Man wendet sich nicht gegen Familie (32)

Die dämonische Kolumne
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Vamp
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Man wendet sich nicht gegen Familie (32)

Beitrag von Vamp »

Wer kennt ihn nicht, diesen Satz in einem schönen italienischen Akzent gesprochen? Gerne verwendet in Mafia filmen.
Auch ich musste an diesem Wochenende feststellen was passiert wenn man sich gegen Familie wendet. Ehe man sich versieht steht man mit einem Betonklotz an den Füßen im Planschbecken oder man bekommt einen ganz und gar tödlichen Schuss ins Herz mit einer Wasserpistole woraufhin man sich plötzlich als Mitglied einer anderen Familie wiederfindet.
Häh was? Ist die Alte jetzt aufgrund der Prüfungswoche völlig
durchgedreht?
Nein, ich kann euch beruhigen, ich war nur mal wieder auf den schon gelegentlich zuvor erwähnten DJT. Für alle die diese Posts verpasst haben oder ein schlechtes Gedächtnis haben, wobei Gedächtnis als die Gesamtheit aller kognitiven... verdammt, halt die Klappe Gehirn, die Pädagogik Prüfung ist vorbei. Entschuldigung, wo war ich?
Ach ja, DJT ist die Abkürzung für Dekanatsjugendtage, welche einmal im Jahr von der evangelischen Jugend im Dekanat Fürstenfeldbruck, für die ich zum Schrecken vieler Mitglieder der Dämonenwelt tätig bin, veranstaltet werden. Ein lustiges Wochenende auf einem Zeltplatz mit vielen verrückten Leuten.
Dieses Jahr war das Tema Familienangelegenheiten. Der alte Pate sucht eine Nachfolgerfamilie.
Zunächst wurden die Teilnehmer in verschiedene Gruppen verteilt, welche die konkurrierenden Familien darstellten und mussten ein Familienoberhaupt wählen. Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe die Donna meiner Gruppe zu spielen und habe dies auch in vollen Zügen genossen.
Aber ich will wie so oft am Anfang anfangen, was ja einer gewissen Logik nicht entbehrt. Zunächst kam ich am Freitag überglücklich das die Prüfungen geschafft waren am Zeltplatz an und kam in den Genuss einige alte Freunde zu begrüßen die ich schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war es noch sehr warm, aber am Horizont zogen sich langsam einige Wolken zusammen. Während des planlosen aber dennoch irgendwie effektiven Zeltaufbaus wurde aus diesen Wolken eine schwarze Wand und bedrohliches Grollen kündigte das nahende Gewitter angemessen an. Ich stand grade unter dem Pavillon unter dem die Anmeldung stattfand um in Ruhe meine Zigarette zu genießen als die Hölle um mich herum losbrach. Regen prasselte herunter und nur durch beherztes packen der Stangen des Pavillons konnten wir verhindern das die Sturmböen das gute Ding mit sich rissen. Eine halbe Stunde standen wir da und ich versuchte zur allgemeinen Erheiterung gegen den Sturm anzusingen um die Leute bei Laune zu halten. Zwischendurch musste ich hilflos mit ansehen wie eines unserer großen Aufenthaltszelte in das nächste Gebüsch hinein flog. Ich konnte ja nix tun, da ich den Pavillon nicht loslassen konnte. Irgendwann lies der Wind nach und aus dem sinnflutartigen Regen wurde ein leichtes Nieseln. Nachdem ich überprüft hatte ob es allen gut ging und ob die Schlafzelte noch da standen wo wir sie zurückgelassen hatte konnte ich mich endlich aus meiner völlig durchnässten Kleidung schälen und etwas trockenes sowie eine Regenjacke anziehen.
Später wurde ich vom Leitungsteam, großteils Freunde von mir, gebeten mich am Anspiel zu beteiligen. Elanvoll spielte ich eine alte Frau die beraubt und von der korrupten Polizeichefin betrogen wurde, gab einen Mord in Auftrag und kaufte bei der Bankdirektorin eine Pfeile um meinen Schwager aus dem Gefängnis zu befreien. Später dichtete ich mit meiner Familie, welche den Namen Seiz-Formaggi trug ein Lied über unsere Familiengeschichte zu der Melodie von "Lady in Black"
Danach war erst mal Schluss mit dem Programm. Ein paar von Uns brachten das Kunststück fertig in der Schlammpfütze in die sich der Feuer platz verwandelt hatte mit nassem Holz ein Lagerfeuer zu entzünden. Ich persönlich feierte meine Prüfungen mit einem Bier und einer Menge Zigaretten. Um 3 Uhr Morgens stolperte ich müde und barfüssig durch den Schlamm zum Zelt. (Meine Schuhe waren noch vom Nachmittag völlig durchnässt.)
Der nächste Morgen begann sonnig wie laut, da das Küchenteam um 8Uhr mit dem Megaphon zwischen den Zelten umher lief. Nach einem ausgiebigen Frühstück übernahm ich mit meiner Familie den Spühldienst. Danach nahm das Programm seinen Lauf. Die Familien stellten sich dem Paten vor um sich dann in einem doch recht komplizierten Spiel zu messen. Mit einem bestimmten Startkapital konnte man an der Bank spekulieren und Materialien kaufen um die vom Paten gestellte Aufgabe zu lösen. Zwischendurch mussten bestimmte Familienmitglieder zur Beichte gehen und andere wurden von der Mörderin erschossen. Ich verlor alle männlichen Familienmitglieder außer einem Sohn während wir eine Maschine bauten die den Paten vor Vergiftungsversuchen schützte. In einen Rahmen bauten wir verschiedene Trichter, und einen Sensor (Traumfänger), welcher jedes Gift erkennen konnte und ein Fallbeil auslöste welches denjenigen der etwas giftiges hinein warf sofort zweiteilte. So gestaltete sich der Vormittag sehr kurzweilig.
Nach dem Mittagessen gingen wir ins Freibad. Es ist doch recht amüsant was man so alles anstellen kann wenn man etwa 50 Menschen zur Verfügung hat die zu jeden Blödsinn bereit sind. In einer Polonaise tanzten wir durch das Kinderbecken und sangen dabei lauthals alle Kinderfreizeitenlieder die wir kennen, was nicht wenige sind. Wir rutschten in einer riesigen Kette die etwa 4 Meter lange Kinder rutsche hinunter und versuchten unter Wasser Kastortransport zu spielen, ein Spiel bei dem sich alle ganz fest aneinander Klammern und einige Andere die die Polizisten darstellen versuchen sie mit Gewalt auseinander zu zerren. Sonderbarerweise wurde niemand verletzt und der Bademeister stand lachend am Beckenrand anstatt uns hinaus zu schmeißen. Beim späteren Duschen fiehl mir auf das ich sowohl an den Armen als auch im Gesicht einen heftigen Sonnenbrand abbekommen hatte, was meine Laune aber nicht im mindesten trüben konnte.
Am späten Nachmittag stellten wir dem Paten unsere Basteleien vom Vormittag vor und die Familienoberhäupter mussten in einem schwierigen Parcours gegeneinander antreten, wobei ich mir wie zuvor schon erwähnt mein Knie verletzte. weshalb ich den Rest des Wochenendes nur noch stark humpelnd von Ort zu Ort kam. Schließlich entschied eine riesige Wasserschlacht mit über 900 Wasserbomben über die Nachfolge des Paten, wobei dies schon nach 5 Minuten geschehen war, da wir die Wasserbomben restlos aufgebraucht hatten.
Den Abend verbrachten wir mit einem fröhlichen Grillfest und einem weiteren Lagerfeuer.
Am Sonntag räumten wir in Rekordzeit auf, in den 7 Jahren die ich schon auf DJT fahre habe ich so einen gut funktionierenden
Abbau noch nicht erlebt. Um 12 Uhr hatten wir alles verstaut und konnten uns nach dem Feedback nach Hause begeben.
Alles in allem war dieses Wochenende für mich genau der Richtige Beginn für meine frei Zeit bis zum Beginn des Studiums.
Zuletzt geändert von Vamp am 19. Aug 2007 00:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Azazel »

bin schon gespannt auf die Fortsetzung... :D
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Beitrag von Zerberus »

ähm , das kommt mir alles ein wenig komisch vor . sektenerziehungslager ? ^^
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Beitrag von Vamp »

Nein mein Freund, auch wenn ich verstehe das es so wirken mag, aber es ist einfach nur ein Spaßwochenende mit vielen evangelischen, einigen katholischen und einigen ungläubigen Personen. Ich persölich finde den Umstand das Menschen verschiedenen Glaubens oder eben Unglaubens so gut zusammen klarkommen und so viel Spaß haben können, ohne das einer versucht den anderen zu bekehren, sehr schön. Und auch wenn ich normal nicht viel mit Kirche anfangen kann und selbst nicht an einen Gott glaube, halte ich große Stücke auf die evangelische Jugend und ihre Arbeit, vor allem weil Jeder akzeptiert wird und weil ich dort meine Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausleben kann ohne gezwungen zu sein die Evolutionstheorie zu verleugnen oder mich gegen Verhütung auszusprechen.
Und ich darf alles hinterfragen und darf Fragen von Grüpplingen nach meinem eigenen besten Wissen und Gewissen beantworten auch wenn das vielleiucht nicht mit der Bibel übereinstimmt.
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Schöne Ideale, aber wie geht die Geschichte weiter?
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

is doch schon fertig
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

oh
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Beitrag von Zerberus »

MUHA
:lol:
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