oder nicht kann, oder beides, hat es nicht leicht in dieser Welt. Dies ist unseren älteren Verwandten absolut bewusst, sie haben es oft genug selbst erlebt und deshalb sind sie besorgt wenn wir uns nicht so verhalten wie es unserem Alter und Geschlecht angemessen ist. Warum versuchen sie dann aber zugleich uns klar zu machen dass es nicht so wichtig ist was andere über uns denken?
Weil sie neben der Erkenntnis das Anpassung einiges erleichtert noch eine zweite ungleich wichtigere gemacht haben im Laufe ihres Lebens. Uneingeschränkte Anpassung hinterlässt ein Loch im Selbst, man muss Interessen vergessen, Wünsche verleugnen, Wissensdurst ungestillt lassen und ein Stück seiner Selbst verraten. Menschen sind nicht gleich. Klar gibt es gewisse anatomische Ähnlichkeiten und auch Überschneidungen auf bestimmten Interessensfeldern tauchen immer mal wieder auf, sonst wäre ein Zusammenleben niemals möglich. Aber eine so starke Ähnlichkeit wie sie die Gesellschaft verlangt, indem sie bestimmte Verhaltensstandarts festlegt kann nur durch die Aufgabe der Individualität erreicht werden.
Doch kann diese Art der Selbstaufgabe, auch wenn sie die Dinge auf den ersten Blick vereinfacht, wirklich die Grundlage für ein erfülltes Leben sein? Wird nicht früher oder später einmal der Augenblick gekommen sein in dem man sich wünscht all diese Dinge die man so gerne getan hätte und die einem die geltenden Normen verboten haben, nachzuholen? Und wird es dann noch nicht zu spät sein? Wird man nicht den verpassten Chancen nachtrauern, sich wünschen man hätte dem inneren Verlangen nachgegeben? Diese ständige Verleugnung von Bedürfnissen, Krankheiten oder ähnlichem, nur um nicht als abnormal zu gelten, um nicht aufzufallen und somit der Notwendigkeit zu entgehen sich eventuell zu verteidigen ist nicht nur erschöpfend, sondern höhlt einen auf Dauer auch vollkommen aus.
Gesetze und moralische Werte sind für ein soziales Zusammenleben unerlässlich, aber es ist nicht notwendig das wir uns alle gleichen. Ebenso wenig ist es notwendig Leute die anders sind anzufeinden, denn es muss möglich sein dass wir alle, so unterschiedlich wir sind, friedlich zusammenleben.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
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Zerberus
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Beitrag von Zerberus »

ich weiss nichtmehr wer es war , aber irgendwer hat mal zu mir gesagt "wir sind zu normal um normal zu sein"


die natur lebt es uns vor , wer sich nicht anpasst muss dran glauben . bei den menschen nimmt das immer mehr psychologische hintergründe an . ich z.b. passe mich auch in gewisser weise an , wie warscheinlich jeder hier im forum es tut .

ansonsten ist auch wie du schon sagtest ein zusammenleben nicht möglich .....und was deine elten sagten , du sollst n bischen mim trend gehen , dich nicht mutwillig isolieren ..... schei** drauf . wenn dich jemand in deinem knappen top mag und in deinem alten t- shirt nicht , ist er für mich kein freund , sondern ein trottel .

so , genug dazu ausgelassen ....gruß zerb.
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Es ging mir darum warum sie es sagen Zerb und ich denke das hab ich beschrieben. Ich habe kein Problem damit mein Ding durchzuziehen und trotzdem mit Anderen zusammenzuleben.
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Also ich habe immer alles getan um so unnormal wie möglich zu sein...
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Beitrag von Zerberus »

Also ich habe immer alles getan um so unnormal wie möglich zu sein...
z.b. nen käpt´n blaubär avatar im dämonenforum xD
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