Cradle of Filth (dt. „Wiege des Schmutzes“) ist eine Metal-Band aus Suffolk, England, gegründet 1991 in Colne Lancs. Im Gegensatz zu vielen anderen Metal-Bands extremerer Spielweise konnten Cradle of Filth mit der Zeit bemerkenswerte kommerzielle Erfolge verbuchen, weswegen ihnen (wie auch Dimmu Borgir) von vielen Vertretern des Black Metals „Ausverkauf“ und „Kommerzialisierung“ vorgeworfen wird.
Die ersten Jahre der Band waren von einem ständigen Wechseln der Besetzung geprägt, dennoch nahmen Cradle of Filth insgesamt vier Demos auf. 1994 unterzeichneten sie einen Plattenvertrag bei Cacophonous und veröffentlichten im gleichen Jahr „The Principle of Evil Made Flesh“. 1996 wurde das Arbeitsverhältnis zu Cacophonous angespannter, was schließlich darin gipfelte, dass Cradle of Filth das Label verließen. Laut Vertrag musste die Band noch ein weiteres Album abliefern, und so nahm man – eher halbherzig aber dennoch erfolgreich – „Vempire or Dark Faerytales in Phallusstein“ auf. Cradle of Filth haben selbst nie bestritten, dass diese Platte eine Art Notlösung war. Im Jahre 1995 wechselte man dann zu Music For Nations. Trotz häufiger Besetzungswechsel konnte die Band ihre Fangemeinde beträchtlich erweitern. Nach der Veröffentlichung des 1997er Albums „Dusk … and her Embrace“ setzte sich eine wahre Merchandise-Welle in Gang, die der Popularität der Band zwar zuträglich war, ihr allerdings auch böse Vorwürfe von Seiten der Black-Metal-Szene einbrachte. Man warf der Band vor, Kommerzialisierung und Ausverkauf der Szene zu fördern. Diese Vorwürfe verstärkten sich mit dem Erscheinen der Alben „Cruelty and the Beast“ (1998) und mit „Midian“ (2000), die musikalisch auch Mainstream-Einflüsse beinhalteten.
„Bitter Suites to Succubi“ (2001) und das Greatest-Hits-Album „Lovecraft and Witch Hearts“ (2002) sollten ihre letzten Veröffentlichungen bei dem Label Music For Nations werden. Zudem hatte die Band einen Gast auftritt in dem Horrorfilm Cradle of Fear 2002 in dem Frontmann Dani Filth die Hauptrolle spielte. Zum einen betrieb die Band von da an ihr eigenes Plattenlabel Abracadaver Records, zum anderen bot ein Angebot von Sony einen aus der Sicht der Band vorteilhaften Karrieresprung. So wechselten sie, abgesehen von Satyricon, als einzige extreme Metal-Band überhaupt auf ein Majorlabel. 2003 erschien das Album "Damnation and a Day" bei Sony Music UK. Allerdings war das Vertragsverhältnis nicht von langer Dauer: „Nymphetamine“, das 2004er-Album, erschien bei Roadrunner Records. Im Jahr 2005 erschien ebenfalls bei Roadrunner Records eine neue DVD mit dem Titel „Peace through superior Firepower“ auf der unter anderem ein Live-Mitschnitt aus dem Abschlusskonzert der Nymphetamine-Tour in Paris enthalten ist. Das aktuelle Album der Band trägt den Titel "Thornography" und ist ebenfalls von Roadrunner Records verlegt worden. Das Album unterscheidet sich von den älteren Werken im Stil und Gesang, der weibliche Gesang von Sarah Jezebel Deva kommt auf diesem Album kaum zur Geltung.
Im November 2006 gab Schlagzeuger Adrian Erlandsson seinen Ausstieg bekannt, um sich mehr seinen musikalischen Projekten wie Needleye und Nemhain zu widmen. Als Ersatz auf der aktuellen Tour wird der Tscheche Martin Škaroupka alias Marthus hinter dem Schlagzeug sitzen.
Ein wesentliches Markenzeichen der Band ist der extreme Gesang von Dani Filth, dessen bizarre und oftmals äußerst hohen Gesangseinlagen von hohem Wiedererkennungswert sind. Seine Liedtexte sind nur mit philosophischem und literarischem Hintergrundwissen zu verstehen. Hinzu kommt, dass er sich eines sehr anspruchsvollen Englisch bedient.
Die Frage nach dem musikalischen Genre von Cradle of Filth ist immer wieder Angelpunkt einer ausgedehnten Kontroverse. Im Allgemeinen wird ihr Stil oft als Black Metal bezeichnet, wobei auch Einflüsse anderer Stile in ihrer Musik zu finden sind. Cradle of Filth bezeichnen sich selbst nicht als Black-Metal-Band und betiteln ihren Stil als "Vampyric Metal".
Die Musik setzt sich aus Elementen des extremen Metal und des Dark Metal, aber auch der Elektronik zusammen. Gerade die Aufnahme von Stilmerkmalen anderer Musikstile ist der Grund, weshalb die Band oft nicht dem Black Metal zugeordnet wird, obwohl eine Verwendung musikalischer Merkmale dieser Stilrichtung von Seiten der Band durchaus stattfindet.
Ein weiterer Grund für eine derartige Verwechslung bzw. schwierige Einordnung mag darin liegen, dass Cradle of Filth eine bestimmte Form der Visualisierung durch Kleidung und Schminke (aber auch durch Albumcover und Merchandise-Artwork) einsetzen, die Parallelen zum Black Metal aufweist, sich aber letztendlich in der Erscheinungsform in vielen Punkten unterscheidet. Dennoch, das daraus resultierende Image der Band kreiert eine Atmosphäre aus Mystik, Wahnsinn und Dunkelheit, die sich in dieser Form auch bei vielen anderen Black-Metal-Bands wiederfindet. Dani sagte einmal, sie würden Märchen für Erwachsene machen.
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