Dornenkönig
Der Schmerz ist dabei dich niederzudrücken.
Die Sonne brennt auf dich herab.
Die Qual ist unbeschreiblich,
und das Kreuz auf deinem Rücken.
Sie haben dir die Krone aufgesetzt.
Mit Dornen verziert,
sitzt sie auf deinem Kopf.
Die Peitschenhiebe geben dir den Rest.
Deine Glieder sind zerschlissen.
Dein ganzer Körper aufgeplatzt.
Mit Blut und Eiter überströmt.
Die Haut, an vielen Stellen abgerissen.
Jetzt hast du die Hügel erreicht.
Ein Hauch von Tod der dich beschleicht.
Doch dein Ende wird nicht leicht…
Der erste Nagel durchdringt deine Hand.
Ein Schmerzenschrei,
und Blut spritzt, es tröpfelt,
zu Boden, aufs gelobte Land.
Es weht ein kalter Wind.
Trocknet deine Wunden.
Wo ist dein Vater jetzt?
Bist du nicht sein einziges Kind?
Er wird dich nicht retten.
Lässt dich jämmerlich verrecken.
Mit den andern zwei die Sünde taten,
warf man dich ins Dunkel, eingehüllt in Ketten.
Stund um Stunde hingst du dort.
Stammeltest leise vor dich hin,
er solle dich erlösen von der Qual.
Keiner holte dich von diesem verfluchten Ort.
Nun endlich ist es Zeit für dich.
Mit dem letzten Lanzenstich,
war es an der Zeit, dass die Seele aus dir wich.
Jetzt liegst du in deiner Gruft.
Beginnst langsam dich zu zersetzten.
Kein Glanz mehr in deinen Augen.
Nur Faulgestank erfüllt die kalte Luft.
Doch du bist noch nicht ganz vergangen.
Der Hass hält dich am Leben.
Zu groß ist das Verlangen.
Und nur der Tod kann es dir geben.
Du bist zurückgekommen ins Leben,
aus kaltem Gestein.
Um Rache zu üben an denen,
mit denen du teiltest Brot und Wein.
Dornenkönig,
du bringst den Tod.
(Anm.: meine Version der Kreuzigunsgeschichte)
Dornenkönig
Moderator: Cpt Bucky Saia
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Ich liebe deine Gedichte - das mal vorweg. Ist mal 'ne ganz andere Art, die Kreuzigung Jesu zu betrachten. Die Auferstehung hat was, da könntest du doch einen Roman draus machen. Also ich würde den Dornenkönig, der von Hass getrieben durch die Nacht eilt, um seine erlittenen Schmerzen an den Kindern des herzlosen Vaters sühnte, der ihn dem schmerzhaften Tod überließ, lesen. 

Der Mond ist uns viel näher als wir glauben. Besonders seine dunkle Seite ...
Patrizia
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