
Im Rahmen privater Diäten und militanter Sparmaßnahmen hab ich mir nämlich gestern neben ner 0,33 Euronen Gurke, 0,44 Euro Bananen den Prospektständer an Art und Umfang schmaler Literatur vorgeknöpft. Kein Mensch will Arztromane lesen, Mystery gabs nich mehr (ging weg wie warme Semmeln), Schmus wie Gefangene der Liebe mit nem Hauch Farmer-Romantik wollt ich mir auch nich geben - und so hab ich mir den Geisterjäger John Sinclair nich nehmen lassen - nen Typ, mit dem ich meinen Abend ausklingen, mal abschalten würde. (nicht mein Handy, meine zztl. manisch um Andres kreisenden Gedanken).
Der Titel klang schon mal vielversprechend: "Schönheit, die der Satan schenkte". Selbst wenn ich mir im Nachherein ziemlich sicher bin, dass ich manchen Titeln nich zuviel Bedeutung beimessen sollte. Aber in ner Gesellschaft, die vom Schönheitswahn geprägt ist, in Verbindung mit genormten Idealen, Leistungsdruck und Perfektionszwang auch noch nen Gruselaspekt zu kriegen, ist für 1,50 Euro mit Schweiß und Blut erarbeitetes Geld schon mal wert nen Blick in die Seiten zu riskieren. Meine Erwartungen, für den Preis ne verbal schlecht umgesetzte, mittelmäßige Story lesen zu können - praktisch genau das Richtige für den Level an Anspruch an nen Abend, der zum Malwiederrunterkommen gedacht war und Entspannungscharakter haben sollte - wurden jedenfalls nicht enttäuscht.
Worum es ging: John Sinclair hört auf der Toilette das Weinen einer Frau und die lautstarken Drohungen eines Mannes, was ihn wie so ziemlich jeden Menschen nicht kalt lässt. Der tapfere Erretter haut dem wuchtigen Prügelknabe Luka eins vor die Urmel und tröstet die rotblond gelockte Rita Graham, die gedemütigt in Bluejeans und mit roter Lederjacke mit dem Gesicht zur Wand, in die Ecke gedrängt steht. Sie bebt vor Angst und weint.
Wenig später ist Rita Graham tot. Selbstmord. Mit einer himmelblauen Zyankalikapsel hat sie ihrem Leben ein Ende gesetzt, sich vergiftet. Das tragische Ende eines Zuhälter-Prostituierten-Streites? Die Verzweiflungstat einer gepeinigten Seele? John Sinclair würde dem auf den Grund gehen. Die Spur führte ihn in eine WG zu Franka, der dunkelhaarigen Freundin von Rita Graham, die ebenfalls vom Schlägertypen Luka in die Mangel genommen wird, bis hin zu Alexa van Dalen, die unnachgiebig und gnadenlos eine erfolgreiche Go-go-Tanzgruppe leitet und wenn schon keine Puffmutter ist, dann zumindest mit dem Teufel im Bunde zu sein scheint. Und Tatsache!
Alexa van Dalen und Doc Mason Morris, dem wegen Stümperei die Genehmigung zu praktizieren entzogen wurde, führen Übles mit den jungen Tänzerinnen im Schilde. Während Alexa van Dalen als nackte, sich auf der Couch räkelnde Minifigur in ner königsblauen Kugel umherschwirrt und mit dem Astralhokuspokus Angst und Schrecken verbreitet, die ultimative Macht-, Kontroll- und Überwachungsinstanz darstellt, schnippelt Doc Morris illegal, aber mit gutem Gewissen selbstgenormte Schönheitsfehler an den Mädchen korrigierend umher.
Das traurige Happy End:
- Rita Graham: Selbstmord, sich selber Gewalt angetan habend mit dem Ende, tot zu sein
- Alexa van Dalen: degeneriert in Sekundenschnelle zu nem mickerigen Hutzelweib
- Doc Morris: wird bei dem Versuch, John Sinclairs Freund bei lebendigem Leib die Organe rauszuschneiden und an die Organmafia zu verhökern, erschossen.
- John Sinclair: ruht sich selbstzufrieden auf seinen Lorbeeren aus - bis zum nächsten Fall, wenn über-natürliche sprich durch Magie konstruierte Kräfte das Gleichgewicht der irdischen Begebenheiten ins Wanken bringen und für unliebsame Zwischenfälle sorgen.
Huahhhhhhhhhhhhh! Wasn Buch!

Asche auf mein Haupt. Die kleine Zusammenfassung möcht ich Euch zum Sun-Day schenken. Ich hab mich köstlich gelangweilt.
*hüst*
Gruss
Aspiria aka Annarhi