Todestrieb
Moderator: Cpt Bucky Saia
-
- Beiträge: 530
- Registriert: 24. Dez 2006 16:08
Todestrieb
Todestrieb
Ich traf dich draußen bei den Feuern.
Dein Blick gefangen in den Flammen,
derer die noch nicht ganz vergangen.
Ich wagte nicht dich anzusprechen,
war verzaubert von deinem Gesicht,
gerötet in des Feuers Licht.
Du schenktest mir ein kühles Lächeln.
Von da an wusste ich, dass wir Gleichgesinnte sind.
Du liebst den Tod ebenso sehr wie ich,
und niemals mehr werd ich verlassen dich.
Wir sind zur nahen Grabesstätte gegangen,
wo die Toten liegen bis in alle Ewigkeit.
Ich bin immer noch gefesselt von deiner Herrlichkeit,
dort wo wir unsren letzten Tanz begannen.
Und wir legten uns nieder in die kalte Erde,
eng umschlugen.
Ich werde bei dir sein bis ich sterbe,
und über den Tod hinaus.
Wir zerschnitten unsre Leiber,
bis es nicht mehr ging.
Rot vor Blut sind jetzt unsre Kleider,
ein Anblick der von Liebe zeugt.
Von tiefer Liebe in den Tod.
Nur von Liebe in das Abendrot.
Es war dunkel als der Schnitter unsre Seelen holte.
In den Augen verlischt das Lebenslicht.
Ich starb mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Zwei die das Leben verschmähten.
Die im Tod gemeinsam Erlösung fanden,
und sich dabei nicht einmal kannten.
Zwei die nur zum sterben lebten.
Kalt und starr sind die Glieder geworden.
Und ein fahles Licht verkündet den nächsten Morgen…
Ich traf dich draußen bei den Feuern.
Dein Blick gefangen in den Flammen,
derer die noch nicht ganz vergangen.
Ich wagte nicht dich anzusprechen,
war verzaubert von deinem Gesicht,
gerötet in des Feuers Licht.
Du schenktest mir ein kühles Lächeln.
Von da an wusste ich, dass wir Gleichgesinnte sind.
Du liebst den Tod ebenso sehr wie ich,
und niemals mehr werd ich verlassen dich.
Wir sind zur nahen Grabesstätte gegangen,
wo die Toten liegen bis in alle Ewigkeit.
Ich bin immer noch gefesselt von deiner Herrlichkeit,
dort wo wir unsren letzten Tanz begannen.
Und wir legten uns nieder in die kalte Erde,
eng umschlugen.
Ich werde bei dir sein bis ich sterbe,
und über den Tod hinaus.
Wir zerschnitten unsre Leiber,
bis es nicht mehr ging.
Rot vor Blut sind jetzt unsre Kleider,
ein Anblick der von Liebe zeugt.
Von tiefer Liebe in den Tod.
Nur von Liebe in das Abendrot.
Es war dunkel als der Schnitter unsre Seelen holte.
In den Augen verlischt das Lebenslicht.
Ich starb mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Zwei die das Leben verschmähten.
Die im Tod gemeinsam Erlösung fanden,
und sich dabei nicht einmal kannten.
Zwei die nur zum sterben lebten.
Kalt und starr sind die Glieder geworden.
Und ein fahles Licht verkündet den nächsten Morgen…
hateme666 aka Saiigal
- Vamp
- Co-Admin
- Beiträge: 3788
- Registriert: 21. Mär 2005 13:34
- Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...
Ein sehr schönes Gedicht, aber ich werde nie verstehen warum manche Leute der Meinung sind der gemeinsame Tod wäre der größte Liebesbeweis. Sterben ist doch gar nicht so schwer wie Leben. Ein viel größerer Liebesbeweis ist es doch dann eigentlich gemeinsam zu leben und alle höhen und tiefen des Lebens Seite an Seite zu überstehen.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
- tlahuizcalpantecutli
- Stammposter
- Beiträge: 1533
- Registriert: 13. Apr 2006 21:15
- Wohnort: Das Leben ist zu kostbar, um es dem Schicksal zu überlassen!
- Kontaktdaten:
Joa, mein Rat ist, du solltest dich mehr auf eine ästhetisch-morbid-zärtliche Schiene wagen... Auf die Dauer nerven mich Suizidgedichte ziemlich, weil ein Suizid nicht sonderlich schön ist wenn man ihn von außen mitbekommt und man sich selbst damit die Möglichkeit verbaut, sich selbst einen größeren Sinn zu erschaffen.
Wer gegen ein Minimum an Aluminium immun ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunität
- Vamp
- Co-Admin
- Beiträge: 3788
- Registriert: 21. Mär 2005 13:34
- Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...
Ich habe auch nicht gemeint das du was anderes schreiben sollst, sondern nur meine persönliche Meinung zum Thema Suizid aus Liebe kund getan. Bitte schreib was du willst und wozu die Muse dich verleitet, nichts anderes.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
-
- Beiträge: 530
- Registriert: 24. Dez 2006 16:08
war nich auf dich bezogen Vamp
Ich will ja auch niemandem verbieten kritik an meinen Gedichten zu üben^^ Aber ihr sollte auch mal versuchen das ganze symbolisch zu sehn. Hier z.B. sein altes Leben hintersichzulassen und den Tod als Neuanfang. Man muss den Tod ja nicht immer als das Ende des Weges sehn...

Ich will ja auch niemandem verbieten kritik an meinen Gedichten zu üben^^ Aber ihr sollte auch mal versuchen das ganze symbolisch zu sehn. Hier z.B. sein altes Leben hintersichzulassen und den Tod als Neuanfang. Man muss den Tod ja nicht immer als das Ende des Weges sehn...

hateme666 aka Saiigal
- Patrizia
- Beiträge: 283
- Registriert: 6. Apr 2007 13:09
- Wohnort: Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken ...
- Kontaktdaten:
Das Gedicht ist wunderschön. Vereint vom ersten Funken der Liebe bis in den Tod, herrlich, romantisch und sehr schön beschrieben. Großes Kompliment! So sind die zwei verbundende Seelen aus dem Leben geschieden, um über den Pfad der Liebe gemeinsam ins Unbekannte zu gehen.
Der Mond ist uns viel näher als wir glauben. Besonders seine dunkle Seite ...
Patrizia
Patrizia
- Vamp
- Co-Admin
- Beiträge: 3788
- Registriert: 21. Mär 2005 13:34
- Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...
Hm, aus der Perspektive habe ich es noch nicht betrachtet. Immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich Geschriebenes von verschiedenen Personen aufgefasst wird.
Ich habe mal eine Geschichte über einen kleinen Jungen geschrieben, der von einem Obdachlosen, der bei einem Arbeitsunfall beide Beine verloren hat, etwas über Seelenfrieden erfährt. Das ganze war für einen evangelischen Gottesdienst. Ich war erstaunt als eine Freundin nach dem Gottesdienst auf mich zutrat und meinte das man aus der Geschichte recht viel über mich und mein Leben heraushören konnte. Mir war das bis dahin gar nicht aufgefallen. Soviel zu unterschiedlichen Perspektiven.
Ich habe mal eine Geschichte über einen kleinen Jungen geschrieben, der von einem Obdachlosen, der bei einem Arbeitsunfall beide Beine verloren hat, etwas über Seelenfrieden erfährt. Das ganze war für einen evangelischen Gottesdienst. Ich war erstaunt als eine Freundin nach dem Gottesdienst auf mich zutrat und meinte das man aus der Geschichte recht viel über mich und mein Leben heraushören konnte. Mir war das bis dahin gar nicht aufgefallen. Soviel zu unterschiedlichen Perspektiven.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
- Patrizia
- Beiträge: 283
- Registriert: 6. Apr 2007 13:09
- Wohnort: Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken ...
- Kontaktdaten:
Das ist das Schöne am Schreiben, eigentlich an jeder Kunstform, jeder kann das Gelesene, Gesehene oder Gehörte so interpretieren, dass es auf die eigene Einstellung passt und mit der Perspektive betrachten, die einem in diesem Moment unbewusst dienlich oder logisch erscheint und wenn man sich dann anderen mitteilt - da Kunst ja bekanntlich verbindet -, kann man anderen mit der eigenen Sichtweise Einsichte bringen, neue Gedanken anstoßen oder gar die bestehenden Denkmuster verstärken, wie auch umgekehrt - ist doch klasse. 

Der Mond ist uns viel näher als wir glauben. Besonders seine dunkle Seite ...
Patrizia
Patrizia
- lilit666
- Beiträge: 123
- Registriert: 10. Jun 2006 17:38
- Wohnort: Wir sind der Ausdruck unserer Vorstellungen
- Zerberus
- Moderator
- Beiträge: 3429
- Registriert: 15. Okt 2006 14:35
- Religionszugehörigkeit: Religionsfrei
- Wohnort: Immer locker bleiben
also ich finde es gut . zwar werde ich nie verstehen können , wie manche menschen es toll finden können , sich gegenseitig mit z.b. rasierklingen aufzuschneiden , trotzdem kann man aus dem gedicht dunkle romantik ziehen
so , genug kluggeschissen

so , genug kluggeschissen

"Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken."
- Vamp
- Co-Admin
- Beiträge: 3788
- Registriert: 21. Mär 2005 13:34
- Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...
- Vamp
- Co-Admin
- Beiträge: 3788
- Registriert: 21. Mär 2005 13:34
- Wohnort: Die Lösung ist Vanillefish...
Ich dachte immer Frösche weinen nicht. Bei Toten bin ich mir nicht so sicher, schließlich bin ich mir auch nicht sicher was nach dem Tod passiert. Deshalb würde ich auch keinen Selbstmord begehen. Nachher kann ich doch noch Trauer empfinden und bin gezwungen all die Menschen zu sehen die um mich trauern und alles zu beobachten was ich verpasst habe.
Wenn Katzen wie Frösche aussähen, so würde uns bald klar, wie gemein die kleinen Teufel sind. (Lords und Ladys; Terry Pratchett)
- Patrizia
- Beiträge: 283
- Registriert: 6. Apr 2007 13:09
- Wohnort: Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken ...
- Kontaktdaten:
Dasselbe schreckt mich immer, wenn ich höre, dass jemand Selbstmord begangen hat, man weiß doch nicht, was danach kommt und was man dann verpasst. Außerdem wird man sowieso eines Tages den Löffel abgeben, da kann man doch auch warten, bis es von selbst passiert und solange das Beste draus machen. Aber ich denke, in solche Situationen, wenn man das Leben nicht mehr erträgt, will man einfach nur weg, egal wohin, und macht sich keine Gedanken, was danach vielleicht kommt und was das Leben einem noch bieten könnte.
Der Mond ist uns viel näher als wir glauben. Besonders seine dunkle Seite ...
Patrizia
Patrizia